2013-04-04

Eine Gruppe amerikanischer Fahrradfahrer hat mit Hilfe von Google Maps eine weltweite Karte mit Bike-Sharing-Stationen zusammengestellt. Auf der Karte sieht man, wo bereits Fahrräder ausgeliehen werden können, wo solche Programme geplant sind und wo Bike-Sharing-Stationen gerade im Bau sind. Die Karte soll Reisenden in fremden Städten und Ländern zeigen, wo sie möglichst günstig und schnell ein Fortbewegungsmittel finden können. Neben der Standortanzeige werden auch weitere Informationen wie die E-Mail Adresse, Telefonnummer oder, wenn verfügbar, auch die Internetseite des Anbieters angezeigt. Die Macher der Karte hoffen, dass sie zukünftig von fahrradbegeisterten Fans aktuell gehalten wird.

Auf der Karte von „The Bike-sharing Blog“ sieht man nicht nur aktuelle und zukünftige Bike-Sharing-Stationen, sondern auch den Fortschritt der Länder und Kontinente. So ist das Bike-Sharing-Netz in Deutschland und auch vielen anderen Ländern Europas sehr gut ausgebaut. In Deutschland sorgt unter anderem die Deutsche Bahn mit ihrem Programm „Call a Bike“ für Fahrräder in fast allen größeren Städten.

Bike-Sharing in China auf dem Vormarsch, die USA beginnen erst mit der Planung

In Europa sind auch in Spanien, Italien und Frankreich bereits jetzt viele Stationen verfügbar. In England und auf Irland sieht es magerer aus. Hier sind bisher nur einige Projekte geplant, die voraussichtlich noch dieses Jahr starten werden. Norwegen, Schweden und Finnland bieten bisher nur in vereinzelten Städten Fahrradverleihstationen an.

Neben Europa liegen auch Japan und China sehr weit vorne. In Japan findet man in jeder größeren Stadt Bike-Sharing-Stationen. In China ist das Angebot in den Metropolen ebenfalls sehr beliebt und gut vertreten, der weitere Ausbau ist geplant. Guangzhou etwa ist eine der größten Metropolen der Volksrepublik China mit einem rasanten Wachstum. Fast neun Millionen Menschen leben in der Stadt und benötigen schnelle und saubere Verkehrsmittel, auch um das Smog-Problem zu bekämpfen. Die Regierung hat daher separate Fahrradspuren und ein Bike-Sharing-Programm mit 15.000 Fahrrädern an 200 Stationen eröffnet. Enttäuschender sieht es in den USA aus, hier steckt man erst am Planungsbeginn.

Wie funktioniert Bike-Sharing?

Oftmals gibt es Bike-Sharing-Stationen an großen und bekannten Plätzen oder in der Nähe von Bahnhöfen oder Flughäfen. Die Fahrräder sind meist mit einem elektronischen Schloss verriegelt und können erst genutzt werden, wenn das Fahrrad beispielsweise per Smartphone oder Terminal freigeschaltet wurde. Dazu muss man bei vielen Anbietern vorher eine Anmeldung ausfüllen und seine Kreditkartendaten hinterlegen, dies allerdings nur einmalig und vor der ersten Nutzung. Danach radelt man einfach los und bezahlt meistens pro Minute einen festgelegten Preis. Sobald das Ziel erreicht ist, stellt man das Fahrrad wieder an einer Station ab, wodurch das System das Fahrtende erkennt. Die Kosten werden dann in Rechnung gestellt oder von einer Prepaid-Karte oder Kreditkarte abgezogen. Bikesharing wird oftmals im Verbund mit dem öffentlichen Nahverkehr angeboten. Übrigens: schon in den 1960er Jahren gab es die ersten Versuche mit Bikesharing-Programmen.

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