2013-11-08



Es war ein reiner Zufall, dass Chuunibyou Demo Koi ga Shitai! The Movie – Rikka Takanashi Revision gerade zu der Zeit im Kino startete, in der ich eh meinen Urlaub geplant hatte, und so habe ich mir den Film gleich 2x mal angeschaut, einmal in Fukuoka und einmal in Tokyo. Ein wenig werde ich auch darüber schreiben, was mir an japanischen Kinos für Unterschiede zu den deutschen aufgefallen ist. Ach, und wer gar keine Spoiler zum Film haben möchte, sollte den Artikel nicht öffnen, denn alleine schon in den Bildern verstecken sich welche, wenn man ganz unwissend in den Film gehen möchte.

Am 2. Tag fuhr ich gleich nach Fukuoka zu Johannes, der sich dort gerade aufhielt und am 3. Tag stand dann schon der erste Kinobesuch auf dem Plan, gleich am Vormittag, denn in Japan scheint es üblich zu sein, dass Kinovorstellungen auch schon am Morgen platziert werden. Das Kino war alles andere als ein Multiplex, aber technisch noch ganz ok. Die Preisstruktur verstanden wir nicht, und es mag an der frühen Uhrzeit gelegen haben, aber wir bezahlten “nur” 1000 Yen für die Vorstellung. Später dann in Tokyo fanden Akurai und ich kein Kino, das weniger als 1800 Yen für eine Vorstellung haben wollte, aber das mag an wie gesagt auch an Uhrzeiten oder den Wochentagen gelegen haben (die verschwimmen im Urlaub eh recht schnell…).

Schon unten wurde man mit einem großen Poster darauf aufmerksam gemacht, dass man hier auch Merchandise zum Film kaufen konnte, und bei ein paar Dingen (siehe weiter unten) schlug ich gleich zu, aber wie man bei dem Foto sieht, das ich vor dem Saal von einem Poster mit dem Angebot gemacht hatte, war vieles schon ausverkauft.



Zwar war es in diesem Kino so, dass man das Merchandise direkt an der Kartenkasse kaufen musste, aber in grösseren Kinos gab es hierfür eigene Bereiche, in denen die Artikel auch in Vitrinen ausgestellt wurden. Ich sah solches Merchandise eher zu japanischen Werken, wobei ich, glaube ich, auch was zu einem Hollywoodfilm sah.

In dem Loot-Artikel konnte man u.a. Kara no Kyoukai Merchandise sehen, das auch direkt im Kino verkauft wurde. In grösseren Kinos gab es sogar Chu-2-Popcorn mit speziellem Geschmack und man bekam noch ein Clearfile zum Kauf dazu. Leider boten weder das erste Kino noch das 2. Kino dieses an, wobei ich beim 2. wohl einfach zu spät dran war.



Es ist zumindest schon irgendwie cool, wenn man Chu-2-Poster zwischen “normalen” Filmpostern sieht. Da dieses Kino in der Etage mit den Sälen sehr leer war, hatte ich es auch gewagt einfach mal Fotos zu machen, bei den anderen Kinos war einfach zu viel los für sowas.

Wie man aber sieht hing doch einiges rum. ^^

In dem Kino war es übrigens irgendwie üblich, dass der Film pünktlich begann und die Werbung dann davor lief. Das heißt, die Karten sind für 11:45, dann begann um 11:30 die Werbung und um 11:45 dann der Film. Das war bei den anderen Kinos dann aber nicht mehr so, seltsam. ^^;

Das müsste das Movix in Kyoto gewesen sein, wenn ich mich recht erinnere, welches ich dann nur zum Merchandise-Kauf betrat. Davor war ich sogar noch kurz in Kurashiki in einem weiteren Movix, das auch Merchandise verkauft hatte.

Das müsste ein Foto vom Shinjuku Piccadilly sein, in dem ich den Film ein 2. Mal geschaut habe. Das war sogar ein richtiges Multiplex-Kino, das technisch sehr gut ausgestattet war. Dadurch kosteten die Kinokarten dann aber auch gleich 1800 Yen.

Natürlich steigen vor einem Anime auch die Chancen Trailer und Werbung für einen Anime zu sehen, z.B. sah ich einmal den Teaser für das neue Tamako Market Projekt und Trailer für ufotable’s Majocco Shimai no Yoyo to Nene, den 3. Madoka Magica Film (der lief sogar einmal nach einem Film), die Black Butler Realverfilmung und den 2. Ghost in the Shell Arise “Film”. Im Kino erfüllen Japaner übrigens wirklich ihr Klischee und sind sehr ruhig und diszipliniert, selten wird gelacht und die Leute bleiben alle(!!!) brav bis zum Ende des Abspanns sitzen. Teilweise lagen in den Kinos auch Werbeblätter für zukünftige Filme aus, ich nahm dann erstmal jeweils eins vom 3. Madoka-Film, dem Persona 3-Film und Majocco Shimai no Yoyo to Nene mit. ^^

Diese “Karte” bekam man nur, wenn man in einem gewissen Zeitraum den Chu-2-Film im Kino schaut. Bei mir war es dann so, dass der Kartenabreisser einem jeweils das Goodie zum jeweiligen Film in die Hand gedrückt hat. Diese Goodies wechselten wöchentlich bei dem Film und so möchte man Sammler dazu bekommen, dass sie doch möglichst oft in einem Film gehen. Aus irgendwelchen Gründen wurde die Karte im ersten Kino gar nicht ausgegeben (wäre Rikka gewesen), aber zu dem Zeitpunkt hatte ich das System eh noch nicht ganz verstanden. Das da oben ist übrigens der neue Charakter, der aus der 2. Light Novel stammt. Man sieht sie auch schon im Film…

Zudem fiel mir bei beiden Kinobesuchen auf, dass der Anteil an weiblichen Besuchern doch ausgesprochen hoch war, man kann also klar erkennen, dass das Franchise bei beiden Geschlechtern gut ankommt. Allerdings war der Film nicht sonderlich gut besucht, was aber auch an der frühen Uhrzeit gelegen haben könnte.

Ultimatemegax hatte mir ein “Vorbestellerpaket” aus dem Kyoani Shop besorgt. Dies enthielt eine Kinokarte (Standardwert 1500 Yen, aber ich bekam auch eine 1800 Yen Karte dafür, vorbestellen lohnt also) und dieses kleine Büchlein. Der Gutschein für die Kinokarte befand sich übrigens an der Illustration, die den Artikel einleitet.

Das Büchlein hat in etwa die Maße einer DVD-Hülle und ca. 44 farbige Seiten. Neben “Botschaften” der Macher auf 5 Seiten, werden auch Bilder aus dem Film auf 13 Seiten, 7 Seiten mit Charakterdesigns bzw. ihrer verschiedenen Kostüme, 7 Seiten mit Key Animations und zudem noch 3 Seiten mit Promoillustrationen geboten.

Das Papier und der Druck ist sehr hochwertig, wirklich ein schönes Extra das sich natürlich inhaltlich etwas überschneidet mit dem nächsten Artikel:

Wie zuvor schon kurz im Artikel zum Japan-Loot erwähnt, kann man in japanischen Kinos als “Andenken” zu vielen Filmen eine Art von “Filmmagazin” kaufen. Dieses hier kostete z.B. 1200 Yen, aber ich habe zu anderen Filmen auch welche für 800 Yen gesehen. Der Umfang und die Aufmachung unterscheiden sich natürlich dann auch.

Das Büchlein ist 36 Seiten lang und komplett in Farbe. Das matte Papier ist etwas dicker und der Druck zeigt auch die Details noch gut. Auf 4 Seiten gibt es zunächst Bilder aus dem Film und etwas Text. Dann bekommen die 5 Hauptcharaktere jeweils eine Doppelseite inklusive einem Interview mit ihren Seiyuus. Sehr cool finde ich die Idee, dass sie die Pose ihrer Charaktere nachahmen. *_*

 

Man beachte das farblich interessant bekleidete Mädchen auf dem linken Foto!

Das Gruppenfoto mit den Gothic Lolita-Sachen finde ich auch sehr gelungen, wunderbar Chuuni. ^^

Das kreative Team im Hintergrund kommt natürlich auch auf 4 Seiten zu Wort. Dem Regisseur Tatsuya Ishihara, der Charakterdesignerin Kazumi Ikeda und dem Verfasser des Scripts Jukki Hanada werden hierbei etwas mehr Platz eingeräumt, aber auch andere wie der Art Director Mutsuo Shinohara beantworten jeweils eine Frage. Eine Doppelseite mit Hintergründen lässt sich auch bestaunen.

2 Seiten mit Key Animations dürfen natürlich auch nicht fehlen und dann geht es weiter mit Poster-, Promo und CD-Illustrationen.

Die kompletten Credits wurden auch abgedruckt und abgerundet wird das Ganze mit “Werbung” für verschiedene Artikel, ua. auch dem Kram, den man in den Kinos kaufen konnte.

Zu mach anderem Animefilm hätte auch gern so ein Büchlein gehabt und auch zu mach Hollywoodfilm wäre sowas schon cool. Schade, dass sich sowas nie hierzulande durchgesetzt hat.

Ein leeres Schreibheft im Chu-2-Stil, joah…nimmt man mal mit, wenn man es vor sich liegen hat. ^^

Zudem gab es Pins und Handyanhänger. Nur Rikka war wir gewöhnlich bei den Anhängern nirgendwo aufzutreiben, deswegen blieb es bei Nibutani.

Was manch einen überraschen mag: Es gab ziemlich viel Cosplay-Kram zu kaufen: Die Schultasche mit den Anhängern war mir zu teuer, aber den Anhänger selbst habe ich mal mitgenommen. Das Kreuz (ursprünglich an der Schuluniform) finde ich zwar etwas klein, aber andere offizielle Versionen sind mir bislang nicht bekannt. Das oben links sind Aufkleber und die linke Seite kann man zum Schmücken des eigenen Handy im Rikka-Style verwenden.

Wie man sehen kann, habe ich einiges einfach mal gekauft, da es limitiert ist, und an manch Artikel kommt man außerhalb der Kinos gar nicht heran, und im Urlaub gönnt man sich eh mehr komische Andenken. ^^

Der Film

Als Einstimmung hieher noch mal die Teaser/Trailer zum Film.

“Teaser” 1:

Click here to view the embedded video.

“Teaser” 2:

Click here to view the embedded video.

Trailer:

Click here to view the embedded video.

Mit meinen recht rudimentären Japanischkenntnissen war der Film natürlich nicht 100% verständlich für mich, aber die Grundhandlung war recht übersichtlich und zudem erklärte mir Johannes am Ende noch ein paar Unklarheiten nach dem 1. Kinobesuch. Ich war aber überrascht, wie viel man vor allem in den Chuuni-Kämpfen verstehen konnte, die ganzen englischen Floskeln helfen da wirklich sehr. Ich werde hier aber eh nur wenig über die Handlung verraten, es gibt eh nicht so viel davon in dem Film. ^^;

Wie zuvor schon bekannt war, handelt es sich um einen “Zusammenfassungsfilm”, d.h. ca. 2/3 des Films bestehen aus bekannten Szenen, die dieses Mal aus der Perspektive von Rikka präsentiert werden. Das Ganze ist aber weniger gemacht worden, damit Neulinge an das Franchise herangeführt werden, sondern ganz klar für bestehende Fans. So bekommt man eine Art Best Of geboten, allerdings hat man offenbar gar nicht versucht, einige Szenen mittendrin noch einmal neu zu machen, um die geänderte Persepketive zu verdeutlichen, z.B. wechseln die Chuuni-Kämpfe immer noch zwischen Realität und Chuuni-Welt, während es ja naheliegender gewesen wäre, diese dann nur in Chuuni-Welt darzustellen (Rikka befand sich wohl eher in der Chuuni-Welt). Insgesamt ist der Zusammenfassungsteil ein gutes Best Of, aber als jemand, der die Serie mittlerweile 3x gesehen hat, kam mir natürlich alles sehr bekannt vor. Emotional wirken viele Szenen so komprimiert natürlich auch weniger gut, zumindest bei mir.

Aber es gibt ja noch das andere Drittel, das sich auf vor die Zusammenfassung und danach verteilt. Zunächst läuft eine neue Lite-Episode, die sich um den jüngeren Yuuta dreht, der noch komplett im Chuuni-Modus ist. Sie gefiel mir sehr gut und man spendierte der Episode sogar ein neues Ending, das unglaublich niedlich war. Das Lied in Verbindung mit den Animationen zauberte mir ein Dauergrinsen ins Gesicht. ^^

 

Der eigentliche Film beginnt recht überraschend und jeder, der sich die Trailer und die Designs oben etwas genauer anschaut, wird wohl erahnen, in welche Richtung es gehen könnte…wobei natürlich alles in einem Kampf gipfelt, der schon von der Qualität her zu einem Kinofilm passt. Das Gemisch zwischen Humor und “übernatürlicher” Action passt wieder perfekt und die Sequenz ist wohl das optische Highlight des Films. Allerdings sah mir zumindest eine CGI-Kreatur etwas zu sehr nach CGI aus, aber dafür wurde man mit viel Dynamik belohnt. Auch das neue Opening “-Across the line-” (gesungen von Maaya Uchida) kann man in diesem Segment hören, das ich sehr gelungen finde. Dann folgt noch etwas Überleitung, damit die Zusammenfassung auch halbwegs Sinn macht (Rikka erzählt im Prinzip ihre “Geschichte”, aber man hört sie nicht wirklich als Erzählerin).

Nach dem Mittelteil kommt dann eine Art Vorbereitung für die 2. Staffel, die einfach dort weitererzählt, wo S1 geendet hatte. Vor allem wird darauf eingegangen, ob Rikka alleine ohne ihre Schwester in der Wohnung leben darf. Mit der Entwicklung in diesem Teil war ich direkt sehr am Grübeln, wie sie dies nun den Leuten zeigen wollen, die den Film nicht gesehen haben und dann direkt mit S2 weiter machen. Es sind ja nur ein paar Minuten Film im Prinzip. aber ungewöhnlich ist das schon, dass eine S2 nun Wissen aus einem Kinofilm voraussetzt, der noch gar nicht auf DVD/Blu-ray erschienen ist. Allerdings gibt es natürlich genug Möglichkeiten, diese Szenen zuvor noch zu “allgemeiner zugänglich” zu zeigen.

Der Abspann wird wie in der TV-Serie wieder durch ein Lied (“Secret Survivor”) von den 4 Mädels als Black Raison d´être untermalt und auch “Inside Identity” ist noch einmal zu hören. Und bloß bis zum Ende des Abspanns warten! Sehr schön fand ich den neu aufgenommenen Soundtrack, der zwar einige bekannte Themen verwendet, aber trotzdem sehr frisch klingt und besonders im Zusammenfassungsteil alles flüssiger erscheinen lässt.

Abschließend kann ich zum Film sagen, dass er mir viel Spaß gemacht hat, aber er eignet sich sicherlich nicht, um Neulinge an Chu-2 heranzuführen (so war er auch nicht gedacht). Es ist einfach schön, viele der geliebten Szenen in einem Gesamtpaket präsentiert zu bekommen, nur sollte man die Serie nicht unbedingt erst kurz davor gesehen haben, denn dann erinnert man sich doch an etwas zu viel. Allerdings fand ich die neuen Szenen schon toll genug, dass ich Fans den Film sowieso ans Herz legen würde. Vor allem als Auffrischung vor der 2. Staffel (und deswegen wurde er wohl auch in Japan in die Kinos gebracht) eignet er sich gut. Nur niemand sollte erwarten hier so ein komplettes Werk wie den K-ON!-Film oder Disapperance zu bekommen. Dies ist und bleibt ein “Zusammenfassungsfilm”, und die überraschen selten mit bahnbrechenden neuen Material. ^^

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