2013-10-02

Weintrinken auf dem Weg nach Sydney - Stanthorpe, Australia

Stanthorpe, Australia

Unser Plan für diesen Tag ist, dass wir keinen Plan haben. Wir haben uns kein Ziel vorgenommen, sondern wollen dort landen, wo es am schönsten ist. Also fahren wir zum Whitislands Airport und starten "Maggie" - mal sehen, wo hin der Tag uns so treibt. Klar ist nur: Wir wollen uns ein wenig vorabeiten in Richtung Sydney. Der Start vom Whitislands Airport ist ein kleines Abenteuer: Denn gerade einmal 15 Meter breite Landebahn liegt in einem schmalen Tal - und wie schon bei der Landung (zu sehen auf dem Video im letzten Blog-Eintrag) ist es wieder nicht ganz leicht, hier sauber den Weg zwischen den Bergen hinduch zu finden. Am Tag zuvor ging alles glatt: Ich konnte "Maggie" sauber auf der Bahn aufsetzen (Wolf spricht in seinem Blog sogar von einer Bilderbuchlandng). Zum Glück gab es keine Seitenwinde. Und auch der Start an diesem Morgen gelingt bestens. Wir fliegen südwärts - und erstmals seit wir die USA verlassen haben, fliegen wir nicht über das Meer (der Pazifik ist seit einem Monat unser Begleiter) oder über ein Urwaldgebiet (wie Papua-Neuguinea). Nein, diesmal sind wir über der Zivilisation unterwegs, wobei auch in Australien, diesem riesigen Land, natürlich weite Fläche nur spärlich oder auch gar nicht bewohnt sind. Trotzdem ist es schon ein etwas anderes Gefühl, hier unterwesgs sein, als im wilden Papua-Neuguinea. Wir landen schließlich in Stanthorpe, einem Städtchen, das südwestlich von Brisbane "in the middle of nowhere" liegt. Gut 5.000 Menchen leben hier, und sie verdienen ihr Geld vor allem mit der Landwirtschaft, und nicht zuletzt mit dem Weinbau. Schon zu Begrüßung im Hotel bekommen wir einen Flasche eisgekühlten Rose geschenkt. Später dann genießen wir beim Abendessen einen erstklassigen Shiraz. Rund 50 Weingüter gibt es im Granitgürtel, wie die Gegend rum Stanthorpe heißt. Der Name der Stadt übrigens weist darauf hin, womit die Menschen hier früher ihr Geld verdienten: Er setzt sich zusammen aus "stannum" (lateinisch für Zink) und "thorp" (für Dorf). Ab 1872 kamen Einwanderer aus aller Welt hierher, um Zinn abzubauen. Das ging solange gut, bis die Preise für Zinn fielen - und viele der Bergarbeiter dann einfach den Beruf wechselten und Landwirte wurden. Noch heute gilt Stanthorpe als eine beliebte Adresse für Einwanderer, weil diese hier besonders herzlich willkommen geheißen werden. Auch uns heißt man hier sehr herzlich willkommen, nach der Landung auf dem kleinen Flughafen müssen wir sogar der Lokalpresse ein Interview geben. Witzig übrigens: In Stanthorpe, diesem kleinen Nest im australischen Bundesstaat Queensland, gibt es eine Firma, die - genauso wie ich mit meiner Firma Multitrade in Pullach - mit Computer-Hardware und Zubehör handelt, sie ist in der 27a Railway Street zuhause. Und wie heißt diese Firma? Genau: Burges Computers.

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