2015-10-30



Was genau verbirgt sich hinter dem Produkt Visual Studio Online? Eine einfache Übersetzung führt uns leider in die Irre. Wer jetzt denkt „Ok Visual Studio läuft jetzt in der Cloud“ liegt zwar nicht ganz falsch, aber richtig auch nicht. Microsofts Erklärung im Zitat bringt uns auch nicht weiter „It’s not an IDE, it’s everything else. […]“

Um es etwas präziser zu machen Visual Studio Online übernimmt viele Dienste die ein Team Foundation Server inne hat und bietet ebenjene als Cloud-Dienst an. Dazu zählen die Quellcodeverwaltung, Continuous Integration, Release Management, Testing, Build um nur ein paar Bespiele zu nennen.

Daraus ergeben sich einige bekannte Anwendungsmöglichkeiten, auch viele die bereits seit Jahren auf On-Premise Systemen praktiziert werden. Und jeder der mal mit einem Team Foundation Server gearbeitet hat und die vielen Vorteile zu schätzen weiß, wird sicherlich auch über die eine oder andere Herausforderung berichten können.

Ich denke folgendes Bild repräsentiert die Herausforderungen mit der On-Premise-Plattform würdevoll; Kraftvoll aber nicht zum knuddelt geeignet.



Der TFS, Kraftvoll aber nicht zum knuddeln geeignet. Visual Studio Online zeigt sich erfrischend anders.

Vorteile bereits beim Set-Up

Und genau hier punktet der Cloud-Dienst und verkehrt die Nachteile. Es wird keine Lizenz benötigt die später bei einem Versionssprung erneuert werden muss. Ebensowenig müssen wir uns über die Wartung Gedanken machen, das übernimmt Microsoft für uns; Upgrades werden automatisch eingespielt. Die Kosten für die Hardware wird mit allen anderen Nutzern geteilt. Flexibel ist es auch noch. Wird der Dienst nicht mehr benötigt kann er abgeschaltet werden und verursacht keine Kosten mehr.

Agiles arbeiten im Projekt

Visual Studio Online ist ein richtiger Katalysator für eine agile Projektmethodik. Alle Projektbeteiligten setzen sich an einen virtuellen Tisch und sprechen über Anforderungen, Zeitplanung, Zeitschätzungen oder auch Kapazitäten. Während der Sprintplanung liegen auf diesem Tisch Anforderungen, Aufgaben, eine Zeitplanung und können von jedem Projektbeteiligten eingesehen werden, es entsteht Transparenz.



Aufgaben zuweisen und überwachen.

Release Management

In Visual Studio Online kann der vollständige Release Prozess abgebildet werden. Werden Anforderungen umgesetzt, kann das neue BI-System auf ein Testsystem gespielt werden. Die Anforderer erhalten eine Nachricht darüber und werden zu einem Review gebeten. Nach letztendliche Freigabe kann das BI-System zu produktiven Zwecken ausgerollt werden.

Der kontinuierliche Release Prozess.

Eine Reise in die Zukunft

Aber es kommt noch besser. Nicht nur wurden viele der On-Premise-Nachteile in Vorteile verwandelt, sondern es kommt auch stetig neue Funktionalität hinzu. Beispielsweise wurde das Build-System (genannt v2) gründlich überarbeitet. Auch das Release Management wird gerade gründlich überarbeitet (genannt vNext). Welche spannende Entwicklung Visual Studio Online bereits hinter sich hat und auch noch erfahren wird kann in der Visual Studio Online Feature Time Line nachgelesen werden; dies gibt einem schnell ein Gefühl für das Tempo mit dem hier gearbeitet wird.

Einer der wichtigsten Änderungen allerdings ist, dass Visual Studio Online sich von einer propritären zu einer offeneren Plattform entwickelt. Vielmehr möchte ich die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass Git als Backend für die Quellcodeverwaltung Einzug gehalten hat. Auch ist Visual Studio Online fast vollständig über den Browser (nicht nur den Internet Explorer) bedienbar. Und das Reporting wird gerade vollständig auf Power BI (HTML5) umgestellt, so dass kein SQL Server mit Reporting Services mehr benötigt wird.

Der Beitrag Visual Studio Online – Agilität mit Godzilla in der Cloud? erschien zuerst auf .

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