2014-03-22

Green stands for hope, the last attempt and a new beginning. We read in Goethe’s “Faust”: “All theory, dear friend, is gray, but the golden tree of life springs ever green.”

Grün ist die Hoffnung, der letzte Versuch und der Neuanfang. So sagt schon der gute Goethe im Faust:”Grau, Freund, grau ist alle Theorie, doch grün des Lebens güldner Baum”



Beforehand:

Actually we Bookfayries Siri and Selma wanted to publish a post about the polar bear, rather about white than green. But we write about green today, because one of the big German newspapers (WAZ) published an interview about green of our Master in its weekend magazine. So we decided together with Georg Howahl, the Journalist, to blog about green today and write about all this he to spare out in his interview. 

Vorweg:

Eigentlich wollten Siri und Selma heute einen Artikel über den Eisbären, also eher über Weiß bringen, aber aus aktuellem Anlass schreiben wir zu Grün. Das liegt daran, dass die größte deutsche regionale Tageszeitung, die WAZ, heute in ihrer Wochenendbeilage ein Interview mit Masterchen zur Farbe Grün bringt und wir mit Masterchen und Georg Howahl, dem Journalisten, beschlossen, hier ergänzend das auszuführen, wofür er kein Platz hatte.

So we start and we are already at the essence of green, as green symbolizes the beginning. It is the colour of spring, when nature regenerates, when the green starts coming again. Even the word “green” derives from the old German “gruoni” and the English “grow” meaning to grow. We Bookfayries were quite thrilled about the custom, that the girls used to wear green in May and do you know, that the faeries did traditionally wear green clothes as well? Brides were wearing green as well, because it brings luck and happy offspring. But such pagan customs were hated by the Christians and so they tried to connect green with the evil witches. Not only that those witches like faeries, as everyone knows, have green eyes with which they haunt especially men, but they were said having green hair too. And above all the happy sex of witches and faeries was condemned and so green became the colour of promiscuity. 

“He liked to see his beauty in a green garment, because the girls of the paradise wear green as the angels in the sky. Green is the colour of the cypress and of the crop in the fields and last not least the soul needs green, which makes the eyes shine and which is the song of all growing.”
Nizami

“Am liebsten aber sah er die Schöne in einem grünen Gewand, denn Grün tragen die Paradiesesmädchen und die Engel im Himmel. Grün ist die Farbe des Zypressenbaums und die der Saat auf den Feldern, und von allen Dingen verlangt die Seele am meisten nach Grün, welches das Auge aufleuchten lässt und die Melodie jeden Wachstums und das Zeichen jeden Gedeihen ist.“
Nizami



 So fangen wir jetzt an und da sind wir gleich schon bei Grün, denn Grün ist dem Anfang verbunden, es ist die Farbe des Frühlings, an dem die Natur sich erneuert, es anfängt zu grünen und blühen. Selbst das Wort „Grün“ stammt vom althocheutschen „gruoni“ und englischen „grow“ ab, was „wachsen“ und „gedeihen“ bedeutet. Uns Buchfeen hat jedoch speziell der Brauch interessiert, dass Mädchen im Mai grüne Kleidung trugen und wisst ihr, dass die Feen traditionell auch immer grün angezogen waren? Auch Bräute trugen oft ein grünes Hochzeitskleid, das Lebensglück gewährleisten sollte. Solch heidnischen Bräuche waren den Christen ein Dorn im Auge und versuchten sie Grün mit den bösen Hexen in Verbindung zu bringen. Nicht nur, wie jeder weiß, dass die Hexen grüne Augen haben, mit denen sie halt verhexen wie auch wir Feen, sondern sie wurden auch oft grünhaarig dargestellt. Und die Freude an der Sexualität wurde bei den Hexen und uns Feen kritisiert und so wurde Grün als Farbe der Promiskuität gesehen.

However the Christians couldn’t keep their demonisation of green not for long. Already in the 13th century green was seen as a positive colour. It was the fresh colour of renewal and seen as a symbol of the absolution of all sins especially after fasting until the so called green Thursday (Maundy Thursday), a day when one should eat green and young vegetables only.

Allerdings konnten die körperfeindlichen Christen ihre Dämonisierung von Grün nicht lange aufrechterhalten. Schon im Hochmittelalter wurde das beliebte Grün wieder positiv betrachtet, es war die frische Farbe der Erneuerung und selbst die Christen sahen Grün als Symbolfarbe von der Vergebung der Sünden, die dann nach dem Fasten am Gründonnerstag geschah. Außerdem gab es den verbreiteten Brauch am Gründonnerstag nur grünes Gemüse, das freilich auch junges Gemüse ist, zu essen.



Especially in England but in Scotland too (Robert Burns) green became a favourite colour. In old ballads the green England was praised and we find this in Milton’s, Bacon’s, Shakespeare’s works as well as in Blake’s “Jerusalem”, which became the hymn of the WI, and spoke of “England’s green & pleasant Land” – a phrase that has turned into a cliché nowadays. Following Ezra Pound green teaches you to find your place, in which you fall in love concerning the Romantic poets like Shelley and you enjoy the simple life on the village green as Tennyson sees it. And of course there is the Lincoln Green of Robin Hood.
But not only the British like their green. Frederico García Lorca writes „verde que te quiero verde/Verde viento. Verde ramas“ (Green, I love you green. Green wind, green branches).

Besonders in England, aber auch in Schottland bei Robert Burns, wurde Grün zur beliebten Farbe, in Balladen wurde das grüne England besungen, wir finden es bei Milton, Bacon, Shakespeare und natürlich bei Blake, der in „Jerusalem“ (die Hymne des WI, the Women’s Institut) von „England’s green & pleasant Land“ spricht (das längst zum Clichée geworden ist), bei Ezra Pound kann man gar vom Grün lernen, seinen Platz in der Welt zu finden, in den man sich bei den Romantikern wie Shelley dann verliebt und wie Tennyson das einfache Leben auf der Village Green (dem Dorfanger) lobt. Und nicht zu vergessen das Lincoln Green von Robin Hood. Aber nicht nur die Briten lieben ihr Grün, so sagte auch Frederico García Lorca „verde que te quiero verde/Verde viento. Verde ramas“ (Grün, ich liebe grün. Grüner Wind, grüne Zweige).

But, oh dear, “the grass is always greener on the other side”. Our Master told us, that this is a translation of a Latin proverb, which became so English, that it is nowadays one of the most used of all English phrases. You find it as title of plays and songs. “The other side”, well, is that Ireland, the green island, which disputes the monopoly of England’s green. But England still has its British Racing Green and the green of the Barbour Jacketts, the green wellies, their gardeners with the green thumbs.

Aber, oh weh, doch ist das Gras doch immer grüner auf der anderen Seite, was, wie uns Masterchen erzählte, eine Übersetzung eines lateinischen Sprichworts ist, das sich aber besonders in England zu einem der meist benutzten Sprichwörtern entwickelt hat und als Titel für Schauspiele und Lieder übernommen wurde. Die andere Seite, damit ist doch wohl nicht Irland, die grüne Insel gemeint, die sich doch anmaßt, England sein Monopol aufs Grün streitig zu machen, dass sich jedoch mit seinem British Racing Green, dem Grün der Barbour Jacken und den grünen Stiefeln, mit denen man seinen grünen Daumen im Garten befriedigt, gut behauptet.

Let us not forget the evil green not only connected with the witches but known by alchemists as well. The speak of the the Green Dragon or the Green Lion, a blend of azotic acid and hydrochloride acid, the most aggressiv dissolver, which was thought to dissolve even gold. But in the cryptic language of the alchemists the Green Lion can as well be quicksilver or just normal water. We find the evil green also in the green poisonous teeth of some faeries. And a lot of green pigments were highly poisonous because of arsenic components. Famous was the so called “Scheele Green” in the 18th and 19th century based on arsenic. This shining green became so fashionable, that by the end of the 18th nearly every posh house had a green room. It is said, that Napoleon has died of the evaporation of the green wallpaper of Longwood House/St. Helena.

Aber vergessen wir nicht das „böse“ Grün, das nicht den Hexen zu eigen, sondern auch den Alchimisten bekannt ist. Der grüne Löwe oder grüne Drache, ein Gemisch von Salz- und Salpetersäure, ist das schärfste alchimistische Lösungsmittel, das selbst Gold zersetzen soll. Allerdings in der dunklen Sprache der Alchimie kann der grüne Löwe auch Quecksilber oder nur ganz normales Wasser sein. Dieses böse Grün tritt auch wieder in den giftigen grünen Zähnen mancher Feen auf. Grün und Gift besitzen nicht nur den gleichen Anlaut, sondern viele grüne Pigmente wie Grünspan sind hochgiftig. Deckgrün, Emeraldgrün, Griechischgrün, Spanischgrün, Schweinfurtergrün und Smaragdgrün sind hoch giftig, wenn sie nicht nach modernen Verfahren hergestellt werden. Im 18. und 19. Jh. war das sogenannte „Scheele-Grün“ Es ist nach dem in Schweden ansässigen Chemiker Carl Wilhelm Scheele benannt, dem es 1775 gelang, ein leuchtendes Grün auf Arsenbasis herzustellten. Allerdings bedauerte Scheele bereits 1877, dass diese hochgiftige Farbe massenweise produziert wurde. Diese Farbe kam derart in Mode, dass um das Ende des 18. Jh. jedes Haus, das etwas auf sich hielt, zumindest ein grünes Zimmer aufwies. Napoleon soll an den giftigen Ausdünstungen dieses Grüns als Wandfarbe des Longwood House auf St. Helena gestorben sein.

A famous green is the “verdigris” or later called Van Eyck Green, which fascinated the painters of the 18th and 19th century. Leonardo da Vinci warned his fellow painters not to use this pigment as it fades immediately and later turns black. But the Flemish painter van Eyck used this colour without problems, so that it stayed fadeless after centuries. This can see at his cryptic painting “The Arnolfini Wedding” from 1434. The dress of the bride still shows a bright green. Even more cryptic becomes green in the sentence „Colourless green ideas sleep furiously” – do you understand it? Well, this sentence was used by Noam Chomsky as an example for a grammatical correct sentence without a meaning that makes sense.  

Ein berühmtes Grün, das die Kunstmaler des 18. und 19. Jh. begeisterte, ist das Van Eyck Grün oder „verdigris“. Wenn auch Leonardo da Vinci vor dem Einsatz dieses Pigments warnte, da es bereits beim Auftragen ausbleicht und später hässliche Schwarzverfärbungen aufweist, benutzte es der Flame van Eyck in einer Weise, dass es Jahrhunderte farbecht bleibt. Dies kann man an seinem rätselhaften Bild „Die Arnolfini Heirat“ deutlich sehen. In diesem 1434 gemalten Bild strahlt das Kleid der weiblichen Figur noch heute in einem leuchtenden Grün. Speziell rätselhaft wird dann Grün in dem Satz „Colourless green ideas sleep furiously“ den Noam Chomsky zur Erläuterung seiner generativen Grammatik anführt – und wisst ihr wofür? Für einen grammatisch korrekten Satz, der keine sinnvolle Bedeutung besitzt.

But last not least our advice:
“Never stay up on the barren heights of cleverness, but come down into the green valleys of silliness.”

Ludwig Wittgenstein

Liebe Grüße und wenn ihr mehr über Grün wissen wollt, schaut einfach in das Wochenendmagazin der WAZ

Siri und Selma, Buchfeen

© für Text Klausbernd Vollmar und für Bilder Hanne Siebers, Cley/Bonn 2014

Filed under: Farben- Colours Tagged: Colours, Farben, Grün, Green

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