2013-10-29



Im Vorfeld von Hell In A Cell war die allgemeine Erwartungshaltung an den zweiten Oktober-PPV der WWE ja durchaus hoch. Ob Daniel Bryan, Randy Orton, John Cena & Co. diese auch erfüllten konnten, verraten euch nun Franjise und Steini in ihrem ausführlichen Rückblick.

WWE Tag Team Title Triple Threat Match: Cody Rhodes & Goldust (c) vs. The Shield (Seth Rollins & Roman Reigns) vs. The Usos (Jey Uso & Jimmy Uso

Franjise: Für mich ein wenig überraschend eröffnete dieses Triple Threat Match gleich die Veranstaltung. An dieser Stelle hätte ich wohl eher mit dem anderen Teamkampf oder gleich dem ersten Hell In A Cell Match gerechnet. So jedoch bekam man eigentlich einen perfekten Einstieg in die Show. Die Erwartungen, die ich vor dem Event an dieses Match hatte, wurden vollends erfüllt und vielleicht sogar noch etwas übertroffen. Es kam nie auch nur ein Funken Langeweile auf, es gab viele nette und spektakuläre Aktionen und besonders zum Ende hin war auch eine gehörige Portion Spannung drin. Gerade die Usos waren dem Gold einige Male greifbar nahe. Aber trotz der Tatsache, dass ich den Samoanern die Titel auch einmal gönnen würde, bin ich mit der schlussendlichen Titelverteidigung am glücklichsten. Der Run der Rhodes-Brüder darf ruhig noch ein paar Monate weitergehen, und wenn dann konstant so gute Matches dabei rumspringen wie in den vergangenen Wochen, erwarten uns attraktive Zeiten in der Tag Team Division. Dicker Daumen nach oben, denn im Opener gab es schon das Match of the Night.

Steini: Ich hatte mit dem Tag Team Title Match als Opener gerechnet, sodass es für mich wenig überraschend kam, dass dieses Match die Show eröffnete. Wie auch für Franjise ist das Triple Threat Match für mich das beste Match des Abends gewesen, was vielleicht sogar auch zu erwarten war. Dieses Match hatte eine sehr gute Story mit der Isolierung Goldusts durch The Shield, der nach einer langen Zeit, in der er vergeblich versucht hat, seinen Tag Team Partner Cody Rhodes oder die Usos einzutaggen, endlich den Hot Tag schaffte, und das zu einem riesigen Pop. Es gab mit dem Superplex gegen Seth Rollins einen Holy Shit-Moment, der die Fans zu "This Is Awesome!"-Chants verleitete. Hervorheben möchte ich wieder einmal The Shield, denn was Rollins und Roman Reigns, während der Isolationsphase gemacht haben, war allerfeinstes Tag Team Wrestling. Sie haben sich konstant in- und ausgetagt, sie haben sowohl Cody Rhodes als auch beide Usos am Tag behindert und konnten damit Goldust für einen Großteil des Matches dominieren. Das Finish war dann auch richtig gut und hatte mit den Rhodes Brothers den richtigen Sieger. Auch wenn die Usos eine weitere Chance vertan haben, sich das Tag Team-Gold zu hole, so habe ich trotzdem immer noch die Hoffnung aufgegeben, dass sie es irgendwann einmal doch schaffen können. Alles in allem war das ein sehr guter Opener und mit weitem Abstand das beste Match des Abends.

Kane is back!

Franjise: Ich verstehe immer nicht, warum man eine Großveranstaltung, die an sich doch schon recht voll ist, immer mit RAW-artigen Segmenten und Matches füllen muss. Denn nach dem furiosen Start ging es erst einmal in ein solches "Weekly-Tal". Den Anfang machte da das Segment rund um The Miz, was letztlich nur dazu da war, um Kane zurückkehren zu lassen. Ja, von mir aus. Hebt mich nicht besonders an, schon gar nicht, weil das große rote Monster offenbar schon wieder turnt. Ich weiß nicht, wie diese ganze Story rund um Miz, Kane sowie die Wyatts nun weiter gehen soll. Und wenn ich ehrlich bin, interessiert es mich auch kaum.

Steini: Schon als The Miz herauskam und Bray Wyatt herausgerufen hat, habe ich mir gedacht, dass jetzt gleich Kane auch erscheinen würde. Auf wessen Seite er dabei stehen würde, war mir jedoch noch nicht klar, denn ich hatte auch den Gedanken im Hinterkopf, dass Kane als ein Mitglied der Wyatt Family zurückkehren würde. Nun, da wurde ich eines Besseren belehrt und es stört mich im Grunde auch nicht. Kane hat sich an Erick Rowan und Luke Harper revanchiert (zumindest teilweise) und hat auch gleichzeitig noch Miz den Chokeslam verpasst, was einen größeren Pop hervorbrachte als alles andere bei diesem Segment. Von mir aus. Kane ist zurück und mal schauen, was man jetzt mit ihm macht.

Mixed Tag Team Match: Fandango & Summer Rae vs. The Great Khali & Natalya (w/Hornswoggle)

Franjise: War ich vom vorherigen Segment schon leicht gelangweilt, rollten sich meine Augen erst richtig in den Hinterkopf, als die Musik von Fandango erklang. Denn der Kerl dümpelt seit seiner Fehde gegen Chris Jericho nur noch vor sich hin, weshalb schon davon auszugehen war, dass sein Gegner ein Kaliber alá Great Khali sein wird. Doch die Tatsache, dass in diesem Match noch die beiden Damen beteiligt waren, hat das Ganze dann doch ganz erträglich gemacht. Denn auch wenn sich das skurril anhört: mit Natalya und Summer Rae kam Schwung in dieses Match. Ich fand das war wirklich kurzweilige Unterhaltung, in der man der Tänzerin gleich mal eine nette Bühne für ihr Hauptshow-Debüt gegeben hat. Hätte man sich diesen Kampf schenken können? Sicherlich. Im Nachhinein betrachtet muss ich aber sagen, dass das an dieser Stelle vollkommen klarging und nichts war, was den PPV nachhaltig nach unten gezogen hat.

Steini: Boah, geht mir Fandango auf den Geist. Ich habe sicherlich nichts gegen Summer Rae und auch Fandango an sich as Worker ist ja nicht unbedingt schlecht, aber dieses ganze Tänzer-Gimmick geht mir gehörig gegen den Strich. Dass man die beiden dann gegen Natalya und zu allem Überfluss auch noch gegen den Immobile Khali stellt, macht die Sache natürlich nicht besser. Es ist schon traurig, wenn in einem Mixed Tag Team Match der Part der Damen weitaus besser ist als der der Herren. Der Upsetsieg von Summer Rae war wohl ganz in Ordnung, aber seien wir mal ehrlich: warum ist ein solches Match auf der Card, wenn ein Dolph Ziggler im Experten-Panel vorgefertigte Meinungen abliest?

WWE United States Title Match: Dean Ambrose (c) vs. Big E. Langston

Franjise: Eigentlich war die Verletzung von Curtis Axel ja schon irgendwie ein Segen für Big E. Langston. Denn so kam er zum einen noch auf die Hauptcard von Hell In A Cell und erhielt zum anderen mit Dean Ambrose einen nicht minderguten Gegner. Das Match als solches war an sich nichts Besonderes, half dem Hünen meiner Meinung nach aber durchaus, um sich weiter in den Köpfen der Fans zu etablieren. Die waren zwar an sich nicht besonders laut, allerdings hat man hier schon gesehen, dass mit Langston zu rechnen ist. Deshalb kann ich mit dem Count Out-Sieg auch recht gut leben. Denn eine cleane Niederlage wäre nun einmal nicht gerade förderlich gewesen, außerdem bewahrt man sich so die Chance auf ein eventuelles Re-Match. In dem darf Langston dann von mir aus auch gerne das Gold gewinnen, Ambrose braucht dieses zum momentanen Zeitpunkt eigentlich nicht mehr.

Steini: Das Problem an dieser spontanen Paarung war, dass man schon von vornherein wusste, dass dieses Match nicht clean enden würde. Man konnte Big E. Langston nicht komplett clean verlieren lassen, denn er ist immerhin noch ein glaubwürdiger Contender auf einen Midcard-Titel, aber ebenso konnte man Dean Ambrose den Titel nicht so mir nichts, dir nichts abnehmen. Von daher war das Count Out Finish auch in Ordnung, auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum Langston Ambrose nach dem Spear nach draußen nicht wieder in den Ring zurückgebracht hat wie vorher im Laufe des Matches. Das Match war sicherlich nichts Besonderes, denn das einzige was in meiner Erinnerung bleiben wird, sind die lauten Calls von Ambrose und der Body Block, der beiden einen Cut im Gesicht bescherte.

Two On One Handicap Hell In A Cell Match: CM Punk vs. Ryback & Paul Heyman

Franjise: So, nun war es Zeit für das erste Hell In A Cell Match. Vorab: ich kann jedwede Kritik an der Platzierung Heymans auf dem Käfig verstehen. Denn prinzipiell hätte das Match ja nie angeläutet werden dürfen, schließlich waren nicht beide Gegner von CM Punk im Ring. Dennoch gefiel mir diese Lösung sehr, sehr gut. Und zwar aus zwei Gründen: erstens wurde so verhindert, dass wir noch einmal die gleiche Matchstory wie bei Night Of Champions sehen, wo der Punkster jede Gelegenheit nutzte, um Heyman zu attackieren. So konnte er sich nur auf Ryback konzentrieren, was dem Match gut tat. Und zweitens bereitete man auf diese Art eben schon perfekt das Aftermath vor. Das konnte man natürlich schon von der ersten Sekunde an gegen den Wind riechen, aber das war wie ich finde überhaupt nicht schlimm. Denn eigentlich warteten alle doch nur auf das Finish. Die Wartezeit bis dahin war mit solidem Standardprogramm gefüllt. CM Punk vs. Ryback wird sich erneut nicht in den Hell In A Cell-Geschichtsbüchern verewigen können, war alles in allem aber nicht grottig und eine deutliche Steigerung im Vergleich zum letzten Jahr. Mehr hatte ich mir Vorfeld ja auch nicht erwartet. Und da Paul Heyman am Ende die verdiente Abreibung bekommen hat, womit diese Fehde dann endlich beendet sein wird, hat mich dieses Match inklusive Aftermath doch schlussendlich recht zufrieden gestimmt.

Steini: Da ich mich nicht an das Hell In A Cell Match zwischen CM Punk und Ryback aus dem letzten Jahr erinnern kann (mal abgesehen vom Screwjob von Brad Maddox), kann ich nicht wirklich beurteilen, ob dieses Match besser war. Ich fand es nicht wirklich gut und es war auch in meinen Augen wieder zu lang. Klar kann man, oder besser, sollte man nicht ein HIAC Match in unter zehn Minuten bringen, allerdings hätte ich es hier gerne vorgezogen. Es gab kaum außergewöhnliche Spots, denn es war ein eher zahmes Match in der Zelle. Erinnerungswürdig sind vielleicht noch die Suplessen von Ryback an Punk gegen den Stahl und der Atomic Drop auf die Kante des Tisches, aber ansonsten plätscherte das Match so vor sich hin. Dass Paul Heyman das Match nur von oben verfolgte, war vielleicht ganz smart, allerdings hat es die ganze Stipulation, die sich Punk durch die Beat The Clock Challenge verdient hatte, ad absurdum geführt. Es war natürlich auch schon von vornherein klar, dass Punk sich nach dem Match Heyman oben auf dem Käfig zuwenden würde. Dieser Feelgood-Moment sollte natürlich nicht ausbleiben und ich hoffe, dass das jetzt das letzte Kapitel, zumindest in der Saga zwischen Ryback und Punk, war. Wir haben definitiv noch nicht das letzte von Heyman gehört, denn ich gehe davon aus, dass es noch einmal Punk gegen Brock Lesnar geben wird. Auch hier kann ich wieder schreiben, dass es einigermaßen in Ordnung war, doch wirklich überzeugen konnte mich dieses Match, auch inklusive des Aftermaths, nicht.

Tag Team Match: Los Matadores (Diego & Fernando) (w/El Torito ) vs. The Real Americans (Antonio Cesaro & Jack Swagger) (w/Zeb Colter)

Franjise: Ich hatte das Gefühl, der Live Crowd in Miami ging es so ähnlich wie mir, wenn Los Matadores auftreten. Denn wirklich schlecht finde ich sie nicht, allerdings schwappt die anfängliche allgemeine Welle der Begeisterung bisher immer noch nicht auf mich über. Daran sind nicht zwingend die ehemaligen Epico & Primo schuld, sondern viel mehr das Booking rund um diese in den ersten Wochen. Dementsprechend ruhig war es dann und es ist bezeichnend, wenn eine Heel-Aktion die lautesten Pops in einem Match bekommt. Klar, das liegt auch viel am Cesaro-Swing selbst, aber dennoch kam so das Gefühl auf, als hätte sich das Publikum schon mehr über den Sieg der Real Americans gefreut. So, und jetzt habe ich schon fast mehr über dieses Match geschrieben als notwendig, denn wirklich weltbewegend war das nicht. Die Stierkämpfer haben erwartungsgemäß gewonnen und wir müssen wohl noch ein bisschen warten, bis wir sehen dürfen, wie ein Schweizer einen kleinen Stier durch die Gegend wirft. Schade.

Steini: Los Matadores ziehen auch bei mir nicht, und das liegt wirklich nicht an Primo und Epico, äh, Diego und Fernando, sondern an dem dämlichen Gimmick. Ja, El Torito ist schön anzusehen, wenn er seine kleinen Flips und Top Rope-Aktionen zeigt, aber das war es dann auch schon. Obwohl ich auch dem Gimmick der Real Americans zu anfangs eher skeptisch gegenüberstand, finde ich, dass Cesaro und Swagger sich wirklich gemausert haben. Das liegt zum großen Teil wie Kollege Franjise schon geschrieben hat, an der Giant Swing, die regelmäßig die größten Reaktionen beim Publikum zieht. Allerdings finde ich auch allgemein, dass die beiden ihre Sache besser machen. Vielleicht liegt das auch daran, dass sie keine reinen Jobber mehr sind, auch wenn das Match bei PPV nicht unbedingt meine These unterstützt. Der Sieg der Stierkämpfer war jedoch absehbar, sodass ich da keine großen Einwände habe. Das Match war auch wieder in Ordnung, auch wenn ich mir ein klein wenig mehr erwartet hatte.

World Heavyweight Title Match: Alberto Del Rio (c) vs. John Cena

Franjise: Das World Heavyweight Title Match war diesmal untypischerweise das, was ich mit der größten Spannung erwartet habe. Denn die Frage, ob und wie fit John Cena wirklich ist, war ja trotz angekündigtem Comeback noch nicht wirklich klar beantwortet. Nach dem Match ist sie dies allerdings schon: der Champ ist zurück! Man hat diesem Kampf natürlich angemerkt, dass die Aktionen schon noch recht save geworkt waren, was ich aber an sich nur unterstützen kann. Eine Parallele zu dem Return Match von Dolph Ziggler wurde von den Kommentatoren da schon zurecht gezogen. Und ähnlich wie bei Payback attackierte Alberto Del Rio vornehmlich den angeschlagenen Part an Cenas Körper, wobei der dann leider hier und da dann doch mal wieder sein Selling vergessen hat. Ansonsten sah man wirklich eine konsequente und logische Matchstory, die wirklich zu gefallen wusste. Dass Cena motiviert zurückkehrte, merkte man dann auch gleich an einigen für ihn untypischen Aktionen, wie dem Swinging DDT oder dem Crossbody vom Top Rope. Dass der Titel am Ende wechselt, kam ja eigentlich wenig überraschend und ist etwas, worüber ich mich richtig freuen kann. Alberto Del Rio als World Champion war so langweilig, dass es einfach Zeit wurde, ihm das Gold abzunehmen. Und sofern John Cena wirklich fit ist, war dies ein solider Weg, es endlich zu tun. Ich bin gespannt auf die kommenden Wochen und würde das Comeback des Champs durchaus als gelungen ansehen, denn zusammen mit dem Mexikaner lieferte er für mich das zweitbeste Match des Abends ab.

Steini: Nun, Spannung kam bei mir in diesem Match nicht wirklich auf. Ich denke, John Cena wird wohl wissen, wann und ob er fit genug ist. Und im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass mir dieses Match wirklich gefallen hat. Natürlich war es nicht auf dem Level des Openers, doch das hatte ich auch gar nicht erwartet. Erwartet hatte ich ein Match, bei dem Alberto Del Rio konstant den lädierten Arm Cenas bearbeiten würde, welcher zwischendurch immer wieder mit Hope-Spots zurückkam und schlussendlich den Champion besiegen konnte. Ich möchte auch betonen, dass Five Moves Of Doom-Cena diesmal mehr gezeigt als die Monster-Combo, die sonst am Ende immer zum Sieg reichen, nämlich der schon von Franjise angeführte Tornado DDT und der Top Rope Crossbody. Man hat natürlich auch gesehen, dass Cena versucht hat, seinen Arm zu schützen, auch wenn das nicht immer gelang. Aber alles in allem kann ich sagen, dass ich durchaus von diesem Match unterhalten wurde, denn es war genau das, was ich mir erwartet hatte. Und mit John Cena als World Heavyweight Champion kann ich sehr gut leben, denn mit ihm als Champion sollte der Titel wohl wieder etwas mehr in den Fokus der Shows rücken.

WWE Divas Title Match: AJ Lee (w/Tamina Snuka) vs. Brie Bella (w/Nikki Bella)

Franjise: Ich sag mal so... als Puffer zwischen den beiden großen Titelkämpfen war dieses Match perfekt geeignet. AJ und Brie Bella lieferten, wie schon vor drei Wochen, keine wirklich schlechte Performance ab. Allerdings war es dann eben auch nicht viel mehr als der oft zitierte "Diven Standard". Ein wenig schade fand ich, dass man wohl die Matchstories und Finishes durcheinander gehauen hat. Denn da es diesmal den Submission-Sieg für die Championesse gab, hätte ich mir gewünscht, dass man die Geschichte von Battleground gebracht hätte, als AJ konstant den Arm der Bella bearbeitet hat. Dies fehlte hier leider fast komplett. Am Ende sicher kein Bein- bzw. Armbruch, aber etwas schade dennoch. AJ Lee hat verteidigt, womit ich zumindest mit dem Ausgang rundum glücklich war.

Steini: Tja, da kommt sie wieder, meine wiederkehrende Meinung auch zu diesem Match: es war in Ordnung. Es war kein Totalausfall, aber definitiv auch kein Diven Match, dass bei mir Jubelarien auslösen würde. Das einzig Überraschende für mich war der wiederholte Sieg von AJ Lee, den ich keineswegs schlecht fand. Bloß das Szenario des Power Couples Brie Bella und Daniel Bryan wurde damit wieder zerstört. Allerdings lag das natürlich nicht nur an der Niederlage Bries, sondern auch größtenteils am folgenden Match.

WWE Heavyweight Title Hell In A Cell Match: Daniel Bryan vs. Randy Orton (Special Referee: Shawn Michaels)

Franjise: Ich weiß gar nicht so recht, wo ich im Main Event anfangen soll. Vor dem Event habe ich im Roundtable ja schon geschrieben, dass meine Erwartungen an dieses Match nicht allzu hoch sind mit der kleinen Hoffnung, dass es doch besser wird als die bisherigen beiden Kämpfe. Am Ende war es aber vielleicht doch ganz gut, mit gebremster Euphorie an Daniel Bryan vs. Randy Orton III (bzw. IV) ranzugehen. Denn so richtig vom Hocker reißen konnten sie mich auch diesmal nicht. Klar, es gab den Einsatz der Zelle sowie viele, viele Stühle im Kampfverlauf. Aber ansonsten war es größtenteils das, was ich inzwischen schon in zwei PPV Main Events gesehen habe. Dabei war die Sache mit den Stühlen noch nicht einmal wirklich zutragend für das Match. Denn warum gerade der WRESTLER Daniel Bryan da plötzlich mit den Sitzgelegenheiten um sich schmiss, erschließt sich mir immer noch nicht ganz. Letztendlich gab es mit diesem riesen Haufen Stühle auch nur eine große Aktion, und die war nicht der Rede wert. Doch was dieses Match am Ende richtig abgewertet hat, war das Finish. Denn ganz ehrlich: wir alle wollten endlich, endlich einen klaren WWE Champion (namens Daniel Bryan) sehen. Doch stattdessen entscheidet ausgerechnet Shawn Michaels in Co-Produktion mit Triple H dieses Match und wir haben wieder ein unsauberes Finish mit dem falschen Sieger. Musste das denn wirklich sein? Denn wie soll das nun weitergehen? Noch einmal das gleiche Match? Oder Daniel Bryan endgültig raus aus dem Titelgeschehen? Das sind beides Szenarien, die ich nicht sehen will. Genauso wenig wie ich eigentlich wollte, dass es nach diesem Event erneut mehr Fragen, als Antworten gibt. Denn an dieser Stelle fuhr man fast schon die TNAW-Schiene, in dem man das Ende des PPVs nutzte, um indirekt RAW zu bewerben. Also das war in meinen Augen großer Humbug. Die WWE hat hier die letzte Station verpasst, an der diese Story wohlbehalten hätte aussteigen können. So sahen wir stattdessen ein erneutes Overbooking und womöglich das (vorläufige) Ende von Daniel Bryans Main Event-Run. Und das stößt bei mir leider nur auf großes Unverständnis.

Steini: Bis zum Erscheinen Triple H's mitten im Match fand ich das Match eigentlich recht gut, auch wenn es immer noch nicht das war, was ich erwartet hatte. Doch dann begann es wieder, dieses Overbooking, welches nur in den seltensten Fällen einem Match gut tut. Den ersten Teil, bei dem Triple H Shawn Michaels auffordert, das Richtige zu tun, habe ich mir ja noch gefallen lassen, auch wenn das schon wieder vom Match ablenkte und dabei sogar den Heel benachteiligte. Orton hatte Bryan einen Exploder Suplex verpasst und konnte ihn pinnen, doch HBK war ja gerade andersweitig beschäftigt. Danach gab es dann schon wieder einen Ref Bump, weil HBK auch was vom Running Knee Strike abbekommen hat. Warum gibt es denn in jedem Match einen Ref Bump? Wir sind nicht mehr in der Attitude Era. Doch die Höhe war ja erst, dass Triple H den Käfig aufschließen ließ, um nach HBK zu schauen. Es ist ein No DQ Match, da isses egal, auch wenn HBK Hunters bester Freund ist. Auch das Running Knee gegen Triple H ging noch in Ordnung, aber dass es dann durch die Sweet Chin Music schon wieder ein Screwjob-Finish gab, hat dann das Fass zum Überlaufen gebracht. Nichts gegen Randy Orton, aber hier hatte man eine perfekte Möglichkeit, die Serie halbwegs clean enden zu lassen und Daniel Bryan zum WWE Champion zu krönen. Aber nein, was macht man? Selbst das verbockt man. Als Fan in den USA, der 55 $ für den PPV bezahlt hat, würde ich mich ja noch mehr aufregen. Mann Mann Mann. WWE ist im Moment im Main Event nicht viel besser als TNA und das ist eigentlich ein Armutszeugnis. Wie es nun weitergeht, keine Ahnung. Vermutlich wird Daniel Bryan bei RAW erstmal Shawn Michaels zur Rede stellen, und was dann mit ihm passiert? Wir werden es sehen, aber ich habe das ungute Gefühl, dass der American Dragon sich erstmal aus dem Main Event verabschieden wird.

Fazit:

Franjise: Die Erwartungshaltung an Hell In A Cell war ja durchaus groß. Und hätten wir am Ende einen neuen WWE Champion namens Daniel Bryan gehabt, hätte ich auch sagen können, dass die Veranstaltung dem Hype gerecht werden konnte. Doch das Ende des Main Events hinterlässt einen ekligen Beigeschmack nach einer sonst wirklich soliden bis guten PPV-Kost. Am Ende sind es dann wohl sechs Punkte, auch wenn die blanke Performance der Wrestler an diesem Abend sicherlich mindestens einen Zähler mehr gerechtfertigt hätte.

Steini: Auch meine Erwartungshaltung war ihm Vorhinein durchaus groß, doch das Endprodukt hat mich wieder einmal eines Besseren belehrt. Wie ich schon bei den meisten Matches geschrieben habe, war der Großteil durchaus in Ordnung. Man hatte mit dem Opener ein fantastisches Tag Team Title Match und mit Cena/Del Rio ein halbwegs gutes Match, dem ich noch einiges abgewinnen konnte. Tja, und der Main Event war bis zum Finish auch noch ganz akzeptabel, wenn es auch nicht das erwartete Übermatch war. Das Finish hat dann alles zunichte gemacht, auf das ich mich gefreut habe, und es hatte den für mich falschen Sieger. Ich will den PPV jetzt nicht wegen des verhunzten Main Events total verteufeln, denn handwerklich war das solide. Deshalb gibt es auch von mir sechs Punkte.

Die fortgeführte Inkonsequenz im Main Event der WWE führt zu viel Unmut unter unseren Schreibern. Wie seht Ihr das? Ist die Kritik gerechtfertigt? Diskutiert mit uns auf dem Board oder hier in den Kommentatoren.

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