2015-10-30

Aktuell befinden wir uns in der Releasewoche von Credibil’s ersten Albums „Renæssance“. Wir haben das Album jetzt schon mehrmals durchgehört – Zeit für ein Review!



Es ist immer schwierig die Debütalben von neuen Künstler objektiv zu beurteilen. Vor Allem wenn dazu noch erschwerend hinzukommt, dass die Szene-weite Erwartungshaltung an einen Artist wie Credibil enorm hoch ist. Doch woher kommt diese hohe Erwartung bei vielen Rap-Kollegen, Medienvertretern oder auch uns, den Konsumenten der Musik? Die Gründe wollen wir kurz Revue passieren lassen und im Kontext zum neuen Release „Renæssance“ reflektieren.

Was bisher geschah…

Wir sind, wie sicherlich viele Hörer da draußen, durch keinen geringeren als Kool Savas auf Credibil aufmerksam gemacht worden. Einen ersten Paukenschlag gab es dann im Dezember 2013 mit dem „Deutschen Demotape„. Ein Mixtape auf dem der Frankfurter deutsche Klassiker von Curse, den Beginnern, Azad, Kool Savas, Bushido, Olli Banjo, Samy Deluxe und anderen gemixt. Von dem Sound Anderer löste er sich, und hat mit der Molokopf EP (Februar 2015) eindrucksvoll bewiesen, eigene Konzepte, Reimstrukturen und auch eine eigene musikalische Handschrift entwickelt zu haben. Die Vorfreude und auch die Erwartungen sind gestiegen.




Und so kam es, nach den besagten Releases, dass wir die Entwicklungen in Credibils Label- und Managementheimat Famefabrik sehr aufmerksam beobachtet haben. Als dann die ersten Signale für Renæssance gesetzt wurden, war klar, dass wir uns damit etwas länger befassen werden!

Eine musikalische Renæssance

Vornweg: Das Besondere des Albums ist das schlüssige Gesamtkonzept, in die die einzelnen Songs auf einer scheinbar zweiten Ebene eingebettet mehr als nur ein echtes Sounderlebnis darstellen. Die insgesamt 16 Songs sind, angelehnt an ein echtes Theaterstück, durch sogenannte „Akt Apellas“ in insgesamt drei Abschnitte („Akte“) unterteilt.

Das Credibil dramatische (Ausdrucks-)Formen mag, und diese mit einer unvergleichlichen Präzision auf Tracks umsetzen kann, beweist er auf der LP u.A. mit Tracks wie „Toter Winkel„, „Augenblick“ und auch „Bang Bang„. Bei diesem Song bleibt man sofort hängen. Mit einer einfühlsamen Melancholie umschreibt der Frankfurter die wahre Geschichte von Christy Schwundeck. Dieser Fall wurde dadurch 2011 bekannt, dass die Frau im Jobcenter Frankfurt unter ungeklärten Umständen erschossen wurde. Während man diesen Song hört kommt der „Credibil-Effekt“ zum Vorschein – im Kopf entstehen Bilder und die Worte setzen sich, ohne gezwungene Konzentration und Anstrengung, einfach so zusammen.

Beim weiteren Durchhören fällt auf, dass der Heimat im „Akt Apella 2 Frankfurt“ Tribut gezollt wird. Tribut für eine prägende Kindheit in einer prägenden Großstadt. An Authentizität fehlt es an keiner Stelle – mit „So schön hässlich“ beschreibt Credibil die Einzigartigkeit von „Heimat“ und den Gefühlen, die mit einem Ort in Verbindung stehen, der für Außenstehende nicht nachvollziehbar scheint.

Abwechslung von Themensongs und Deepness bieten Tracks wie „1001 Nacht“ und „Neil Armstrong„. Gerade letzt genannter überzeugt als potenzielle Single mit dem Hintergrund der tiefsten Überzeugung genau das zu sein, was man sein will, wenn man sich dazu berufen fühlt.

Fazit

Credibil ist ein großartiger Musiker, Dichter, Denker und Rapper der es mit einer scheinbaren Leichtigkeit schafft, komplexeste Themen und Inhalte in ein „Großes und Ganzes“ einzubetten. Dadurch, aber auch durch die professionelle Arbeit im Hintergrund getragen, ist Renæssance genau das was es sein sollte: Ein Denkmal in der doch noch so jungen Karriere des erst 21-jährigen Frankfurters. Das selbst gesetzte Denkmal wird nun stets die Messlatte für seine kommenden Releases sein. Für immer.

Gewinnspiel

Wir wollen euch „Renæssance“ nicht weiter vorenthalten und verlosen hier 2 limitierte Fan-Boxen! Wer mitmachen möchte, der schickt uns ab sofort eine E-Mail mit dem Titel „Credibil“ und seinen Adress- und Kontaktdaten an win@hypesrus.com.

In dieser Mail hätten wir gern die zwei besten Zitate von Credibil von euch. Außerdem würden wir uns freuen, würdet ihr Freunden auf Facebook BEATS ARE US empfehlen!

Das Gewinnspiel endet Sonntag, den 01.11.2015 um 23:59 Uhr. Die Preise werden dann sofort vom Label an euch verschickt.

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