Es ist DER Event. Der Event, der Geschichte schreibt, bei dem neue Stars geboren und alte gefeiert werden. Und ohne zu viel vorwegzunehmen: WrestleMania XXX konnte genau diese Erwartungen erfüllen. Franjise und Steini haben sich den größten Pay Per View des Jahres live angeschaut und geben euch jetzt ihr Feedback zur Veranstaltung, welches womöglich etwas ausführlicher ist als gewohnt. Viel Spaß dabei!
Pre-Show: WWE Tag Team Title Fatal Four Way Elimination Match: The Usos (Jey Uso & Jimmy Uso) (c) vs. The Real Americans (Cesaro & Jack Swagger) (w/Zeb Colter) vs. Curtis Axel & Ryback vs. Los Matadores (Diego & Fernando) (w/El Torito )
Franjise: Eigentlich schaue ich mir die Pre- bzw. Kickoff-Shows vor den jeweiligen Pay Per Views nie live an. Da ich diesmal aber eh nicht wirklich mehr schlafen wollte und mir am Tag nach WrestleMania XXX Urlaub genommen habe, habe ich mir das diesmal geben können. Ein Fehler war das rückblickend betrachtet keinesfalls, denn das Tag Team Title Match wusste durchaus zu unterhalten. Entgangen war mir vorher, dass die Usos ihre Gürtel unter Elimination Rules verteidigen müssen, denn erst beim ersten Fall habe ich gemerkt, dass die Real Americans wohl doch keine Champions sind. Die Stipulation hat dem Match an sich gut getan, so war jederzeit Abwechslung drin und es gab wenigstens keine unzähligen Cover-Abbrüche. Am Ende verteidigen Jey und Jimmy verdientermaßen ihr Gold in einem kurzweiligen Match. Mindestens genauso wichtig war allerdings die Konfrontation der Real Americans nach dem Finish, da diese den Split wohl endgültig bestätigt und Cesaro als Face gefestigt hat. Gut gemacht und ein nicht zu verachtender Fakt für den späteren Verlauf des PPVs.
Steini: Anscheinend hat Michael Cole vor Beginn des Matches nebenbei erwähnt, dass es ein Elimination Match sein sollte. Da stellt sich mir wieder die Frage, warum man nicht gleich diese Stipulation angesetzt hat. Das soll jedoch nur nebensächliche Kritik sein, denn mir hat das Tag Team Title Match ziemlich gut gefallen, und den Fans anscheinend auch. Bis auf Los Matadores wurden alle Teams recht stark dargstellt, auch Axelback. Dass am Ende die Usos und die Real Americans übrigblieben, war abzusehen, doch genau die richtige Konstellation. Das Finish war dann gut gewählt, da es den Split der Real Americans im Aftermath zur Folge hatte. Die Usos sind in meinen Augen die richtigen Sieger und sollten auch noch in den nächsten Wochen und Monaten die Titel halten, denn nach dem Split der Real Americans, der gut gelungen ist, gibt es für mich keine vernünftigen, d.h. ernstzunehmenden Gegner mehr.
The most star-studded opening in WrestleMania history!
Franjise: Dass die Hauptveranstaltung mit Hulk Hogan eröffnet wird, war keinerlei Überraschung, gab es dieses Prozedere doch schon drei Jahre zuvor mit The Rock. Dass sich aber dieser und auch gleich noch Stone Cold Steve Austin auch noch in den Ring begeben würden, war so keineswegs abzusehen und bot gleich zu Beginn der Jubiläums-Mania einen schön nostalgischen Moment. Der Hulkster weiß zwar nicht mehr ganz genau, wo er ist, hat mit Hilfe der anderen beiden Legenden aber wieder zurück in die Spur gefunden. Hulk Hogan, Steve Austin und The Rock zusammen in einem Ring hat gleich zu Beginn sehr viel Spaß gemacht und bot den ersten von einigen geschichtsträchtigen Momenten an diesem Abend.
Steini: Man startete die Show mit einem vielelicht "Once In A Lifetime"-Segment, denn ich glaube nicht, dass man bei zukünftigen Events, es sei denn vielleicht WrestleMania 40, nochmals so eine Starpower in einem einzigen Segment auffährt. Dass Hulk Hogan promotechnisch nicht mehr der Beste ist, sollte allen klar sein, somit ist auch sein kleiner Fauxpas mit Superdome und Silverdome zu verschmerzen, der dann natürlich gut von Steve Austin und The Rock aufgenommen wurde. Die drei Legenden brachten zwar auch nicht mehr als ihre üblichen Catchphrases, allerdings war dies genau das, was die Fans hören wollten, und man brauchte auch keine inhaltsvollen Promos bei WrestleMania. Ich fühlte mich großartig unterhalten von diesem Segment und werde darauf zurückblicken als einen von mehreren WrestleMania Moments in diesem Jahr.
WWE World Heavyweight Title #1 Contendership Match: Daniel Bryan vs. Triple H (w/Stephanie McMahon)
Franjise: Ähnlich wie mein Kollege CM Flosch war ich auch skeptisch, ob Daniel Bryan vs. Triple H so eine gute Wahl für den Opener ist. Denn hier gab man der Crowd gleich zu Beginn die Chance, sich kräftig auszupowern. Das Match lebte natürlich von seiner Stimmung, war an sich aber auch wirklich gut geführt. Mit der Schulterbearbeitung gab es einen schönen roten Faden, besonders weil Bryan diese konstant gesellt hat. Triple H auf der anderen Seite ist natürlich ein erfahrener Hase und versteht es super, die Zuschauer gegen sich aufzubringen. So entwickelte sich ein spannender Kampf, obwohl ich am letztendlichen Ausgang zu keiner Sekunde gezweifelt habe. Die Post-Match-Attacke war dann ebenfalls nur logisch und legte den Grundstein für Daniel Bryans nun noch schwerer gewordene Aufgabe im Main Event. Starker Auftakt.
Steini: Wrestlingtechnisch gesehen war dies sogar das Match des Abends für mich, was aber nicht sonderlich überraschend sein sollte. Triple H weiß immer noch, wie er bedeutende Matches zu wrestlen hat, um (in diesem Fall) die größtmögliche Heat zu bekommen, und Daniel Bryan spielt den Underdog-Part mit seiner verletzten Schulter auch richtig gut. Die Stimmung war auf jeden Fall, was natürlich so zu erwarten war, und am Ende haben die Fans glücklicherweise das bekommen, was jeder sehen wollte: nämlich einen Sieg von Daniel Bryan. Dass er nach dem Match nochmals von Triple H geschwächt wurde, um somit seine Chancen im Main Event abermals zu mindern, war nur logisch und damit vollkommen vertretbar.
Six Man Tag Team Match: The Shield (Dean Ambrose, Roman Reigns & Seth Rollins) vs. Kane & The New Age Outlaws (Billy Gunn & Road Dogg)
Franjise: Nach so einem Beginn brauchte es natürlich erst einmal etwas, um wieder runterzukommen. Das Six Man Tag bot sich natürlich perfekt an, obwohl es gerade für diesen Zweck vielleicht etwas zu kurz geraten war. Schließlich gab es hier nicht mehr und nicht weniger als einen Drei-Minuten-Squash, der The Shields wiedergefundene Dominanz demonstrieren sollte. Kann man so absolut machen, obwohl ich mir wie gesagt noch die eine oder andere Minute mehr gewünscht hätte.
Steini: In meinen Augen war die Darstellung von The Shield fast perfekt. Ich habe nie an einer Niederlage der drei gezweifelt, doch dass sie so souverän und so fix Kane und die Outlaws abfertigen würden, hat mich dann doch überrascht. Allerdings passt es, denn somit konnten sie ihre wiedergefundene Einheit zur Schau stellen und beweisen, dass kaum ein Gespann es mit ihnen aufnehmen kann. Als Mittel zum Runterkommen vom Opener war es auch gut positioniert, sodass es hieran kaum etwas zu beanstanden gibt. Klar, man hätte dieses Match sicherlich länger gestalten können, doch auch dieser Squash hat seinen Sinn erfüllt.
31 Man André The Giant Memorial Battle Royal
Franjise: Dann war es also Zeit für die große Battle Royal um die prestigeträchtige André The Giant-Statue. Oder anders ausgedrückt: Big Show vs. Sheamus vs. the other 29 guys. Schon kurios, dass ausgerechnet diese beiden Männer einen Entrance bekommen haben, das wirkte doch sehr willkürlich. Groß etwas zu kritisieren habe ich allerdings auch hier nicht, denn die Battle Royal war für die Zeit ganz unterhaltsam und bot am Ende das perfekte Finish. Es ist schön, dass Cesaro gleich das doppelte Rampenlicht bekommt, nämlich den Bodyslam gegen Big Show UND gleichzeitig den Sieg in diesem Match. Damit hat man die Battle Royal genutzt und jemandem die Trophäe gegeben, der daraus tatsächlich Momentum ziehen kann. Auch hier hat man also praktisch nichts falsch gemacht, Daumen nach oben.
Steini: Es ist ja schon irgendwie traurig, dass man vier Stunden für einen PPV einplant und es dann noch nicht mal schafft, den Wrestlern die auf der Card stehen, einen Entrance zu geben. So haben nur die vermeintlichen Topfavoriten Big Show und Sheamus einen Entrance bekommen. Zu Anfang war es natürlich das pure Chaos, doch was will man erwarten, wenn 31 Männer im Ring stehen und sich kaum bewegen können? Zum Ende dünnte sich das Feld natürlich aus und es wurde ersichtlich, auf welche finalen zwei Wrestler es hinauslaufen würde. Es musste jemand Kräftiges sein, der den Andre/Hogan Spot mit Big Show durchführen konnte, und obwohl sich Sheamus da sicherlich auch für geeignet hätte, war dann Cesaro in meinen Augen die viel bessere Wahl. Nach seinem Split von Jack Swagger war der Sieg in der Battle Royal noch ein weiterer Schritt in Richtung Face-Turn, und dem kann ich nur entgegenfiebern.
Singles Match: John Cena vs. Bray Wyatt (w/Erick Rowan & Luke Harper)
Franjise: Nun kam das Match, auf das ich mich vor WrestleMania XXX eigentlich am meisten freute. Eine Vorfreude, die gleich nochmal neu entfacht wurde, als Bray Wyatt zur Live-Version seines eh schon saucoolen Themes herauskam. Da konnte das Match also anfangen. Die Story des Matches hat mir dann ebenfalls gut gefallen. Bray Wyatt versucht, John Cena aus der Reserve zu locken und das Böse in ihm hervorzuholen. Eine Story, die wir zwar vor zwei Jahren schon mit Kane gesehen haben, die hier bei mir aber wesentlich besser geklickt hat. Zwischenzeitlich hat Cena dann eben seine aggressive Seite gezeigt, bevor er dann, wieder grinsend, den Five Knuckle Shuffle ansetzen wollte. Dass sein Grinsen ganz schnell wieder verflogen war, verdanken wir der besten Szene des Matches, als Wyatt einfach seine bekannte Brücke schlägt und verrückt grinst. Großartiger Moment. Schade war am Ende eben nur, dass er diese Freude nicht nach dem Finish haben durfte. Denn wie fast schon befürchtet, konnte sich Cena am Ende gegen sämtliche Widerstände wehren und dabei praktisch alle Mitglieder der Wyatt Family ausschalten, bevor er seinen Gegner clean nach dem AA pinnen konnte. Dies war der erste Moment des Abends, an dem ich unzufrieden war, denn Cena hat den Sieg an dieser Stelle einfach nicht gebraucht. Klar, Bray Wyatt kann immer noch zurückschlagen, aber ein Erfolg auf der größten Bühne des Jahres hätte doch um einiges bedeutsamer gewirkt als später bei RAW oder einem B-PPV. Schade, da hat man eine Chance verschenkt. Der Ausgang dieses Matches ist wohl sicherlich auch mit dem danach folgenden Kampf zu begründen. Abgesehen davon wurde ich aber auch hier bestens unterhalten.
Steini: Ach, ich finde es gar nicht sooo schlimm, dass John Cena hier gewonnen hat. Obwohl auch ich auf einen Sieg Bray Wyatts gehofft habe, wusste ich doch insgeheim, dass er immer noch gegen Cena kämpft, einen Man, gegen den man ruhig verlieren kann. In meinen Augen hat Wyatt immer noch eine phänomenale Leistung abgeliefert, die von den Fans gebührend gefeiert wurde. Wie Franjise schon geschrieben hat, fing das Ganze schon grandios an, nämlich mit dem Live Entrance. Welcher WrestleMania-Debütant kann schon von sich behaupten, dass er bei seinem ersten Match solch einen Entrance bekommen hat? Die Storyline im Match erinnerte zwar schon an die "Embrace The Hate"-Storyline Cenas gegen Kane, doch diese wurde einfach viel besser umgesetzt. Wyatts Mimik und Gestik sowie sein Moveset passte einfach zu diesem Match und auch die Taunts gegen Cena, dass dieser doch endlich das Monster herauslassen solle, waren perfekt inszeniert. Dass dann am Ende wieder Super-Cena kam, sich allen Widerständen erwehren und gewinnen konnte, stellt für mich nicht so ein großes Problem dar, denn, wie gesagt, es ist John Cena. Man sollte sich damit abfinden. Trotz alledem wurde auch ich hier sehr gut unterhalten.
Singles Match: Brock Lesnar (w/Paul Heyman) vs. The Undertaker
Franjise: Mit dem Videopaket vor den Entrances hat man Brock Lesnar praktisch gefährlicher dargestellt, als in den gesamten Wochen zuvor zusammengenommen. An eine Niederlage des Deadmans wollte ich bis zum Schluss jedoch zu keiner Sekunde denken. Umso überraschter, verwunderter, schockierter waren dann alle Wrestling-Fans, mich eingeschlossen, als nach dem dritten F-5 der Three-Count durchgeht und Brock Lesnar die Streak des Undertakers gebrochen hat. Ich weiß gar nicht, wann meine Kinnlade jemals zuvor so lange unten hing. An sich war ich immer dafür, dass die Serie des Takers irgendwann einmal gebrochen wird. Denn schon seit Shawn Michaels‘ Abtritt fesseln mich seine Matches nicht mehr, einfach weil der Ausgang immer von vornherein klar war. So auch dieses Mal. Und im Gegensatz zu den letzten Jahren hatte ich dann auch im Match nicht für den Hauch einer Sekunde daran gedacht, dass Lesnar der Mann sein würde, der das Unmögliche möglich macht. Zu langweilig war die ganze Anfangsphase, zu wenig Epik lag in der Luft, zu wenig Sinn sollte es machen. Und dennoch: der Moment, als der Referee das dritte Mal auf die Matte haute war einzigartig. Nicht nur, weil es das Ende einer solchen Serie nicht mehr geben wird, sondern weil jeder, ausnahmslos jeder Fan völlig schockiert war. Es ergab einfach keinen Sinn. Warum nicht ein Edge 2008? Warum nicht Shawn Michaels? Warum nicht CM Punk im letzten Jahr? Warum nicht John Cena in naher Zukunft? Oder anders ausgedrückt: warum ausgerechnet Brock Lesnar? Warum ausgerechnet der Mann, der eh nicht viel für das Wrestling-Business übrig hat, an sich schon genug Momentum besitzt und auch in Zukunft nicht regelmäßig bei World Wrestling Entertainment auftreten wird? Es will noch keinen richtigen Sinn ergeben. Zumal der Rahmen auch nicht der ist, den man sich für das Ende der Streak gewünscht hätte. Das Match als solches war mittelmäßig, bot nichts, was man nicht schon in den Jahren zuvor gesehen hätte. Und wenn das vermeintlich größtmögliche Ziel im Wrestling-Business erreicht wird, warum dann nicht im Main Event? Klar, im Hauptkampf dieser WrestleMania war kein Platz. Aber dann hätte man das doch noch um ein Jahr verschieben können. Fragen über Fragen, auf die erst noch eine Antwort gefunden werden muss. Vielleicht gibt es sie ja bei RAW. Für mich bleibt unterm Strich festzuhalten: dass die Streak ihr Ende gefunden hat, ist vollkommen in Ordnung. Allerdings verweilen große Zweifel, ob der Zeitpunkt, der Rahmen und die Personalie für dieses historische Ereignis richtig gewählt waren. Eines kann jedoch mit Bestimmtheit gesagt werden: History has been made!
Steini: Franjise hat mit seiner Meinung alles gesagt. Ich war genauso schockiert wie alle anderen Fans auch als der dritte F5 durchging und der Pinfall gezählt wurde, und ich konnte es im ersten Augenblick nicht wirklich fassen. Doch mit einigem Abstand betrachtet, ist es vielleicht die beste Alternative gewesen. Der Undertaker war dieses Jahr nicht wirklich in Form und man hat ihm sein Alter deutlich angesehen. Ob das Match besser geworden wäre, wenn sich der Taker nicht direkt zu Beginn eine Gehirnerschütterung zugezogen hätte, sei mal dahingestellt. In meinen Augen war das Match gegen Brock Lesnar wrestlingtechnisch das schwächste der letzten sieben Jahre. Und dann wäre da natürlich auch die Frage, warum es ausgerechnet Brock Lesnar sein muss, der die Streak brechen musste? Warum kein aufstrebender Newcomer wie Bray Wyatt oder Roman Reigns? Selbst mit John Cena wäre ich einverstanden gewesen. Vielleicht liegt es daran, dass Brock Lesnar im Zusammenspiel mit aul Heyman die Heat, die sich mit dem Brechen der Streak nach sich zieht, am besten verkraften kann. Vielleicht wollte man keinem anderen das aufbürden. Vielleicht war es auch ultimativ die Entscheidung des Undertakers selbst, der gesagt hat, nur Brock Lesnar solle ihn bei WrestleMania besiegen. Wie auch immer, alle Zuschauer haben am Sonntag etwas Historisches miterlebt, wenn nicht sogar den historischsten WrestleMania-Moment aller Zeiten.
WWE Divas Title Vickie Guerrero Invitational Match: AJ Lee (c) vs. Akasana vs. Alicia Fox vs. Brie Bella vs. Cameron vs. Emma vs. Eva Marie vs. Layla vs. Naomi vs. Natalya vs. Nikki Bella vs. Rosa Mendes vs. Summer Rae vs. Tamina Snuka
Franjise: Eigentlich war nach dem Tod der Streak alles egal. Aber konnte einem das Divas Match überhaupt noch egaler sein? Zumal ich eh noch den Sinn gesucht habe, warum eine Heel-Championesse hier den Counterpart als Face gegenüber Vickie Guerrero einnehmen muss. Nachdem ich mir dann erst einmal einen Rum gegönnt habe, habe ich mir das Match, in dem immerhin 28 mehr oder weniger natürliche weibliche Brüste vertreten waren, doch recht konzentriert zu Gemüte geführt. Und eigentlich muss man ja sagen, dass das so schlecht gar nicht war. Klar, zu Anfang bot sich ein Haufen Durcheinander, wo es einmal sogar mehrere Cover-Versuche auf einmal gab. Dennoch durfte so gut wie jede Diva kurz zeigen, was sie denn so kann. Hervorheben möchte ich dabei den Doppel-Dive der Bellas, die zu zweit auch fast so etwas wie Bewegung in die Seile gebracht haben, als sie "eingewhipt" sind. Am Ende gab es den meiner Meinung nach völlig korrekten Ausgang mit der Titelverteidigung von AJ Lee. Eine derart lange Regentschaft sollte nicht so sang- und klanglos in einem Multi-Women Match enden. Schön, dass die WWE das genauso gesehen hat.
Steini: Hätten die Divas im Ring nicht geschrien, dann hätte man wohl auch eine Stecknadel fallen hören können, denn die Fans waren nach dem Ende der Streak in einer Schockstarre. Somit wurde das Divas Title Matchperfekt positioniert, da sich nur noch weniger darum gekümmert wurde. Es war wohl ganz in Ordnung, was dort abgeliefert wurde, allerdings hat es natürlich niemanden aus den Socken gehauen. Obwohl ich mit einem Titelwechsel gerechnet hatte, kann ich trotzdem mit einer Fortführung von AJ Lees Regentschaft leben. Das einzige Problem ist jetzt nur, dass es keine Contender mehr gibt, denn sie hat die ganze Division besiegt.
WWE World Heavyweight Title Triple Threat Match: Randy Orton (c) vs. Daniel Bryan vs. Batista
Franjise: Nun war es also soweit, der große Main Event von WrestleMania XXX und die alles entscheidende Frage: würde die WWE den Fans endlich das geben, was sie so unbedingt wollten? Die Antwort darauf kann Gott sei Dank mit einem klaren "YES!" beantwortet werden. Doch der Reihe nach. Denn vor dem großen Moment standen ja noch rund 24 Minuten Matchzeit. Matchzeit, die mich ebenfalls gut unterhalten konnte. Sicher gab es nicht den besten WrestleMania Main Event aller Zeiten zu sehen. Aber die Story des Kampfes war absolut rund. Der Eingriff von Triple H musste sein, obwohl er mit einem kleinen Schönheitsfehler versehen war. Denn warum um alles in der Welt zählt Scott Armstrong an dieser Stelle normal durch, statt des viel logischeren Fast Counts? Wir werden es wohl nie erfahren. Dass Triple H nach einem harten Treffer mit seiner eigenen Waffe die Halle verlassen musste war ebenfalls gut inszeniert, da so das Fehlen weiterer Eingriffe erklärt wurde. Allerdings gab es noch einen zweiten dicken Logikfehler. Denn nachdem es den Spot des Matches gab, nämlich die Powerbomb-RKO-Kombo gegen Daniel Bryan auf den Kommentatorentisch, blieb Batista erst einmal seelenruhig auf dem anderen Pult stehen, während Randy Orton (dessen Aktion eigentlich ziemlich dumm war) und besonders Bryan da halbtot auf dem Boden lagen. Jeder vernünftig denkende Mensch hätte versucht, einen der beiden Männer schnell in den Ring zu zerren und zu pinnen. Das schmälert am Ende leicht den doch positiven Gesamteindruck, den das Match bei mir hinterlassen hat. Manch einer mag kritisieren, dass das alles ein wenig overbookt war. Das Gefühl kann ich eigentlich nicht teilen, so war dies im Sinne der Storyline doch alles absolut logisch. Zumal so auch Batistas offensichtliche Cardio-Probleme gut kaschiert werden konnten. Dass er es war, der schließlich abklopfen musste, hat mich leicht überrascht, spielt am Ende aber keine wirklich Rolle mehr. Was eine Rolle spielt, ist die Tatsache, dass unser aller Wunsch in Erfüllung gegangen und Daniel Bryan endlich, ENDLICH WWE World Heavyweight Champion ist. Die Inszenierung mit beiden Matches an diesem Abend war dabei fast perfekt und fand mit der Feier im Konfettiregen einen gebührenden Gänsehautabschluss. YES! YES! YES!
Steini: War dieses Match overbookt? Sicherlich. Wurde es sinnlos overbookt? Keinesfalls. Jeder der Eingriffe und harten Aktionen sollte den Zweck erfüllen, Daniel Bryan von seinem so sehnlichst gewünschten Erfolg noch weiter abzubringen, und das wurde großartig inszeniert. Die Eingriffe waren sehr gut getimet, denn sie wurden dann eingesetzt, als Daniel Bryan kurz davor stand, den Titel zu erringen. Dass Triple H nochmals eingreifen würde, war von vornherein abzusehen, und dass er nochmals von Daniel Bryan, diesmal mit seinem Vorschlaghammer, ausgeschaltet wurde, brachte die Fans noch weiter hinter Bryan. Als Daniel Bryan dann nach der Powerbomb-RKO/Neckbreaker-Kombination auf der Trage abtransportiert werden sollte, war für mich klar, dass die WWE es wirklich durchzieht und ihn zum Champion machen will. Ab da war klar, dass Daniel Bryan unbedingten Siegeswillen zeigen und nochmals in den Ring zurückkehren würde, um schlussendlich seine Gegner abzufertigen. Ich bin überglücklich, dass Daniel Bryan endlich WWE World Heavyweight Champion ist, und mit diesem Match hat er alle Hürden übersprungen, die ihm in den Weg gelegt wurden. Die Postmatch Celebration war dann natürlich auch großartig und das redlich verdiente Happy End für den Mann aus Aberdeen, Washington.
Fazit:
Franjise: WrestleMania XXX hat meine Erwartungen übertroffen. Klar, diese waren, wie schon im Vorjahr, nicht übermäßig hoch. Allerdings hat es die WWE geschafft, eine Veranstaltung zu kreieren, die keinerlei Leerlauf und dafür jede Menge gute Action präsentierte. Nicht ein Match war ein Stinker, einzig Undertaker vs. Brock Lesnar enttäuschte etwas, obwohl ich da im Vorfeld auch nicht viel mehr erwartet hatte. Kombiniert man all die Matchqualität, die obligatorischen Backstage-Segmente und das historische Eröffnungssegment mit der Geschichte, die an diesem Tag geschrieben wurde, kann man unterm Strich doch mehr als zufrieden sein. Acht Punkte lautet daher meine Wertung für eine der besten WrestleManias der vergangenen Jahre.
Steini: WrestleMania XXX hat mich positiv überrascht. Mit Ausnahme von Brock Lesnar vs The Undertaker haben alle großen Matches das geliefert, was man sich von ihnen versprochen hat. Auch die Mid- und Undercard hat keinesfalls enttäuscht und trug ihren Teil zu einer großartigen Show bei. Mit dem Ende der Streak, dem Anfangssegemtn sowie dem erhofften Abschlussbildern mit einem siegreichen Daniel Bryan hat man gleich drei fantastische WrestleMania-Momente kreiert, die alle noch lange in Erinnnerung bleiben werden. Ich habe mir weniger erhofft und mehr bekommen und gebe somit 9 Punkte.
Unsere Schreiber sind mehr als zufrieden mit WrestleMania XXX, welche ihrem Hype gerecht wurde. Was haltet Ihr vom diesjährigen "Showcase Of The Immortals"? Wurdet Ihr enttäuscht oder pflichtet ihr unseren positiven Fazits bei? Teilt uns Eure Meinungen mit, hier in den Kommentaren oder auf dem CageBoard.