2014-01-14

Honig, Tea-Pot und Eisvogel - Mamallapuram, India

Mamallapuram, India

Ich könnte noch Sweety, Pop oder Xxx hinzufügen. Was soll das nun miteinander zu tun haben?
Indien ist zur überwiegenden Mehrheit hinduistisch. Das heisst auch gleichzeitig, dass ein sehr grosser Teil der Bevölkerung kein Fleisch isst und keinen Alkohol konsumiert. Allerdings hat die lange Zeit unter kolonialer Fuchtel seine Spuren hinterlassen. Waren vor der Kolonialzeit lediglich Anhänger der niedrigsten Kasten aufgrund ihrer misslichen Lebenssituation dazu gezwungen, auch Fleisch zu essen, haben während der Kolonialzeit auch die gehobeneren Schichten das Essen von Fleisch von ihren "Vorbildern" teilweise übernommen.Mit dem Verkauf von Alkohol konnten die Kolonialherren gleich 2 Fliegen auf einen Streich erschlagen. Zum einen konnten sie den indischen Massen das wenige Geld, das sie durch harte Arbeit im Auftrag ihrer Herren verdienen konnten gleich wieder aus der Tasche ziehen und andererseits wurde die Verschuldung und somit die völlige Abhängigkeit beschleunigt bei gleichzeitiger Schwächung des Widerstandswillens.Nach der Befreiung Indiens übernahm der Staat das alleinige Recht der Kontrolle über Produktion und Vertrieb von Alkohol. Wie es scheint konnte dadurch die Alkoholsucht erfolgreich bekämpft werden.Das heisst nun nicht, dass es in Indien kein Bier zu trinken gäbe. Die bekannteste Marke heisst Kingfisher, oder eben auf Deutsch Eisvogel. Seine Etikette ziert auch ein Eisvogel, allerdings nicht der auch in der Schweiz heimische, sondern eine Art, die wir in den Backwaters von Kerala oft zu sehen bekamen, aber bis jetzt nicht bestimmen konnten.Bier ist in Indien teuer, nicht für uns Touristen, aber im Verhältnis zum Beispiel zu einem Hauptgericht, das durchaus we***** kosten kann. Da ist auch der Gewinn für den Wirt interessant. Aber für den Ausschank von Bier braucht es eine Lizenz. Vom Staat. Vom bürokratischen Staat. Das scheint ein dermaßen großes Hindernis, dass viele Lokale das Bier illegal verkaufen. Eine gängige Methode ist, dass eine Flasche in 2 große Gläser verteilt wird und gleich wieder verchwindet. Oder die Flasche muss unter den Tisch. Etwas ausgelassener fanden wir die Idee, das Bier in einem Teekrug zu servieren. Mit Tassen, versteht sich.Auf der Rechnung erscheinen dann die weiteren Begriffe von oben.
(Andreas)

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