2013-11-03

Ein kurzer Stopp im Norden Schottlands - Wick, United Kingdom

Wick, United Kingdom

DER 4. TAG:

Nachdem wir um 5 Uhr aufgestanden sind, starten wir um 7.30 Uhr von Bremen in Richtung Wick. Der Ort liegt im nördlichsten Zipfel von Schottland: 414 Kilometer nördlich von Edinburgh und mehr als tausend Kilometer nördlich von London. Sein Name geht offensichtlich auf das nordische Wort für Bucht zurück - und das ist auch sehr passend: Denn Wick, ein Ort von gut 7000 Einwohnern, schart sich mit seinen Häusern rund um eine Bucht, die zugleich auch als Hafen dient.

Man will es kaum glauben: Wick hat es sogar ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft, und zwar mit einer Straße namens Ebenezer Place. Diese ist mit einer Länge von gerademal zwei Metern und sechs Zentimetern die kürzeste Straße der Welt. Wie das geht? Nun ja, die Straße erstreckt sich entlang der schmalsten Seite des Mackay Hotels, eines spitz zu laufenden Gebäudes; der Straßenname wurde 1887 vergeben, nachdem an der Spitze des Hotels eine Eingangstür geschaffen wurde.

Der Flug über Dänemark und dann weiter über die Nordsee dauert vier Stunden, dann landen wir in Wick. Aber wir haben leider kaum Zeit, das Örtchen in Ruhe anzuschauen; es reicht nur für einen kurzen Rundgang. Denn wir landen in Wick vor allem kurz zwischen, um das Öl unserer Mooney zu wechseln. Eigentlich hatten wir darauf gehofft, dass das Andrew, ein Service-Mitarbeiter des kleinen Regionalflughafens, für uns erledigt. Aber daraus wird an diesem Sonntag nichts, Andrew hat alle Hände voll zu tun mit anderen Dingen - und irgendwann ist er dann auch verschwunden.

Und so müssen wir schließlich selber Hand anlegen: In einem morbiden Hangar aus dem Jahr 1937, mit einer löchrigen Decke, durch die das Regenwasser tropft, und mit Toiletten, die in keinem sehr viel bessern Zustand sind, tauschen wir das Öl und zudem den Ölfilter aus. Eine Drecksarbeit. Und vor allem: eine Arbeit, die viel Konzentration erfordert. Denn wir wollen natürlich nichts falsch machen, was uns irgendwann dann Probleme machen könnte. Als wir es geschafft haben, sind wir ein bisschen stolz auf uns.

Dann tanken wir den Flieger und ziehen uns für den Flug übers Meer unsere orangenen Überlebensanzüge an. Um 17.40 Uhr deutscher Zeit heben wir schließlich wieder ab. Auf geht's nach Reykjavik, der Hauptstadt von Island. Der Start hat es in sich: Der Wind weht mit 40 Knoten über die Nordsee, das entspricht 8 bis 9 Windstärken. Die See ist mächtig aufgewühlt, die Wellen schlagen hoch, aber als wir schließlich über den Wolken sind,ist alles wunderbar: Bei strahlendem Sonnenschein machen wir uns auf den sechsstündigen Flug nach Reykjavik.

Alles funktioniert also bisher bestens auf unserer Weltreise, auch unser Satellitentelefon. Kurz nach dem Start in Wick telefonieren wir damit erstmals in Richtung Heimat. Klar: Der Motor dröhnt im Hintergrund, aber daheim in Deutschland - so erfahren wir - versteht man uns wunderbar.

Unser Routing von Bremen nach Wick (vielen Dank an Herrn "wird nicht verraten" von der FIS für die tolle Streckenführung:

Bremen (EDDW) to Wick (EGPC): WSR7K WSR N125 LBE P992 ATTUS DIR PETIL DIR REKNA DIR RIVOT DIR ADN W4D WIK

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