2014-01-09

January 9, 2014 - Toronto, Canada

Moin Moin!

Wie ihr seht: ich bin angekommen! Und zwar nicht irgendwo, sondern sogar in Toronto. Ist doch keine Kunst? DOCH! Maaan war das anstregend.

5.30 Uhr - 9.15 Uhr: Nachdem ich einen wundervollen Flughafen-Begleit Service inklusive körperlicher und mentaler Unterstützung in Anspruch nehmen konnte (DANKE Mechthild!), fing der ganze Spaß schon mit lautem gepiepe bei der Personen- und Gepäckkontrolle an. Also natürlich Schneeschuhe ausziehen, abtasten lassen und nochmal durch die Schranke laufen. Top, geklappt. Am Gate angekommen betrachteten die wichtigen Businessherren, die auf dem Weg zum Meeting nach München mit mir flogen, mein Minusgrad-Überlebensoutfit eher verstört. Egal. Da ich noch ziemlich müde war, verschlief ich den Flug sowieso.

11.00 Uhr - 23 Uhr/17 Uhr: Natürlich kam der Flug in München recht knapp an, also auf auf zum Anschlussflug. "Due to the really bad weather conditions at the US eastcoast" verspätete sich dieser allerdings um zwei Stunden. Ich hatte also noch Zeit mein Geld umzutauschen und an einer Flughafenumfrage teilzunehmen. Um 13.20 Uhr saß ich dann mit starkem Herzklopfen und einer französischen Sitznachbarin - die natürlich auch nur französisch sprach - brav angeschnallt im Air Canadaflug nach Toronto. "This flight will last 9 hours and 7 minutes, the temperature at the place of arrival is - 20 degree". Irgendwie war ich von acht Stunden und acht Grad ausgegangen. Aber das kann sich während eines Neunstundenfluges ja auch noch ändern. Aufgrund der wild gemischten Mitflieger und der zum Glück wohlriechenden Französin neben mir schlug die multikulti-Keule dann auch schon direkt zu. Was wir auf französisch nicht besprechen konnten, wurde dann eben mit Händen und Füßen geklärt. Ab und zu mischte sich der Kanadier vor uns ein oder wir versuchten, das indisch-englisch des jungen Paares hinter uns, welches regelmäßig Utensilien unter meinem Sitz verlor, zu entziffern. Auch das beste Mittel zur Empfängnisverhütung wurde mir auf diesem transkontinentalen Flug präsentiert: drei, zeitweise fünf Säuglinge schrien durchgehend die gesamte Fluggesellschaft zusammen. Und wenn ich von schreien spreche, meine ich auch wirklich schreien.

Essen war lecker, Alkohol gabs auch, die Aussicht war phänomenal.

17 Uhr (Kan.): Ups. Nun steh ich da also alleine mit meinem 22 Kilo-Rucksack auf dem Rücken und folge der Meute zur Gepäckausgabe. Pustekuchen. Erst Passport-Check, dann Immigration-Office. Dort stellte man mir recht bissige Fragen. Hat aber alles geklappt. Das, was vom Flugzeug aus so weiß aussah, stellt sich dann wirklich als meterhohe Schneetürme heraus. Zum Glück aber nur noch -12 Grad. Ja ok, ich bin recht chaotisch und habe mir direkt von drei Leuten erklären lassen, wie ich denn nun mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur St. Annes Rd, also meinem neuen Zuhause komme. Und ja, ich sah an der Bushaltestelle anscheinend immer noch hilflos aus, sodass sich eine Stewardess im Feierabend meiner annahm und mir nicht nur den Handgepäckkoffer abnahm und mir von den "places to see in Toronto" berichtete, sondern mich auch noch an der Richtigen U-Bahn Station rausschickte und mir eine tolle Zeit wünschte. Süß, die Kanadier.

19 Uhr: Nach zwei Bussen und einer Bahn stand ich an der Dundas Street und rief meinen Vermieter an. Der - und ein freundlicher Kanadier mit google maps - lotsten mich dann die letzten Blocks entlang zum finalen Ziel. Das, was ich in der Dunkelheit noch erkennen konnte, sieht echt nach urigen, kleinen, zugeschneiten Holzhäuschen aus. Trotz Moonboots schlitterte ich durch die Straßen und wurde von "Steve" (=Vermieter) herzlich an der Tür empfangen. Drinnen dann ein gemütlichen Einfamilienhaus. Steve war grad am kochen, mit in der Küche saß Steffi, 19 aus Berlin, die grad Work and Travel in Kanada macht. Im Nebenhaus (54 St. Annes Rd) wurden mit dann Leila, Nadine, Felix und Bernadette vorgestellt. Kurz gesagt: zwei Häuser, eines eher Hostelfeeling, da andere eher familiär, in beiden war ein Zimmer frei. Ich habe mich für das Zimmer mit begehbarem Kleiderschrank bei Stefi entschieden (56 St. Annes Rd), wurde bereits mit Handtüchern, Bettwäsche, Hausschlüssel, W-lan und Nudeln versorgt und kann beruhigt behaupten, dass es hier sehr nett zu sein scheint und die große Anspannung erstmal abgefallen ist.

Morgen hat Steffi frei und möchte mir ein wenig die Gegend zeigen. Über Waschsalon und Supermarkt bis hin zum CN Tower gibt es dann einen ersten Überblick, wo ich hier so gelandet bin.

Also, es geht mir gut und ich habe es hier echt nett. Natürlich soll man den Tag nicht vor dem Abend loben, aber das erste Bauchgefühl stimmt. Habe bisher nur ein paar wenige Bilder vom Zimmer schießen können, der Rest kommt morgen.

Verschneite Grüße,

Franzi

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