2015-12-18

Heute gibt es ein richtiges Schmankerl in der „All Eyes On“-Serie: Anne Wüstmann, Redakteurin bei der Apotheken Umschau. Vor nicht allzu langer Zeit saßen wir noch nebeneinander im Cosmo Beauty Departement. Heute verbindet uns zwar nicht mehr die Arbeit, dafür aber eine sehr enge Freundschaft („Ich hab von dir heute noch keine What’s App Nachricht bekommen. Alles okay bei dir?!). Schön, dass ihr Anne heute auch endlich kennenlernen könnt.

Hey Girls.

Mein Name ist Anne

und ich bin 32 Jahre alt.



Nachdem ich zuletzt stellvertretende Beautyleitung bei Cosmopolitan war, hab ich mich jetzt ins schöne Baierbrunn südlich von München in die Redaktion der Apotheken Umschau verzogen. Schluss mit Beauty? Niemals. Ich steige gerade eher ein bisschen tiefer in die Materie ein, darf ausführlicher recherchieren und komplett im Gesundheits-Journalismus abtauchen. Denn das ist es auch, was in mir brennt: Die Themen Gesundheit. Sport. Ernährung. Das sind meine „Beauty“-Themen. Deswegen haben ich auch die letzten beiden Cosmo-Jahre neben dem Job Ernährungsberatung studiert. Mein Vitamix und neue TRX-Übungen haben mein Herz schon immer höher schlagen lassen als das neueste Chanelrot. Deswegen haben Swantje und ich uns immer ziemlich gut ergänzt. Aber lest selbst.





Bei Cosmopolitan waren die Produktionen der großen Duftproduktionen im Frühjahr und im Herbst mein Steckenpferd. Tagelang schnupperte ich mich durch circa 50 neue Düfte, drehte Flakons in meiner Hand und überlegte mir die verrücktesten Sachen, um am Ende etwa 30 Düfte opulent in Szene zu setzen. Was ich daraus gelernt habe? Mein Duft muss wie frisch gewaschen riechen, irgendwie seifig. Sonst wird er mir nach kurzer Zeit zu penetrant. Der erste Duft, der das geschafft hat, war der Signature Duft von Chloé (ca. 45 €) – bis mir in meiner Zeit als Türsteherin dieser Rosenduft zu oft Freitagabends am Clubeingang um die Nase wehte. Also stieg ich um auf Florabotanica von Balenciaga (ca. 68 Euro), ebenfalls einer Rosenvariante. Das erinnerte an eine limitierte Weichspüleredition für den Herbst – und ich liebe Weichspüler.

Dann kam im Frühling vor zwei Jahren ein neuer Mann in mein Leben: Francis Kurdijan. Er schenkte mir einen Strauß Blumen mit Maiglöckchen und Orangenblüten mit dem schönen Namen
Féminin Pluriel (ca. 154 Euro)

– bis heute einer meiner Lieblingsdüfte, den ich gerne zum Ausgehen trage. Als es diesen Sommer unerträglich heiß im Cosmo-Büro war, testete ich aus August-Langeweile Mandarino di Amalfi von Tom Ford (ca. 100 Euro), der blaue Flakon hat mich bei über 35 Grad irgendwie angelacht – und überzeugt. Der leichte Mandarinenduft ist der ideale Begleiter an heißen Tagen zu Jeansshort, weißem T-Shirt und Birkenstocks. In die Kategorie fällt auch der Duft Infusion Fleur d’Oranger von Prada (ca. 120 Euro), er duftet nach Iris und Orangenblüte und ist mein Buddy im Spätsommer. Wenn ich kreativ arbeiten muss, wird es fruchtig-herb: Mit Philosykos von Diptyque (ca. 105 Euro), einem ziemlich herben Feigenduft. Meine neuste Sucht ist Blanche von Byredo (ca. 103 €). Der erste Duft den ich mir selbst gekauft habe (als Beauty-Schreiber macht man das sonst nicht…), allerdings nur die Reisegröße, die schon mit 75 Euro ziemlich teuer ist. Egal, Blanche könnte auch als superteures Waschmittel durchgehen und ich würde am liebsten darin baden.

Hallo Lieblingskategorie! Meine Haare tragen seit eh und je die Farbe aschiges Eisbärblond, und das will bei Laune gehalten werden. Alle drei Monate frischt Yasemin von ‚Pracht ist’ in der Münchner Maxvorstadt den Special Ton mit Strähnen und Silbertönung auf, in der Zeit dazwischen ist Tricksen angesagt. Bei Drogerie-Produkten bekommt das Eisbärblond schlechte Laune und wird gelb, denn der Gilb kann sich nicht nur in Vorhänge setzen. Also muss alles her was dunkelviolett schimmert und eigentlich für graues oder weißes Haar geeignet ist. Kollateralschäden an weißen Duschvorhängen werden in Kauf genommen. Shampoos schaffen das Entgilben nur schwer, daher setze ich am liebsten auf dunkelviolette Kuren. Den Härtetest bestanden haben Blonde Idole von Redken (ca. 23 Euro) und der Alchemic Conditioner Silver von Davines (ca. 25 Euro), bei beiden genügen 1-2 Anwendungen um wieder in coolem Silber zu schimmern. Was das Styling betrifft mag ich es entspannt. Ich bin kein Föhn-Fan, nutze ihn meist nur um meinen Pony in Schwung zu bringen. Wenn ich abends dusche, gehe ich mit feuchten Haaren und einem Klecks Bb Don’t Blow (H)air Styler von Bumble and Bumble (ca. 30 Euro) in den Längen ins Bett. Das verhindert den Wischmopp am Morgen und setzt sich gegen hartnäckige Wirbel durch.

Meine Mama hat mir schon als Kind für die Nacht einen Zopf geflochten, das behalte ich bis heute bei, so werde ich morgens mit leichten Wellen belohnt. Die verstärke ich dann mit einem Salzwasserspray, im Moment mit dem Fashion Waves 07 Seasalt Spray von Redken (ca. 16 Euro). Wenn ich ausgehe oder Lust auf coole Haare habe, mache ich softe Beachwaves mit dem Lockenstab, das habe ich mittlerweile ganz gut raus.

Oops – fast hätte ich die Pflege vergessen. Falls ich doch mal föhne, verwandeln ein paar Tropfen Keratin-Öl SP Luxe Oil von Wella Professionals (ca. 15 Euro) mein Stroh in Seide – und das habe ich nicht aus einer Pressemappe abgeschrieben sondern selbst erlebt. Am Strand ist das Tropical Hair Treatment von Lani (ca. 15 Euro) mein Buddy, es riecht nach Urlaub, pflegt die Längen und sieht wunderhübsch aus.

Hier bin ich kein typisches Mädchen, den

Habe ich noch nie in meinem ganzen Leben Lippenstift getragen,

Mag ich Blistex Cherry lieber als klebrigen Gloss und

Macht mir Schminken keinen Spaß.

Leider bin ich aber nicht mit makelloser Haut gesegnet – jeden Tag Foundation ist also Pflicht. Hier ist mein absoluter Favourit Lingerie de Peau von Guerlain (ca. 53 Euro), die ich mit dem Beauty Blender (ca. 20 Euro) auftrage. Sie deckt alle Rötungen ab und gibt selbst meiner Haut einen Glow. Darüber kommt im gleichen Farbton der Puder Lingerie de Peau Nude Power Compact Foundation von Guerlain (ca. 58 Euro). Auf die Wangen stäube ich etwas Rouge in Pfirsich, im Moment die limitierte Proenza Schouler Variante Blush Ombre Sunset Beach von MAC (ca. 31 Euro). Als Cocealer verwende ich den Intensive Serum Corrector in Light Bisque und darüber in Warm Beige von Bobbi Brown (je ca. 45 Euro), diese Farbkombi hat mir ein Make-up Artist der Marke empfohlen und er hatte Recht. Ebenfalls jeden Tag verwende ich Mascara, aber nur von Benefit. Meine liebste ist They’re Real (ca. 26 €), im Moment teste ich aber Roller Lash (ca. 25 Euro) und bin trotz schmalem Gummi-Bürstchen happy damit. Sollte ich doch mal Lust auf Lidschatten haben, benutze ich die Phyto-Eye Twist Sticks von Sisley (ca. 36 Euro) in Bronze oder Oliv-Metallic, manchmal genügt es schon damit einen Lidstrich zu ziehen. Die Puderperlen schimmernden Perles Météorites von Guerlain (ca. 53 Euro) zählen zu meinen Lieblingsmake-up Produkten, weil sie einfach so gut riechen, ich wünschte diesen typischen Guerlain Duft gäbe es als Parfum.

Wie schon erwähnt ist meine Haut ein Problemkind und ich habe auch mit über 30 ab und an noch Hautunreinheiten. Deswegen setze ich hier auf Apotheken-Produkte und Kiehl’s (war ja auch mal eine Apotheke …). Zum Abschminken ist mein Alltime-Favourite die Mizellenlotion Hydrabio von Bioderma (ca. 14 Euro), denn damit verschwinden Make-up und Mascara ohne großes Reiben. Ich gehöre zu der Fraktion

„Richtig sauber ist die Haut erst

wenn sie quietscht“

– deshalb schäume ich sie noch mit dem mattierenden Reinigungsschaum Mousse Nettoyante von Avène (ca. 15 Euro) ein. Abends schwöre ich auf Idéalia Skin Sleep von Vichy (ca. 22 Euro), denn sie legt sich wie ein Balm auf die Haut, die darunter arbeiten kann. Angeblich unterstützt die Creme die nächtlichen Tiefschlafphasen der Haut, ich glaube nicht an so ein Blabla aber irgendwas muss dran sein – morgens wacht man immer mit strahlender Haut auf, egal wie fertig man abends noch aussah. Ich habe sie auch schon meinen Schwestern und Freundinnen aufgequatscht – bisher waren alle sofort Fan von dieser Nachtwundercreme. Tagsüber verwende ich eine Feuchtigkeitscreme von La Roche Posay, Kiehl’s oder wie im Moment Aqualia Thermal Crème Légère von Vichy (ca. 16 Euro). Trockenheitsfältchen um die Augen füllt die Avocado-Creme Creamy Eye Treatment von Kiehl’s (ca. 25 Euro) auf, ich liebe diese dickflüssige, reichhaltige Konsistenz. Etwa alle drei Tage ist eine gründlichere Reinigung dran, entweder mit dem Puderpeeling Perfekt Biologic Age Celllife Peeling Activated Powder von SBT (ca. 59 Euro), oder mit dem Over-Night Biological Peel von Kiehl’s (ca. 45 Euro), das man abends aufträgt und morgens abwäscht. Von Februar bis Oktober gehört auch tagsüber eine Feuchtigkeitscreme mit LSF 50 in meine Beautykit, am liebsten von Skinceutikals oder Kiehl’s !

Okay hier werde ich schon wieder mehr zum Beauty-Junkie, denn ich mag es wenn in meiner Dusche leckere Duschgele und große Peelingtiegel stehen. Ungeschlagener Peeling-Star seit meinem ersten Tag im Beautybusiness ist das Gommage Crushed Cabernet von Caudalie (ca. 24 Euro). Warum? Weil es herrlich grob schrubbt und frei von Öl ist – eine Seltenheit. Alle anderen hinterlassen immer einen schmierigen Ölfilm auf der Haut, das mag ich überhaupt nicht. Außer es ist das Fluide de Beauté 14 von Carita (ca. 52 Euro), das Trockenöl macht einfach nur babyweich statt ölig. Und duftet wie ein ganzer Zitronenbaum. An Tagen, an denen ich mit dem Gingerly Body Wash von Molton Brown (22 Euro) dusche, spare ich mir das Parfum, denn es hüllt mich den ganzen Tag in einen exotisch süßen Ingwerduft.

Bei Bodyprodukten werde ich manchmal auch ein bisschen zum Öko: Ich liebe das „stinkende“ Handserum Super Skin Handserum von Liz Earle (ca. 21 Euro) – durch den ersten Moment des Ökogeruchs muss man durch, dann verwandelt er sich in einen Spa-Duft. Die Tube liegt auf meinem Nachtisch, abends vergesse ich sie nicht. Sehr zum Leidwesen meines Freundes, der sowieso jeden Abend die opulenten Schwaden meiner Duftkerzensammlung aushalten muss. Den neuesten Zugang – eine Kerze fürs Badezimmer – durfte er dafür selbst aussuchen. Es ist die erste Kerze, die wir beide gut finden: Sandal Wood von &Other Stories (ca. 30 Euro). Ihn erinnert ihr Duft an die Pinienwälder vom letzten Surfurlaub in Frankreich, mich an ein cooles Yogastudio in L.A.. Ebenfalls in die Naturkind- Ecke passt die Zitronengras-Seife von L:A Bruket (ca. 21 Euro), von der schwedischen Marke finde ich alles toll – es gibt sogar Geschirrspülmittel.

Diese Kategorie ist mein Zuhause, hier geht mein Herz auf, schon seit der Schulzeit. Wenn man so will esse ich schon mein Leben lang „clean“, (habe aber erst 2013 erfahren das man das jetzt wohl so nennt) und mache Sport seit ich denken kann. Und das hat nie aufgehört.

Ich war und bin kein Leistungssportler, aber ich kann mich an keine Woche erinnern an der ich keinen Sport gemacht habe.

Es gehört für mich zum (Über-)leben, wenn man mich fragt wann ich mich am wohlsten fühle, würde ich sagen nach einem kühlen Waldlauf. Nur dann hat man dieses Leuchten im Gesicht, dass es bei keinem Douglas oder Sephora dieser Welt zu kaufen gibt.

Deswegen habe ich auch Cosmopolitan verlassen, die Glitzerwelt aufgegeben und mich für die Apotheken Umschau entschieden. Weniger Coolness, weniger Beautykrimskrams, aber mehr ehrliche und tiefergehende Gesundheits-, Sport- und Ernährungsthemen, bei denen ich noch viel lernen kann. Was meine Sportroutine angeht: Ich hasse Stillsitzen. Nach langen Bürotagen muss ich mich auspowern. Das gelingt am besten mit Joggingrunden (7-12km), Intervallläufen und 3 TRX- und Kettlebellworkouts pro Woche. Am liebsten mit Swantje – wir pushen uns gegenseitig ziemlich gut. Und mit meinen Powerbeats2 Wireless von Beats by Dr. Dre (ca. 190 Euro), das sind Kopfhörer, die ohne Kabel auskommen und sogar bei Burpees nicht verrutschen. Manchmal habe ich auch Yogaphasen und mein Freund hofft, dass ich irgendwann mit ihm bei Crossfit große Reifen flippe. Mal sehen. Sport muss Spaß machen und abwechslungsreich sein. Im Frühjahr ziehen wir um und haben die Chance uns im Keller ein kleines Gym einzurichten. Das ist für mich so schön wie für andere Girls ein Ankleidezimmer einzurichten. Achja und von Superfoods halte ich nicht viel, dürfte ich ein Nahrungsmittel zum Superfood küren, wäre es der Apfel.

In diesem Sinne – never stop moving!

Lieben Dank, Anne!

Credit: Anne Wüstmann, The Original Copy

Der Beitrag All Eyes On: Anne Wüstmann, Health Editor
erschien zuerst auf the original copy.

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