2015-07-14


Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind Ariane, Josh, Thora und Patric oder das Avour-Team. Wir waren es leid, Basic Wear zu tragen und kaufen, die nach gefühlten drei Mal waschen auseinander fällt. Zumal sie dem Träger nur in den seltensten Fällen richtig passt, geschweige denn transparent nachhaltig oder nach fairen Standards produziert wird. Wir sind der Meinung, das geht besser! Und zwar so, dass ausnahmslos alle Materialien wiederverwertet werden. Dabei konzentrieren wir uns ganz bewusst auf Basics, denn wir möchten nachhaltige Mode aus der Nische holen. Gemeinsam mit der Crowd und unseren Avour V T-Shirts – 100 % biologisch abbaubar, 100 % made in Germany, 100 % designed to fit – wollen wir dieses Ziel erreichen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Patric hörte 2007 das erste Mal etwas von Cradle to Cradle® Und dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Damit war sein Interesse geweckt. Es kamen ihm viele Ideen wie man dieses Prinzip nutzen könnte, aber erst 2011 kamen Textilien ins Spiel. Als er ein relativ neugekauftes, ausgetragenes T-Shirt in die Tonne warf kam die Einsicht, dass es so nicht weitergehen kann. Grundlegend nachhaltige Produkte gab es bereits einige, sie waren aber überwiegend von der Ökobewegung aus den 70ern geprägt – Jutesack und Korkschlappen.

Also suchten wir nach Möglichkeiten Nachhaltigkeit, Qualität & Design auf einen Nenner zu bringen – die Geburtsstunde der Avour® Basic Wear. Seitdem haben wir so lange an der Idee und der Produktionskette gefeilt bis aus ihr eine runde Sache geworden ist – ganz im Sinne des Cradle to Cradle®-Prinzips bei dem alles wiederverwertet wird und kein Abfall entsteht.





Warum ist es euch wichtig das Projekt zu realisieren?

Zum einen besteht gerade in der Textilbranche ein großes Optimierungspotential beim Thema Nachhaltigkeit. Die Skandale häufen sich, ob eingestürzte Fabrikgebäude, schockierende Berichte über die Arbeitsbedingungen der Näherinnen oder in Kleidung eingenähte Hilferufe. Das verunsichert einen! Und das alles für ein Kleidungsstück, das nach kurzer Zeit in den Müll wandert? Wir möchten eine echte Alternative bieten, bei der die Kunden sicher sein können. Wir glauben, Qualität entsteht aus Erfahrung, hochwertigen Rohstoffen und neuesten Technologien. Mit dem deutschen Traditionsunternehmen Trigema haben wir einen zuverlässigen Partner gefunden, der für diese Mischung steht. Der alleinige Geschäftsführer und Inhaber, Wolfgang Grupp, war von unserem Konzept angetan und ein Unterstützer der Idee von Anfang an. Für uns ist es eine super Leistung jemanden wie Herrn Grupp von unserem Konzept überzeugen zu können. Außerdem finden wir, dass Textilen nicht in die Tonne gehören. Nachhaltige Mode endet bei uns nicht mit dem Verzicht auf gefährlichen Substanzen, mit fairen Löhnen oder einem ausgetragenen Shirt. Nein, wirklich nachhaltig ist es nur so: Reduce, Reuse, Recycle, Repeat!

Mit Avour® ReUse werden ausgetragene Shirts im vorgefertigten Rücksendeumschlag an uns zurückgeschickt und wir kompostieren oder nutzen sie zur Produktion von Kisten und Einlegeböden, für unser selbst entwickeltes Regalsystem. Zum anderen wäre es doch schön, wenn man sich seine T-Shirts flexibel auswählen kann – und vor allem so, dass sie richtig passen. Wir geben den Leuten die Freiheit selbst zu entschieden was und wie man trägt – nicht irgendwelchen Herstellern. Unser Ziel ist es ein Rundum-sorglos-Paket zu schaffen, dass ökologisch, ökonomisch und sozial allen wichtigen Punkten entspricht.

Welche Erfahrungen habt ihr durch das Crowdfunding bisher gesammelt?

Insgesamt sehr wertvolle Erfahrungen, wobei man ganz klar sagen muss, dass nicht alle davon positiv waren. Unsere Kampagne hier auf Startnext ist bereits die Zweite zu unserem Projekt. Davor waren wir auf einer großen internationalen Crowdfunding-Plattform. Wir haben uns vor allem für eine Finanzierung via Crowdfunding entschieden um ganz dicht an den Leuten zu sein, sie an unserer Idee teilhaben zu lassen und auch ehrliches Feedback zu bekommen. Das war für uns ein sehr positiver Aspekt, denn das Feedback kam: Uns hat eine Flut an Emails mit Fragen nicht nur zu unseren Shirts sondern zur Plattform allgemein erreicht. An diesem Punkt haben wir erkannt, dass die Plattform in Deutschland nicht etabliert genug war. Das Feedback der Crowd haben wir uns sehr zu Herzen genommen, haben die Kampagne dort vorzeitig beendet, überarbeitet und sind zu Startnext gewechselt.

Hier, bei Startnext, sind besonders die persönliche Betreuung und die Vielfalt an Bezahlmethoden, die gerade für deutsche Unterstützer wichtig sind, Trumpf! Auch wenn uns die Entscheidung die erste Kampagne zu beenden und die Plattform zu wechseln ordentlich Nerven gekostet hat, war es für uns die absolut richtige Entscheidung. Die schönste Erfahrung für uns ist, wenn wir sehen wie ansteckend Begeisterung sein kann und viele Menschen ein Teil unserer Idee werden.

Wie wird es bei eurem Projekt weitergehen?

Unsere Kampagne ist gerade erst angelaufen, für uns heißt es jetzt ordentlich Gas geben! RTL Hessen hat einen Fernsehbeitrag über uns gedreht und wir können schon jetzt verraten, dass es nicht der letzte Beitrag gewesen sein wird. Wenn wir die Fundingschwelle von 35.000 Euro knacken, geben wir das Produktions-GO und die erste Kollektion Avour® V Basic T-Shirts wird Wirklichkeit. Alles was über die Fundingschwelle hinaus geht fließt in die Entwicklung neuer Basic-Produkte, die natürlich auch nach dem Cradle to Cradle®-Prinzip gefertigt werden. Wir hoffen euch bereits Anfang 2016 mit weiteren Produkten begeistern zu dürfen, eventuell auch als weitere Crowdfunding-Projekte.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für euer Projekt!
Hier geht's zur Projektseite.

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