2015-07-28

In 10 Schritten zum eigenen Blog

Aus dem Tagebuch einer Näherin

Eigentlich ist die folgende Idee mehr als naheliegend. Schließlich ist ein Blog oder auch Weblog doch eine weiterentwickelte Variante und auf das Internet übertragende Fortsetzung der romantisch angehauchten Tagebücher. Meine Freundin schreibt gefühlt schon ewig Tagebuch. Helmut Kohl auch, nur der wusste nichts davon. Vereinen wir doch beide Ansätze und machen aus einem Tagebuch-Eintrag einen Blogpost. Alles offiziell, keine heimlichen oder journalistischen Recherchen – einfach eine authentische Geschichte einer Hobbynäherin auf dem Weg zum eigenen Blog.

Per Definition ist ein WeBlog (Wortkreuzung aus Web und Log für Logbuch), ein auf einer Website geführtes und somit öffentlich einsehbares Tagebuch, welches meist durch eine Person (Web-Logger, kurz Blogger genannt) oder ein Autoren-Team im eigenen Namen oder beispielsweise für eine Unternehmung mit Sachverhalten und Gedanken gefüttert wird und diese wiederum veröffentlicht (gepostet) werden.



Meine ehemalige Arbeitskollegin und Büronachbarin schreibt seit einiger Zeit für die Huffington Post zu ganz unterschiedlichen Themen. Darüber hinaus näht sie schon lange und auch noch gut. Nach und nach ist bei ihr der Entschluss gereift, ihr Hobby auszuweiten und einen Online-Shop zu eröffnen – oder eine Internetpräsenz oder doch ein Blog oder beides oder alles…

Bei den ganzen Überlegungen durfte ich mich sinnvoll einbringen und ich bat sie, ihre Gedanken bis zur „Eröffnung“ niederzuschreiben. Daraus ist die Grundlage des hiesigen Posts entstanden, die bereits in zwei Teilen für das Gemeinschaftsprojekt „Zielbar“ in ähnlicher Form Eingang gefunden hat. Was muss ich alles bedenken? Wo bekomme ich Hilfestellung? Wie beginne ich meine Planungen? Wer zum Teufel hat sich das ausgedacht?

Um es vorweg zu nehmen: aus dem anfänglich reinen Online-Shop ist schlussendlich ein Blog geworden. Den Weg zur fertigen Plattform möchte ich gerne anhand diverser Praxisbeispiele skizzieren – angereichert durch die kursiven Kommentare aus dem zuvor erwähnten Tagebuch:

1. Eine erste Idee entwickeln

Vor einigen Jahren hatte ich erstmals den konkreten Gedanken geäußert, ein Blog betreiben zu wollen. Auf los geht’s los, der Himmel soll warten. Denkste! Die Euphorie war groß, das Fleisch keineswegs schwach und es geisterten zig Texte durch meinen Kopf. Gerne hätte ich meinen Eingebungen auf Anhieb Ausdruck verleihen wollen. Nur wie jetzt genau? Mehr als eine grobe Ahnung hatte ich schließlich nicht. Allerdings war die Grundidee geboren und die Zustimmung aus den „eigenen Reihen“ machte mir zusätzlich Mut! Gemeinsam mit dem Faktor Zeit, sind hiermit die drei wichtigsten Einflussgrößen zum eigenen Blog benannt und vereint. Über Kontinuität soll später noch ein Wort verloren werden.

Da stehe ich nun, als Hobbynäherin. Vom Freundeskreis angeheizt, meine Produkte nicht allein im erweiterten Umfeld anzubieten, sondern vielmehr auch anderen zur Verfügung zu stellen. Nicht kostenlos. Nein. Richtig mit Verkaufen und so. „Ich nähe und verkaufe“ – klingt ungewohnt. Ok, bislang hatte ich darüber noch nicht nachgedacht. Aber warum eigentlich nicht? Gesagt. getan!

Tipp: Ideenskizzen von Beginn an aufschreiben, mit Freunden und Bekannten reden

2. Einen Blick auf die Vorreiter werfen

Es lohnt gewiss immer, einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Das schöne in diesem Falle ist ja, es gibt genügend Input der sogenannten Influencer. Schaut doch einfach mal rein oder neugierig nach links und rechts! Egal ob Pionier der Branche des persönlichen Interesses (hier im Blog geht es in erster Linie um Öffentlichkeitsarbeit im weitesten Sinne), Newbie oder selbsternannter Superstar. Der Lernfaktor ist gewaltig. Inhalte, Schreibstile, Designs, Netzwerke, Erfahrungswerte – search me… die bekanntesten und vermeintlich besten ihrer Zunft blicken letztendlich auf eine lange Zugehörigkeit zur Blogosphäre.

Einst haben sie sich die Daseinsberechtigung hart erarbeiten müssen, heute sind Blogger aus dem Kommunikations-Mix nicht mehr wegzudenken und im Grunde genommen zum „Big Player“ geworden! Wie gestandene Persönlichkeiten den Weg ins Web gefunden haben, zeigt zum Beispiel die schöne Interviewreihe von Annette Schwindt namens #meinweginsweb. Ohne technisch ins Detail gehen zu wollen, können Einsteiger auch einen RSS-Feed abonnieren. Dadurch kann man bequem über die neuesten Machenschaften der Blogger des Vertrauens automatisch informiert werden.

Ich habe mich auf einigen Blogs umgeschaut, um zu wissen, was so gang und gäbe ist. Wie sind die Seite aufgebaut und noch viel wichtiger: wie sollen meine aufgebaut sein? Eines steht für mich fest: keine Spielereien! Eine ganz klare und übersichtliche Struktur soll her.

Tipp: relevante Schlagworte googeln, Beiträge von Gleichgesinnten lesen

3. Ein eigenes Profil schärfen

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass die hiesigen Ausführungen nicht dazu dienen, unnötig Druck aufzubauen oder den Spaß an der Freud im Keim zu ersticken. Vielmehr soll eine Art Eselsbrücke geschaffen werden, um potenziellen Anfängern den Einstieg zur Blogerstellung zu erleichtern. Dabei möge man mir nachsehen, dass nicht auf sämtliche Empfindlichkeiten Rücksicht genommen werden kann. Engagierte Freelancer, talentierte Hobby-Autoren und wissbegierige KMU können hier allgemeine Vorgehensweisen ohne Anspruch auf Vollständigkeit erhaschen. Das Oberthema wird am Ende des Tages völlig unterschiedlich geartet sein – und ist wesentlicher Bestandteil des eigenen Profils. Womit wir mittendrin (statt nur dabei) im Reifeprozess zum eigenen Blog sind.

Für mich war schnell klar, dass meine Inhalte sich auf Public Relations, Marketing und Social Media beziehen sollen. Was mir hingegen nicht so auf Anhieb in den Sinn kam, war der sensible Umgang mit Zielen, Zeit und Zaster. Warum willst du eigentlich bloggen? Willst du mit dem Blog Geld verdienen? Weißt du in etwa Bescheid? Antworten wie „Aus Gründen“, „Ma‘ gucken“ und „Sischa dat“ lasse ich übrigens nicht gelten…

Wichtig ist zunächst ein einheitlicher Auftritt: Profilbild, Media Kit, Außendarstellung – ein bisschen Kosmetik halt.

Der Facebook-Account lag lahm und nun kann ihm sinnvoll Leben eingehaucht werden. Kurzerhand Titelbild und Profilbild geändert. Freunde gesucht und gefunden. Fotoalben angelegt und gefüllt. Wöchentlich erste Posts veröffentlicht.

Tipp: Accounts in den gängigen Social Media einrichten, Networking betreiben, erste kleine Texte verfassen

4a. Eine geeignete Plattform finden

Häufig fällt bei der Wahl der geeigneten Plattform der Begriff „CMS“ (Content Management System). Im übertragenen Sinne handelt es sich hierbei um Blog-Software der einzelnen Anbieter – ein Inhaltsverwaltungssystem zur Erstellung, Bearbeitung und Organisation von Content in Form von Text- und Bild-Dateien. Nichts anderes als eine „Krücke“ die dabei helfen soll, Inhalte im Internet öffentlich zu machen. Auswahlmöglichkeiten gibt es zuhauf, Unterschiede ebenso.

Es gibt WordPress-Blogger, Blogger-Blogger, Tumblr-Blogger, Facebook-Blogger, Medium-Blogger, Ello-Blogger und viele mehr. Klaus Eck

Exemplarisch seien die beiden gängigsten explizit genannt: WordPress ist der wohl bekannteste und meist genutzte Anbieter. Meine Wenigkeit ist in diesem Falle kongruent zur Masse. Mit zahlreichen Plugins (Helfershelfer zum Ausgleich mangelnder IT-Kenntnis) können die individuellen Vorstellungen schnell umgesetzt werden. Blogger ist der andere Vertreter, stammt vom Google-Konzern und kommt weltweit beständig zum Einsatz. In puncto Benutzerfreundlichkeit stehen sich beide in nichts nach. Allerdings können beim letztgenannten besondere Wünsche oftmals nur durch knifflige Handgriffe oder Kenntnisse gewährleistet werden.

Als Grundlage für die Homepage hat mir eine Bekannte WordPress empfohlen. Es sei für doofe gemacht. Klasse. Genau das Richtige für mich. Eine Einweisung erfolgte dann telefonisch und nun sitze ich Tag für Tag und Abend für Abend an meiner Homepage und bastele mit Leidenschaft daran herum. Dabei habe ich einen weiteren Menüpunkt entdeckt und näher kennengelernt: die Farbgestaltung. Das wird lustig. Bis ich alles so habe, wie ich es für richtig halte – das kann dauern. Aber ich habe wieder mehr Übung im Umgang mit WordPress bekommen. Na, das ist doch was.

4b. Einzigartigen Namen auswählen

Ferner muss die Verfügbarkeit des gewünschten Blog-Namens in die Überlegungen der Plattform-Wahl mit einfließen. Die drei ersten hier genannten Schritte können bei konsequenter Umsetzung zur Namensfindung beitragen. Aus Idee und Vision gepaart mit Neugierde werden langsam aber sicher konkrete Absichten. Nur keine Hemmungen oder gar Panik, wenn dem noch nicht so ist. Ideal sind kurze Blog-Namen, die leicht im Gedächtnis hängen bleiben und das eigentliche Thema umschreiben! Wie PR-Stunt zum Beispiel – wobei von Anglizismen wiederum nach weitläufiger Meinung abgesehen werden sollte <img src="http://s.w.org/images/core/emoji/72x72/1f609.png" alt="

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