2016-07-12

Slow Fashion Manifest Pt. IV:

›Make Old new again‹

»shortcuts« – This past April we decided on starting yet another project: Our first very own and quite personal Slow Fashion Manifest, which was supposed to be growing during Fashion Revolution Month.  As we lived, learned and – well – dressed, we came to realize that there’s quite a couple of stories to tell. This is why we have prolonged our thoughts and writings, taken more pictures than intended and have come to let them rest for a while… to now, voilà, open yet another and whole different chapter of the book, once again realized in cooperation with our companion and photographer in crime Bassi Lichtenberg.

This is us, going back to the roots where we once came from, just at the threshold when we started the unfulfillable task to dress en vogue. Back to the days when we found the most pleasure in hunting down the most hidden thrift stores. When vintage just started to make it’s way into our everyday vocabulary. When we were blank as hell, but enjoyed dressing up way too much to not take our time and hunt for cheap but valuable treasures. In short: When buying clothes was more of a talent than a chore, because you had to know the right places, find the right pieces, count your pennies over and over again, and finally make the clothes fit into your wardrobe, as well as your body. The environmental pros we now, looking back, came to realize clearer than ever? While not demanding for anything new, one doesn’t trigger the ever-growing supply of clothes. Taking suddenly means taking from a cycle. Not to mention the aesthetic fact: That your wardrobe becomes a sudden and inspirational gathering of different times, while you learn to appreciate the aesthetics of the always-too-large (I’m talking coats and jackets) as something to wear with a little pride and a whole lot of humor.

Let’s make old(fashioned) new again! The curios and quite pleasing thing about going back to these roots? Today thrifting seems oh-so easy as some of the finest Vintage stores can be found online – I’m talking about the beautifully curated german based Collection No. 2. Then, of course, there’s the swapping-part: Kleiderkreisel and Rebelle. And last but not least, additionally to your local thrift stores, there are so many beautifully thought-through events (more than pop up stores) like the Mainz-based but always traveling Vino Kilo. Vintage fashion at Kilo prices while sipping on a glass of wine – any questions left?

Kleiderkinder, wir sind zurück. Nach einer kurzen Stadtflucht nach London im Frühjahr folgte ungeplante Stille. Eine virtuelle, versteht sich, denn das Offline–Leben war voll mit Arbeit, Bildschirmen, Büchern; wenigen, aber umso intensiveren Pausen von den Schreibtischen; einer spontanen Flucht zu Liebsten nach Tel Aviv; einer ziemlich unvergesslichen Feier… <3 Aber, wir wollen nicht länger ausschweifen, denn wir sind selbst ganz gespannt, wohin uns die Reise mit dem eigenen Manifest weiter trägt. Auf geht’s also, mit Kapitel 4 unseres langsam wachsenden Slow Fashion Manifests, das ursprünglich doch einmal nur den April füllen sollte. Nach #1, der richtigen Grundlage und weißen Leinwand für den eigenen Kleiderschrank, #2 dem Herzensthema, die lokalen HeldInnen zu unterstützen und #3 öfter einmal zu den Eco VeteranInnen (von Morgen) zu schauen geht es heute um eines unserer wirklichen Steckenpferde: Alten, nicht mehr geliebten Kleidern neues Leben einzuhauchen.

Let’s ›Make Old new again‹! Da sind wir, zurück an den Kleiderwurzeln, bei denen wir irgendwann mit diesem virtuellen Kleider-Tagebuch einmal begonnen haben. Als sich das Wort vintage gerade erst in unser Alltagsvokabular schlich. Als wir noch lernten, das Sich–Einkleiden mehr als Talent  denn als alltägliche Aufgabe zu schätzen – sprich:  mit möglichst wenigen Pfennigen in der Tasche möglichst schöne und hochwertige Schätze zwischen den übervollen Kleiderstangen der hiesigen Second Hand Shops zu entdecken. Als wir gerade entdeckten wie schön es sein kann, sich nicht en Vogue zu kleiden, sondern sich ganz dem bunten Potpourri aus verschiedenen Zeiten und Stilen hinzugeben – und die Kleider dabei einigermaßen kompatibel in die Garderobe zu integrieren, sowie an die eigene Kleidergröße anzupassen.

Aber genug von der Damals-Schwärmerei. Denn blicken wir ins Jetzt, hat sich doch so einiges verändert. Allem voran: Das gute Gefühl, nicht nur aus Geld-Not, sondern auch aus Qualitätsgründen zu Kleidern aus zweiter Hand zu greifen, und dabei eben mal so aus dem Zyklus aus Angebot-und-Nachfrage von und nach ständig Neuem auszusteigen. Ganz zu schweigen davon, dass der Ausbau des regionalen Second Hand Markt sich bisher als einigermaßen ethisch zu befürwortendes Projekt gezeigt hat. (Irgendwann später einmal mehr davon.) Nun aber zu unserer visuellen Antwort auf die eigene Kleiderschrankrevolution,

die sich in diesem Fall wirklich nicht so nennen kann – ist sie doch unser persönliches 1×1 in der Algebra des ethischen Kleiderschrank-Repertoires:







Anna: Silk Top thanks to – Collection No. 2 (similar one) | Trousers thanks to – Collection No. 2 (similar one) | Shoes – ACNE via Kleiderkreisel (find a similar pair at Rebelle)

Esther: Pullover – Collection No. 2 (similar one) | Boots – Vintage (similar ones)

›Make Old new again‹

Was das ästhetisch für unsere Garderoben bedeutet? Mehr ach-so-geliebtes Augenzwinkern, natürlich! Mit dem Griff zu Second Hand und Vintage Stücken ziehen immer wieder unterschiedliche Zeiten in den Kleiderschrank ein. Wir haben gelernt, diese Gewisse Ästhetik des »zu Großen« und des »Vorhandenen abseits vom Stildiktat« zu schätzen. Die Ästhetik des gewissen Augenzwinkerns. Ob nun vom Flohmarkt oder aus dem Stilsicheren Vintage Store.

Aber, apropos: Da gibt es heute dennoch diese feinen Unterschiede zwischen Second Hand und Vintage, über die wir neulich schon hier sinnierten. Wie sich das ästhetisch niederschlägt? Unser erstes Kleider-Doppel zeigt’s ganz gut: denn aus dem wunderwunder(!)voll kuratiertem virtuellen Laden Collection No.2 und der Lieblings–Prokrastinations–Seite Kleiderkreisel haben es sowohl kontemporäre Kleiderstücke aus den Händen anderer Zeitgenossinnen als auch echte Vintage Schätze zu uns geschafft. Die Mischung macht’s, finden wir. Und wenn es ein wenig wilder her geht mit dem ganzen Stil–Zeit–und–Kleidergrößen Potpourri, wie beim zweiten Kleider-Doppel das unter anderem aus den Federn vom letzten Vintage Kilo Event mit Vino Kilo stammt? Dann hilft die Mischung mit den wunderbar weißen Leinwänden einiger unserer Lieblinge aus dem Fair und Eco Fashion Bereich. Entdeckt ihr Jan ’n June und By Signe?

Anna: Silk Dress thanks to – By Signe | Brogues borrowed by – Alina Schürfeld | Hat – Vino Kilo

Esther: Dress thanks to – Jan n June | Leather Jacket – Vino Kilo (similar one at Collection No.2) | Boots – Vintage

An die schnellen LeserInnen: Habt ihr die zwei neuentdeckten Lieblingsorte im Text erspäht? Einer ist online, einer offline. Einer feiert den Minimalismus, der andere das bunte Gezeiten–Potpourri. Die Rede ist a) vom herrlich kuratierten, in Darmstadt ansässigen Collection No. 2. Karoline ist eine ästhetische Erleuchtung, das sagen wir euch – und macht mit ihren Vintage Schätzen definitiv unserem Eco Fashion Liebling The Acey Konkurrenz. b) denken wir da an den schönen Streich von ein paar MainzerInnen – darunter auch die ganz schön wunderbare Kim von Kim goes Eco – und zwar die Veranstaltungsreihe mit dem schönen Namen Vino Kilo. Vintage, Kilopreise und Wein, bleiben da noch Fragen? Auf jeden Fall eine Antwort: Das nächste Event in Hamburg ist in Planung. Haltet die Ohren offen!

[Pictures by Bassi Lichtenberg | Location Fotofabrique Hamburg ]

Der Beitrag Slow Fashion Manifest Pt. IV: Make old new again erschien zuerst auf Kunstkinder Mag.

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