Diesen Guide habe ich etwas aufgeschoben, da ich Ende Mai nochmals in Berlin war, um an der Hive Blog Conference teilzunehmen.
Da ich nun bereits vier Mal innerhalb von 2.5 Jahren in meinem Leben in Berlin war (zwischen 2 und 5 Tagen), wird es Zeit für einen große Berlinguide, auch wenn viele von euch in Deutschland (oder sogar in dieser Stadt -Neid!- wohnen, ich habe vieleviele Tipps in den letzten Jahren dazu gesammelt und nun kann es losgehen - der riesige Berlinguide, den ich dennoch kurz zu fassen versuche. Wie immer gilt: Solche Travelguides sind nur Auszüge aus meinen Reisen und decken natürlich bei weitem nicht alles ab, was man in den einzelnen Städten sehen muss. Es kann auch leicht sein, dass manche Restaurants andere Köche/Bedienungen haben, das heißt, es ist auch alles sehr subjektiv.
Nach Berlin kommt man ja von Wien aus relativ günstig und zudem noch relativ schnell vom Gefühl her (Flugzeit knapp über eine Stunde). Trotzdem benötigte ich etwa 7 Stunden bis zum Hostel, da Zug- Bus und Ubahn (und Wartezeiten) auch nicht zu unterschätzen sind. Ich habe im Februar für Mai gebucht, also drei Monate vorher und zahlte für für mich ideale Zeiten 150€. Den Flug habe ich über Skyscanner gefunden und wieder mit diesen "Zeitschiebern" seitlich meine perfekten Flugzeiten rausgefunden, da ich gleich nach der Schule fliegen musste, um vom Donnerstagabend auch noch ein bisschen was zu haben. Gebucht wurde dann via Expedia, man wird von Skyscanner auf verschiedene Seiten, die das günstigste Angebot haben, weitergeleitet. (Expedia jagte mir einen Schrecken ein, als ich einen Tag vor Abflug eine Mail mit Stefabue statt Stefanie bekam.. uargs!) Geflogen bin ich mit Austrian Airlines.
Gewohnt habe ich immer (1x 2010, 2x 2012, 1x 2013) im U-Innberlin Hostel. Das Hostel ist relativ klein, liegt 5 Gehminuten entfernt von der U-Bahnstation Samariterstraße (U5, 5 Stationen bis Alexanderplatz) und die Gegend (Friedrichshain) rundherum lässt sich prima zu Fuß oder mit dem Rad (kann man sich ausleihen dort! Unbedingt machen!) erkunden.
Wer in Berlin feiern will, aber spät nachts oder früh morgens heimkommt, um Ruhe zu haben, der ist hier genau richtig. Es gibt viele Bars in der Nähe (zB Simon Dach Straße, die Bar "Dachkammer" sah sehr toll aus, war leider voll. Das Magnet war auch in der Nähe, knapp 10 Min. mit dem Taxi, da waren wir auch mal weg und es war toll, spielte guten Indierock).
Neben den Zimmern (ich war bunt gemischt von Privatzimmer bis 5-Bettzimmer und es war jedes mal sehr in Ordnung) gibt es noch eine kleine Rezeption, eine Lounge mit PCs, große Duschräume und eine Gemeinschaftsküche.
Außerdem wird es ökologisch nachhaltig betrieben und man zahlt dafür einen winzigkleinen Beitrag von 50 Cent pro Nacht/Person. Bettwäsche bekommt man dort, Handtücher kann man für wenig Geld leihen. Außerdem gibt es kostenloses Wlan und einfaches Frühstück für 2€. Dieses Mal gab es für die Haupttür keine Schlüssel, sondern Sicherheitscodes. Geputzt und darum auf die Sauberkeit geachtet, wird auch oft. Man kann sich zudem auch beim Buchen das Zimmer genau ansehen und wird somit nicht überrascht. Komme immer wieder gerne hin.
Voriges Jahr übernachtete ich eine Nacht im nhow Hotel. Das war auch eine ganz gute Erfahrung, da ich normalerweise nie in Hotels schlafe und der Vergleich von Hostel zu Hotel recht spannend war. Das Hotel ist komplett durchgestylt, sieht sehr futuristisch aus, aber gar nicht kühl. Die runden Formen im Loungebereich laden zum Sitzen ein, man kann draußen die Spree sehen, da das Hotel gleich am Ufer liegt. Thematisch ist es Richtung "Music und Lifestyle" ausgerichtet. Diese Elemente lassen sich auch überall wiederfinden. Das Frühstück ist riesig und man fühlte sich wie auf Wolke rosarot 7. Live-Pianoklänge, die Sonne durch die Scheiben, gutes Essen im Bauch.
In der Lounge/dem Cafe unten die Chocolate Tarte kosten, lecker!
Foto von squeakyswing, Waffelfoto unten von luloveshandmade. Bearbeitet von mir.
Essen in Berlin ist grandios! Es gibt so viele verschiedene Küchen und die Preise sind oft sehr niedrig.
Cupcake Berlin
Krossener Straße 12, Homepage
Ich aß zwar noch immer keinen Cupcake dort, aber einen Brownie. Der war mir leider zu süß/karamellig, jedoch habe ich von den Cupcakes bisher nur Gutes gehört. Ladenbetreiberinnen sehr freundlich.
Kauf dich glücklich
Oderbergerstraße 44 (nur Cafe) oder Kastanienallee 54 (mit Shop), Homepage
Die. besten. Waffeln. Meines. Lebens! Mit heißen Kirschen und Milchreiseis, so unglaublich lecker, alleine für das nach Berlin zu kommen zahlt sich aus. Den Shop selbst finde ich auch sehr geschmackvoll und es gibt viele grandiose Teile.
Fräulein Wild
Dresdenerstraße 13, Homepage
Entzückendes Cafe mit toller Einrichtung. Das Frühstück war sehr lecker und ausgiebig, Strom gibt's für 1 Euro, Wifi kostenlos. Die Auswahl an Torten und Kuchen ist grandios, es sah auch alles zum Anbeißen aus, nur waren wir nach dem herzhaften Frühstück schon voll. Unbedingt besuchen!
Coledampf's and Companies
Prinzenstraße 85, Homepage
Im Zuge des Glossyboxevents letzten Oktober verbrachten wir einen tollen Abend in diesem Restaurant. Die Einrichtung ist klasse, massive alte Holztische, eine offene Küche, ein Laden, der gleich anschließt, Weinverkostungen und so weiter.. Wir standen zusammen mit total lieben Köchen in der offenen Küche und bereiteten zusammen leckeres Essen zu (Bericht HIER). Es gibt dort auch ansonsten die Kochschule, bei der man sicher sehr viel lernen kann. Kann ich nur empfehlen. Vom Preis etwas teurer als die anderen erwähnten Restaurants.
& hier noch die Einrichtung bei Frl. Wild.
Elfida
Gabriel Max Straße 15
Einmal gefrühstückt und einmal Abend gegessen. Atmosphäre gemütlich, wirkt vielleicht etwas abgeranzt, war aber alles sauber. Bedienungen immer supernett, die Preise für die Essensmenge toll. Der Elfida-Salat (nicht abgebildet) war riesig für 6,50€ und so lecker, das Frühstück ebenfalls wundervoll. Außerdem war es kein Problem, zB weniger Wurst, dafür mehr Lachs zu bekommen. Draußen im Sonnenschein viel frisches Obst, Omelettes oder Müsli zu genießen: Perfekt.
Vego Food World
Lychener Straße 63, Homepage
Vegetarische Burger mit selbstgemachten Pommes? Hausgemachte Saucen? Ja bitte! Der Burger war unglaublich gut, man muss sich zwar selbst bedienen und es hat die Atmosphäre von einer Schnellimbissbude, aber Vegetarier, die mal Abwechslung von Gemüsebratlingen im Burger wollen, sind hier genau richtig. Alle anderen natürlich auch.
Knofi
Bergmannstraße 11, Homepage
Leckeres Essen, guter Salat, viele verschiedene Antipastisachen. Gemütliches Zusammensitzen mitten im Leben von Berlin an einem Sommerabend? Perfekt!
Intimes Café und Restaurant
Boxhagenerstraße 107
Preise waren in Ordnung, nette Sitzegelegenheit draußen, um das Geschehen auf der Straße zu beobachten. Im Crepeteig war leider Zucker, obwohl sie pikant waren. Flammkuchen war recht lecker. Sehr zu empfehlen die hausgemachte Maracujalimonade.
Burgeramt
Krossenerstraße 21-22, Homepage
Bei uns gibt's ja sowas nicht und wenn, nicht in so einem Ausmaße. Ich liebe die Burgeramtburger und die Pommes sind auch so lecker! Wer in Berlin gut essen gehen will und noch dafür wenig zahlen möchte (1 Bionade, 2 Cocktails und 1 riesiger Burger für 18€ mit Trinkgeld), der ist hier richtig. Der Chickenburger mit Avocado ist toll! Achtung, es ist immer viel los, aber das Warten lohnt sich.
Milchschaum
Bergmannstraße 3
Das Cafe ist sehr süß eingerichtet, alles zusammengewürfelt im 'Shabbychic'-Style. Die Torten sind riesig und preislich total in Ordnung. Die Bedienungen waren aber unglaublich langsam und auch nicht unbedingt freundlich. Darum holten wir uns die Getränke/Torten (Cheesecake, mhh!) selbst und bezahlten auch an der Theke. Für den Kuchen kommt man gerne wieder.
Spreegold
Hufelandstraße 20, Homepage
Ist ein Lokal, das die Küche als Zentrum hat, man kann den Köchen also zusehen. Es liegt direkt am Alexanderplatz, eine Seite eröffnet den Blick zum Fernsehturm. Das Frühstück war ausgezeichnet, darum auch zwei Bilder, Pancakes so fluffig, Rührei auch sehr gut. Und die Limonande Himbeerminze müsst ihr kosten!!! So SO SO gut! Stutzig wurden wir nur, weil manche bedient wurden, andere nicht (warum auch immer).
Keine Fotos habe ich hierzu:
Rosalyn
Kastanienallee 90
Ich könnte hier den Milchschaumtext kopieren. Sieht sehr ähnlich aus, selbst die Kuchen. Vielleicht gehört es auch zusammen? Ich aß Waffeln mit Kirschen und man bekam auch auf Anfrage Eis dazu. Waren bei weitem nicht so gut wie bei Kauf dich glücklich, das war im Mai aber leider voll. Große Auswahl an Getränken und Süßspeisen ist vorhanden, es gibt auch Herzhaftes (Quiches zB).
Corroboree
Sony Center, Potsdamer Platz, Homepage
Ist ein australisches Restaurant, wir kamen beim ersten Mal eher durch Zufall vorbei, da wir Cocktails trinken wollten. Achtung, die waren sehr sehr stark! Im Sommer war draußen alles voll, wir warteten trotzdem nicht ewig. Atmosphäre war in Ordnung, in dem Sony Center ist halt immer viel los. Empfehlen kann ich das Schokoladensoufflee, für das radelten wir am letzten Abend nochmals durch halb Berlin, um es nochmals zu essen. Cheesecake war auch gut, etwas mächtig. Es gibt natürlich auch viele verschiedene Speisen, die wir aber nicht gekostet haben - Leute sahen aber zufrieden aus.
Wer Zeit für einen Ausflug nach Potsdam hat, dem sei Folgendes ans Herz gelegt:
Eismanufaktur, Brandenburgerstraße 67 Potsdam: Das Himbeerminzsorbet ist ein Traum. Alles selbst gemacht und so erfrischend. Bestes Eis, welches ich jemals aß!
Hafthorn, Friedrich Ebert Straße 90 Potsdam: Eine Kneipe mit leckeren Burgern, Innenhof zum Sitzen, innen urige Atmosphäre.
Einkaufen kann man in Berlin natürlich auch - und wie. Abgesehen von den riesigen Einkaufsstraßen, darunter der Kudamm, bevorzuge ich die vielen kleinen Shops zB in Friedrichshain oder Prenzlauer Berg. Sie laden dazu ein, stundenlang herumzubummeln, dazwischen Cafes aufzusuchen und weiter herumzustöbern und tolle Sachen zu finden. Ich habe euch hier einfach ein paar Shopnamen mit Homepagelink aufgelistet, die ich bedenkenlos empfehlen kann und dort auch was gekauft habe. Rund um jene Shop gibt es natürlich auch zahlreiche andere, einfach Augen offen halten!
* Uhranus
* Zartbitter
* Broke und Schön
* Friedahain
* Schwesterherz und Küchenliebe
* Schöner wär's wenn's schöner wär
* Wer Secondhand kaufen will, dem kann ich unseren Guide von vorigem Jahr ans Herz legen, da sind einige Adressen dabei: Vintage Shopping Guide.
In Friedrichshain mag ich's generell herumzulaufen, am liebsten rund um den Boxhagener Platz, wobei ich mich JEDES MAL verlaufe. Es sieht alles so gleich aus!
Auch der Weg Richtung Warschauer Straße ist gut zum Durchlaufen, man kommt da an einem Industriegebiet vorbei, wo gute Bars/Clubs sind (Astra Kulturhaus, Cassiopeia) und auch der blaue Bus steht dort.
Natürlich stehen in Berlin auch viele alte Fotoautomaten, die tolle Erinnerungen schaffen. Wer nicht suchen will, dem sei diese Adresse empfohlen: http://www.photoautomat.de/standorte.html Kostenpunkt: 2€ pro Steifen (also viel Kleingeld dabeizuhaben wäre gut.)
Wer sich den satten Preis für den Fernsehturm und die Aussicht nicht leisten will, dem sei das Park Inn Hotel ans Herz gelegt. Man fährt bis in den 37. Stock und kann dann für 3 Euro (Sommer 2012) noch 2 Stockwerke weiter rauf auf die Dachterrasse und sieht nachts das glitzernde Berlin und auf der anderen Seite auch den Turm.
Was ich unbedingt empfehle ist der Mauerpark Flohmarkt sonntags. Wir waren im Sommer abends dort und die Atmosphäre war unbeschreiblich. Riesige Seifenblasen, die durch die Luft schwebten, Karaoke mit unglaublichen SängerInnen/PerformerInnen, viel Kram am Flohmarkt, lachenden und glücklichen Menschen.
Zu den typischen Touristensachen schreibe ich nicht viel. Beim ersten Mal hatten wir nur einen Nachmittag Zeit und machten eine Hoponhopofftour, das zahlt sich aus, da man schnell herumkommt, ein wenig Geschichtliches dazu hört und sich nicht ganz uninformiert wieder nach Hause begibt.
Es gibt auch in Berlin die kostenlose Walking Tour, die am Brandeburger Tor beginnt. Auf der Homepage gibt es noch weitere Touren wie zB Alternative City Tour oder Third Reich Berlin, die etwas kosten, aber sicher ihr Geld wert sind. Im Hostel gab es auch viele Flyer für Touren, zB auch nachts durch den Untergrund. Da muss man einfach schauen, was einem persönlich am meisten liegt und für was man Interesse hat.
Wer Interesse an Abandoned Places hat, sollte sich diese Seite ansehen: http://www.go2know.de/ - da gibt es auch geführte, also legale Touren durch tolle verlassene Orte in Berlin und Umgebung (zB Beelitz Heilstätten). Leider hatte ich noch keine Zeit dafür.
& wer noch gerne bewegte Bilder von (uns in) Berlin hätte, der möge sich das Video von vorigem Sommer ansehen:
Gefilmt von mir und Fabienne
Mit: Canon 550D + 600D (50mm 1.8 und 100mm)
Schnitt: Fabienne
Musik: Sticks and Stones von Jamie T (wunderbares Lied!)
Im Video außerdem zu sehen: Lu, Stefanie, Laura, Anja
Ihr dürft gerne wieder eure (Geheim-)Tipps für Berlin in den Kommentaren hinterlassen! Ich komme bestimmt wieder.