2014-02-22



Kickoff: Tag Team Match: Cody Rhodes & Goldust vs. Curtis Axel & Ryback

STRIGGA: Knapp einen Monat nach ihrem Titelverlust und dem große Re-Match bei RAW sind Goldust und Cody Rhodes also immer noch ein Team, spielten in den letzten Shows aber kaum noch eine Rolle – vielleicht auch, weil sich Cody Rhodes bei seinem mehr als waghalsigen Moonsault vom Käfig verletzt hat? Möglich. Ich verstehe, dass man das TV Produkt pusht, wenn man in Verhandlungen um neue Fernsehverträge geht, aber ein Moonsault von einem Käfig bei einer gewöhnlichen TV Show statt es bei einem Pay-Per-View zu tun? Da ist ihnen meiner Ansicht nach einiges durch die Lappen gegangen. Nun zum Match: Wenn man den Split durchziehen und das Brüderduell wirklich bringen will, sollte man bald damit beginnen. Ich denke zwar nicht, dass der Kickoff der geeignete Rahmen dafür ist, aber zumindest kann man hier Unfrieden säen, um bei RAW den Split zu bringen. Daher tippe ich auf Ryback & Axel.

Franjise: Den Worten meines Kollegen habe ich dann schon nicht mehr viel hinzuzufügen. Der Kickoff verkommt immer mehr zum Spielplatz der Tag Teams, ist dabei für Ryback & Curtis Axel wohl eine angemessenere Plattform als für die Rhodes-Brüder. Sollte man wirklich ein Match zwischen Cody Rhodes und Goldust bei WrestleMania XXX planen, muss der Split hier folgen. Und auch wenn ich mir dessen noch unsicher bin tippe ich einfach mal auf "Rybaxel" nach rund sechs Minuten Matchzeit.

Steini: Ich denke, es wird bei WrestleMania kein Duell zwischen Goldust und Cody Rhodes geben, sondern man wartet damit noch ein Jahr. Wenn man nämlich noch ein Tag Team aufsplittet, dann ist nämlich von der ehemals so glorreichen Tag Team Division nicht mehr viel übrig. Außerdem will ich auch nicht unbedingt den Split sehen, der zwar eigentlich vorprogrammiert ist, auf den ich aber auch genauso gut verzichten kann. Dass die Brotherhood nur im Kickoff wrestlen muss, ist zwar etwas schade, aber zumindest sind sie dann halbwegs auf der Card. Deshalb tippe ich auch auf einen Sieg von Cody und Goldust.

The Formless One: Es ist wieder eine dieser Situationen, in denen man sich eigentlich nur: "Warum?" fragt. Ist Triple H jetzt doch auf den Zug aufgesprungen, dass Tag Teams im Millenium der "10er" nichts mehr bewegen würden? Hat man vergessen, wie populär Goldust und Cody sein können, wenn sie nur die richtige Story haben? Ich frage mich ernsthaft wo diese Ausrichtung der Pushes und De-Pushes der WWE auf Dauer hinführen soll. Goldust vs. Cody bei Wrestlemania wäre meines Erachtens nach sicherlich kein schlechtes Match, aber auch nichts, was man jetzt noch wirklich groß aufbauen könnte, demnach vermutlich eher langweilig was die Geschichte angeht. Ryback und Curtis kramt man nun aus der Sockenschublade, weil man scheinbar kein anderes richtiges Team mehr hat? Ich kann all das nicht ganz nachvollziehen. Wenn Ryback und Axel gewinnen, more power to them, aber ob das der richtige Schritt ist, wage ich arg zu bezweifeln. Mal davon ab, dass ich Steini Recht gebe, da man sich langsam aber sicher die Tag Division wieder zerschießt. Ich kann ja verstehen, dass man den Usos einen Spot gegen die Outlaws und nicht gegen Cody und Goldust irgendwie einräumen möchte, aber deshalb muss man die Rhodes Family nicht direkt ins Abseits schieben.

Singles Match: Darren Young vs. Titus O'Neil

STRIGGA: Gott, dieses Match wird vor der Pay-Per-View Crowd unglaublich abstinken. Da können Young & Titus im Grunde nicht viel für, aber es interessiert sich schlichtweg niemand für ein Singles Match zwischen einem Tag Team, das in den letzten zwei Jahren fast ausschließlich verloren hat. Wo soll da irgendeine Heat herkommen? Dazu kommt, dass man im TV nicht dafür gesorgt hat, dass das Interesse steigt. Es gab das ein oder andere Geplänkel zwischen den Ex-Partnern, aber wirklich nichts, was irgendjemanden hinter dem Ofen hervorholt. Titus wird das Ding gewinnen.

Franjise: Grundsätzlich ist der Aufbau dieser Paarung ja gar nicht schlecht. Gerade die von STRIGGA angesprochene Erfolglosigkeit begründet O'Neils Turn wirklich gut, den ich seinen Interviews sogar recht gewitzt finde. Gleichzeitig führt der geringe Impact, den die Prime Time Players während ihrer gemeinsamen Zeit erzeugt haben, dazu, dass eben kaum Interesse bei den WWE-Fans generiert wird. Ähnliches hat man bereits vor vier Jahren bei Cryme Time gesehen. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass dieses Match qualitativ nicht gänzlich abstinken wird, zumal der Ausgang recht offen ist. Dieser wird schließlich davon abhängen, in wem die WWE das größere Potential in Richtung Zukunft sieht. Deshalb geht mein Tipp auch an Titus O'Neil.

Steini: Im Grunde genommen ist dieser Split der Prime Time Players vollkommen in Ordnung, denn, wie schon angemerkt wurde, litten sie unter chronischer Erfolglosigkeit. Man hätte ihnen vielleicht einen etwas größeren Push geben können, als Darren Young sich geoutet hat, und ihnen im Zuge dessen die Tag Team Titles geben können. Allerdings wäre da sicher das Problem gewesen, dass man sich dann nur auf Young fokussiert hätte. Gerüchtet wurde jedoch schon seit langer Zeit, dass man in Titus O'Neil einiges an Potenzial als Singles Wrestler sieht. Ich weiß nicht, ob ich da so zustimmen kann, denn ich habe noch nicht genug Einzelmatches von ihm gesehen, allerdings passt er natürlich in das WWE-typische Beuteschema. Aus dem Grund sehe auch ich O'Neil als Sieger dieses Matches, in einem Match, was ganz okay werden könnte, was jedoch trotzdem niemanden interessieren wird.

The Formless One: Ich rieche da irgendwie Cryme Tyme. Noch irgendjemand? Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass die beiden nach dieser Fehde mit den Füßen nicht wieder auf den Boden kommen werden. Als seinerzeit Shad Gaspard sich gegen JTG stellte, bekam er einen minimalen Push bei Smackdown, wurde aufgrund mangelnder Fähigkeiten direkt fallen gelassen und letztlich aus dem Vertrag gekündigt. JTG versauerte seither in der Undercard und ward nur dazu gesehen gegen Ryback zu jobben. All das muss man nicht auf die Players anwenden, doch auch wenn Titus sicherlich mehr Charisma als Shad offenbart, bin ich hier mehr als skeptisch, dass das im Solo funktionieren wird, vor allem da man beide Charaktere viel zu wenig aufgebaut hat. Man sieht in Titus natürlich erneut den großen, muskulösen Kerl, der eventuell die Masse bewegen könnte, aber hat er das davor jemals? Mit welcher Promo hat Titus je hervor gestochen? Außer vielleicht sich bei Smackdown in JBLs Hut zu übergeben. Sorry, aber ich bin mir da fast sicher, dass das Match das Publikum einschlafen lassen wird. Titus wird wohl gewinnen, aber wen interessiert das?

Intercontinental Title Match: Big E (c) vs. Jack Swagger (w/Zeb Colter)

STRIGGA: Im Grunde geht das Match in eine ähnliche Richtung wie Young vs. O'Neil. Man muss der WWE zwar zugute halten, dass sie eine Midcard-Fehde tatsächlich auf eine PPV Card gebracht haben, aber insgesamt ist abgesehen des #1 Contender Matches, das Swagger gewann und des ein oder anderen Duells am Mikrofon zwischen Colter und Big E wenig passiert, das großes Interesse an diesem Match generieren konnte. Das ist schade für beide, denn wrestlerisch verspricht dieses Match, wenn es nicht weniger als 10 Minuten erhält, einiges. Swagger beweist ein ums andere Mal, wie gut er sein Ringen in seine Matches einbeziehen kann und Big E ist – dies dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein – nach wenigen Jahren als Pro-Wrestler sehr gut. Am Ende denke ich aber, dass Big E seinen Titel verteidigen wird.

Franjise: Es ist schön zu sehen, dass Big E sein Gold weiterhin bei Pay Per Views aufs Spiel setzen darf. Sicher, eine Knallerfehde ist das nun weiß Gott nicht. Dennoch geht der Aufbau hin zu diesem Match für mich absolut klar. Wrestlerisch kann das durchaus gut werden, obwohl ich befürchte, dass man den beiden nicht allzu viel Zeit einräumen wird, um lieber noch einmal The Miz vs. Fandango oder etwas in der Art zeigen zu können. Am Ende sollte der amtierende Champion verteidigen, auch wenn ich einen Titelwechsel hin zu Swagger mit anschließender Fehde gegen Cesaro nicht ausschließen möchte.

Steini: Ich finde es ja grundsätzlich gut, dass man tatsächlich mal wieder ein Midcard Title Match nach dem guten, alten Muster aufbaut. Es gibt ein #1 Contender Match und der Sieger dieses Matches tritt beim PPV gegen den amtierenden Champion an. Das hat früher schon immer gut geklappt, und ich freue mich, dass man sich hier, wenn es auch vermutlich nur ein Ausreißer ist, auf die alten Tugenden besinnt. Mit der Paarung Big E vs Swagger macht man wrestlingtechnisch sicherlich nichts falsch, wenn sie denn genügend Zeit bekommen. Sollten sie um die zehn Minuten bekommen, dann erwartet uns ein kleines feines Match, bei dem beide ihre Stärken ausspielen können. Als Sieger kommt für mich nur Big E in Frage.

The Formless One: Ich sehe im Gegensatz zu meinen Vorrednern immer noch nicht mehr in Big E als ich es vor einem Jahr tat. Sicher: Er ist schnell und wendig für einen Mann seiner Statur, aber ihm fehlt es einfach am letzten Stück. Ich sehe ihn auch nicht als die richtige Besetzung für den Intercontinental Title. Swagger macht seine Sache durchaus gut, wenngleich man natürlich sagen muss, dass Cesaro ihm mittlerweile den Rang abläuft. Eine Fehde nach dieser zwischen Big E und Cesaro kann ich mir bei Wrestlemania ebenfalls gut vorstellen, wo dann Cesaro ihm den Titel abnehmen wird. Big E gewinnt hier natürlich.

WWE Tag Team Title Match: The New Age Outlaws (Billy Gunn & Road Dogg) (c) vs. The Usos (Jey Uso & Jimmy Uso)

STRIGGA: Ich habe beim Roundtable zum Royal Rumble ja bereits geschrieben, dass ich nicht viel von der Renaissance der New Age Outlaws halte. Nachdem ich beim Rumble noch sagte, dass gerade Billy Gunn einen guten Eindruck auf mich machte, muss ich auch das revidieren. In Tag Team Matches können Gunn und der Road Dogg ihre Schwächen zwar kaschieren, aber ihr Alter macht sich doch bemerkbar. Ihr Run basiert im Grunde darauf, dass die Fans die Ringankündigung des Road Dogg lieben, aber auch das wird sich recht schnell abnutzen – immerhin ist die Attitude Era lange vorbei, und man hat es bereits 1000 Mal gehört. Ebenfalls schrieb ich, dass es keine Auszeichnung für Teams wie die Real Americans oder die Usos ist, wenn Gunn & Road Dogg plötzlich Champs sind. Nun haben Jimmy & Jey die Chance, den Titel zu gewinnen und während Jimmy Uso bei RAW am Kommentar gegenüber dem Road Dogg noch den Kürzeren zog, denke ich, dass die Usos bei Elimination Chamber ihre Jugend und ihr Highflying dazu einsetzen werden, um erstmals WWE Tag Team Champions zu werden.

Franjise: Ein Titelwechsel hin zu den Usos ware absolut wünschenswert. Jey und Jimmy haben sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt, sind meiner Meinung nach sogar das beste Team dieser Division und hätten es einfach mal verdient, sich Tag Team Champions nennen zu dürfen. Dagegen spricht allerdings, dass die Zwillinge die direkten Konfrontationen in der jüngeren Vergangenheit immer gewinnen konnten, sodass die New Age Outlaws hier womöglich noch einmal zurückschlagen. So oder so, uns sollte hier ein ansprechender Teamkampf erwarten, an dessen Ende hoffentlich neue Titelträger stehen werden.

Steini: Auch ich bin wahrlich kein Fan von dem jetzigen Zustand, dass die New Age Outlaws die Tag Team Champions sind. Ich habe zwar nichts gegen die beiden, aber für mich sind sie eher eine ein- bis zweimalige Attraktion, die man alle paar Jubelmonate mal bringen kann, damit die Fans ihren Entrance mitbrüllen können. Im Gegensatz zu anderen alteingesessenen Wrestlern haben sie zwar immer noch etwas drauf, aber auch das lässt nach, wenn man sie jede Woche sieht. Von daher würde ich mir wirklich wünschen, dass die Usos endlich ihre Bestimmung erfüllen können und tatsächlich neue WWE Tag Team Champions werden.

The Formless One: Eins darf man hierbei nicht vergessen: Die New Age Outlaws sind Profis. Man mag von ihnen halten, was man will, aber unterhalten können sie durchaus noch, und auch die Usos können sich immer wieder mal eine Scheibe von den Jungs, was Matchaufbau und In-Ring-Geschehen angeht, abschneiden. Der kurze Run jetzt noch einmal als Tag Team Champions ist ein Geschenk an die beiden für ihr jahrelanges Vertrauen ins Business. Das wird spätestens bei Wrestlemania ein Ende finden. Deshalb denke ich auch, dass die New Age Outlaws hier via Betrug gewinnen werden und ein Rematch gegen die Usos bei Mania bekommen, wo sie dann den Titel verlieren. Das ist vollkommen in Ordnung.

Singles Match: Alberto Del Rio vs. Batista

STRIGGA: Warum sollte ich für dieses Match bezahlen? Das ist doch die große Frage. Vor zwei Wochen wurde Del Rio von Batista bei RAW komplett zerstört. Dann dachte sich der Fan: Gut, dann bekommt Del Rio vielleicht in der nächsten Woche seine Revanche, um zumindest etwas Interesse zu erzeugen, doch was passiert? Batista schubst Del Rio backstage. Ende. Dieses Match hat keinerlei Spannung, der Stil der beiden passt nicht zusammen, Del Rio wurde schlecht dargestellt, die Fans (zumindest in den Hallen) interessieren sich nicht für Batista. Das sind schlechte Voraussetzungen für dieses Match – und für den Main Event von WrestleMania. Batista via Batista Bomb.

Franjise: Batista gewinnt bzw. zerstört Alberto Del Rio in weit unter zehn Minuten. Mehr ist zu diesem Match einfach nicht zu sagen, welches dem einzigen Zweck dient, den Royal Rumble-Sieger bis zur Fehde mit dem WWE World Heavyweight Champion noch ein wenig zu beschäftigen.

Steini: Mich juckt dieses Match auch überhaupt nicht. So gehypt ich auch auf Batistas Comeback war, so schnell ist dieser Hype dann auch verflogen. Bis jetzt war Batista weder am Mic noch im Ring überzeugend. Dazu kommt noch ein Alberto Del Rio, dem ich seine In Ring-Qualitäten auf gar keinen Fall absprechen will, der aber überhaupt nicht zu Batista passt und zwischen denen einfach absolut keine Chemie herrscht. Deswegen sollen sie nicht allzu viel Zeit vergeuden und Batista schnell den Sieg mit der Batista Bomb geben.

The Formless One: Ganz im Gegenteil zu meinen Vorrednern, interessiert mich dieses Match total... Reingelegt!!! Albertos Zenit ist im Moment so weit dahin, dass ich wirklich nicht mehr weiß, was man mit ihm noch anstellen soll. Der Charakter entwickelt sich null weiter und hat nicht genügend Charisma um das irgendwie zu ändern. Ich frage mich sogar, ob es noch was bringen würde ihn mal für drei Monate aus den TV-Shows zu streichen um ihm ein Momentum zu geben, denn irgendwie glaube ich nicht daran. Und Batista ist seit seiner Rückkehr schlichtweg langweilig. Irgendwie hoffe ich ja insgeheim auf den Megaschock: Daniel Bryan gewinnt die Elimination Chamber und muss dann gegen Batista antreten, der dafür Heel geturnt wird. Wäre das nicht schön? Hier gewinnt natürlich Batista. Und wenn nicht, werde ich eine Woche lang lachen.

Six Man Tag Team Match: The Shield (Dean Ambrose, Roman Reigns & Seth Rollins) vs. The Wyatt Family (Bray Wyatt, Erick Rowan & Luke Harper)

STRIGGA: Das hier ist das Match, warum ich mich auf diese Show freue. Nachdem es vor einiger Zeit bereits mal die Andeutung einer Fehde zwischen den beiden Dreiergespannen gab, bekommen wir es nun endlich. Nachdem ich bei Batista vs. Del Rio auf dem Fehdenaufbau herumgehackt habe, muss ich hier sagen, dass das Kreativteam der WWE eine Fehde aufbauen kann und sie spannend gestalten kann, wenn man es will. Ganz offensichtlich behält man sich das aber für wenige Matches auf, um diese so spezieller zu gestalten als sie sich auf dem Papier darstellen. Hier ist es aber so, dass auch auf dem Papier und ohne die großartige Konfrontation der beiden Teams in den letzten beiden Wochen bei RAW großer Buzz um dieses Six Man Tag Match entstanden wäre. Mit Ausnahme von zwei Twelve Man Tag Matches, bei denen die Wyatt Family und The Shield auf der gleichen Seite kämpften, hat man es bisher auch geschafft, die Teams im Ring voneinander fernzuhalten, was das Match gleich noch besonderer macht. Die Frage wird sein, wie The Shield hier kooperieren wird, im Speziellen, wie Reigns und Ambrose miteinander arbeiten werden. Während die Wyatt Family geschlossen auftritt, treten die Risse im Shield immer deutlicher zutage und ich schätze, dass sich die Risse hier intensivieren werden. Soll Bray Wyatt wirklich bei WrestleMania gegen John Cena antreten – und seit dem Royal Rumble haben beide ja noch eine Rechnung offen –, dann benötigt Wyatt einen Sieg und könnte diesen erhalten, indem es zu Unstimmigkeiten zwischen Ambrose, Reigns und Rollins kommt. Daher tippe ich auf einen Sieg der Wyatts in einem starken Match.

Franjise: Es ist leider viel zu selten geworden, dass man in der WWE bei Aufbauten von großen Matches von "perfekter Arbeit" sprechen kann. Doch genau diese wurde bei The Shield vs. The Wyatt Family geleistet. Beide Teams sind unheimlich dominant, beide Teams können alles und jeden besiegen, beide Teams wollen ihre Vorherrschaft unter Beweis stellen. Deshalb spielt es auch keine Rolle, dass es hier zu einer eher ungeliebten Heel-vs.-Heel-Konstellation kommt. Der Zuschauer hat Bock auf dieses Match, was nicht zuletzt an den Fanreaktionen in den Hallen auszumachen waren, als die beiden Trios auf Konfrontationskurs gingen. Wer am Ende also wirklich das bessere Stable ist, wird wohl The Shield entscheiden. Denn die dort immer weiter auftretenden Risse sollten schließlich dazu führen, dass sich Ambrose und Reigns soweit in die Haare bekommen, dass Bray Wyatt den Sieg abstauben kann, um schließlich gestärkt in seine vermeintliche Mania-Fehde gegen John Cena zu gehen. Davor werden wir allerdings noch rund zwanzig Minuten hochklassige Tag Team-Action zu sehen bekommen, worauf ich mich jetzt schon wie ein Schnitzel freue.

Steini: Es ist schön zu sehen, dass die WWE es also doch noch kann: eine Fehde so aufzubauen, dass man wirklich darauf gespannt ist, wie das Match im Endeffekt sein wird. In den letzten Wochen hat man in meinen Augen mit der Wyatt Family und The Shield alles richtig gemacht. Sie wurden separat voneinander aufgebaut, sie bezogen sich in Promos uaf die Aktionen der anderen und es wurden direkte Konfrontationen, so lange, wie es ging, vermieden. Das i-Tüpfelchen hätte nur noch sein können, dass es wirklich gar keine handgreifliche Auseinandersetzung zwischen den beiden Parteien vor dem PPV gegeben hätte. Aber auch so war der kurze Brawl in der Go Home-RAW-Ausgabe nicht aufbauzerstörend. Beide Teams gehen mit unglaublich viel Momentum in dieses Match. Während man bei der Wyatt Family jedoch noch von einer wirklichen Einheit sprechen kann, kann man dies anscheinend bei The Shield nicht mehr so ganz. Die Risse, die immer wieder subtil angedeutet werden, wurden in letzter Zeit etwas stärker, und werden wohl auch beim PPV wieder auftreten. Es wird wieder Spannungen zwischen Dean Ambrose und Roman Reigns geben, die dann schlussendlich zur Niederlage der Hounds Of Justice führen werden. Das Match wird sicherlich Bombe, auch wenn die Erwartungshaltung natürlich nicht klein ist.

The Formless One: Run! Hier wurde alles richtig gemacht, doch leider sind mir diese Missverständnisse des Shields ein wenig ein Dorn im Auge, weil man so doch leider zu eindeutig den Sieger erkennt. Ich hätte es schöner gefunden, die Spannungen innerhalb des Shields subtiler aufzubauen. Das ist jedoch kein Abbruch für diese Fehde, die komplett richtig vollzogen wurde und deren tatsächlich Begegnung ich Ende Dezember noch kurzzeitig in Frage stellte, nach der Niederlage gegen CM Punk, die nun grundlegend für beide Seiten rein gar nichts gebracht hat. Irgendwie hoffe ich, dass man uns Lügen straft, und The Shield doch den Sieg davon trägt um dieses Spiel zwischen Reigns und Ambrose noch etwas weiterführt. Das wäre gut. Ansonsten gehe ich absolut D'accord: Die Wyatts werden hier gewinnen. Es ist leider zu offensichtlich.

WWE World Heavyweight Title Elimination Chamber Match: Randy Orton (c) vs. Cesaro (w/Zeb Colter) vs. Christian vs. Daniel Bryan vs. John Cena vs. Sheamus

STRIGGA: Der große Aufhänger dieses Matches ist natürlich, dass Randy Orton sich als Champion beweisen sollte und daher gegen jeden seiner Herausforderer in Singles Matches antreten musste. Die Bilanz für Orton liest sich äußerst bescheiden: Er konnte einzig gegen Christian einen Erfolg feiern, verlor gegen Sheamus via DQ und wurde von Cena, Bryan und Cesaro gepinnt. Mit diesem Handicap geht der Champion nun in dieses Match, das dadurch deutlich spannender wurde, als ich gedacht hätte. Gerade die Matches gegen Bryan und Cesaro waren unglaublich gut und ließen darauf hoffen, dass man die beiden oder zumindest einen der beiden auch weiterhin im Man Event Programm sehen wird. Gerade die Darstellung Cesaros hat dafür gesorgt, dass er binnen weniger Wochen zu einem "Dark Horse" avancierte, während ich Sheamus und gerade Christian keine Chance auf den Sieg einräume. Sheamus wirkt nach seiner Rückkehr zwar motiviert, konnte aber noch nicht annähernd die Reaktionen ziehen wie er sie vor seiner Verletzung hatte. Christian plädiert, frisch heel geturnt, weiterhin für ein weiteres Match, dient aber meiner Ansicht nach nur dazu, die Chamber voll zu bekommen. Bleiben Cena, Bryan und der Champion. Daniel Bryan wird in diesem Match vermutlich von Kane auf die ein oder andere Weise am Erfolg behindert und da ich Cena bei WrestleMania nicht im Titelmatch sehe, denke ich, dass Randy Orton die Niederlagen der letzten Wochen vergessen machen kann, indem er die Stahlkammer als Champion verlässt.

Franjise: Ich war ja kein besonderer Freund dieser ganzen Orton-Gauntlet, da diese unterm Strich ja nur das Offensichtliche bewiesen hat, nämlich das jeder den WWE World Heavyweight Champion schlagen kann. Ok, außer Christian, aber auch das wussten wir schon vorher. Lediglich der Sieg von Cesaro blieb positiv im Gedächtnis hängen, weil sich der Schweizer durch solche Erfolge Stück für Stück in den oberen Card-Regionen festsetzen kann. Nun geht ein stark geschwächter Champion in die Chamber. Dieser wird die Kammer zwar wahrscheinlich auch wieder mit seinen Gürteln verlassen, nachhaltig stärken wird ihn dies allerdings nicht. Denn mindestens ein, wenn nicht sogar mehrere Teilnehmer werden unsauber eliminiert. Besonders Daniel Bryan (durch die Authority) sowie John Cena (durch Bray Wyatt) schweben mir da durch den Kopf. Nichtsdestotrotz bietet diese Elimination Chamber eine Menge wrestlerisches Potential, mit Bryan und Cesaro sind zwei sehr gute und mit den restlichen vier Teilnehmern mindestens gute Wrestler in diesem Match. Am Ende wird, sehr zum Unmut aller Fans, die Viper die Kammer wohl erfolgreich verlassen, um schließlich in ein noch viel ungeliebteres WrestleMania-Programm mit Batista zu gehen. Juhey!

Steini: Eigentlich ist von STRIGGA und Franjise schon alles gesagt worden. Die Darstellung von Randy Orton geht mir ziemlich gegen den Strich. Man kann Heel Champions auch stark darstellen, auch wenn die WWE krampfhaft versucht, Orton wie den Underdog darzustellen. Klar, er hat hier nur eine geringe Chance als Champion die Kammer zu verlassen, doch das ist doch kein Grund, ihn so aussehen zu lassen. Der Sieg über Christian war auch kein Achtungserfolg, sondern ein Muss. Ich war zwar ein Fan dieser Gauntlet, allerdings dachte ich zumindest, dass Orton etwas gewinnt. Andererseits kann man natürlich auch so argumentieren, dass diese Siege über Orton vor allem Daniel Bryan und Cesaro etwas gebracht haben. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass irgendjemand anders außer Orton die Chamber mit dem Titel verlässt, und da liegt die Crux. Es wäre so schön, wenn es bei WrestleMania nicht auf Orton gegen Batista hinauslaufen würde. Das Chamber Match an sich wird sicherlich sehr unterhaltsam, denn ich denke, man wird besonders Bryan und Cesaro stark darstellen, auch wenn sie dann irgendwann eliminiert werden. Bryan wird vermutlich durch den Eingriff der Authority herausgenommen. Cena müsste so langsam mal sein Programm mit Bray Wyatt fortführen und Sheamus und Christian sind eh nur da, um die Plätze auszufüllen. Allerdings möchte ich hier noch den Namen Brock Lesnar in den Raum werfen. Angeblich wurde er für den PPV angekündigt, doch in welcher Rolle, ist noch unbekannt. Man könnte ihn natürlich einen Teilnehmer ausschalten lassen und ihn dann selbst in die Chamber stecken, doch eigentlich wäre das verschwendetes Potenzial. Außerdem pocht Lesnar ja auch auf sein Einzelmatch gegen den WWE World Heavyweight Champion. Wie dem auch sei, auch auf dieses Match freue ich mich sehr, und wer weiß, vielleicht gibt es ja die ein oder andere Überraschung.

The Formless One: Man kann Heel Champions stark darstellen, gerade Triple H sollte davon ein Lied trällern können, aber andererseits: Mich persönlich langweilt Randy Orton so dermaßen, dass es mir einfach vollkommen egal ist, wie man ihn im Moment darstellt. Ob er gewinnt oder verliert, macht für mich keinen Unterschied. Ich sehe hier klar mehr Potenzial in anderen Leuten, dennoch wird es so enden, wie meine Vorredner sagten: Orton wird das Ding als Sieger verlassen, weil er schon viel zu sehr im Vorfeld demontiert wurde und damit hat es sich dann auch. Sehr wahrscheinlich in einem knappen Finale gegen Daniel Bryan, der dann wohl gegen Triple H bei Wrestlemania antritt. Warum? Das weiß wohl nur das WWFL Headoffice selbst. Ob Brock Lesnar hier wirklich eine Rolle spielt, kann ich nicht sagen, ich denke er wird versuchen sich bei RAW nach der Elimination Chamber ins Rampenlicht zu setzen und ihn erwartet dann der Gong des Undertakers. Ansonsten hoffe ich ja noch auf mein vorher geschildertes Szenario... wenn ich doch nur Writer wäre. Naja.

Fazit:

STRIGGA: Ich bin aufgrund des Six Man Tags und des Bookings rund um das Elimination Chamber Match gehypt, allerdings wird nach dem Blick auf die Card deutlich, dass Elimination Chamber, ähnlich wie schon viele PPVs im letzten Jahr, eine Show ist, die auf einem, in diesem Fall zwei Matches aufbaut. Gut ist, dass der Main Event sowie Shield vs. Wyatt Family vermutlich gut die Hälfte der PPV-Zeit bekommen werden, sodass die restliche Card auch keinen Anspruch erheben wird, mehr zu sein als Füllmaterial. Wie bei meinen Ausführungen deutlich geworden sein sollte, erwarte ich mir einerseits das ein oder andere gute Match, aber auch die letzten Weichenstellungen für WrestleMania, was dazu führt, dass einige Matches ein Ende bekommen werden, was der Storyline geschuldet ist. Schlecht muss das aber keinesfalls sein – vorausgesetzt, man macht es richtig.

Franjise: Von schlecht bis gut kann diese Show meines Erachtens alles werden. Dabei steht und fällt natürlich viel mit dem Booking des Main Events, aber auch die Durchführung und Dauer der restlichen Kämpfe lässt Luft nach oben, wie auch nach unten. Einzig das Six Man Tag Team Match möchte ich da ausklammern, da müsste es mit dem Teufel zu gehen, sollte ich dabei enttäuscht werden. Einen Tag vor der Veranstaltung überwiegt aktuell aber mehr die Vorfreude auf den Event, einfach weil es der letzte Stopp vor WrestleMania ist und noch einige Fragen offen sind. Elimination Chamber 2014 kann also kommen.

Steini: Ich denke nicht, dass Elimination Chamber 2014 zu einer Enttäuschung verkommen wird. Eher wird es ein PPV werden, bei dem man insgeheim weiß, wie er ausgehen wird, man sich aber trotzdem wünscht, es gäbe andere Ergebnisse. Das betrifft vor allem das Chamber Match, dessen Sieger natürlich WrestleMania headlinet. Aber auch so ist wie jedes Jahr dieser PPV dazu gedacht, die WM Card schon anzuteasen. Von daher wird man gespannt sein, was für Booking-Entscheidungen die WWE treffen wird, um ihren größten PPV des Jahres aufzubauen. Ich freue mich jedenfalls auf das Elimination Chamber und noch mehr auf das Six Man Tag Team Match, und für mich selbst sehe ich den einzigen Wermutstropfen bei Batista/Del Rio.

The Formless One: Ja, zwei Main Events, die sicherlich die Card tragen, eine Undercard, die vielleicht ganz passable Matches ausspuckt. Was mich an dieser Chamber etwas arg stört ist, dass es so wirkt, als seien alle Matches bereits jetzt entschieden. Und genau das ist das grundlegende Problem. Mir fehlt hier die Fehde, die letztlich alles offen lässt, denn ich denke wenn wir hier irgendein abweichendes Ergebnis sähen, bei Del Rio, Big E oder auch in der Chamber, wäre das wohl ein wahrer Schocker. Von daher: Sicherlich ein Pay per View den man angucken kann, aber da die Schocker-Gefahr zu gering ist, würde man nichts versäumen was die Ausgänge angeht, sähe man ihn nicht.

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