2014-01-28



Der Jänner 2014 brachte zunächst bis zu 17 Grad und Pollenflug, erst im 3. Monatsdrittel kam der Winter

Auch wenn aktuell der Winter in der Alpenrepublik die Oberhand hat, erinnerten die ersten drei Jännerwochen eher an den Frühling. „Diesen Monat war es in Österreich um 2 bis 6 Grad milder als üblich, am größten sind die Abweichungen in Kärnten und in der Steiermark“, berichtet Meteorologe Thomas Rinderer. Noch wärmer war zuletzt der Jänner 2007, als die Temperaturen bis zu 7 Grad über dem langjährigen Mittel lagen. „Der Grund für die warme Witterung im diesjährigen Winter sind häufige Südwestwetterlagen, die sehr milde Luft aus dem Mittelmeerraum zu uns führten“, erklärt Rinderer. „Mit Föhnunterstützung wurde in Puchberg am Schneeberg (NÖ) am 8. Jänner das frühlingshafte Monatsmaximum von 16,9 Grad gemessen.

Im Süden zu nass, im Norden zu trocken

Nicht nur milde, sondern auch feuchte Meeresluft hatte die Südwestströmung im Gepäck. „Während nördlich der Alpen oft nur 20 bis 60 % des üblichen Niederschlags fielen, wurden die Niederschlagsmengen im Süden teils sogar um das Sechsfache übertroffen“, berichtet Rinderer. So führten kräftige Regenfälle am 4. und 5. Jänner in Kärnten zu Überflutungen und Vermurungen, rund 1000 Haushalte waren hier vorübergehend ohne Stromversorgung. In den höheren Lagen Osttirols sorgte nasser Schnee für umgestürzte Bäume und gekappte Stromleitungen.

Erst zum Monatsende kam der Winter

Während in den höheren Lagen des Südens in diesem Jänner deutlich mehr Schnee liegt als vor einem Jahr, machte das milde und trockene Wetter an der Alpennordseite Skiliftbetreibern und Winterfans das Leben schwer. Erst im letzten Monatsdrittel war es dann endlich soweit. Kalte Festlandluft, atlantische Kaltfronten und Mittelmeertiefs verwöhnten die Alpenrepublik von allen Seiten mit Schnee und retteten so z.B. das legendäre Hahnenkammrennen. In Wien kamen zum ersten Mal die Räumfahrzeuge zum Einsatz und in der südlichen Steiermark fiel gar der erste Schnee des heurigen Winters. Besonders im Nordosten machte sich eisige Kontinentalluft breit, mit der die Temperaturen in der Nacht zum 26. Jänner im Waldviertel mit -15 Grad in den Keller rasselten.

Zurück zum Altbewährten

In den letzten Tagen des Jänners stellt sich laut Rinderer wieder die altbewährte Südwestwetterlage über dem Alpenraum ein. „An der Alpennordseite kommt am Mittwoch Südföhn auf, sodass an den darauf folgenden Tagen wieder teils zweistellige Plusgrade erreicht werden, im Osten bleibt es mit eisigem Südostwind kälter“. Im Süden stauen sich die Wolken und besonders in Osttirol und Oberkärnten schneit es zeitweise kräftig.

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