2014-01-14

Una semana en Barcelona - Barcelona, Spain

Barcelona, Spain

Sonntag 06.01.2014

Barcelona ist wunderbar. Auf dem Placa Catalonia fängt das Thermometer die Temperaturen erst ab 4 Celsius ein und lässt erahnen, dass der Winter in Barcelona noch nie so wirklich heimisch war. Und dennoch Abends friert es mich regelmäßig. Die alten Häuser kränkeln in Ihrer Baustruktur und laden Nachts so einige eisige Winde durch die kleinen nicht abgedichteten Fugen der Fenster ein. Draußen ist es zumeist wärmer als in der Wohnung. Das blinde Vertrauen in das Wetter und die damit einhergehende Sorglosigkeit lassen auch vermuten, weshalb es keinen einzigen installierten Heizkörper gibt. Der schöne Nebeneffekt ist, dass man neben der Selbstverständlichkeit Barcelona zu jeder Tageszeit erkunden zu wollen noch eine weitere Motivation erfährt. Täglich schwärmen Menschen auf die Gassen und ziehen durch das verwinkelte kleine Viertel in dem wir wohnen, Gracia, ob auf der Suche nach einem Restaurant, einer Bar oder nur der Notwendigkeit eines Einkaufs. Die Straßen schlummern und vibrieren zu gleich in einem so warmen Licht, dass man sich leicht der Idee hingeben könnte, hier war ein professioneller Lichttechniker am Werk. Das erste Wochenende begann sogleich mit einem genialen Geburtstaggeschenk, das ich von Jan erhielt. Bei strahlendem Sonnenschein saßen wir imBlock 537 in der Reihe 15 auf Platz 19-20 im ehrwürdigen „Camp Nou" und genossen schon bald mehr das eindrucksvolle Stadion und das Farbenspiel von Barcelonas Himmel, als das Spiel Barcelona vs. Elche. Endstand 4:0. Ein paar schöne Szenen waren zwar dabei aber spannender und vor allem nerviger war die amerikanische Touristengruppe, die hinter uns saß. Ein komplett in Barcelona Fanartikeln eingewickelter Typ fühlte sich dazu berufen jedem Barcafan zu fistbumpen, was die meisten eher irritierte und lärmte das gesamte Spiel wie eine fehlgestartete Alarmanlage: „Messi und Neymar“, wobei diese noch nicht mal auf dem Spielfeld standen. Der Höhepunkt war aber eine der Konversationen, als ein Mädchen das andere fragte wie viele Halbzeiten es denn gebe…..4? Man hatte allgemein das Gefühl, dass bei diesem Spiel eher we***** der eingefleischte Fan von Barcelona vor Ort war, als der neugierige Tourist. Also wir. Alles in Allem eine tolle Erfahrung und nochmal „vielen Dank Jan!“

Heute ist Dienstag der 14.01.2014. Seit gestern hat sich ein Mitglied aus unserer DreierWG nach Mexiko verabschiedet. Jans Mitbewohnerin Maria ist nach Mexikostadt geflogen. „Yeaaaahhhhhhhhhh!“ Bei diesem Ausschrei geht es lediglich darum, dass ich endlich mein eigenes Zimmer habe. Die eine Woche mit Jan in seinem und das ist noch nett bemessen 8m² Zimmer, war eine nicht so schöne Erinnerung an die Zeit, in der wir gezwungen durch einen Wasserschaden -> Wandschimmel, für einen Monat in meinem Zimmer in der Bredowstraße, „gemeinsam“ pennen mussten. Allgemein lebt es sich aber sehr gut in dieser reanimierten WG-konstellation.

Ein wenig anachronistisch würde ich jetzt nochmal über den letzten Freitag berichten, den 11.01.2014. Der erste und wenn ich es mir so recht überlege vielleicht auch der letzte Partyabend in Barcelona. Los ging es in der Champagneria. Man tritt ein in einen rustikalen Raum. Überall stehen Flaschen des ortstypischen „Carva rosado“ und „Carva blanco“. Hierbei handelt es sich um eine Art Sekt. Von der Decke baumeln verschiedene Schinken, wie zum plündern bereite Piñatas. Man hat kaum einen freien Platz, es wird gedrängelt, denn die hauseigenen Bocadillas sind der Hit. Es gibt verschiedene Variationen Schinken mit verschiedenen geschmolzenen oder eben en nature hinzugegebenen Käse und noch vieles mehr. Dazu gibt es den hier obligatorischen und schon erwähnten Carva. Franco ein Katalone und Freund vor dem mich Jan bereits gewarnt hatte, scheint wie besessen den gesamten Vorrat an Carva leer zu trinken und Jan, ein weiterer Freund Romain auch bekannt unter dem Namen „der Champagnerfranzose“(dazu später mehr) und natürlich ich sind seine willigen Gehilfen. Es wird eine Runde nach der anderen bestellt. Die Gläser füllen und leeren sich. Bei einem Preis von einem Euro die Copa ist man nie verlegen, um die nächste Runde. Gut angeheitert stolpern wir in einen Laden der „Espit Chupitos“ heißt. Auch hier ist der Name Programm. Chupito heißt so viel wie Shot und die haben es in sich. Vom „hijo de la Puta“ bis hin zum habe ich alle vergessen... Einladend sieht die Bar auf jeden Fall nicht aus:

https://maps.google.es/maps?hl=es&l l=41.388843,2.158556&spn=0.007293,0 .016512&sll=41.389327,2.157908& layer=c&cid=5299627517023491329&amp ;panoid=VU_1ofIPnykAAAQJOEC3bA&cbp= 13,226.19,,0,0&gl=ES&t=m&z= 17&cbll=41.389303,2.15791

Daher ab in den ersten Klub. Ab ins Opium. Hier ist der Name zum Glück nicht Programm;). Und so sieht das Ding aus:

http://www.opiummar.com/

Hier tritt zum ersten Mal der „Chapagnerfranzose in Aktion.“ Hatte er sich über den ganzen Abend hinweg eher ruhig verhalten, so lässt er es hier so richtig knallen. Wir sind in der V.I.P area und ich weiß nicht warum aber Eintritt mussten wir nicht zahlen. Der Jan und seine Crew sind halt bekannt…Ich sehe Romain und neben ihm thronen drei Champagnerflaschen. Die Korken knallen, stilgemäß wird der Glasboden abgetrennt und wir stoßen auf eine noch immer junge Nacht an. Mein zuvor, so schien es mir zumindest, noch so sattelfestes Spanisch löst sich langsam in meinem sorgsam und liebevoll angereicherten Alkoholbecken auf. Ich versuche mich daher an meinen unbeugsamen Französischkenntnissen. Leider muss ich feststellen, dass sie sich mit meinem marodierten Spanisch in einer für Jeden ungenießbaren Paella tummeln. Zeit zu gehen? Nope, zum Glück gibt es ja noch Englisch. Der Abend zieht sich weiter und wir schleichen erneut unbehelligt von Türstehern oder nervigen Eintrittspreisen in die V.I.P.-area des Choco. Hier gelingt mir noch die Heldentat des Abends. Ich reiße eine Besoffenen weg, der gerade ein Mädchen begrabscht. Der Dank folgt sogleich! Das Mädchen schlägt mit vollster Dankbarkeit auf mich ein bis ihr Freund ihr erklärt, dass ich ihr soeben geholfen hatte und eben nicht der Übeltäter sei. Gute Nacht Barcelona!!!

Nach diesem durchzechten aber durchaus lustigen Wochenende geht es in die zweite Woche meiner Sprachschule. Die Sprachschule befindet sich im „Casa Convalescència“ , das Unesco Kulturerbe ist: https://www.google.es/search?q=casa+con valesc%C3%A8ncia&num=50&client= firefox-a&hs=QEj&rls=org.mozill a:de:official&tbm=isch&tbo=u&am p;source=univ&sa=X&ei=0iDVUqaCB cSb0QXF1YH4Bg&ved=0CHYQsAQ&biw= 1366&bih=664

Die Sprachschule sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch von der Unterrichtsqualität her sehr gut. Mein Spanisch verbessert sich allmählich, wobei ich noch ganz deutliche Probleme damit habe mich auszudrücken.

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