Wellington - Wellington, New Zealand
Wellington, New Zealand
Wellington. Wir haben ja Einiges über Neuseelands Hauptstadt gelesen:"Die coolste Hauptstadt der Welt" heißt es immer (mit Auszeichnung),aber auch "windy City" aufgrund der starken Winde die hier oft toben können.Wir haben uns gute 4 Tage freigehalten um in Wellington Silvester zu verbringen und etwas von der Stadt anzusehen. Am 3. Jänner um 20.00 geht unsere Fähre auf die Südinsel.
Wo fangen wir also an?Übernachtung. Nach einem ersten vorsichtigen Beschnuppern (Bongo-Fahrt ins Zentrum und wieder heraus) - und Abchecken zweier möglicher Stellplätze in der Stadt - ist eines schon klar: Camps sind nur außerhalb der Stadt angesiedelt, aber Wellington per Auto ist kein Ding der Unmöglichkeit. Für die ersten beiden Nächte checken wir also etwas außerhalb in Newlands (7km nördlich des Zentrums) im "Capital Gateway Motor Inn" ein - im Prinzip ein Motel mit ca. 30 normalen Parkplätzen, gedacht eben für Camper.Alle Autos die hier parken sind ca. 3-5x so groß wie Bongo. Außerdem bekommen wir den einzigen Stellplatz ohne Stromversorgung (brauchen wir nicht und ist billiger), stehen dafür aber direkt neben einem Hang wo im Stundentakt Steine herunter fallen.Bongo hat also berechtigte Angst.Vom Motor Inn können wir direkt mit einem Bus in die Stadt fahren (15min ins Zentrum), was sehr angenehm ist. Am ersten Tag (30.12.) testen wir die Route, gehen vegetarisch-malaysisch essen (genießbar), und nach einem Spaziergang durch die wichtigsten Strassen der Innenstadt geht es noch ins Kino (Secret Life Of Walter Mitty).
Silvester wird dann schon etwas kurios - wir treiben uns fast den ganzen Tag an der netten Strandpromenade herum. Hier merkt man wie extrem der Wind sein kann, vor allem am Abend können wir hier fast nicht mehr stehen und die gefühlte Temperatur sinkt um ca. 10 Grad :-/ Wir gehen zu "Thai Chefs" und bekommen einen Silvesterschmaus serviert, der sich gewaschen hat: "Tropical Paradise" & "spicy chick" die Namen treffen es gut. Wir lecken unsere Teller förmlich sauber und es stellt sich ein Gefühl im Bauch ein - etwa wie wenn man auf wuschelweichen Schafen durch die Lüfte gleitet und dabei riesige, flauschige Kaninchen streichelt (und dabei selbst massiert wird) während einem eine sanfte Brise Eukalyptus-Duft entgegenweht - nur noch besser!!! - aber ok, wir schweifen ab......kurz - das Essen war der Hammer!Danach sind wir überrascht wie schnell sich die Strassen (vor allem um den Hauptplatz, den Courtney Place) gefüllt haben - jedes Lokal (und hier gibt es unmengen an Bars, Pubs und Clubs), wirklich jedes Lokal ist gesteckt voll mit Leuten, großteils in Partylaune und bereits großteils schwer betrunken (vermutlich trinken die Neuseeländer nur 1x im Jahr Alkohol).Wir trinken selbst nur je 2 Cola-Rum und 2-3 Biere und stoßen an der Strandpromenade aufs neue Jahr an;Hier wird es aber (wie angekündigt) etwas kurios:Silvester! Und wir warten auf ein fettes Feuerwerk - und auf einen fetten Countdown - und - neben uns in einem Club wird gerade mal kurz die laute Musik heruntergedreht um schnell noch von 4 auf 0 zu zählen - dann sofort wieder Musik.Und das Feuerwerk!? Nichts! 0! Ok, (Walzer hatten wir auch nicht erwartet).1-2min vorher noch 2-3 ganz kleine Raketerl (eher wilde Hummeln) und 2-3 Minuten nachher bemüht sich eine kleine Gruppe Touristen neben uns um etwas Böllerei (mit einem kleinen Zauberkasten werden 10-15min lang kleinere Raketen gezündet, zumindest ein kleiner Trost für uns).Also hier noch einmmal langsam:31. Dezember 2013 - in Auckland werden ca. 5 Tonnen Sand in der Innenstadt verteilt und eine dicke Party steigt. In Sydney werden an diesem Abend ungefähr 7 Tonnen Zeug (!!!!!) in einem gewaltigen Feuerwerk-Meer verballert!Und in Wellington - und das ist jetzt kein Witz - nichts - mit der Begründung (ernsthaft!) das sich die Stadtverwaltung dazu entschlossen hat diese Gelder - anstelle des Feuerwerks - in ein Picknick (!) am 1. Jänner zu investieren! Ein PICKNICK am Neujahrestag!Bei Wettervorhersage REGEN! Wahnsinnsidee!Tja, Auckland, Sydney, Wien, fresst das! Wellington hats euch gezeigt. Pfff.
Am 1. Jänner regnet es ca. 8 Std durch und vom extremen Wind reden wir gar nicht mehr (an den gewöhnt man sich schnell). Das Picknick ist vermutlich abgesagt worden, keine Ahnung, wir haben das natürlich boykotiert. Ein Picknick. Mit der Begründung dies sei "familienfreundlicher" !?Der Titel "coolste Stadt der Welt" ist von uns natürlich sofort gestrichen....;-)Nachdem wir mit dem Nachtbus (N5) zurück ins Motor Inn kommen schlafen wir gut...keine Knaller (Piraten, Ladykracher etc gibt es hier generell keine).
Trotzdem, Silvester war sehr lustig und wir haben es genossen, und Wellington hat durchaus auch einige tolle Überraschungen zu bieten: allen voran das TE PAPA (übersetzt: unsere Heimat) Museum. Hier fühlt man sich mehr als nur zu Hause: DAS MUSEUM Neuseelands ist echt ein Highlight - 6 Ebenen - tolle Ausstellungen zum Thema Unterwasserwelt, Tiefsee, Maori, Vulkane, Erdbeben, WOW - World Of Wearable, Kunstgallerien etc.Sehr detailiert, liebevoll, wunderschöne Sääle, und dazu noch gratis Wifi überall damit wir auch unseren lieben Leuten einen guten Rutsch wünschen können... ;-)Und das ganze Museum (in dem wir praktisch den ganzen 1. Dezember verbringen) völlig GRATIS!Unvorstellbar das hier kein Eintritt verlangt wird - hier kann man locker € 30,- zahlen und ist am Ende nicht enttäuscht. Wir sind echt beeindruckt und zufrieden. Hier noch einer der Klassiker der Ausstellung: 2007 wurde in der Antarktis der größte je lebend gefangene Kolosskalmar (colossal squid) an Land gezogen (quasi als fetter Beifang bei einer Tiefseefischerei). Dieser starb leider kurz danach und wurde über mehrere Monate im Te Papa Museum in einem Becken untersucht und in mühevoller Arbeit konserviert.Jetzt ist der ca. 5m große Brocken im Museum gut erhalten ausgestellt, direkt unter einem über 20m langen Blauwalskelett. Sowas sieht man nicht alle Tage.
Und noch etwas was man nicht alle Tage sieht (zum Thema Kuriositäten):wir wollen Pizza essen gehen und landen bei einem Italiener - das Lokal sieht gut aus uns ist auch gesteckt voll - wir schauen auf die Karte - und es gibt reichlich zu Essen - aber, irgendwie typisch - keine Pizza!? Irgendwie erwarten wir das es evtl eine eigene Pizzakarte gibt - weit gefehlt - die Kellnerin weißt uns auf die Frage nach Pizza darauf hin: "hier gibt es leider NUR ITALIENISCHES ESSEN"...hallo!? Stimmt, Pizza ist ja ein fester Bestandteil der norwegischen Küche, klar...Unser Fehler....wir gehen, mit leerem Magen, aber mit Lachkrampf.
Nachdem wir den armen Bongo 2 lange Tage und Nächte neben einem Hang fürchterlichen Ängsten ausgesetzt haben, beschließen wir, für die nächsten beiden muss wieder ein feineres (und vor allem kostenloseres) Plätzchen her. Und ca. 15km nördlich (in Porirua) werden wir schließlich fündig. Ein öffentlicher Parkplatz direkt vor dem Eingang zur Aotea Lagoon (netter kleiner Teich). Hier bekommt Joey ihr jährliches 1. Jänner-Butter-Lachs-Zitrone-Brötchen, und das bei prächtigem Sommerwetter. Außerdem (zum Thema Skurilitäten) schwimmt hier ein ca. 1 1/2m großer Stachelrochen im trüben Wasser (Jordans Augen entgeht auch nichts).Es ist zwar der 2. Jänner, aber mit den 12 Stunden, die wir hier vor unserer Zeit liegen geht sich das aus - und damit zählt das auch. :-)Jordan läuft seinerseids ca. 10km (mehrere Teichrunden) bevor es wieder zurück nach Wellington geht.
Jetzt sind noch die WEKA CAVES (Studios wo Einiges zu den "Herr-der-Ringe- und Hobbit-Trilogien beigetragen wurde (Effekte, Anfertigung Kostüme, Waffen, Accessories etc), auch an anderen sehr bekannten Filmen (wie zB Avatar, Narnia, sogar Xena..) wurde fleißig mitgeholfen.Im Museum sieht man einige Kostüme und Zubehör, sowie lebensgroße Filmfiguren wie Trolle, Gollom oder Urukays (sofern man die so schreibt). Echt nett. Danach geht es auf einen Cafe ins ROXY (das hippste Kino und Cafe im 30er Jahre Look),und dann noch auf den Lookout am Mount Viktoria (wo man weit über ganz Wellington sieht).Hier im Wald finden wir auch noch einen von Jordans absoluten Herr-der-Ringe Lieblingsplatz - ein original Schauplatz zu den Dreharbeiten des 1. Teils - "Hobbits Hide",das Versteck der Hobbits unter dem Wegesrand, als die Nazgul (Ringgeister) sich nähern.Leider nicht mehr ganz 1:1 wie im Film (hier wurden anscheinend doch 1-2 special Effects drübergelegt, vor allem was einen riesigen Baum mit seinen großen Wurzeln betrifft), aber trotzdem ein schönes Gefühl.
Am 3. Jänner, unserem letzten Tag in Wellington (und Umgebung), beschert uns das Wetter keine große Freude - es regnet den ganzen Tag nahezu ununterbrochen durch.Dazu heftige Windstürme (Bongo wackelt manchmal sehr und wir sind uns nie ganz sicher ob er nicht einmal umfallen kann).Wir verbringen sehr viel Zeit im Auto, im tollen Te Papa, in einer Parkgarage eines PaknSave, vor der leider geschlossenen Dr. Seuss-Ausstellung, dann noch im botanischen Garten (wo wir noch schnell einen Blick auf das Cable Car werfen) und am Ende am Parkplatz der Interislander Autofähre - endlich - die Flucht auf die Südinsel!Die Flucht vor dem wirklich miserablen Wetter der "windigsten Stadt" weit und breit.Es war schön, aber wir sind überzeugt das die Südinsel noch mehr bieten wird.
3. Jänner 2014 / 20.15. - die riesige Autofähre "Kaitaia" legt vom Hafen Wellington ab -Kurs auf Picton - quer durch die Cook Strasse, die wildesten (mit einer Fähre befahrbaren) Gewässer der Welt! Und mitten drin sind wir - und Bongo - der jetzt schon nahe am Herzinfarkt ist -> die Einfahrt in diesen riesigen Wal der uns frisst - und danach sein gewaltiges Maul schließt um mit uns hinaus zu schwimmen, hinaus auf's offene Meer....
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sry - much fun -> less time, no more summarys in english :-(