Der Transfer von Knowhow der Steinbranche in Herkunftsländer müsste einigen Menschen dort die Chance bieten, legal in Europa zu arbeiten
Der Ansturm von Flüchtlingen nach Europa wird anhalten, kann man unschwer vorhersagen, weil die Situation in den Herkunftsländern so bleibt wie sie ist. Die Natursteinbranche könnte jedoch einen wichtigen Beitrag leisten, das Problem wirklich anzugehen.
Nehmen wir aus der folgenden Betrachtung diejenigen Flüchtlinge aus, die vor Krieg oder Verfolgung zuhause fliehen. Deren Situation lässt sich nur ändern, wenn Schluss gemacht wird mit Krieg und Verfolgung.
Unsere Betrachtung dreht sich um diejenigen, die in Armut leben und sich Hoffnung machen, in Europa Arbeit (oder in den USA) und ein besseres Leben zu finden.
Viele von ihnen sind wild entschlossen, es irgendwie auf den Alten Kontinent zu schaffen.
Wenn man nun die Optionen betrachtet, die sich für diese Menschen als Weg zu ihrem Ziel anbieten, zeigt sich der Kern des Flüchtlingsproblems: es gibt keine Möglichkeit für sie, in Europa Aufnahme zu finden – es sei denn, sie kommen als Flüchtlinge.
Diese Tatsache treibt sie aufs Mittelmeer.
Um sie davon abzuhalten, gibt es nur einen Weg: ihnen einen legalen Zugang zu Europas Arbeitsmarkt zu öffnen.
Dabei könnte die Steinbranche eine Rolle spielen.
Und zwar folgendermaßen: Europa würde in den Herkunftsländern ein Programm etablieren, in dessen Rahmen Interessenten eine Ausbildung machen. (Dafür würden sie eine für sie erschwingliche Summe zahlen.) In dem Programm lernen sie eine Qualifikation, die im Zielland gebraucht wird, und darüber hinaus die Sprache dort.
Entscheidend ist, dass diese Qualifikationen auch im Herkunftsland einen Wert hat.
Am Ende der Ausbildung gibt es nämlich eine Prüfung, und nur wer sie besteht, darf nach Europa.
Die anderen haben immerhin etwas, was ihnen zuhause einen Start ermöglicht.
Solche Qualifikationen hat die Steinbranche in ihren Brüchen und Werkstätten.
Es gibt in der Branche sogar schon Ansätze für einen derartigen Bildungstransfer: 2015 hatten wir vermeldet, dass Italien ein Programm über Technologie und Knowhow mit Afghanistan vorbereitet. 2012 richtete die spanische Firma Marble Ortega Stone eine Kooperation mit Taschkent ein.
Diesen Transfer bisher in nur einer Richtung müsste man mit Blick auf das Flüchtlingsproblem so organisieren, dass er auch die Gegenrichtung enthält.
Wenn die Branche das Konzept ausarbeitet und es der EU anbietet, kann sie nicht nur Geld für die Durchführung bekommen, sondern auch in der Öffentlichkeit wertvolle Imagepflege betreiben.
Projekt Italien – Afghanistan (1, 2)
Projekt Spanien – Taschkent
(14.07.2016)
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