2013-11-15

Europäische Wrestling-Fans träumen ja schon seit Jahren mal wieder von einem WWE-Pay Per View auf unserem Kontinent. Zuletzt gab es dies im Jahre 2001, als die damalige World Wrestling Federation mit Rebellion in Manchester, England gastierte. Nun, rund zwölf Jahre nach diesem Ereignis, soll es laut Dave Meltzer vom Wrestling Observer Newsletter erneut Überlegungen geben, eine Großveranstaltung nach Europa zu holen. Und nicht irgendeine, sondern den SummerSlam, der zuletzt im Jahr 1992 in London zu Gast war. Damals besiegte der British Bulldog unter frenetischem Jubel Bret Hart, um den Intercontinental Title zu gewinnen. Ob es in naher Zukunft aber wirklich erneut zu einer solchen Show auf europäischem Boden kommt, ist von mehreren Faktoren abhängig.

Der größte ist dabei natürlich die Zeitverschiebung. Denn sofern der Event in London am Abend stattfinden sollte, wäre eine Live-Ausstrahlung in den Vereinigten Staaten zur angestammten Zeit nicht möglich. Dadurch befürchtet man natürlich, dass die Zahl der PPV-Käufe in den USA massiv zurückgeht. Besonders, da dies 1992 bereits der Fall war. Und gerade in der Zeit, in der man durch das Internet die Ergebnisse eines solchen Events dann vor der Abendausstrahlung sehr leicht recherchieren ist damit zu rechnen, dass sich ein solcher Käuferverlust wiederholen könnte.

Anders sähe es eventuell schon aus, wenn bis zum Sommer nächsten Jahres der WWE Network bereits an den Start gegangen sein sollte. Und wie wir vor kurzem berichteten, stehen die Chancen dafür momentan nicht allzu schlecht. In einem solchen Fall gäbe es für die McMahon-Promotion dann die Möglichkeit, die Großveranstaltung selbst live zu zeigen. Da PPVs traditionell an einem Sonntag stattfinden, ist es durchaus realistisch, dass die Käufe eben nicht zurückgehen.

Gegen das UK-PPV-Konzept spricht aber vor allem die Beliebtheit des bisherigen Austragungsortes. Denn seit 2009 kommt der SummerSlam traditionell in das Staples Center in Los Angeles. Dort waren die Veranstaltungen stets nach nur kurzer Zeit ausverkauft und auch die Stimmung im Allgemeinen konnte sich meist sehen lassen. Nimmt man dies zur Grundlage muss man sich innerhalb von World Wrestling Entertainment natürlich die Frage stellen, ob ein England-Experiment als Tausch gegen eine sichere Bank wirklich lohnenswert wäre.

Bei all den Überlegungen ist der Hintergedanke natürlich der, WWE sowohl in Großbritannien selbst, als auch in Gesamt-Europa wieder attraktiver zu gestalten. In fast allen Ländern wird das Sports Entertainment aus Stamford nur auf Bezahl-Sendern ausgestrahlt, in Deutschland verlor man den Sendeplatz bei Sport1 in diesem Jahr ebenfalls an Total Nonstop Action Wrestling. Die Eröffnung des WWE-Büros in München (wir berichteten) zeigt ebenfalls deutlich auf, dass der Branchen-Primus aktuell gewillt ist, wieder mehr in den europäischen Markt zu investieren. Eine Großveranstaltung im neuen Wembley-Stadion stünde diesem Unterfangen selbstredend gut zu Gesicht.

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