2016-02-03

Im Rahmen des Verbundprojekts bestand die Aufgabenstellung innerhalb dieses Teilvorhabens in der grundlegenden Untersuchung des Einflusses der Superhydrophilie auf das Benetzungs- und Adhaesionsverhalten. Die Photokatalyse und der Selbstreinigungseffekt von Titandioxid werden in Form von Beschichtungen vielfaeltig genutzt. Gegenstand des Vorhabens war die Zugabe des nanopartikulaeren Titandioxids in die Feinbetonmischung beziehungsweise das Einbringen in die randnahen Bereiche des Textilbetonbauteils im Laminierverfahren. Als Titandioxid-Modifikation wurde Anatas eingesetzt und der zementbezogene Gehalt an Titandioxid betrug 5 beziehungsweise 10 Prozent. Der Fokus der Arbeiten zu Projektbeginn lag auf der grundsaetzlichen Identifizierung des superhydrophilen Effekts an den verschiedenen titandioxid-modifizierten grauen und weissen Betonmischungen. Dabei wurden die Eigenschaften der nicht modifizierten Referenzproben denen der Rezepturen mit verschiedenen Titandioxidgehalten gegenuebergestellt und deren Benetzungsverhalten vor beziehungsweise nach einer UV-Bestrahlung bewertet. Es zeigte sich, dass infolge des UV-Einflusses eine deutliche Optimierung des Benetzungsverhaltens der Betonoberflaechen und zum Teil Superhydrophilie erreicht wurde. Dieser Effekt war allerdings auch bei den nicht titandioxid-modifizierten Betonmischungen vorhanden. Es erfolgte unter anderem eine Variation der Strahlungsquellen, der Intensitaet und eine Charakterisierung des Nachwirkverhaltens der aktivierten Oberflaechen. Der Einfluss der Superhydrophilie auf das Adhaesionsverhalten von geklebten Verbindungen wurde anhand von mechanischen Pruefungen untersucht. Als Referenzklebstoffe wurden dazu im Projektverlauf ein zementaerer Klebstoff sowie ein zweikomponentiges Epoxidharz-System gewaehlt. Die verschiedenen Feinbetonrezepturen wiesen grundsaetzlich gute Klebeigenschaften und eine gute adhaesive Anbindung zwischen Klebstoff und Beton auf. Zwischen den unterschiedlichen Betonmischungen wurden hinsichtlich der Klebeigenschaften keine Unterschiede festgestellt. Ein Einfluss der infolge einer UV-Bestrahlung erhoehten Oberflaechenenergien auf die Klebungen ergab sich nicht. Insgesamt wurden weder positive noch negative Effekte hinsichtlich der Klebeigenschaften durch die nanopartikulaere Modifikation der Textilbetonmischungen beobachtet.

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