2013-11-04

Die ICT-Branche in der Schweiz wächst laufend. Entsprechend werden immer mehr Fachkräfte wie Informatiker, Mediamatiker und Telematiker gebraucht. Swisscom bildet schweizweit am meisten Jugendliche zu den begehrten ICT-Fachkräften aus. Durch die nur zwei Jahre dauernde Informatiker Lehre Way-up für Maturanden, ermöglicht Swisscom einen Einstieg in die Arbeitswelt und berechtigt durch den Berufsabschluss zum freien Zutritt an die Fachhochschulen.

Eine weitere Fördermassnahme im Bereich Informatik sind die ICT-Tage für Maturandinnen. Das Programm richtet sich speziell an – technologisch interessierte junge Frauen zwischen 16 und 19 Jahren, die auf dem Weg zur Matur sind. Wir haben mit Niroja, Danijela und Carla gesprochen, drei junge Informatikerinnen, die die Way-up Lehre absolvieren. Sie erzählen uns, wie sie zur Informatik kamen und wie man sich als Frau in einem noch immer Männer dominierten Umfeld fühlt:

Wie seid ihr dazu gekommen, Informatikerinnen werden zu wollen?

Niroja: Mein Interesse an der Informatik wurde bei mir schon sehr früh geweckt. Mein Onkel, der sehr an der Technik interessiert ist, war der Hauptgrund, warum ich in die Informatik eingestiegen bin. Ich bin eine Person, die gerne Neues lernt. Da bietet Informatik natürlich sehr viele Möglichkeiten.

Danijela: Ich habe mich, nachdem ich schon ein paar Jahre gearbeitet habe, dafür entschieden, etwas Neues zu lernen und bin zur Berufsberatung. Informatik wurde nur nebenbei erwähnt, da meine Beraterin das Gefühl hatte, ein kreativer Job wäre eher etwas für mich. Ich fixierte mich aber sofort auf Informatik, denn obwohl ich immer schon gerne mit Computern gearbeitet hatte, habe ich mir nie überlegt in diese Richtung zu gehen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich es mir nie zugetraut. Aber da es mir um eine Neuorientierung ging, wollte ich es einfach versuchen. Und je mehr ich mich darüber informierte, desto entschlossener wurde ich, diese Ausbildung zu machen.

Carla: Ich habe die Matura für Mathe und Physik. Als ich mein Studium aufnahm,  bin ich mit Programmiersprachen in Berührung gekommen..  Danach war für mich die Wahl der Informatik ein logischer nächster Schritt.

Was macht die Informatik aus? Was ist eurer Meinung nach das Spannende an ihr?

Niroja: Die Informatik ist sehr weit gefächert. Man kann sich spezialisieren von Applikationsentwicklung bis Systemtechnik und weitere Richtungen. Auch in jeder dieser Richtungen kann man sich dann weiterspezialisieren und lernt immer wieder Neues. Es ist spannend, wenn man nach der ausgeführten Arbeit auch das Endresultat sieht. Egal ob im Support, nach dem grossen Umzug, als die ganze IT Infrastruktur neu aufgebaut werden musste,  in der Applikationsentwicklung oder nach dem Release einer App.

Danijela: Man hat auf jeden Fall die Möglichkeit, Neues zu gestalten und zu erschaffen. Es ist ein Gebiet, das sich ständig weiterentwickelt, man kann sich nie auf dem Gelernten ausruhen. Jeden Tag begegnen einem neue Herausforderungen.

Carla: Informatik ist einer der Bereiche, wo ich mich am wohlsten fühle.



Was sollte man mitbringen, wenn man sich für eine Zukunft in der Informations- und Kommunikationstechnologie entscheidet?

Niroja: Interesse sollte da sein. Jeder kann interessiert an PC und Smartphone sein, doch das Interesse, daran etwas zu verändern, muss überwiegen. Man sollte auch ein wenig strukturiertes Arbeiten gewöhnt sein, teilweise aber auch kreativ sein.

Danijela: Kreativität braucht man für die Umsetzung von Aufgaben und für die Problembehandlung, Geduld, denn es ist nicht alles vorhersehbar und manchmal braucht man Tage um einen Bug zu beseitigen. Dann Lernwille, man arbeitet sich ständig in etwas ein: in eine neue Entwicklungsumgebung, ein neues Framework, eine neue Programmiersprache). Vor allem sollte man sich nicht abschrecken lassen. Vieles wirkt von aussen um einiges komplexer, als es tatsächlich ist.

Carla: Man sollte echtes Interesse mitbringen. Und man sollte den Namen des Bereichs wissen, indem man sich ausbilden möchte.

Als Frau in einer Männerdomäne. Wie ist das?

Niroja: In der Informatik fällt eine Frau recht auf, jedoch wird sie nicht anders behandelt. Mir gefällt es sehr in diesem Umfeld, da ich schon früher oft mehr mit Jungs zu tun hatte als mit Mädchen.

Danijela: Naja, man wird ständig gefragt, wie es ist, als Frau in einer Männerdomäne. Man muss sich z.B. nie anstellen, um aufs WC zu gehen:). Aber mal im Ernst, ich denke Informatik ist eine Männerdomäne, weil die Mädchen, die gerade auf der Suche nach ihrem Traumberuf sind, kein Interesse daran haben und nicht, weil man den Frauen das Gefühl vermittelt, sie wären nicht fähig in diesen Berufen zu arbeiten. Meiner Meinung nach gäbe es mehr Frauen in der IT, wenn man Jugendliche früh in die Thematik einführen würde. Wenn man etwas mehr als nur Word-Dokumente am Computer bearbeitet, wäre vielleicht auch eher das Interesse vorhanden eine Ausbildung in diesem Bereich zu machen. Mir wurde jedenfalls von meinen bisherigen Teams nie das Gefühl vermittelt, ich wäre eine Exotin oder  als Frau nicht willkommen..

Carla: Ich werde bisher eigentlich immer genau gleich behandelt wie meine männlichen Arbeitskollegen.

Welches sind eure nächsten Projekte?

Niroja: Im Moment steht die Einarbeitung in die Entwicklung im Vordergrund, damit ich mir eine solide Basis für meine IPA aufbauen kann. Was danach kommt, steht noch offen.

Danijela: Ich arbeite momentan in der iOS-App-Entwicklung und werde nächstes Jahr meine IPA hier machen. Bisher hatte ich mit Webapplikationen zu tun und muss mich jetzt deshalb in einer komplett neuen Umgebung einarbeiten.

Carla: Arbeiten als Programmiererin?

Bist du auf dem Weg zur Matur und interessierst dich darüber hinaus für Informatik? Besuche uns an den ICT-Tagen für Maturandinnen in Zürich vom 21. bis 22. November 2013 oder in Bern vom 28. bis 29. November 2013.

Informatikerinnen und Mediamatikerinnen in Ausbildung tauchen mit dir in die Welt der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) ein und geben dir Einblicke in faszinierende Bereiche neuester technischer Entwicklungen bei Swisscom.

Anmeldung inkl. Kurzbewerbung an: berufsbildung.info@swisscom.com
(Anmeldeschluss: 15. November)

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