2016-11-30

Eindrücke von der European SharePoint Conference, 14. – 17. November 2016 in Wien

Seit Satya Nadella im Jahr 2014 seine Stelle als CEO bei Microsoft angetreten hat, weht ein frischer Wind in Redmond. Es ist eine neue Offenheit, die Nadella im Rahmen seiner „Mobile-first, cloud-first“-Strategie ins Unternehmen brachte. Statt wie bisher Windows-basierte Dienste am Markt durchsetzen zu wollen, sieht sich Microsoft nunmehr als Lösungsanbieter für die digitale Transformation, und diese Lösungen sollen auf allen Plattformen und Geräten zur Verfügung stehen.

So startete Microsoft mit .NET Core eine Open-Source-Variante des .NET-Frameworks, integrierte ein Ubuntu-Subsystem in Windows 10, trat kürzlich der Linux Foundation als Platinum-Member bei und stellt auf der Open Source-Plattform GitHub die mittlerweile größte Entwickler-Gemeinde.
Diese Neuausrichtung betrifft auch die Kollaborationsplattform SharePoint und war daher auf der #ESPC16 zu spüren, dem größten Microsoft SharePoint- und Office 365-Event in Europa.

Funktionserweiterungen mit dem SharePoint Framework

Das neue SharePoint Framework – kurz SPFx – ermöglicht es Webentwicklern künftig, mit ihren gewohnten Webtechnologien zu arbeiten und über die vorhandenen Schnittstellen mit SharePoint zu kommunizieren. Dabei setzt Microsoft nicht nur auf JavaScript und das hauseigene TypeScript, sondern integriert mit AngularJS (Google) und ReactJS (Facebook) auch Frameworks der Wettbewerber.

Hierdurch wird das Bereitstellen neuer Funktionalitäten in SharePoint einfacher und günstiger, da die Programmierung nicht mehr alleine durch spezialisierte SharePoint-Entwickler in serverseitigen Webparts erfolgen muss. Das SharePoint Framework liegt derzeit als Preview vor und wird in SharePoint 2016 online und on-premises (also im eigenen Haus) zur Verfügung stehen.

SharePoint mobil – bei Arbeit, Sport und …

SharePoint und mobile Nutzung – bei oberflächlicher Betrachtung waren dies bisher nicht die besten Freunde. Es ist vermutlich auch wenig zielführend, Intranets bis in den letzten Winkel für mobile Endgeräte optimieren zu wollen. Vielmehr muss der konkrete Business Case darüber entscheiden, welche Inhalte überhaupt mobil benötigt werden.

Die eingangs erwähnte „Mobile-first, cloud-first“-Strategie macht sich auch hier bemerkbar. Die Darstellung von SharePoint-Inhalten auf mobilen Endgeräten wurde in SharePoint 2016 deutlich verbessert. Zudem ist seit Mitte des Jahres die kostenlose SharePoint-App erhältlich, mit der die gewünschten Inhalte eines SharePoint-Intranets mobil verfügbar gemacht werden können.

Einen interessanten Ansatz bieten auch die neuen „PowerApps“, mit deren Hilfe Inhalte aus SharePoint on the fly als mobile App zur Verfügung gestellt werden können.

Datenschutz in der „German Cloud“

Dass Microsoft mit „cloud-first“ im Datenschutz-Mekka Deutschland auf gewisse Hindernisse stoßen würde, war abzusehen. Daher hat Microsoft nachgebessert und, wie letztes Jahr angekündigt, neben den beiden europäischen Microsoft-Rechenzentren in Amsterdam und Dublin nun auch zwei Standorte in Deutschland verfügbar gemacht, an denen Office 365- bzw. SharePoint Online-Anwendungen gehostet werden können.

Die der T-Systems als Datentreuhänder unterstellten Rechenzentren in Frankfurt/M. und Magdeburg ermöglichen die Nutzung von Office 365-Diensten mit Datenhaltung in Deutschland, was vielen Unternehmen mehr Handlungsspielraum in Bezug auf den Datenschutz verleihen dürfte. Allerdings schlägt sich dieses Plus an Datensicherheit auch in höheren Preisen nieder.

Davon abgesehen kann SharePoint 2016 natürlich auch weiterhin on-premises oder auch in einem hybriden Szenario betrieben werden. Einige spannende Funktionen, wie zum Beispiel die intelligente Suche „Delve“, wird es jedoch nur in SharePoint Online geben.

Weiche Ware wider den Wildwuchs

Viele Unternehmen haben heute mit dem Phänomen der „Shadow IT“ zu kämpfen: Wenn man den Usern nicht die geeigneten Tools zur Verfügung stellt, werden diese sich ihre eigenen Wege der Zusammenarbeit suchen. Oft liegen dann sensible Daten in der Dropbox oder bei Facebook, über die die IT-Abteilung keinerlei Kontrolle hat – ein Governance-Albtraum.

Hier ist ein Umdenken der IT gefragt. Statt mit SharePoint als Monolith alle Probleme lösen zu wollen, sollte man den Benutzern im Rahmen des digitalen Arbeitsplatzes die Werkzeuge an die Hand geben, die sie benötigen, ohne dass die IT die Kontrolle über die Tool-Landschaft verliert. Microsoft bietet hier mit seiner Office 365-Suite einen möglichen Ansatz. Ein Blick auf die Kacheln einer Office 365-Startseite verdeutlicht das Spektrum:

Office 365: Neben den bekannten Office-Anwendungen sind moderne Werkzeuge zur Kollaboration integriert. Die neuen Teamsites ermöglichen eine verbesserte Usability in der Gruppenarbeit. OneDrive bietet in Sachen Filesharing die IT-freundliche Alternative zur Dropbox.

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