2013-12-09

Akklimatisierung in Portugal - Lisbon, Portugal

Lisbon, Portugal

Um 6 Uhr morgens betraten wir wieder europäischen Boden in Lissabon, unsere letzte Station brach an: 2 Tage in Portugal, bevor es ins winterliche Deutschland zurück geht. Unser Plan ging aufzugehen, in Lissabon langsam an die Temperaturen herantasten. Wir hatten beide Tage wunderschönes Wetter bei ca. 15 bis 18 Grad - herrlich für Dezember!
In unserem Zimmer angekommen haben wir uns nur kurz eingerichtet, dann in einer sehr schönen Bäckerei (juhu, es gibt wieder leckere Brötchen!), um direkt um 10:30 an einer Free Guided Tour teilzunehmen. Wir haben bereits festgestellt, dass diese immer den besten ersten Überblick über eine Stadt geben, daher haben wir den fehlenden Schlaf von der Nacht im Flugzeug direkt mal auf später verschoben. Bei der Tour wurde um ca. 11 Uhr als kleiner Eisbrecher erst mal ein Ginjinha getrunken - ein Sauerkirsch-Likör mit eingelegten Kirschen. Das geht ja gut los! :) Ansonsten lernten wir viel über die Geschichte in Lissabon, welche fremden Einflüsse die Portugiesen erfahren haben (von arabischer und römischer Architektur bis zu französischem Näseln in der Sprache), was aus dem alten Hauptbahnhof geworden ist (die Züge fahren hier noch, allerdings nur noch zu den Vororten von Lissabon), dass eine Kirche scheinbar sehr anfällig für Brände und Erdbeben war und des öfteren zerstört, jedoch immer wieder aufgebaut wurde und was das große Erdbeben im 18. Jahrhundert so alles angerichtet hat - im Grunde musste die ganze Stadt danach wieder neu aufgebaut werden und sehr, sehr viele Einwohner sind durch Fluten und einstürzende Gebäude gestorben.
Nach diesen lehrreichen und interessanten drei Stunden brauchten wir schnell noch etwas zu essen, bevor wir unseren Schlaf nachholten. Der Plan, am Nachmittag noch einen anderen Stadtteil anzusehen hatte sich dann erledigt, da wir schliefen, bis es dunkel war.. Aber vor allem jetzt gab es eine sehr schöne weihnachtliche Atmospäre mit der ganzen Weihnachtsbeleuchtung im Zentrum, die wir gerne auf uns wirken ließen.
Am 2. Tag setzten wir direkt einen Tipp unserer Stadtführerin um und sind mit drei Australiern aus der Tour nach Sintra gefahren - 40 Minuten mit dem Zug von Lissabon entfernt. In dieser kleinen Stadt verbrachten wohl früher immer die reichen Einwohner von Lissabon ihre Ferien. Wir sahen sofort, warum scheinbar Sintra ausgewählt wurde: Nah am Atlantik liegt diese Stadt mit ganz schönen kleinen Häusern, unzähligen Schlössern, Burgen, Palästen,... um und auf grünen Bergen - einfach super schön! Wir entschlossen uns, die 5 Euro für den Bus zu sparen und lieber die Natur zu genießen und wanderten zu dem Castelo dos Mouros, eine Burg, die im Grunde nur aus der Burgmauer besteht und wunderschöne Ausblicke auf das umliegende Land bietet und zum auf dem angrenzenden Berg liegenden Palácio Nacional da Pena einem romantischen Schloss, in dem die königliche Familie bis 1910 gelebt hat. Auch von hier bot sich von der Bergspitze ein sehr schöner Ausblick bis zum Meer! Im Schloss selber wurde gezeigt, wie die Könige und Königinnen hier gelebt haben und wie es entstanden ist (von einem Kloster umgebaut und erweitert zu einem Schloss). Nachmittags nahmen wir den Zug zurück nach Lissabon, um uns vor unserem Abendprogramm noch etwas auszuruhen. Am Abend haben wir uns einer weiteren Tour angeschlossen, mit der wir die nationale Musik erleben wollten. Gemeinsam mit zwei Französinnen und zwei Kanadiern führte uns Hugo zu einem Fado-Restaurant. Auf dem Weg erzählte er uns auch noch ein paar Geschichten rund um Lissabon und gab uns eine Einführung ins Fado. Dieses wird immer mit zwei Gitarren (einer akustischen und einer 12-seitigen speziellen portugiesischen Gitarre) und einer Sängerin/ einem Sänger gespielt. Entstanden ist es in den armen Vierteln von Lissabon und behandelt eher melancholische Themen. Nach jedem Lied erklärte uns Hugo, welches Thema das gerade gehörte Lied behandelte. An diesem Abend gab es sowohl eine Sängerin als auch einen Sänger, die sich abwechselten. Zum Abschluss gab es noch einen Improvisations-Teil, in dem sich die beiden gegenseitig anstachelten - insbesondere dieser Teil wäre ohne Hugo lange nicht so gut gewesen, wenn wir die ganzen Sticheleien gar nicht verstanden hätten!
Da unser Taxi für 6 Uhr am nächsten Morgen bestellt war, gingen wir nach Hause, um alle Sachen zu packen. Nun ist es tatsächlich vorbei, nur noch zum Flughafen und zurück nach Deutschland.

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