2014-04-28

Die Übermittlung der Rufnummer erfolgt in drei(!) Teilen: Der Typ der Rufnummer (“type of number”), dem Nummerierungsplan (“numbering plan”) und den eigentlichen “Zahlen” (“number digits”).

Der “Typ” gibt an, ob es eine “internationale”, eine “nationale”, eine “netzwerkspezifische”, eine “Teilnehmerrufnummer”, eine “abgekürzte” oder eine “Rufnummer unbekannter Herkunft” ist. Der “Plan” ist (für Mobiltelefonie) regelmäßig entweder “E.164″ oder ebenfalls “Unbekannter Herkunft”.

Der “Kniff” ist, daß ein Telefon, wenn da TN=unknown, NP=unknown drinsteht einfach nur die Ziffern (ND) genau so darstellt, wie es das Netz übermittelt – was soll es auch anderes machen? D.h. in diesem Fall obliegt es dem Netz, da eine vernünftige Ziffernfolge zu übermitteln. Das Netz kann hier aber nur(!) die Ziffern 0-9 und ‘*’ und ‘#’ übermitteln – kein ‘+’!

Wenn TN=international, NP=E.164, ND=493047110815 übermittelt wird, macht das Telefon ein ‘+’ davor, sägt die Teile (CC, NDC, SN = Länderkode, Nationaler Zielkode (“Vorwahl”)

und Teilnehmerrufnummer) ggf. nochmal “optisch” auseinander (+49 30 47110815) und stellt das dann dar.

In Mobilfunknetzen wird regelmäßig gerne TN=int., NP=E.164 verwendet, im ISDN (“Festnetz”) TN=int./nat./unknown, NP=E.164/unknown – also alles “richtig”.

Der rufende Teilnehmer kann das übrigens auch beeinflussen – wenn er weiß, wie: Ich kann Dich z.B. von “+49 30 47110815″ anrufen (int./E.164) oder auch von “030 47110815″ (unknown/unknown) oder auch von “0049 30 47110815″ (unknown/unknown) – oder sogar von “1234″ (unknown/unknown) :-)

Ich hatte z.B. in jungen Jahren auch gelegentlich mal diebische Freude daran, US-Amerikaner “von kubanischen Nummern aus” (+53…) anzurufen, und ihnen das Herz in die Hose rutschen zu lassen :-) — +7 xxx kam auch immer gut an!

Wenn Dein Bruder aber keine solchen “Tricks” benutzt *solltest* Du regelmäßig +49xxxx sehen – außer bei Eplus, glaube ich, denn die popeln an den Nummern herum (YMMV: Ich habe kein Eplus, um auszuprobieren, ob das noch stimmt – es war aber mal so…).

So: Zum “Nachschlagen” im Telefonbuch benutzten Telefone regelmäßig die letzten “n” (so sechs, sieben oder acht) Ziffern von der Rufnummer ***von hinten***, um u.a. der Thematik mit den verschiedenen “Fronten” zu entgehen. Wenn die einen einigermaßen “eindeutigen match” im Telefonbuch ergeben, wird der Name dargestellt. Bei Nokia früher durfte es z.B. auch nur *einen* Match geben – wenn ein Rufnummer zwei mal im Telefonbuch auftauchte, wurde gar kein Name dargestellt. Apple macht das besser. Sie schreiben dann “Herr A oder Frau B”, allerdings habe ich nicht probiert, wie oft das geht, d.h. mit wievielen “matches” das noch zurecht kommt. Wenn jemand Lust hat, das mal zu probieren: Bitte hier kommentieren.

Warum das jetzt bei Deinem Bruder konkret schiefgegangen ist, kann ich von hier aus nicht sagen – aber vielleicht hilft Dir ja die Erklärung der Mechanismen oben schon weiter.

PS: Wie in der Sendung gesagt: Die ’0′ wird übrigens *nie* (außer bei Eplus im unknown/unknown) mit übertragen. Deutsche ISDN Telefone “wissen”, daß die deutsche “Netzausscheidungskennziffer” (“escape code”) ’0′ ist und pappen die zur Anzeige vorne dran, wenn sie TN=national bzw. ’00′, wenn sie TN=international sehen. Da es keine “deutschen Henndies” in diesem Sinne gibt, wird hier regelmäßig nur TN=int. (‘+’) verwendet, obwohl es da Möglichkeiten gibt, verschiedene Informationen auf dem SIM zu hinterlegen, aber das ist mal ein anderer Erklärbär-Post :-)

http://freakshow.fm/mm104-moeglichst-nah-an-der-null

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