2013-09-22

In einer anderen Welt - Bukittinggi, Indonesia

Bukittinggi, Indonesia

Where I stayed

Wir haben bei der Planung unserer Reise darauf geachtet, dass wir die Abfluege so um die Mittagszeit angesetz haben. Dies gibt keinen unnoetigen Stress bei der Anreise zum Flughafen.

Heute stand die Weiterreise nach Bukittinggi (das schreibt sich uebrigns wirklich so) auf dem Programm. Der Weg nach Bukittinggi ist einfach ein bischen kompliziert. Irgendwie muss man zuerst nach Padang gelangen. Das liegt an der Westkueste von Sumatra, ungefaehr in der Mitte. Das Problem mit dem internationalen Flughafen von Padang ist, das sich das Internationale auf die Verbindung nach Kuala Lumpur in Malaysia beschraenkt.

Also mussten wir fuer einmal doch frueh aufstehen, vor 6 Uhr morgens! Mit dem Taxi zum Hafen, eingecheckt und mit der Faehre nach Batam uebergesetzt. Diese Ueberfahrt war sehr interessant, haben wir doch die Insel Sentosa (da hat es ein paar Gebaeude, in denen ich auch wohnen wuerde) umrundet und auf dem Rest der Reise uns (d.h. die Crew) den Weg durch mehr oder we***** grosse (riesige) Containerschiffe gebahnt.

Batam ist eine Insel suedlich von Singapur, eben ungefaehr eine Stunde mit der Faehre entfernt. Batam gehoert zu Indonesien. Nach Ankunft durch die Immigration, mit dem Taxi zum Flughafen und eingecheckt. Die ziemlich neue A320-200 gab zu keiner Besorgnis anlass und war mit 180 Personen propenvoll besetzt. Nach dem knapp einstuendigen Flug landeten wir sicher in Padang. Wie beim Einstieg, wollten nun alle statt ein- eben aussteigen, die erste ungefaehr 10 Meter vor dem Touchdwon (die Flight Attendant stand kurz vor dem Herzinfarkt).

Bis jetzt war eigentlich noch alles wie bekannt. Die Leute an den Faehr- und Flughaefen arbeiteten wirlich sehr effizient, auch das Boarding und Aussteigen inkl. Gepaeckabwarten ging reibungslos. Batam selber war auch noch sehr sauber, was wohl daher kommt, das viele Bewohner von Singapur jeweils das Wochenende hier verbringen. Und das muss ja abfaerben...

Nun begann die andere Welt...
Die Hitze in Padang, kombiniert mit der Feuchtigkeit, hat uns beinnahe erschlagen, aber eben nur beinahe ... wir leben noch. Padang liegt auf Meereshoehe, daher kein Wunder, dass es schwuel war.

Meine Schwester Erika und ihr Mann Bernhard haben uns schon erwartet. Wir sind dann nicht auf dem direkten Weg nach Bukittinggi gefahren, sonder haben sofort mit dem Sightseeing begonnen. Wir sind mit dem Auto und einem Fahrer, den Bernhard auch schon angemietet hat und per Zufall beim Flughafen getroffen hat, losgefahren. zuerst nach Norden alles der Kueste entlang und nach ungefaehr zwei Stunden westwaerts in die Berge, am See Maninjao vorbei, Richtung Bukittinggi. Zum Dessert wartete dort noch das indonisische Stilfersjoch mit 44 Kehren, wobei die Strasse nur ungefaehr halb so breit ist wie diejenige vom Original. Nach ca. vier Stunden Fahrt und knapp 200km Strecke sind wir dann bei unseren Gastgebern angekommen.

Man rechne ... Auf den Strassen hier geht es nicht so wirklich schnell vorwaerts. In den Doerfern und Staedten spielt sich das Leben auf der Strasse oder gleich daneben ab mit entsprechend vielen Menschen. Ausserhalb hat es einige Schagloecher, schmale Strassen und viel Verkehr, Lastwagen und Personenwagen jeden Alters und Zustands und Toeffs, Toeffs, Toeffs.... Und jeder fahert mehr oder we***** so wie er will, aber es scheint zu funktionieren, ich hatte auf jeden Fall nie Angst, und ich sass zuvorderst...

Heute war das Reisen zwar nicht anstrengend aber hat lange gedauert. Entsprechend muede waren wir dann am Abend. Uebrigens, Bukittinggi ist temparaturmaessig ein Paradies. Am Abend und in der Nacht kuehlt es auf ca. 20 Grad Celsius ab, tagsueber wird es locker 30 Grad. Das Geheimnis ... Bukittinggi liegt auf 950 Meter ueber Meer ... und 40km suedlich vom Aequator.

Bukittinggi hat ca. 127'000 Einwohner, verteilt auf eine doch recht grosse Fläche von 145km2. Die eigentliche Stadt ist doch recht kleiner, aber mit viel Verkehr wie in einer Grossstadt und entsprechend viel Betrieb.

Am Donnerstag haben wir uns von den Reisestrapazen erholt. Wir haben das Nichtstun genossen und uns nur die Webstube resp. das Weben der Stoffe erklaeren lassen. Während wir Erwachsenen (59 jährig und älter) den Abend gemütlich beim Schwatzen verbrachten, ging Karin noch Ausgang zusammen mit den Weberinnen ... und ab ging es auf den Toeffs.

Am Freitag ging es in die Stadt. Ganz wie die Einheimischen im Sammeltaxi. Für 14 Personen ausgelegt, sassen am Schluss ganze 19 drin. Und das Auto war kleiner als ein Renault Espace! Aber irgendwie sind wir angekommen, nur das Aussteigen haben wir dann an allen Knochen gespürt.

Nach dem üblichen Marktbesuch, Treffen von Bekannten von Bernhard und Erika (hier meine Schwester), Mittagessen, Kaffeetrinken und weitere Einkäufe erledigen ging es auf die gleiche Art und Weise zurück, diesmal einfach mit Umsteigen.

Am Abend haben wir auf der Veranda mit den einheimische Weberinnen zusammen Durian genossen. Durian ist eine Frucht, die gleichzeitig süsslich und verlockend, aber auch schrecklich riecht. Jedenfalls so stark, dass in Singapur vielerorts das Mitbringen von Durian einfach verboten ist. Können wir übrigens nachvollziehen. Schmecken tut sie nicht schlecht, wenn man Früchte mag, die beim Essen so richtig fruchtig sind, gleichzeitig aber einen recht penetranten Zwiebelgeschmack haben.

Am Samstag haben wir die weitere Umgebung von Bukittinggi erkundigt. Interessant für uns waren natürlich die Reisfelder, die allgegenwärtig waren. Reis ist auch hier das Hauptnahrungsmittel. Im Weitern haben wir exotische Pflanzen, Früchte und Wasserbüffel gesehen. Wir waren insgesamt gegen 8 Stunden unterwegs und sind höchstens 150km gefahren. Das war nicht auf die langen Stopps zurückzuführen sondern vielmehr auf die Strassenbreite und -qualität wie auch den nicht unerheblichen Verkehr. Alles in allem ein äusserst interessanter Tag, da Indonesien und das tägliche Leben hier für uns Europäer wirklich komplett etwas anderes und zum Teil recht ungewohnt ist.

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