2015-01-16

Es gibt hier im Forum diverse und detailierte Baubeschreibungen zum F550, und ich möchte mit dieser Beschreibung nicht wiederholen, was in den anderen schon beschrieben wurde, sondern eher ein paar Alternativen aufzeigen.

1. F550 Bottom Plate

Die Bottom Plate ist eine Standard 2-seitige Leiterplatte aus Epoxyglasfasergewebe (FR4) mit einer Dicke von 1,5 mm, 2 Schichten Kupfer von je 50 um und einem Lötstopplack von je 40 um pro Seite. Damit ist die Leiterplatte insgesamt 1,68 mm dick. Diese Leiterplatte dient der Stromverteilung zu den ESCs und anderen Bauteilen. Die Unterseite enthält die Masse (=Minus), die Oberseite Plus vom Lipo. Da nur an der Oberseite gelötet wird, geschieht die Verbindung zur Unterseite mittels Durchkontaktierungen, die als kleine Löcher zu erkennen sind. In Bild 1 habe ich die Kupferflächen eingefärbt, rot = Plus, Blau = Minus

Bild 1

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Leiterplatte

Bild 2

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Bild 2 ist eine Komposition (Photoshop sei Dank) von Vorder- und gespiegelter Rückseite. Manchmal möchte man zur Befestigung (z.B. eines Winkels für die Naza LED) ein Loch in die Leiterplatte bohren. Dies geschieht vorzugsweise an den Stellen, die in Bild 2 entweder rot oder blau, jedoch nicht violett eingefärbt sind, da dort eine Kurzschlussgefahr gegeben ist. Man kann jedoch auch in den violett eingefärbten Bereichen Bohrungen anbringen, muss dann jedoch mit Nylonschrauben oder Kunststoffunterlegscheiben arbeiten, um einen Leiterplattenkurzschluss zu verhindern. Dazu auch die Kupferschicht um die Bohrung herum mit einem Senker ca. 1 mm entfernen. Möchte man weitere Lötkontakte auf der Bottom Plate haben, kann man mit einem geeigneten Werkzeug den Lötstopplack entfernen, sollte jedoch die Kupferschicht nicht „ausdünnen“. Dazu eignet sich Schleifpapier oder vorzugsweise ein Glasfaser Radierer, den man in eine kleine Handbohrmaschine einspannt. Nachdem der Lötstopplack entfernt wurde, lassen sich Kabel direkt auflöten. Dies habe ich, wie in Bild 3 zu sehen ist, für den BEC Anschluss gemacht. Ich habe nach dem Löten alle sichtbaren Lötstellen mit schwarzem Heisskleber isoliert.

Bild 3
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2. Zusammenbau

Beim Kit mit den E300 ESCs ist als +/- Zuleitung ein Koaxkabel verwendet worden. Dies ist gut gegen Störstrahlung, jedoch viel zu lang für den Zusammenbau. Ich habe also die Kabel auf 9 cm gekürzt, und dann abisoliert und verzinnt. Dabei spart man sich auch etwas Gewicht. Es ist ein wenig trickreich, das Abschirmgeflecht und den roten Innenleiter voneinander zu lösen. Keineswegs sollte man das Abschirmgeflecht aufschneiden- da bröselt dann die Hälfte weg und verringert den effektiven Querschnitt. Mit einer Stricknadel z.B. lässt sich das Geflecht ohne Beschädigung aufdröseln, dann den roten Innenleiter herausziehen, das Geflecht anschliessend wieder verdrillen und beides an die Anschlusspunkte anlöten. Bild 4 zeigt den Überblick, Bild 5 die Bottom Plate mit Naza, BEC und Futaba Empfänger R2008

Bild 4

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Bild 5

3. Beleuchtung

Ein anständiges Fluggerät braucht eine Befeuerung, und das nicht nur als Gag, sondern auch um die Flugrichtung zu erkennen. Sehr häufig werden LED Strips verwendet, die mir jedoch wegen des Las Vegas Erscheinungsbildes nicht gefallen, aber das ist Geschmackssache. Also habe ich mir die Befeuerung mit Hochleistungs- LEDs von Osram, Typ Golden Dragon, gebaut. Die Anordnung ist: vorne 4 weisse LEDs als Landescheinwerfer, an der rechten Seite an den 2 Armen 4 rote Positionslichter und links 4 grüne, jeweils von vorne gesehen.Hierzu habe ich Platinen benutzt, die je 2 LEDs aufnehmen, entsprechend Bild 6

Bild 6

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Diese Platinen werden mit doppelseitigen Klebeband an den Armen entsprechend Bild 6a befestigt.

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Die Stromversorgungskabel sind dünne Schaltlitzen, die mit ein paar Tropfen UV aushärtendem Epoxykleber (Bondic) oder Heisskleber an den Armen fixiert werden. Die Ansteuerung dieser LEDs wird von einem Robbe Schaltmodul SXM 3971 übernommen, das ich auf den freien Kanal 8 meiner Futaba T8j gelegt habe. Damit kann während des Fluges das Landelicht als auch die Positionslichter geschaltet werden. Bild 7 zeigt die Beschaltung und die Stückliste für einen Betrieb mit einem 4S Lipo. Die 4 weissen LEDs sind in Serie geschaltet, mit einer Durchlassspanung insgesamt von insgesamt 12,2 V. Für die Positionslichter sind je 2 grüne und 2 rote LEDs in Serie geschaltet, mit einer Durchlassspannung von insgesamt 10,2 V. Die in der Stückliste angegebenen Widerstände sind ½ W Typen. Die Widerstandswerte von 15 resp. 30 Ohm sind für einen Strom von jeweils 160 mA berechnet. Insgesamt ist die Stromaufnahme dieser Anordnung : weiss 160 mA, 2x rot grün 160 mA, wegen Blinkens mit 1 Hz und Tastverhältnis von 50 %, also insgesamt 320 mA. Dies fällt gegen die Stromaufnahme der Motoren nicht ins Gewicht. Die Schaltung müsste für einen Betrieb mit 3S Lipo etwas modifiziert werden, Näheres gerne auf Anfrage, da das sonst den Rahmen hier sprengen würde.

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Bild 7

In Bild 8 ist das Schaltmodul auf der Bottom Plate zu sehen. Die Widerstände sind in der Zuleitung eingelötet, bzw. auf das Board gelötet. Das Schaltmodul enthält eine Brücke für L2, (unten-mitte) da dort die blinkenden Positionslichter angeschlossen werden. Benutzt werden die Ausgänge L1 für weiss und L2 für die Positionslichter. Die Anschlusskabel für L3 und L4 können gekürzt und mit Schrumpfschlauch isoliert werden.

Bild 8

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4. Landegestell

Das im Kit mitgelieferte Landegestell hat mir nicht gefallen, habe mir stattdessen das Quadframe 55 mm Landegestell mit dem F550 Adapter geholt. Da ich den Lipo nicht auf der Top-Plate haben wollte (Stabilitätsgründe), habe ich mir noch eine Lipobox von Conrad geholt, die meine 4S Lipos von SLS mit 5000 mAh aufnimmt. Dazu habe ich die vordere Wand herausgesägt, da funktioniert jetzt ganz wunderbar und ich kann den Lipo zur Balancierung verschieben (Einlage mit kleinem Stück Schaumstoff). Bild 9 zeigt das Landegestell mit dem F550 Adapter, und der Lipobox montiert. Bild 10 das fertige Landegestell mit Lipo. Bild 11 eine Detailansicht.

Bild 9
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Bild 10
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Bild 11
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5. Antenne Empfänger

Nachdem die eigentliche Antenne nur rund 3,1 cm Länge aufweist (der Rest ist Koax Zuleitung, siehe Bild 12, habe ich einfach etwas Schrumpfschlauch unter 2 Kabelbinder der ESCs geschoben und die Antenne dort hineingeschoben. Dabei beträgt der Winkel der 2 Antennen zwar nicht 90°, sondern nur 60°, aber das spielt für das Antennendiversity keine grosse Rolle.

Bild 12 Folie1
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Bild 13 Antenne
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6. Der fertige Kopter

Der fertige Kopter ist in Bild 14 zu sehen, ohne Propeller. Ich habe einen Klappfuss für die GPS Antenne verwendet, den ich zentral aus das Top Plate gesetzt habe, mit einer M3 Schraube mit Beilagscheibe.

Bild 14 Gesamt klein

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In Bild 15 der Kopter von hinten, mit Propellern

Bild 15

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Und als letztes ein Video, dass die blinkenden Positionslichter zeigt. Geflogen bin ich noch nicht: da muss das Wetter erst etwas besser werden. Dann werde ich auch mal ein Flugvideo hochladen.

Die Adresse lautet:

So wie hier beschrieben, bringt der F550 mit Landegestell und 4S 5000 mA Lipo 1,8 kg (+/- 0,1 kg) aufdie Waage .

7. Wie geht’s es weiter?

Nachdem ich von Naza lite auf Naza M V2 upgedated habe, werde ich die Naza lite PMU ersetzen durch die Naza M V2 PMU. Das gibt mir dann die Möglichkeit, auch die Naza BTU Bluetooth Einheit anzuschliessen, mit der verfügbaren App von dji lassen sich dann alle Parameter per iOS 8 steuern. Und dann erst mal fliegen lernen. Und dann vielleicht aufrüsten auf FPV und 4k CAM..... Werde Euch auf dem Laufenden halten.

So, ich hoffe, die eine oder andere Anregung habe geben können, und wünsche Euch auch viel Spass mit Euren F550’s!

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