Chinesisch-deutsches Best-Practice-Modell im Bereich der angewandten Ingenieurwissenschaften
Für den 8. April 2014 ist die Auftaktveranstaltung des 10-jährigen Jubiläums der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) an der
Tongji-Universität in Shanghai geplant. Zu diesem besonderen Ereignis werden u. a. Vertreter aus den Bildungsministerien in China und Deutschland, der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai, Dr. Wolfgang Röhr, ebenso Frau Dr. Dorothea Rüland, DAAD-Generalsekretärin, Unternehmenspartner aus China und Deutschland, Rektoren des Konsortiums mit 26 Hochschulen sowie Alumni erwartet: Sie alle haben am Aufbau und der stetigen Weiterentwicklung der CDHAW mitgewirkt, sie begleitet, unterstützt oder ihre Ausbildung dort absolviert.Am 9. April schließt sich die Konsortialsitzung der Rektoren unter Federführung von der HS Mannheim sowie eine Strategiesitzung mit Vertretern des CDHAW-Beraterforums, des Präsidiums der Tongji-Universität, der Rektoren und chinesischen und deutschen Professoren an. Für die Sitzung mit ca. 60 Teilnehmern wird das Format des World Café eingesetzt, um einen effizienten Austausch zu ermöglichen. Die Moderation des World Café wird von FJK Kienbaum und General Electric übernommen. Der Abend schließt mit einem Empfang im Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai mit Bildern des Shanghaier Fotografen Deke Erh. Am 10. April ist ein Besuch bei Shanghai Volkswagen mit einem Vortrag von dem Chief Financial Officer vorgesehen. Für die Studierenden wird an diesem Tag die CDHAW-Ringvorlesung durch Volkswagen Wolfsburg eröffnet. Das offizielle Programm findet seinen Abschluss am Donnerstagabend mit einem von Studierenden der Tongji-Universität gestalteten Deutschen Abend. Sponsoren der Festwoche sind: Freundeskreis der CDHAW e. V., Festo und Marquardt Switches. Im Herbst dieses Jahres wird das Jubiläumsjahr mit einer analogen Veranstaltung in Deutschland beendet.Die Idee zur Gründung einer chinesisch-deutschen Hochschule nach Vorbild der praxisorientierten Hochschulausbildung in Deutschland geht auf eine Initiative des Ministers Zhou Ji (Ministry of Education) und der Ministerin Edelgard Bulman (Bundesministerium für Bildung und Forschung) im September 2003 zurück. Bereits ein Jahr später ging das Erfolgsmodell an der renommierten Tongji-Universität in Shanghai unter der Leitung des jetzigen chinesischen Ministers für Wissenschaft und Forschung, Prof. Dr. Wan Gang, mit 3 Studiengängen und 90 Studierenden an den Start. Von deutscher Seite wurde die CDHAW von Beginn an aus Mitteln des Bildungsministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Seit 2011 werden die Mittel über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) verteilt. Die CDHAW ist seit 2011 eine Teileinrichtung der Chinesisch-Deutschen Hochschule (CDH) an der Tongji-Universität. 10 Jahre nach Gründung der CDHAW blicken die chinesischen und deutschen Akteure zu Recht sehr stolz auf das Erfolgsmodell CDHAW. Mittlerweile nehmen jährlich ca. 200 junge Chinesinnen und Chinesen ihr bilinguales Studium in 4 akkreditierten Doppel-Bachelorprogrammen auf: Fahrzeugtechnik mit Schwerpunkt Service, Gebäudetechnik, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen. Die Studierenden absolvieren die ersten 3 Jahre in Shanghai und das vierte Studienjahr an einer von 26 Partnerhochschulen in Deutschland, sofern sie die fachlichen und sprachlichen Leistungen erfüllen. Dies ist bei 80% der Studienanfänger der Fall. Die übrigen 20% schließen das Studium in Shanghai an der Tongji-Universität ab. Im Anschluss an den Doppelabschluss in Deutschland entscheiden sich ca. 80% für ein Masterstudium. Bereits 15 CDHAW-Alumni sind in Deutschland in Promotionsstudiengängen eingeschrieben. Von insgesamt 779 chinesischen Absolventen haben bis 2013 616 ein Bachelor-Zeugnis der Tongji-Universität und einer deutschen Partnerhochschule erhalten. Bei den deutschen Studierenden waren es im Zeitraum von 2009 bis 2013 117 von 183. Immer mehr deutsche Studierende der Partnerhochschulen nutzen das Angebot des Doppel-Bachelorprogrammes an der CDHAW: Im Jahr 2013 waren bereits 146 Deutsche an der CDHAW eingeschrieben, von denen 83 den Doppelabschluss anstreben. Auch die Option zum Masterstudium oder zur Promotion in China wird von deutschen Alumni immer häufiger in Anspruch genommen, vorausgesetzt sie bringen die entsprechenden Chinesischkenntnisse mit. Die systematische Entwicklung der Chinakompetenz (Sprache und Kultur) der deutschen Studierenden wird daher zukünftig stärker in den Fokus der Ausbildung gerückt.Die chinesischen und deutschen Alumni der CDHAW sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, da sie aufgrund der praxisnahen Ausbildung, sprachlichen und interkulturellen Kompetenz sowie Auslandserfahrung an wichtigen Schnittstellen von Unternehmen zwischen China und Deutschland tätig sein können.
Kontakt:
Sabine Porsche, Vizedirektorin der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) an der Tongji-Universität in Shanghai, E-Mail:
porsche@tongji.edu.cn