Peru news - Piura, Peru
Piura, Peru
Where I stayed
Hogar Santa Rosa
Ich habe (äh ja ich weiss…schon wieder) einen unbezahlten Urlaub genossen.
Von den insgesamt fünf Wochen war ich in den ersten drei Wochen in einem Waisenaus in Piura. Für die zwei letzten Wochen habe ich dann meine Mutter einfliegen ;) lassen, um noch das „must-see" von Peru zu erkunden.
Gerne möchte ich euch an meinem kleinen Abenteuer teilhaben lassen.
Viel Spass beim Lesen.
Eure Marchie
12. Januar
Es ist soweit, mein kleines Abenteuer hat begonnen! Gestern Abend ging es los und ich bin über Madrid nach Lima geflogen. Hier sitze ich nun, am Flughafen von Lima und warte auf meinen Weiterflug nach Piura.
Es ist etwas mühsam, da ich ganze acht Stunden warten muss! Zwei Stunden hab ich schon geschafft – und bereits das zur Verfügung stehende Gratis-WLAN aufgebraucht. Toll! Da ich all meine wichtigen Habseligkeiten in meiner Handtasche trage (und sie zudem voll schwer ist), verzichte ich auf eine Shoppingtour in einer Mall.
Zeit totschlagen, was mach ich den bloss. Ha, ich könnt doch einen Peru-Tagebuch-blog machen. Yayy! Vielleicht sind einige meiner lieben Leute an meinem Erlebnis interessiert (gäll Papi)!
Ich werde in Piura übrigens schon erwartet! Danke Nati fürs Organisieren!
So, Blog ist eröffnet, mehr gibt's zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erzählen. Leider immer noch 5 ½ Stunden bis zum Weiterflug…
14. Janaur
Der zweite Tag im Hogar neigt sich dem Ende zu. Ich bin, wie gestern schon, total k.o. (es ist gerade mal 21.15 Uhr). In diesen zwei Tagen habe ich erste Eindrücke gesammelt und versuche, mich einzuleben!
Nun weiss ich gar nicht, wo ich anfangen soll, hmmm. Die vier Schwestern und die Mädchen haben mich sehr offen empfangen. Im Moment sind es etwas mehr als 30 Mädchen hier, die in zwei Familien aufgeteilt sind. Insgesamt sind es aber fünf Familien, die restlichen Kinder sind jetzt in den Ferien bei ihren Eltern und Verwandten.
Die Mädchen, welche jetzt im Hogar sind, können nicht zu ihrer Familie, da sie entweder Gewalt erfuhren oder sexuell missbraucht worden sind. Die anderen Kinder können nur in den Ferien nach Hause, weil die Familie zu arm ist.
In einer Familie im Hogar sind die Kinder zwischen 3 und ca. 18 Jahren. Im Moment hat es fünf ganz kleine Kinder (1-3 J.) und ein Baby im Hogar. Das Baby, Sofia, ist gerade mal sechs Tage alt. Die Polizei hat sie auf der Strasse gefunden.
Die Familien haben wie eine eigene Wohnung im Hogar, in der sie schlafen und gemeinsam essen. Beide Familien haben neben vielen kleinen Ämtchen zwei Wochenämtchen- entweder die Küche oder die Bäckerei.
Ich bin beeindruckt wie arbeitswillig die Mädchen sind und mit welcher Verantwortung bereits die Kleinen mithelfen.
Der Tag wird mit einer Messe begonnen. Vor dem Abendessen wird dann nochmals ungefähr eine halbe Stunde gebetet.
So und gerade in diesem Moment habe ich den Kampf gegen die Müdigkeit verloren – buenas noches amigos!!
15. und 16. Januar
Gestern habe ich seit langem wieder einmal einen Gottesdienst besucht. Die Kirche war voll – mehr als voll. Viele Leute hatten gar keinen Sitzplatz mehr und mussten stehen.
Da Pfarrer ja etwa gleich deutlich sprechen wie Piloten, habe ich nicht besonders viel verstanden. Was mir gefallen hat, war die lockere Stimmung. Und die Lieder, bzw. der Chor, der sehr schön gesungen hat.
Als wir zurück im Hogar waren, hatten die Kinder massenhaft Säcke in den Innenhof gebracht. Es waren Kleider und Bücher/Hefter von Leuten aus der Gegend. Wir waren über acht Stunden am Sortieren. Es hatte schöne Sachen dabei. Aber leider auch viele schmutzige und kaputte, die wir hier im Hogar nicht brauchen können. Die Hefter und Bücher haben wir auch sortieret. Bei den Heftern haben wir alle leeren Seiten herausgerissen, um sie wieder zu verwenden! Unvorstellbar für uns eher verschwenderischen Schwizerlis, oder?!
Heute Morgen habe ich den Auftrag erhalten, an drei Schülerinnen Nachhilfeunterricht in Mathe zu geben. Ich habe mich riesig gefreut – bis ich das Mathebuch erhalten habe. Zahlen sind ja schon Zahlen, aber die machen hier irgendwie alles ein bisschen anders. Die grösste Herausforderung jedoch ist die Sprache. Für knapp drei Lektionen habe ich etwa 6 Stunden vorbereitet! No comment! Mal schauen, wie das wird.
Es ist übrigens mega heiss hier in Piura. Deshalb freue ich mich immer unglaublich aufs Duschen vor dem Schlafen gehen. Doch!es!hat!grad!im!ganzen!Hogar!kein!W asser!mehr! Neiiiiin!
Ich habe noch gar nichts vom Essen erzählt. Es schmeckt köstlich! Habe bereits mein Jahrespensum an Früchten vertilgt! Ich sage nur „Mangos Paradise“. Beim Fischessen mit Kopf und Auge dran tue ich mich noch etwas schwer. Schiele dann jeweils ein bisschen zu den Nonnen, um zu schauen wie die das machen! Es schmeckt aber wirklich alles lecker und hier kommt nichts aus der Packung – alles frisch! Frisch vom Markt, der riesengross ist. Fünf Mangos kriegt man hier übrigens für einen Sol, das sind etwa 35 Rappen.
17. und 18. Januar
Um 9.00 Uhr, pünktlich wie wir Schweizer nun mal sind, wollte ich meine Mathenachhilfe starten. Aber dann, musste zuerst das Klassenzimmer entstaubt werden. Kaum gemacht, bohrt es von oben (meeega laut). Unmöglich, bei diesem Lärm zu arbeiten. Deshalb haben wir nochmals ein Zimmer geputzt, etwas weiter weg vom Bohrlärm.
Da war es, was den Bohrer betrifft, zwar viel besser, aber der Lärm der Strasse und die hupenden Autos, naja. So gegen 10 Uhr konnten wir dann doch noch starten. Ich würde mal sagen, ich habe mich tapfer geschlagen. Die Kinder versuchten, mich zu verstehen und helfen mir auch mit Wörtern, oder wie man sie richtig ausspricht. Natürlich ist es aber sehr schwierig, gerade diese schwachen Rechnerinnen bräuchten wahrscheinlich mehr Erklärung, als dass ich ihnen bieten kann. Jä nu! Ich bin jedenfalls froh, dass ich nun eine fixe Aufgabe im Hogar habe.
Etwas später, kam ein Angestellter oder vielleicht sogar Leiter des Hogars (ich frage ja schon nach, aber dann kommen diese ausführlichen Antworten auf Spanisch, wo ich leider nur nicken und lächeln kann), ob ich dem 1. Klasslehrer aushelfen könnte. Tagsüber besuchen eben auch andere Kinder die Schule im Hogar, also Mädchen und Jungs der Nachbarschaft mit den Mädchen aus dem Hogar. Und in dem Moment, als ich das Klassenzimmer betrat, kam mir wieder in den Sinn, was Nati mir von ihrer Klasse in Bogota erzählt hat: „Marchie, es herrscht eifach andauernd en riese Lärmpegel. Das isch so anderscht als i de Schwiiz!“ Ich weiss jetzt genau, was sie damit gemeint hat. Es scheint fast, als würden die Kinder nach dem Lustprinzip arbeiten. Einige spazieren ein bisschen herum, andere essen Znüni, wieder andere sitzen plötzlich auf dem Tisch oder rennen nach draussen. Dann plötzlich stehen wieder Kinder im Klassenzimmer, die eigentlich gar nicht da reingehören! Ab und zu fordert der Lehrer die Kinder zur Disziplin auf, aber das bleibt dann höchstens für ein paar Sekunden so. Also ruhig war es zu keinem Moment in den 1 ½ Stunden. Louis, der Lehrer, hat mich gebeten, ihm die ganze Woche etwas zu helfen. Mach ich doch gerne!!
Am späteren Nachmittag habe ich den grösseren Mädchen gezeigt, wie man Freundschaftsbänder knüpft Sie haben mega Freude. Ich auch.
Der heutige Tag war eigentlich identisch wie der gestrige.
Übrigens, hat Piura seit gestern Morgen kein fliessendes Wasser mehr! Hilfee!! Man dreht den Wasserhahn auf – nichts. Man möchte die WC-Spülung drücken – nichts. Die drei Depots des Waisenhauses für Notfälle sind aufgebraucht. Es hat nur noch ein paar Fässer jetzt. In meinem Bad habe ich nun zwei Eimer fürs Duschen und für die Spülung. Krass, wie viel Wasser es für eine WC-Spülung braucht! Ja, da beginnt man dann schon mit einteilen. Ich hoffe sooo fest, dass wir morgen wieder Wasser haben. Es ist hier nämlich brutal heiss. Und ich, mit meinem leichten Händewaschtick komme jetzt natürlich brutal auf die Welt. So viele schwitzige und dreckige Hände (inklusive meiner), Sabber von den Kleinen…ja, ich spring grad über meinen Schatten!
Gefühlsmässig kann ich heute sagen, bin ich angekommen. Und ich bin berührt von diesen Mädchen, die sich gegenseitig unterstützen und so viel Liebe und Nähe schenken! Auch die vier Schwestern mag ich gut. Ich finde, sie kümmern sich mega um die Mädchen und haben einen lieben und sehr respektvollen Umgang mit ihnen.
19., 20. und 21. Januar
Ich bin hier die Grösste!!! Die Körpergrösse betreffend ;)! Wie!ich!das!geniesse! Das wollte ich einfach schnell loswerden.
Am Donnerstag und Freitag habe ich jeweils am Morgen drei Stunden Mathenachhilfe gegeben. Am Nachmittag haben wir Bänder geknüpft, Volleyball gespielt oder uns gegenseitig Zöpfe geflochten. Im Moment juckt es mich zwar, wenn ich an Haar denke (mein Büelteam kennt dieses Jucken, es kommt allein vom ans Läuse danken, die nur darauf warten, auf deinen Kopf zu springen oder fliegen sie?). Mehrere Mädchen haben Nissen, einige sogar Läuse. Die Schwestern und Mächen probieren zwar täglich, sie zu entfernen, aber soweit ich weiss, sind die ja dann auch im Bett und so!
Heute Samstag, wäre eigentlich Putztag. Es hat aber immer noch kein fliessendes Wasser, darum mussten die Mädchen alternativ beschäftigt werden. Im August findet ein Verkauf im Hogar statt. Und genau für diesen haben wir heute begonnen, Gürtel zu häckeln. Ich könnte stundenlang häckeln. Ich merke, wie sehr ich die Zeit geniesse. Oder, wie viel Zeit mir in der Schweiz für sowas fehlt oder eher, dass ich mir nie Zeit dafür nehme. Na ja, wie auch immer.
Ich war schon mehrmals auf dem Markt. Nie alleine, sie haben glaub ein bisschen Angst um mich. Der Markt ist riesig! Frisches Gemüse, frische Früchte, Fisch & Fleisch und vieles mehr. Das Fleisch wird direkt am Strassenrand geschnitten (bei 33 Grad). Ich bin ehrlich gesagt sehr überrascht, dass mein Magen bis jetzt so gut mitmacht. An einem Stand habe ich Ceviche probiert, mega lecker! Schmeckt ganz anders als Ceviche in Nicaragua (also der schmeckt auch gut). Zum Glück hier ohne Koriander Was mich eigentlich überrascht, weil sie sonst überall noch ein bisschen draufstreuen.
Heute beim Znacht habe ich ein kleines „spanisches“ Erfolgserlebnis gehabt. Ich habe einen Witz bemerkt, verstanden und konnte mitlachen. Yayy! Die drei Mahlzeiten nehme ich zusammen mit den Schwestern in ihrem Esssaal. Vor und nach jeder Mahlzeit wird gebetet. Meistens dauert eine Mahlzeit etwa eine Stunde. Ich brauche davon kaum mehr als 10 Minuten – die restliche Zeit sehe ich den andern bei Essen zu. Sie essen sooooo langsam. Was ja eigentlich mega schön ist. Sie haben hier bedeutend we***** Geld, aber was sie reichlich haben, ist Zeit. Also mir gefällt das.
Jetzt kommt mir grad noch was in den Sinn. Als ich gestern in den Saal des 1. Klasslehrers kam, war er am Zeitung lesen ;)!!
Heute habe ich erfahren, dass Piura etwas mehr als 400'000 Einwohner hat. Bis zu meiner Abreise hab ich gemeint, es sei ein kleines Städtchen à la Rappi. Meine Reisevorbereitungen habe ich halt, wie immer, gar nicht gemacht (Steffi, das hämmer irgendwiä nöd druf gäll).
Ach ja, es regnet jetzt ENDLICH! Die Kinder, die Schwestern und ich sind ausgeflippt. Alle möglichen Kübel stehen jetzt, bereit um aufzufüllen, im Regen! Ich bin glücklich!
22., 23. und 24. Januar
Huch, schon wieder drei Tage um. Am Sonntag haben wir, ja ok, vor allem ich, es sehr gemütlich genommen. Ganz nach dem Motto „eat – sleep – repeat“. Musste auch mal sein, denn immerhin steh ich hier ja auch vor sieben Uhr auf.
Gestern stand eeendlich mal „Sport“ auf dem Programm. Ich wurde so gegen halb drei vom Hogar-Chauffeur abgeholt und für zwei Stunden beim Club Grau abgesetzt. Dort hat es ein Freibad. Ich konnte es kaum erwarten, hab mich gleich ins Wasser gestürzt und begann, meine Längen zu ziehen. Ich war nicht lange drin, quatsche mich eine Familie an. Als einziger „Käse“ bin ich halt eventuell etwas aufgefallen. Auf jeden Fall haben wir dann ein wenig miteinander geplappert. Es war sehr nett. Als ich andeutete, weiter zu schwimmen, hat der Vater mich drauf aufmerksam gemacht, dass in 5 Minuten das Becken für Kinderschwimmkurse reserviert ist. Bitte was? Ich war doch erst gerade gekommen. Neiiiin! Eine ganze Viertelstunde konnte ich schwimmen. Toll! Die restliche Zeit habe ich auf dem Liegestuhl verbracht, eigentlich auch ganz ok. Plötzlich stand ein Kellner vor mir und bracht mir ein Wasser, offeriert von der Familie. Das war mega süss!
Christian, der Fahrer, hat mir gesagt, dass er ich um halb Fünf abholen kommt. Eigentlich hätte ich darauf wettern können – er kam um Viertel nach Fünf. In einer Selbstverständlichkeit.
Beim Unterrichten fühle ich mich mittlerweile recht wohl und es macht Spass! Die Zahlen auf Spanisch, ha, die kann ich jetzt. Heute nach den Lektionen habe ich beschlossen, einen Zopf zu backen. Leider ist er mir nicht so gelungen und ich konnte die Schwestern, die Kinder und mich nicht überzeugen. Noch nicht! Das lasse ich so nicht auf mir sitzen.
Das Essen hier schmeckt sehr gut, wenn auch etwas (zu) reich an Kohlehydraten. Reis, Reis, Reis, nochmals Reis und zur Abwechslung Kartoffeln und manchmal Kartoffeln. Brot, Tortillas und viele Früchte. Dazu oft Bohnen, Linsen oder Fisch. Fleisch gibt es donnerstags und sonntags. Gemüse und Salat haben den kleinsten Anteil. Es würde immer frische Fruchtsäfte und Sojamilch geben, nur (ich verstehe es nicht) schmeissen sie überall noch Zucker rein. Echt schade! Ich probiere hier fast alles. Nur schon aus Respekt gegenüber den Schwestern. Aber am Sonntag musste ich dann doch was übriglassen. Es gab Truthahn. Ich habe beim Schöpfen nicht so genau hingeschaut. Als ich am Platz war, sah ich d i e s e n F u s s vor mir. Schwester Maira war dann so nett und hat ihn für mich gegessen.
Wie fast jeden Abend nach dem Essen gehe ich zu einer der zwei Familien. Entweder schauen wir zusammen ein bisschen TV, knüpfen Bändeli, spielen mit den Kleinen, tanzen oder quatschen. Mich rührt es jedesmal! Die Mädchen sind einander wirklich Familienersatz, Elternersatz. Die Nähe bin ich mir nicht gewohnt. Aber von Tag zu Tag kann ich mich mehr öffnen. Ich spüre auch von ihrer Seite, dass sie mich immer etwas näher heranlassen. Man lernt sich halt besser kennen.
Heute hatte ein Mädchen Tränen in den Augen und ich habe mich dann zu ihr gesetzt. Sie vermisst ihre Mutter. Ihre Geschichte hat mich unheimlich interessiert, doch leider ist es immer noch soo schwierig. Meistens verstehe ich genau den Teil nicht, der den Zusammenhang ergeben würde. Aber ja, trösten und sie auf andere Gedanken bringen, das konnte ich. Traurige Gesichter sehe ich aber selten! Natürlich, man kann nicht hinter die Fassade sehen, aber die Mädchen machen hier echt das Beste daraus.
25., 26. und 27. Januar
Ich könnte fast sagen, dass für mich hier in Piura der Alltag eingetroffen ist. Um 6.45 Uhr stehe ich auf, dann setz ich mich vors Sekretariat (WIFI-Zone) zum Natelisieren (ohne "gestört" zu werden, denn von 6.50 bis 7.40 Uhr sind alle Mädchen in der Messe), darauf folgt das Frühstück (dauert etwa eine Stunde) und von 9 bis 12 Uhr habe ich meine Mathegirls.
Ungefähr um 13 Uhr, mit einer Toleranz von plus 1 1/2h (dem Hungertod nahe), gibts Mittagessen (dauert gut über eine Stunde). Danach kommt mein Lieblingspart, Siesta. Ich geniesse es, mich für diese eine Stunde in mein Kämmerchen zurückzuziehen. Ich geniesse die Ruhe. Ich geniesse meine Bücher. Ich geniesse den Ventilator!
Bis zum Abendessen bin ich mit den Mädchen im Innenhof. Sie sind immer noch voll Fan vom Bändeli knüpfen. In dieser Zeit sind auch die fünf ganz kleinen Hogar-Mitbewohner draussen. Die sind so etwas von Süss, zwei Jungs und drei Mädchen. Noch viel "Süsser" sind sie, wenn sie zum Zvieri eine Mango kriegen (und das sind dann keine Mangoschnitzli, sondern einfach eine ganze Mango). Mango von Kopf bis Fuss, mit Haut und Haar, sag ich da nur.
Abendessen gibt es um ca. 19 Uhr, aber auch hier kann sich das gut mal 1 1/2 Stunden hinauszögern.
Gestern stand eine peruanische Spezialität auf dem Speiseplan. Madre Aura (sie ist meistens für die Küche verantwortlich) hat mir angeboten, sie mir beizubringen. Bevor es spannend wurde, musste jedoch das ganze Frischzeugs gerüstet werden. Ich bekam die Zwiebeln (dankeschön). Eine gefühlte Tonne musste ich waschen und schneiden. Schon fast etwas selbstbemitleidend schaute ich in der Küche umher und sah dann, es hätte noch schlimmer sein können: Alba war am Knoblauch rüsten (die Arme). Schlussendlich aber, unser Arroz Chaufa war mega lecker. Das Rezept bereit zum Nachhausenehmen.
Gerade eben bin ich von meiner Lieblingsfamilie, der "familia nazaret", zurück in mein Zimmer gekommen. Nicht weil ich müde bin, sondern weil ich es echt anstrengend finde, permanent Lärm um mich zu haben oder weil sich wieder jemand an meinen Hals hängt. Die Mädchen, ich denke hier vor allem an die grösseren, können das jedoch nicht. Sie haben keine Rückzugsmöglichkeit. Sie führen ihre Familie, schauen, dass alle gegessen, geduscht und Ämtchen erledigt haben, Sorgen für Stimmung, trösten, bringen die Kleinen ins Bett, usw. Ich finde das einfach nur bewundernswert, wie sie das alles managen! Es hat hier echt ein paar ganz tolle Mädchen. Es macht mich grad traurig, dass ihre Familien sie nicht geschätzt haben, sie geschlagen haben oder vielleicht sogar noch schlimmer.
Zwei Mädchen dieser Familie sind etwas aus ihren Kleidern gewachsen und bekamen heute von der Schwester Maira "neue" Kleider. Einige Stücke kamen mir von der Sammlung vom vorletzten Sonntag bekannt vor. Wie die sich gefreut haben! Voller Stolz haben sie mir die Sachen gezeigt! Unendlich dankbar dafür! Sooo schön!
28., 29. und 30. Januar
Samstag ist Putztag im Hogar. Ich habe in der Bäckerei mitgeholfen. Da der Hogar jährlich kontrolliert wird, legen sie grossen Wert auf Sauberkeit. Auch wenn Sauberkeit hier nicht ganz mit unserer verglichen werden kann.
Etwas später habe ich es nochmals mit meinem Zopf versucht. Er war ja schon etwas besser, aber einfach nicht so gut wie zu Hause. Vielleicht liegt es an den Eiern, die hier irgendwie flüssiger sind oder am Mehl, wer weiss (diese Cowboy-Gaule traben ja auch ganz anders als unsere, nicht wahr Christina?!).
Gegen Samstagabend habe ich mich leider nicht so wohl gefühlt. Mein Mägeli hat gestreikt. Am Zopf lag es aber nicht, imfall. Den Sonntagmorgen und -mittag verbrachte ich deshalb mehr oder we***** lesend im Bett. So im Nachhinein war das Timing für die Mädchen super, sie konnten so nämlich ungestört meine Ü b e r r a s c h u n g vorbereiten. Ja genau: Überraschung!!! Rosa, welche mir von allen ganz besonders ans Herz gewachsen ist, kam kurz vor dem Abendessen zu mir und meinte, ich solle mir was Schönes anziehen und nach dem Znacht erwarten sie mich im grossen Saal.
Die ersten Tränen schossen mir umittelbar bei Betreten des Saales in die Augen. Sie haben ihn mega herzig dekoriert! Der ganze Raum war gestuhlt und auf einer Seite hing ein Transparent für mich (und nein, sie haben meinen Namen nicht falsch geschrieben, doppel L = i). Da war ebenfalls ein Tisch mit vielen Süssigkeiten und Leckereien und hinter diesen Tisch musste/durfte ich mich dann alleine (aalleine!! Hilfe - hab mir dann noch die süsse kleine Maria geschnappt) hinsetzen.
Guadalupe und Diana haben die Schwestern, alle Kinder und mich begrüsst. Danach gab es viele kleine Darbietungen der Mädchen. Es wurde getanzt, es gab einen kleinen Sketch, es wurde ein Lied in Aymara (einer indigenen Sprache des Selva, Region in Peru) gesungen und zum Schluss überreichten mir beide Familien eine selber gebastelte Karte (allerliebst) und von den Schwestern bekam ich ein typisch peruanisches Tischtuch. Anschliessend (als ich meine Tränendrüse wieder unter Kontrolle hatte) haben wir etwa noch zwei Stunden getanzt. Es hat mega Spass gemacht!!!
Der Abend war wunderschön und ich habe mich riesig über dieses tolle Überraschungsfestli gefreut (ich habe echt nichts mitgekriegt, unglaublich oder). Sie haben mich einmal mehr zutiefst berührt. Schlussendlich konnte ich ihnen nicht viel geben - es waren nur drei Wochen. Doch ich glaub für sie war es einfach schön, dass ich da war und mit ihnen Zeit verbracht habe. Es war nicht ganz der gleiche Alltag wie sonst!
Heute Montag, hatte ich zum letzten Mal Matheunterricht. Die Mathe-Mädchen haben mich im Klassenzimmer mit Briefli und einer vollgeschriebenen Wandtafel nochmals überrascht. Echt süss.
Am Nachmittag, nach meinem obligaten Pfus habe ich Rosa in der Küche geholfen. Es ist immer ein Mädchen eine Woche lang in der Küche eingeteilt. So quasi als Hauptverantwortliche. Eine 15-jährige kocht mal eben schnell für 40 Personen - das imponiert. Die Kinder hier müssen anpacken und werden für jegliche Arbeiten eingespannt. Sei das wie schon gesagt in der Küche oder in der Bäckerei, aber auch beim Wände streichen, Leintücher flicken, wischen, einkaufen, Babysitten, Wäsche waschen, usw. Sie sind alle sehr selbständig! Und es ist ein Miteinander. Das gefällt mir!
Bevor wir hier heute schlafen gehen, packen wir alle in unseren Rucksack: Badetuch und Bikini (oder Badkleid oder was auch immer). Juhuuui! Wir fahren morgen an den Strand. Die Idee ist von Natalie, sie wollte diesen Strandtag bei ihrem letzten Aufenthalt hier machen, wurde dann aber wegen dem Wetter gezwungen, das Programm zu ändern.
Ich habe, als Dank für Alles hier, die Kosten für den Bus übernommen. Es sind etwa 3 Stunden Fahrt und kostet pro Person 3 Franken. Krass nicht.
Wir freuen uns mega fest. Und es wird Zeit, dass meine "weissen" Beine mal etwas Sonne sehen.
31. Januar und 1. Februar
In der Nacht auf Dienstag hat es mega fest geregnet! Auch als ich am Morgen aus dem Fenster schaute, war es noch stark bewölkt. Vielen Dank auch - ausgerechnet heute. Die vielen Wolken haben mich etwas (grob)fahrlässig werden lassen. Weder habe ich mein Gesicht, noch irgendeinen anderen Teil meines Körpers mit Sonnencreme eingestrichen! Fatal, wie sich herausstellte!
Mehr oder we***** pünktlich um acht Uhr hat uns ein Bus beim Hogar abgeholt. Die Fahrt dauerte etwa 1 1/2 Stunden. Wahrscheinlich bin ich durch meine vielen Ferien an wunderschönen Stränden etwas verwöhnt. Der Playa de Colán hat mich nicht gerade aus den Socken gehauen. Aber schliesslich ging es nicht um mich - die Kinder fanden es toll!
Kaum angekommen, standen wir auch schon im Meer. Es hatte Wellen, die zum stundenlangen Baden einladen (Steffi, du hast mir gefehlt!). Vier der etwa dreissig Mädchen konnten schwimmen. Huuuch, wie gut, dass mir das jemand im Vorherein erzählt hat, oder? Ganz so wohl war mir also nicht dabei. Schon krass, in der Schweiz muss man für jeden Teich ein Rettungsschwimm-Diplom haben und traut sich, wegen der zu grossen Verantwortung, trotzdem kaum hin. Und hier geht man einfach mal mit einer Bande von Nichtschwimmer ans Meer! Aber, wir hatten super viel Spass. Einige Mädchen sind fast den ganzen Tag im Wasser gesessen. Food und Getränke haben wir in grossen Kochtöpfen und Plastikfässern selber mitgebracht (nochmals Steffi, wir belächeln das doch jeweils ein bisschen bei den Latinofamilys - ich war jetzt also doch einmal "part of it" - check). Es gab Reis, ein Ei und irgendein Fleisch mit Knochen. Es gab jedoch k e i n Besteck (ich erinnere an meinen Sauberehändetick)!
Beim Mittagessen (mittlerweile blauer Himmel) habe ich zudem ein leichtes Brennen meiner Haut, besser gesagt, ein leichtes Brennen meiner weissen, immer noch nicht eingecremten Haut wahrgenommen. Sch#*se! Ich wollte dann natürlich gleich nachholen, was ich schon lange verpasst hatte. Aber da war Hopfen und Malz schon verloren.
Um vier Uhr wurden wir wieder abgeholt. Auf der Rückfahrt war es ruhig - alle total k.o. Zufrieden und glücklich.
Im Hogar und vor dem Spiegel angekommen, sah ich dann das Ausmass meiner Verbrennung 100. Grades. Jede Bewegung schmerzte, mein Körper glühte und mich hinzulegen war der Horror! Ich trage den Sonnenbrand meines Lebens! Die Mädchen hatten ebenfalls viel zu viel Sonne erwischt! Aber bei Ihnen beschränkte es sich auf leicht gerötete Backen oder Nasen.
Gestern war mein letzter Tag im Hogar. Am Morgen besuchte ich den Mercado de Catacaos. Ein herziger Markt mit viel Schmuck und anderen handgefertigten Sachen. Zudem liess ich in einem Fotoshop an die 100 Fotos ausdrucken. Als Erinnerung für die Mädchen.
Den Nachmittag verbrachte ich mit Packen, aufräumen und dem Schälen von tausenden von Samen/Nüssen. Soweit ich das mitgekriegt habe, säen sie diese dann irgendwo an.
Ja und am Abend habe ich mich von allen verabschiedet und die Fotos verteilt. Einige Mädchen sind mir echt ans Herz gewachsen. Es ging nicht ganz ohne Tränen! In einer Familie bin ich bis 1 Uhr geblieben. Musste etliche Fotos signieren und da und dort noch in ein Freundschaftsbuch (in der Form eines normales Schulheftes) zeichnen.
Ich bin unendlich dankbar, dass ich die Möglichkeit gehabt habe, diesen Hogar zu besuchen. Zu sehen und mitzuerleben, wie das Leben auf einem anderen Kontinenten, in einem viel ärmeren Land abläuft.
Ich bin sehr froh, gibt es für diese Mädchen ohne Eltern, Mädchen aus ganz armen Familien oder Mädchen mit unhaltbaren Familienzuständen einen so schönen Ort voller Geborgenheit, Sicherheit und Aufmerksamkeit. Die Schwestern haben eine Wahnsinns-Power und Geduld! Natürlich haben sie noch ein kleines Team im Hintergrund (montags - freitags; Sekretariat, Lehrpersonen, "Krippenleiterin", usw.) welches sie unterstützt. Doch um die Mädchen kümmern schlussendlich sie sich!
Mir haben die drei Wochen unglaublich gut gefallen. Doch jetzt bin ich bereit für das nächste Abenteuer! Hasta pronto, mamacita!
2., 3., 4. und 5. Februar
Mamacita hat gestrahlt wie ein Marienkäfer, als ich am Donnerstag durch die Ankunftshalle des Flughafens in Lima kam! Ich habe mich natürlich auch gefreut! Die vier Stunden, welche wir bis zu unserem Weiterflug nach Arequipa überbrücken mussten, waren zu zweit sehr kurzweilig. Beim Anflug von Arequipa hatte ich gemischte Gefühle, es sah alles so braun und trocken aus von oben. Zudem wusste ich nicht, was uns wettertechnisch erwartet (letzte Woche gab es hier mehrere Erdrutsche). Die Taxifahrt zu unserem Hotel hat aber gleich alle Sorgen verschwinden lassen und die Vorfreude, auf das was kommt, wuchs.
Das Hotel für unsere erste Nacht hat s'Mami gebucht und das hat sie super gemacht (es war der Knüller). Zwar völliges Kontrastprogramm zum Waisenhaus. Aber ich habe es mega genossen.
Start in den Freitag: Frühstück auf der Dachterrasse mit Sicht auf die Kathedrale und Vulkane im Hintergrund, wau! Den restlichen Tag haben wir mit dem üblichen Sightseeing einer Stadt verbracht. Was mich echt total beeindruckt hat, war das Kloster Santa Catalina. Krass, was die da um 1580 hingestellt haben! Zum Abschluss dieses wunderschönen Tages haben wir uns ein leckeres Znacht geleistet. Bei mir gabs Ceviche und Alpakafleisch, leeecker!
Gestern ging es mit einer gebuchten Tour in Richtung Cañon del Colca. In einem Kleinbus fuhren wir durch die eher karge, aber irgendwie doch spannende Landschaft, vorbei an Tausenden von Vicuñas, Lamas und Alpakas. Die Passhöhe zum Colcatal lag bei 4'910 m!! Nachdem wir im Hotel in Chivay eingecheckt hatten, haben wir in den heissen (vielleicht etwas zu heiss für meine sonnenbrandgeschädigte Haut) Quellen von La Calera "bädelet".
Für den Lacher des Abends hat Mami gesorgt. Sie ist sehr vorsichtig, was das Essen betrifft (also, eigentlich nicht nur was das Essen betrifft). Sie war sich sicher, dass sie bald ein Stück gegrillter Truthahn (trucha heisst sicher Truthahn) auf dem Teller hat. Sofort das Fleisch zur Kontrolle, ob es auch wirklich durch ist, angeschnitten. "Ui, das isch aber no rosa!" Ein paar Bissen hat sie gegessen, es sei ja schon gut aber die Farbe wäre also wirklich komisch. Während sie sich bei unserer spanischen Tischnachbarin absichern wollte, ich inzwischen von ihrem "Fleisch" probierte, mir sogleich ein Grät aus dem Mund zog, hat sie's grad selber gemerkt: "Ah, es isch en Fisch!!
Heute Morgen, in aller Herrgottsfrühe, wurden wir wieder abgeholt. Fuhren durchs Colcatal, mit Ziel Cruz del Condor. Von da aus soll man zwischen 9 und 10 Uhr die Kondore sehen können. Das Colcatal ist im Vergleich zur Umgebung extrem grün. Am meisten gefallen haben mir hier aber die Frauen ;)! Ganz viele von ihnen tragen immer noch Trachten und besondere Hüte (und zwar auch in real life und nicht nur extra für Touris).
Übrigens, hat es an jedem Touribus-Stop kleine Stände mit wunderschönen handgemachten Sachen. Mein Rucksack wird schwerer und schwerer!
6., 7. und 8. Februar
Den 6. Februar haben wir mehr oder we***** im Bus verbracht. Die Fahrt von Arequipa nach Puno dauerte inklusive Mittagsstop etwa 8 Stunden. Puno liegt am Titicacasee, wobei Peru's Anteil davon "Titi" ist und Bolivien's "Caca" - sagen die Peruaner. Die Bolivianer behaupten übrigens das gleiche, einfach umgekehrt ;).
Das spektakulärste Fest von Puno "La Virgen de la Candelaria" fand gerade in diesen Tagen statt. Es erinnerte mich mega an die Fasnacht. Hier bestand eine "Musikgruppe" aber immer auch aus Tänzerinnen. Die Gruppen waren verkleidet, mit sehr schönen Gewändern, selten trugen sie Masken. Die Gruppen traten im Stadion von Puno vor einer Jury auf (landesweite Übertragung im TV) und danach gingen sie auf den Umzug. Wir konnten die Gruppen auf der Strasse kaum sehen, es hatte brutal viele Leute. Die meisten davon Peruaner.
Gestern, Dienstag, haben wir eine Tour auf den Titicacasee gebucht. Der erste Stop: die schwimmenden Uros-Inseln (werden aus Schilf gebaut), deren Bewohner indigen sind und Aymara sprechen. Etwa eineinhalb Stunden von den Uros entfernt liegt die Insel Taquile. Die ebenfalls indigene Bevölkerung spricht hier jedoch Quechua. Sie haben eine faszinierende Handwerkstradition. Die Frauen weben, die Männer stricken (abartig gut!). Alle Männer der Insel tragen eine selbst gestrickte, schlabbrige Wollmütze - verheiratete Männer eine rote, Singles eine rot-weisse. Ich habe mich für s'Mami ein wenig umgeschaut, aber anscheinend heiraten sie fast nur untereinander. Übrigens, je feiner und schöner sie stricken können, desto attraktiver seien sie. Die Insel ist wuuuunderschön und diese völlig andere Kultur hat mich beeindruckt. Unglaublich auch, was die hier auf mehr als 3'800m für eine Agrarkultur haben.
Heute war wieder Reisetag, Puno - Cusco. Wir waren zu viert mit Reiseführer und konnten es uns also schön bequem machen im Car. Ja, richtig, im Car. Etwas dekadent, ja. Aber dafür konnten wir schliesslich nichts. Die Fahrt war sehr eindrücklich, mir hat’s gefallen.
Mami und ich haben übrigens das bisschen Arbeit hier aufgeteilt. Ich bin für den Transport verantwortlich und sie für die Hotels. Ich kann mich nicht über ihre Arbeit beklagen - ich liege (zu) bequem und kann mich nur noch schwer wachhalten. Buenas noches!
9., 10. und 11. Februar
Das Wetter in Cusco (3'300 müM) zeigt sich von seiner besten Seite - "wenn Engel reisen" (gäll Christina). Für den Donnerstag haben wir uns vorgenommen, die Stadt zu erkunden und die Ausflüge zum Machu Picchu und ins Valle Sagrado zu buchen.
Am Freitag um 3.50 Uhr startete unser wohl grösstes Peru-Abenteuer: Machu Picchu. Mit einem Kleinbus wurden wir nach Ollantaytambo zum Bahnhof gebracht. Das dauerte etwa zwei Stunden. Von da aus ging es mit dem Zug, für etwas mehr als 1 1/2 Stunden, weiter in Richtung Aguas Caliente. Und von da aus brachte uns schliesslich ein weiterer Bus rauf zum Eingang des Machu Picchus. Die Ruinen liegen auf 2'400 Metern.
Beim Buchen dieses Trips sagte man uns, dass es für die Wanderung auf den Wayna Picchu (das ist der Berg, den man auf den Bildern immer im Hintergrund sieht) keine Plätze mehr hat. Alternative sei der Montaña Machu Picchu. Da ich von dem noch nie gehört hatte, zeigte mir die Agentin Bilder. Auf den Bildern sah ich eine Wiese, etwas oberhalb der Ruinen, mit Blick auf den "ausgebuchten" Waynapicchu. Es sah schön aus, deshalb buchten wir den Eintritt zu diesem "Montaña". Eintritt zum Montaña war zwischen 9 und 10 Uhr (hier ist alles genaustens organisiert, da die tägliche Besucherzahl limitiert ist), wir machten uns also s o f o r t auf den Weg. Ich schätzte den Aufstieg zu dieser "Wiese" (ich erinnerte mich an das Foto der Agentin) auf zirka 15 Minuten. Aber nach 15 Minuten waren wir inmitten des Regenwaldes (superschön) auf einem Inkaweg. Besser gesagt Inka-Treppe (hui!das!goht!id!bei!). Ich war etwas irritiert und fragte Leute, die ich überholt hatte (haha). Der Montaña war also der gegenüberliegende Berg des Waynapicchus und lag auf 3080 müM. Somit gings dann halt noch ein "paar" Treppenstüfli weiter. Obwohl es ziemlich wolkig war, begleitete uns beim Aufstieg ab und zu die Sonne.
Als ich oben ankam, zog etwas Nebel rein (bei Mamis Ankunft fing es sogar an zu regnen) und somit blieben die schönen Gipfelföteli aus. Der Regen war zum Glück von kurzer Dauer, mit den Wolken mussten wir uns abfinden. Nach dem Abstieg, zurück in den Ruinen, hatten wir eine Führung mit einem Guide. Das Panorama ist fantastisch und die Ruinen sind mega eindrücklich. Die haben Stein auf Stein gemeisselt (riesige & schwere), es passt keine Messerspitze zwischen durch. Wie haben die das bloss so hingekriegt. Und überall diese Terrassen, bis hin zu felsigen Abgründen. Wau!
Heute haben wir einen Ausflug ins Valle Sagrada gemacht. Besuchten weitere Ruinen, bestaunten weitere Terrassen und kauften weitere Souveniers. Es war ein wunderschöner Cusco-Abschluss.
Morgen gehts weiter nach Lima!
12., 13. und 14. Februar
Der Wetterbericht unserer App "weather pro" zeigte für Lima ein Gemisch aus Wolken, Sonne und Regen an. Wir machten uns somit auf alles gefasst! Der Taxifahrer in Lima meinte jedoch, dass es hier selten bis nie regnet! Und die Temperaturangabe zeigte 31 Grad! Yesss!
Nach unserer Ankunft am Sonntag in Lima hatten wir gleich eine Stadtrundfahrt im "Turibus" gebucht. Somit haben wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen und somit stand den "Beachdays" nichts mehr im Wege!
Montag und heute waren wir demnach am Strand. Ich ging surfen und die restliche Zeit starrte ich aufs Meer hinaus (und realisierte wieder einmal, wie sehr mir die Wellen und das warme Klima zu Hause fehlen).
Ja und jetzt ist es soweit. Der Rucksack ist gepackt - morgen gehts Richtung heimwärts!
Fünf Wochen Peru, die Zeit verging mega schnell!
Ich bin reicher an vielen schönen Erlebnissen und sehr netten Begegnungen! Die Peruaner sind super freundlich und zuvorkommend und haben immer Freude an einem kleinen Schwätzchen!
Und!das!Essen!erst!, so etwas von lecker!
Ich bin mega dankbar, dass ich die Gelegenheit hatte, diese Reise zu machen (danke Nati, Schuelleitig und Mami).
Jetzt aber freu ich mich natürlich wieder aufs Zuhause und meine lieben Leute!
Hasta muy pronto...Marcella ����� ;�