2015-03-27

Melbourne & Goodbye Australia - Melbourne, Australia

Melbourne, Australia

Letzter Stop, bevor es nach Neu Seeland geht war Melbourne. Oder besser Mel'bn. Die Aussies kürzen nämlich gerne alles ab: Bri'bn. Mel'bn, Macca's (Mc Donald's), Howzat etc. Diesmal war ich in der glücklichen Lage bei Bekannten unter zu kommen. Die angeheiratete Verwandschaft meiner Schwester (endlich hab' ich von der Hochzeit auch mal was ;) haben mir freundlicherweise von Do. bis Mi. Audienz gewährt. Ein wenig außerhalb, aber dank den Öffentlichen ist es von Camberbell nach Melbourne nur 20 Minuten. Nachdem wir morgens gegen 7 Uhr am Southern Cross Bahnhof angekommen waren und ich die Nacht im Bus nicht wirklich schlafen konnte, war ich den kompletten Tag ein wenig durch den Wind. Das Wetter war aber Bombe, daher war ein Mittagschlaf keine Option. Nachdem ich wieder in der Stadt war, hab ich dann auch mal meinen Lonley Planet verwendet, den ich irgendwie fast für umsonst mitgeschleppt hatte. Hatte natürlich schlausterweise den für ganz Australien gekauft ind nicht nur den für die Ostküste... Also einmal Touri-Rund-Lauf durch die sonnige wohl geordnete Innenstadt. Im Gegensatz zu Sydney ist Mel'bn quadratisch angelegt, also geplant, entsprechend einfach kann man sich orientieren. Public Transport, also die Öffis sind hier auch um einiges besser, der komplette Stadtkern ist sogar umsonst mit der Tram befahrbar. Da punktet die Stadt mit der weltbesten Lebensqualität. Reiseagentur und BBQ. Um mich über die Tagestouren zu informieren, bin ich nach dem Stadtkernrundgang erst einmal in ein Reisebüro an der Flinder Street. Der wenige Schlaf hielt meine Begeisterung in Grenzen und die erste Frage von der Touri Dame Julia war ob ich Deutscher sei. Ich also mit ja geantwortet, sie sofort "ahh daher die schlechte Laune!" Ich dachte nur "Herzlichen Glückwunsch, du Touri-Tante, du hast dich soeben disqualifiziert, mit mir machst du keinen Cent Umsatz mehr". Nach ein paar Tourerläuterungen (und sie war auch nicht mehr begeisternd, als ich begeistert war) hat sie mir noch ihre Visitenkarte auf Nachfragen gereicht: Julia XYZ, Customer Care Specialist oder so ähnlich. Huii, also 'Customer Care Specialist'! Dachte nur, die Julia aus Deutschland ist dafür aber ne top Besetzung, wenn sie alle Jetlag geschädigten oder müde Urlauber so herzlich empfängt. Na dann mal herzlichen Glückwunsch. Am späteren Nachmittag hab' ich dann auch komplett kapituliert und bin zurück nach Hartwell, die Müdigkeit hatte diesmal einfach die Oberhand und gesiegt. Am Abend gab's Aussie BBQ mit der Familie, Matt und Will die beiden Söhne waren auch dort inkl. Freundinnen und Chuck (Norris), ein kleiner Hund. Nach einigen gefühlten Kilo Fleisch (Lamm, Beef, Chicken usw.) waren dann auch alle satt. Nach ein paar Bier und Wein flog der Abend nur so an uns vorbei. Die Stunde Schlaf zwischen der Rückkehr aus der Stadt und BBQ die ich noch eingeschoben hatte, war in dem Falle Gold wert und hatte mich gerettet. Visitor Center. Das gute an dem Wetter im Mel'bn ist, dass der Wetterbericht fast für die Katz ist, da sich das Wetter am Tag 4mal überlegt, wie es denn sein möchte. Das war auch gut so, denn der Freitag war ebenfalls super Wetter! Nach extremen Aufschlauen im super Visitor Center im CBD (Central Business District) hab' ich dann auch meine beiden Tagestouren gebucht: Philipp Island (Pinguin Parade) und Great Ocean Route. Wie gesagt, Pech für 'Customer Care Specialist' Julia. Danach gings dann auf das höchste Gebäude der 'Southern Heminsphere', inkl. Edge Experience. Im Glaskasten, der langsam aus dem Gebäude rausfährt hab' ich dann auch mal kurz feuchte Hände bekommen obwohl das natürlich schwachsinning ist. Der Körper sah das aber anscheinend anders. Bilder durfte man natürlich keine machen. Tagesabschluss war dann einmal auspowern im Fitness First für 2 Stunden. Philipp Island - Pinguin Parade. Der 'Koala Tierpark' am Nachmittag war für die Katz', bzw. fand ich ihn so schrecklich, dass ich nach 15 Min. wieder draußen war. Zu kleine Gehege, die zum Teil ungepflegt waren, überlaufen mit Herrscharen von Touris, die tonnenweise Futter vor die Känguruhs & Wallabys gekippt haben, um tolle Bilder zu machen. Die Tiere sahen alles andere als glücklich oder gesund aus. Kein Vergleich zu dem großartigen Australia Zoo. Philipp Island ist, wie sollte es anders sein auch bekannt für seine Strände. Beim gefühlten 100sten Strandstopp auf meiner Australiareise war ich dann aber auch nur bedingt beigeistert. Ja, war schon schön, aber nicht herausragend oder gar überwältigend. Mhh bin wohl schon überstranded. Die Pinguin Parade hat sich dann aber doch noch gelohnt. Schon die Fahrt dorhin war gespickt mit Wallabys an jeder Ecke, die sich auf Philipp Island angesiedelt haben. Am Paradeplatz warteten gespannt 1000e Leute auf die Ankunft der Pinguine im Anbruch der Dunkelheit. Perfekt durchorganisiert inklusive Pinguin Countdown (Pinguin Ankunft in x Minuten...) und ner Art Mini-Strand-Tribüne für die Schaulustigen. Fotografieren strengstens verboten. Kaum war die Sonne verschwunden, war es endlich soweit. Plötzlich konnte man weiße Punkte in kleinen Gruppen aus dem Wasser sich langsam am Strand bewegen sehen. Ein wenig später war dann klar, dass sind die Pinguine, die im Schutz der Dunkelheit ihre Erdlöcher auf dem Festland aufsuchen. Respekt vor den Menschenmassen hatten sie aber doch. Je näher sie an den Grass Bereich vom Festland kamen, desto langsamer und vorsichtiger wurden sie. Man muss sich das in etwa so vorstellen, wie wenn Marathonläufer von ihren 42,x km zurück kommen und in ein gefülltes Stadium einlaufen. Nur dass das Stadium voller potentieller 'Raubtiere' ist, die einen auf den letzten Metern verspeisen wollen. Da gehen einem schon mal als kleiner Pinguin die Eier auf Grundeis. Auf der anderen Seite standen aber schon wartend die Babypenguine vor den Erdlöchern und warteten auf die Rückkehr der Eltern und auf Abendessen. Superputzig anzuschauen, wenn die 30-40cm hohen Minipinguine die Grasshügel hoch watscheln und sich auf ihren eingetretenen Pfade schnellstens auf den Weg zur Wohnhöhle machen. Nach einer guten Stunde war das Spektakel vorbei und die Menschenmassen verließen genauso schnell wie sie gekommen waren wieder den Strand. Ne steile Priese hat dort übrigens geweht, bitterkalt! Tinder Match. Am Sonntag stand das Treffen aus mit einem Mädel, welches ich über Tinder kennengelernt hatte. Mal davon abgesehen, dass das eher ne Dating App ist, eignet sich Tinder hervorragend, um beim Reisen neue Leute kennen zu lernen. Dominique (Dom) arbeitet bei ihrem Dad als Mechanikerin und sie fährt professionell Autorennen. U.a. hat sie auch vor dem Australia Grand Prix ein custom build Rennwagen für ihren Kunden auf der Grand Prix Strecke eingefahren. Supercooles Mädel, die 3h Botanischer Garten inklusive Besichtigung des Kriegerdenkmals (ziemlich beeindruckendes Museums) vergingen wie im Flug. Hab' ihr dann aber gesagt, das nächste Mal solle sie doch mit dem Denkmal & Museum anfangen und dann erst den botanischen Garten machen, sonst hinterlässt die Tour einen depressiven Nachgeschmack :) Schade, dass man beim Reisen immer wieder tolle Leute trifft mit dem Wissen, dass man sich wahrscheinlich nie wieder trifft :/ Great Ocean Road. Tagestour and der Küste entlang auf der Great Ocean Road stand am Montag auf dem Programm. Zu frühes Aufstehen (5:30) und viel Busfahren war angesagt. Das Wetter war im Gegensatz zum Tag davor im botanischen Garten so lala. Die Tour war ein wenig wie wenn die Japaner Europa bereisen: Kurz raus aus dem Bus, Bilder machen, rein in den Bus und zur nächsten Sehenswürdigkeit. Am ersten Stopp konnte man jedoch viele Koalas in der freienWildbahn sehen, eine älterer Koala hat sich dabei besonders fotogen herausgestellt. Und bunte Vögel überall, die es auf Kekse abgesehen hatten. Kaum hatte man ein Keks in der Hand war man auch schon belagert von mehreren Vögeln. Am Nachmittag gab's dann die 12 Aposteln noch zu sehen, die eigentlich nur noch 9 oder so sind: Einzelne Steinformationen, die aus dem Wasser ragen. Natürlich auch wieder stark Touriüberlaufen. Die Great Ocean Road ist schon sehr anschaulich, alles an einem Tag aber 'ne harte Nummer. In der Stadt hab' ich mich dann noch mit einem Bekannten von meinem Südostasientrip für 10 Minuten getroffen, dann ging auch schon leider der letzte Zug zurück nach Hartwell. Letzter Tag in Melbourne. Am letzten Tag war erstmal Auschlafen angesagt. Das wichtigste zum Abschluss: Kaffee in Melbourne trinken. Angeblich der Beste auf der ganzen Welt. Da ist Melbourne gar nicht bescheiden, wenn es darum geht 'the best' irgendwo zu sein. Nach einem doppelten Espresso und einem Cappuccino @FairTradeStore waren dann auch die 10 Postkarten geschrieben. Hat auch fast nur knapp 1.5-2 Stunden gedauert. Den Alex, ein alter Kickbox und Accenture Kollege musste ich auch noch treffen, der war nämlich schon vor über 5 Jahren nach Melbourne mit seiner Freundin ausgewandert. Am Wochenende war er dank Umzug verhindert, am Montag konnte ich nicht, also blieb nur Dienstag. Nach der Postenkartenschreibaktion blieb mir dann nichts anderes übrig, als den Haufen konsumiertes Koffein im Fitness First durch Training gnadenloses Training abzubauen. Auch hier wieder neue Freunde gemacht, der CrossFit Personal Trainer Jam hat gleich mal ein paar Übungen mit in sein persönliches Programm aufgenommen (Pistol Squats auf Kettlebell mit Kettlebell Zusatzgewicht). Danach haben dann Alex und ich alte Kickbox und Accenture Geschichten bei ein paar Weissbier ausgetauscht, während das Kricket Halbfinale Neu Seeland gegen Südafrika im Hintergrund lief. Nach dem Sieg von Neu Seeland ist der Pub ausgerastet, es waren definitiv Kiwis vor Ort :) Goodbye Australia. Nach 7 Wochen kommt auch die erste Australienreise einmal zu einem Ende. Spaß hat sie gemacht, viele neue Leute kennen gelernt und von Sand-Strand-Meer bin ich erstmal bedient. Szenenwechsel ist definitiv angesagt und daher freute ich mich auch auf Neu Seeland. Der Flugzeugabsturz der Germanwings Maschine kam natürlich ein wenig ungelegen vor meinem Abflug, aber da kann man nichts machen. Fliegen ist immer noch das sicherste Verkehrmittel der Welt. Die 30 Minuten Turbulenzen während unserem 3h Flug nach Christchurch fand ich trotzdem nicht so toll, da gibt es einfach immer zuviel Kopfkino, da hilft auch der beste Film nichts - in dem Falle Birdman.

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