2016-09-14

Kennen Sie „sta.ma“ oder „MIMOTI“? Nein? – Noch nicht … !

Diese beiden Projekte gewinnen den diesjährigen Prix d’excellence des Spitalzentrums Biel für herausragende Medizininformatikprojekte in den Kategorien „Beste Innovation“ und „Beste Umsetzung“. Die Absolventinnen und Absolventen des schweizweit einzigartigen Studiengangs in Medizininformatik haben einmal mehr gezeigt, wie viel Kreativität und Innovationsgeist in ihnen steckt: Die prämierten Projekte überzeugen durch einen engen Bezug zu Praxis und Spitalalltag und beweisen das enorme Zukunftspotenzial modernster Medizininformatik. Verliehen wird der Prix d’excellence im Rahmen einer Partnerschaft zwischen der Berner Fachhochschule sowie dem Spitalzentrum Biel.

Die Schaffung des Prix d’excellence ist nur eines von vielen gemeinsamen Projekten einer bewährten Partnerschaft, welche die Berner Fachhochschule sowie das Spitalzentrum Biel bereits anfangs 2014 eingegangen sind. Neben beidseitigem Know- how-Transfer ermöglicht die Zusammenarbeit insbesondere jungen, kreativen Köpfen an der Schwelle zum Berufsleben, ihre Visionen und Neuentwicklungen im Alltag eines Akutspitals zu erproben. Von ihrer zukunftsweisenden Kooperation an der Schnittstelle von Praxis und Ausbildung versprechen sich die beiden wichtigen Bieler Akteure nicht zuletzt auch eine Stärkung der Attraktivität des Ausbildungs- und Medizinalstandortes Biel.

Smarte Lösungen und wegweisende Ideen: Die besten Abschlussarbeiten des Bachelorstudiengangs Medizininformatik überzeugen. Den mit insgesamt CHF 2 000 dotierten Preis werden die Absolventinnen und Absolventen am 16. September 2016 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in der Berner Fachhochschule in Biel entgegennehmen. Für ihre herausragenden Projekte ausgezeichnet werden Stefan Johner und Piratheepan Mahendran („sta.ma Smart triage and anamnesis in medical admission“) sowie Adrian Roman Wyss und Aline Daniça Zaugg („MIMOTI: Evaluation des Einsatzes einer mHealth-App für Patienten Follow-up“). Der Preis in der Kategorie „Bestes Konzept“ wird 2016 nicht vergeben.

Beste Innovation: “sta.ma Smart triage and anamnesis in medical admission”

Die Beurteilung der Dringlichkeit einer Behandlung bei Patientinnen und Patienten ist ein zentraler Prozess in der ambulanten Notfallbehandlung. Stefan Johner und Piratheepan Mahendran entwickelten zur Untersuchung der Benutzerzufriedenheit sowie des klinischen Nutzens in ihrer Bachelor-Thesis einen Prototypen für die Selbstanamnese, der in der mediX Notfallpraxis in Zürich erfolgreich erprobt und evaluiert wurde.

Da in hektischen Situationen die Anamnese oft nicht optimal durchgeführt werden kann, was ein Risiko darstellt, entwickelten die beiden Studenten eine Lösung, die diese Beurteilung strukturieren soll. Die Informationen werden am Tablet von den Patientinnen und Patienten elektronisch erfasst und den behandelnden Ärztinnen und Ärzten in Echtzeit angezeigt. Eine erste Dringlichkeitsbeurteilung erfolgt danach automatisiert.

Die Zukunft sieht ebenfalls smart aus; so sind verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten denkbar, etwa eine Anbindung an ein bestehendes wissensbasiertes Triage-Tool, Varianten eines Trackings der Patientinnen und Patienten mittels Barcode oder eine digitale Warteliste, die in Echtzeit auf einem Bildschirm im Wartezimmer angezeigt werden kann.

Beste Umsetzung: „MIMOTI: Evaluation des Einsatzes einer mHealth-App für Patienten Follow-up“

Nach einer Operation die tägliche Dosis Motivation in gut verdaulichen Häppchen zu sich nehmen …

Zur Unterstützung des postoperativen bariatrischen Behandlungsprozesses entwickelten Aline Daniça Zaugg und Adrian Roman Wyss die mHealth-App MIMOTI. Im Zentrum stehen dabei die tägliche Bewegung sowie eine generelle Sensibilisierung für den eigenen Gesundheitszustand. Durch eine Kombination von Messung des aktuellen Gewichts, der Evaluierung des subjektiven Wohlbefindens und eines Tagebucheintrags im Freitext sollen die Patientinnen und Patienten ihr persönliches Gesundheitsbewusst- sein steigern. Die App wird seit dem 1. Mai 2016 produktiv im Rahmen einer klinischen Studie des Inselspitals Bern eingesetzt („The impact of daily physical activity on weight loss after bariatric surgery“). Die Auswertung der Ergebnisse sowie ein erster Ausblick sind äusserst positiv. Bereits sind Erweiterungen für eine Version 2.0 angedacht, die weitere Komponenten wie Gamification oder die zusätzliche Erfassung von Ernährungsdaten ermöglichen sollen.

Zur Medienmitteilung

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