2016-02-23

Von der Kunst die Produkte hinten anzustellen – Teil 5 unserer Trendserie

51 Millionen Deutsche nutzen täglich Smartphones, geht aus einer aktuellen Bitkom-Studie hervor. Im Durchschnitt öffnen deutsche Smartphone User ihr Gerät 70 bis 130 Mal pro Tag. Wer den Selbsttest möchte: Mit der Checky App lässt sich diese Frequenz am eigenen Verhalten beweisen.

Das Smartphone entwickelt sich zunehmend zum persönlichen Assistenten, der intelligent alle möglichen Hilfestellungen für den Alltag und einen Unterhaltungswert mit Suchtpotential bietet. Jede der durchschnittlich 26 Apps, die wir auf unserem Display installiert haben, dient einem dieser Zwecke und ist meist auch erste Anlaufstelle auf unserer Suche nach Lösungen – ob das die Frage nach den Neuigkeiten in der Welt ist, die Fitness-Begleitung oder die Beschaffung eines dringend benötigten Konsumprodukts. Eine dieser Apps zu werden ist erklärtes Ziel eines jeden Online-Händlers – oder sollte es zumindest sein.

Deshalb steht bei Vermarktung und inhaltlicher Gestaltung der eigenen App vor allem eine Fragestellung im Vordergrund: Wo kann ich meiner Zielgruppe gezielt Hilfestellung für ganz praktische Alltagsfragen rund um meine Produkte geben, wie gestalte ich mein Angebot attraktiver und wie mache ich das vor allen Dingen unterhaltsam? Kurz: Welchen Mehrwert bietet meine App, welchen sollte Sie bieten und wie kann ich diesen Mehrwert auf Dauer aufrecht erhalten? Und warum ist das in Zukunft mit reiner Produktpräsentation nicht mehr getan? Die Antworten darauf hat Andrea Anderheggen für Sie zusammengefasst – inkl. ein paar praktischer Tipps.



Anderheggens Prognose
“Die Big Player wie Amazon oder Zalando sichern sich über mobile Apps gezielt einen festen Platz auf dem Smartphone-Display. Einmal installiert ist die App die erste Anlaufstelle. Bei einer ganzen Reihe kleiner oder mittelständischer Händler, mit denen ich im Alltag spreche, herrscht die falsche Ansicht, mit diesen Konzernen nicht mithalten zu können. Natürlich können Sie mithalten! Auch Amazon und Zalando kochen nur mit Wasser, aber sie kochen eben und zögern nicht!

Konkret: Online-Händler sollten aufhören, die ganze Energie und Marketingbudgets nur in die Neukundenakquise zu investieren. Es geht heute ganz wesentlich auch darum, sich einen festen Platz beim Kunden zu sichern und bestehende Kunden über klare Mehrwerte zu halten. Jeff Bezos, der Amazon-Gründer hat einmal gesagt: “Mund-zu-Mund-Propaganda ist eines der mächtigsten Marketinginstrumente überhaupt.” Wie erreicht man das? Indem man bestehende Kunden wirklich gut pflegt, einen Service, Mehrwerte und dann auch Inhalte bietet, die den eigenen Online-Shop als feste Marke etablieren. Inhalte, zu neu-deutsch Content Marketing, sind das Gebot der Stunde. ”

Die Shopgate-Lösung
“Im täglichen Gespräch mit Online-Händlern fällt immer wieder auf, dass oft nur eine grobe Vorstellung davon besteht, wer wirklich die Zielgruppe für das Online-Angebot ist und welche Präferenzen bestehen. Wer mit Inhalten eine Marke etablieren möchte, sollte erst einmal ein genaues Verständnis seiner Kunden und deren Bedürfnisse entwickeln: Weiblich-emotional oder praktisch-männlich? Woher kommen die Kunden: Berlin oder Frankfurt? Welche Interessen bestehen? Sessions? Verweildauer in den Apps? Welche Produkte werden angeschaut (und vielleicht nicht gekauft)?

Mobile Apps dienen nicht nur dazu, bequemer Bestellungen abzuwickeln und Kunden zu binden, sondern auch ganz wesentlich dafür, Kundendaten zu gewinnen, die dem ganzen Geschäft helfen können. Wir werden bei Shopgate in diesem Jahr daher verstärkt die Weiterentwicklung unseres Mobile Analytics Services vorantreiben – und unseren Händlern im Administrationsbereich ein detailliertes Tool zur Auswertung zur Verfügung stellen. Mit Hilfe dieser erweiterten Analyse-Möglichkeiten sollen sich einzelne Kunden-Gruppen in wenigen Klicks filtern lassen. Angedacht ist auch eine Verbindung zu Facebook, um ein noch genaueres Bild zu Vorlieben, Fragen und Gewohnheiten seiner Zielgruppe zeichnen und darauf reagieren zu können.

Auch im Hinblick auf Markenauftritt und Corporate Identity wird sich Einiges tun – u.a. wird es schon bald möglich sein, bisher fest vorkonfigurierte Icons wie das für den Warenkorb oder die Favoritenliste selbst festzulegen und einzufügen. Zudem wird sich auch das untere Navigationsmenü je nach Bedarf anpassen lassen – perfekt, um spannende Inhalte gezielt und sichtbar zu platzieren. Dies alles wird das Look & Feel unserer Apps sichtbar individueller machen. Die Shopgate-Apps werden sich damit auch für Geschäftsbereiche öffnen, die nicht notwendigerweise mit Mobile-Commerce zu tun haben.”

Anderheggens Praxis-Tipps
“Die Veröffentlichung spannender Inhalte in der App ist über unser Pages-Tool für jeden Händler problemlos möglich. Mit wenigen Klicks können Bilder, Bilder-Slider, Texte und Videos zu einer unterhaltsam-informativen Landing Page zusammengestellt werden. Überlegen Sie genau, welche Inhalte und Formate zu Ihrer Branche, Ihren Produkten und Ihren Kunden passen und vor allem auch, was diese unterhält und zum Interagieren oder Teilen mit Freunden bringt. Online-Shops, die z.B. Delikatessen oder Gewürze vertreiben, könnten mit einem Geschmacks-Guide punkten, der erklärt, was besonders gut zusammen schmeckt. Oder warum lockern Händler für Gartenbedarf ihr Angebot nicht mal augenzwinkernd mit einer Anleitung à la “Wie Sie für Ihre Frau ein Herz in den Rasen mähen” auf.

Recherchieren Sie und lassen Sie sich von anderen Beispielen inspirieren. Überall lassen sich kreative Ideen finden, die auch für kleinere Unternehmen funktionieren.

Für den Bereich Fashion bieten sich auch immer wieder Style-Tipps von Modebloggern oder anderen bekannten Persönlichkeiten, an denen Ihre Zielgruppe sich orientiert, an. Suchen Sie sich Influencer mit Reichweite – egal, in welcher Branche. Denn es nützt ja nichts, wenn nur Ihre bereits vorhandenen Kunden wissen, was Sie Tolles bereithalten.”

Anderheggens Fazit:
“Eine Studie unter Marketing-Entscheidern zeigt: 61% sehen im Content-Marketing den Grund für bessere Verkaufszahlen. 81% beobachten ein Anwachsen des Webseiten-Traffics. Klares Zeichen, die eigenen Produkte einmal gezielt in den Hintergrund treten zu lassen.”

Der Beitrag Shopping-App-Trends 2016: Brand sell statt product sell erschien zuerst auf Shopgate.

Show more