2013-10-08



Mit Battleground fand am letzten Sonntag der erste von zwei Oktober-PPV's der WWE statt. Geheadlinet wurde die Show vom Rematch zwischen Daniel Bryan und Randy Orton. Dieses Match und natürlich auch die restliche Card haben sich Steini und Iksuepsilon83m angeschaut. Lest selbst!

World Heavyweight Title Battleground Hardcore Rules Match: Alberto Del Rio (c) vs. Rob Van Dam (w/Ricardo Rodriguez)

Steini: Die Show ging für mich mit einem etwas überraschenden Opener los, nämlich dem World Heavyweight Title Match. Allerdings kommt das vielleicht auch nicht ganz so überraschend, wenn man bedenkt, welchen Stellenwert der World Title momentan besitzt. Nichtsdestotrotz war das Match an sich in Ordnung, auch wenn es natürlich nichts gab, was man nicht schon dutzendmal vor allem in Hardcore Matches unter der Beteiligung RVDs gesehen hat. Die Spots wurden bis zur Mitte des Matches sinnlos aneinandergereiht, bis Alberto Del Rio anfing, Van Dams Arm zu bearbeiten, was dann ja schlussendlich auch zum Sieg des Mexikaners führte. Die erwähnten Spots beinhalteten all das, was man sich von vornherein erwarten konnte, aber das war auch nicht so schlimm, einfach, weil ich mir nicht allzu viel erwartet habe. RVD muss mir zwar nochmal erklären, warum er den Five Star Frog Splash vom Apron auf die Leiter, UNTER der Del Rio lag, gemacht, und nicht auf Del Rio, der AUF der Leiter lag, aber das kann wohl auch auf den typischen Risktaker-RVD schieben. Die Eingriffe von Ricardo Rodriguez waren dann zwar logisch, jedoch hätte ich mir vielleicht doch gewünscht, wenn Rodriguez RVD angegriffen hätte und nicht ADR. Das Finish hingegen hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es das typische Del Rio-Finish mit eingebauter "Hardcore-Hilfe" war. Alles in allem kann man wohl sagen, dass es von allen Matches der wohl passendste Opener war.

Iksuepsilon83m: Zuerst einmal vielen Dank für die Gelegenheit, zum allerersten Mal beim Inside The Cage mitzuwirken. Nun zum Wesentlichen: Dass das Match um die World Heavyweight Championship der Opener ist, gab es in der Vergangenheit schon häufiger. Ist zwar etwas komisch, aber schon lange nichts Neues mehr. Erwartet hab ich mir von dem Match auch nicht wirklich etwas, einfach, weil RVD für mich schon lange nicht mehr in den Mainstreambereich gehört. Den Frog Splash auf die Leiter habe ich auch nicht wirklich verstanden. Und das Finish konnte man aufgrund RVDs mangelnder schauspielerischen Fähigkeiten schon meilenweit gegen den Wind riechen. Als Opener ideal, andernfalls hätte mich dieses Match runtergezogen.

Tag Team Match: Santino Marella & The Great Khali (w/Hornswoggle) vs. The Real Americans (Antonio Cesaro & Jack Swagger) (w/Zeb Colter)

Steini: Oh Mann, warum muss man bei einer eigentlich vollen Card noch so ein Match dazupacken? Wenigstens gab es den Great Khali im Ring nur einmal zu sehen, und das war bei der Einleitung des Finish. Denn seien wir mal ehrlich: Dieses Match diente nur dazu, eine Aktion zu zeigen, und das war die Giant Swing von Antonio Cesaro gegen Khali. Und ich muss sagen, dass war schon ziemlich beeindruckend. Es gab zwar nicht so viele Rotationen wie gegen andere Gegner, doch dafür hat die Cesaro Swing diesmal sogar zum Sieg gereicht. Für diese Aktion gab es auch ziemlich starke Pops für Cesaro. Ich würde jetzt auch an das Booking-Team appellieren, Cesaro wieder Face turnen zu lassen, denn normalerweise sollte es für Heels für einzelne Aktionen nicht solche Reaktionen geben. Um dann wieder zum Match zurückzukommen: Das war Grütze und diente nur dazu, Cesaro die Giant Swig zeigen zu lassen.

Iksuepsilon83m: Auf das Match habe ich mich jedenfalls mehr gefreut als auf das oben besprochene Match. Und Santino mal wieder bei einem PPV zu sehen, ist doch auch was Feines. Aber in erster Linie freute ich mich hier auf die Real Americans. Und ja, die Cesaro Swing war genial. Und über Reaktionen für Faces und Heels brauchen wir uns seit Face-Cena und Heel-Ziggler schon lange nicht mehr unterhalten. Guter Lückenfüller mit dem richtigen Sieger.

Intercontinental Title Match: Curtis Axel (w/Paul Heyman) (c) vs. R-Truth

Steini: Tja, was soll man großartig zu diesem Match schreiben? Es war halt da. Es gab keine großartigen Aktionen, die sonst nie gezeigt werden, und ich hatte auch nie das Gefühl, dass R-Truth dem Sieg nahe war. Selbst für ein Weekly-Match war das qualitativ eher mäßig. Bleibt nun zu hoffen, dass R-Truth sich aus dem Titlepicture wieder zurückzieht und Platz für einen seriösen Contender macht, und wenn es nur Kofi Kingston ist.

Iksuepsilon83m: Ich bin ja froh, dass die Intercontinental Championship überhaupt bei diesem PPV verteidigt wurde. Aber gegen R-Truth? R-Truth ist so ziemlich der Letzte, dem ich auch nur ansatzweise den Gewinn des IC-Titles zutrauen würde, einfach, weil man ihn in letzter Zeit kaum sah, weder bei Main Event, bei Superstars, bei SmackDown noch bei Raw. Selbst JTG hätte ich hier mehr Siegchancen zugerechnet. Das Match selbst war ok, mehr aber auch nicht. Wie ich schon beim Roundtable sagte, die erste Hälfte des PPVs war nicht mehr als eine Raw- oder SmackDownausgabe.

WWE Divas Title Match: AJ Lee (w/Tamina) (c) vs. Brie Bella (w/Nikki Bella)

Steini: Wo wir gerade bei Matches sind, die halt da waren: Das beschreibt auch das Divas Title Match zwischen AJ und Brie Bella ganz gut. Mit Ausnahme des Eingriffs von Tamina gegen Nikki hätte man den Matchverlauf genauso auch schon vorher niederschreiben können, ohne dass man das Match gesehen hätte. Mir hat zwar die Armbearbeitung von AJ Lee als Vorarbeit für die Black Widow ganz gut gefallen, allerdings war die dann ja auch eher unnötig, wenn man das Ende betrachtet. Obwohl ich im Voraus mit einem Titelwechsel gerechnet habe, bin ich nun doch auch eher zufrieden, dass AJ den Titel doch noch etwas länger behalten darf. Zur Qualität sei noch zu sagen, dass es zwar sicherlich kein Klassiker war, aber man auch schon sehr viel schlechtere Matches gesehen hat.

Iksuepsilon83m: Eins hatte das Divenmatch aber all seinen Vorgängern voraus: Eine halbwegs anständige Storyline. Das Match selbst kann man allerdings als Enttäuschung betrachten. Nicht für die Divendivision, denn für Divenverhältnisse war es ganz ordentlich, sondern für die beiden Teilnehmerinnen. Denn man weiß: Sie können es eigentlich besser. Und einen Titelwechsel hätte ich hier auch gerne gesehen.

Non Title Tag Team Match: Cody Rhodes & Goldust (w/Dusty Rhodes) vs. The Shield (Roman Reigns & Seth Rollins) (w/Dean Ambrose)

Steini: Kommen wir doch zu etwas Gutem. Mir hat das Tag Team Match zwischen den Rhodes' und The Shield außerordentlich gut gefallen. Klar, es war qualitativ kein Übermatch, trotzdem jedoch handwerklich mehr als solide und hat mich sehr an Tag Team Matches aus den 90ern erinnert. Es gab Isolationsphasen sowohl für Cody Rhodes als auch für Goldust mit anschließendem Hot Tag, die jeweils gut aufgebaut wurden. In diesen Isolationsphasen hat man dann auch gesehen, wie gut Seth Rollins und Roman Reigns als Tag Team harmonieren, denn sie haben lange nicht zugelassen, dass sich ihre Gegner wehrten. Ich hätte mir vielleicht noch gewünscht, dass die Rhodes-Brüder mehr Double Team Moves benutzen, aber auch so war das schon ganz gut. Die Crowd war auch endlich da und hat somit auch ihren Teil dazu beigetragen, dass dies das zweitbeste Match des Abends wurde (was man aber auch erwarten konnte). Die Finishphase hat mir auch wieder sehr gut gefallen, denn sowohl Dusty als auch Dean Ambrose wurden involviert, und es war schön, mal wieder den Bionic Elbow zu sehen. Das Resultat ist natürlich das Richtige, wofür es dann auch die entsprechenden Reaktionen vom Publikum gab. Schön fand ich es auch, dass der Rest vom Locker Room herauskam, um mit den drei Rhodes' zu feiern. Alles in allem ein sehr gelungenes Match.

Iksuepsilon83m: Für mich war das der eigentliche Main Event. Zwar wird jedem normaldenkenden Wrestlingfan schon von vornherein klargewesen sein, wer hier gewinnt, aber sowohl die Storyline als auch die Umsetzung des Matches waren 1A. Der Cross Rhodes am Ende hatte dank dem Top-Seller Seth Rollins einen krassen Impact und mir kam nach dem 3-Count die Gänsehaut. Dieses Tag Team würde ich gerne langfristig sehen, vielleicht sogar als Tag Team Champions. Und Goldust hat's immer noch drauf.

Singles Match: Bray Wyatt (w/Erick Rowan & Luke Harper) vs. Kofi Kingston

Steini: Nach einem zwischenzeitlichen Hoch auf der Card ging es nun wieder für mich abwärts in der Qualität. Obwohl das Match zwischen Bray Wyatt und Kofi Kingston so sicherlich in Ordnung ging, habe ich mir doch etwas mehr erwartet. Ich kann zwar nicht genau sagen, was ich mir mehr erwartete, aber für mich fehlte das gewisse Etwas. Der Sieg von Wyatt ist nur folgerichtig und tut auch Kofi Kingston nicht weh.

Iksuepsilon83m: Mehr als ein Lückenfüller war das wirklich nicht. Bray Wyatt gefällt mir zwar ganz gut, aber hier geht es mir wie bei den ersten Matches: Mit fehlt die logische Storyline. Ein Auftauchen Kanes hätte das Match in meinen Augen schon gerettet.

Singles Match: CM Punk vs. Ryback (w/Paul Heyman)

Steini: Was soll man über den Co-Mainer großartig schreiben? CM Punk hat sein Bestes versucht, aus Ryback etwas herauszuholen, doch Ryback ist und bleibt Ryback, und der kann keine vernünftigen Matches über 10 Minuten worken. Für Squashes ist er super zu gebrauchen, aber auf der Langstrecke ... nicht wirklich. Da fiel dann auch das Low Blow-Finish von Punk nicht mehr großartig ins Gewicht, denn es passte einfach in dieses Match. Somit ist auch diese Fehde noch nicht beendet und wird weiter bis Hell In A Cell gezogen. Mal sehen, was bis dahin als Aufbau geleistet wird.

Iksuepsilon83m: Sooo grottig wie du fand ich es jetzt nicht, aber das Hell in a Cell Match vor einem Jahr (übrigens auch mit Low-Blow-Finish) gefiel mir da doch um einiges besser. Dass die Storyline weitergeht, war mir von vornherein klar, denn noch gab es nicht den finalen Showdown mit Paul Heyman. Das Finish selbst fand ich allerdings ziemlich billig und für mich hatte dieses Match auch den falschen Sieger.

WWE Heavyweight Title Match (vakant): Daniel Bryan vs. Randy Orton

Steini: Für mich war dann der Main Event auch das Match Of The Night, zumindest wrestlingtechnisch. Das war zwar zu erwarten, allerdings haben Randy Orton und Daniel Bryan im Vergleich zu Night Of Champions noch eine Schippe draufgelegt, auch wenn ich glaube, dass da auch noch einiges an Luft nach oben ist. An Bryans Arbeit muss man denke ich nichts aussetzen, aber dennoch will ich auch Orton loben. Die Viper hat ein paar Aktionen ausgepackt, die ich so selten bis noch gar nicht von ihm gesehen habe, wie Powerbombs und die Boston Crab. Das Finish war dann eigentlich wie zu erwarten, und hierbei kann ich auch die vielen viel zu negativen Kommentare und Meinungen nicht ganz verstehen. Hat denn wirklich jemand geglaubt, dass dieses Match clean für irgendjemanden endet? Ich jedenfalls nicht. Big Shows Eingreifen, so offensichtlich es auch vorher war, passte für mich perfekt in die bestehenden Storylines hinein und liefert so auch einen Grund, warum man ein weiteres Mal Orton vs. Bryan bei Hell In A Cell zeigen sollte. Der No Contest ist deshalb die ideale Lösung für mich, da keiner der beiden Teilnehmer daraus einen Vorteil ziehen konnte. Das einzig Negative daran war die Involvierung Scott Armstrongs, denn den hätte es nicht gebraucht sowie die vielleicht zu späte Reaktion Big Shows auf seine Degradierungen. Ansonsten bin ich eigentlich, was das Match und den Matchausgang betrifft, zufrieden, denn es bietet direkt den Aufhänger für den nächsten PPV.

Iksuepilon83m: Zuerst einmal gab es vor dem Mainer für mich einen Schockmoment, als plötzlich Bild und Ton weg waren bzw eingefroren. Gott sei Dank war es eine weltweite Störung, denn kurz zuvor hatte ich mich schon riesig drüber aufgeregt, dass mein Receiver mitten im PPV ein Update zieht. Zum Match hast du eigentlich schon alles wesentliche gesagt. Allerdings kann ich die Reaktionen zum Finish doch teilweise nachvollziehen. An einen cleanen Sieg habe ich auch nicht geglaubt, allerdings halte ich No-Contest-Entscheidungen bei Titelmatches nach Titelvakanz doch für sehr unglücklich. Denn nun steht WWE noch um einiges länger ohne Haupt-Champion da. Und wenn ein Del Rio bei Raw schon damit protzen darf, dass er nun Aushängeschild der WWE sei, dann kann das keine gute Entscheidung gewesen sein. Trotz allem war es ein würdiger Main Event.

Fazit:

Steini: Alles in allem war das sicherlich nicht der beste PPV, den die WWE abgeliefert hat, was bei der Card aber auch nicht allzu überraschend war. Mir haben der Main Event und das Tag Team Match zwischen den Rhodes' und The Shield am besten gefallen, während der Rest eben da war. Mit dem Finish des Main Events hat man dann auch zugleich die Weichen für HIAC gestellt, bei welchem es dann auch hoffentlich zum vorerst letzten Aufeinandertreffen zwischen Daniel Bryan und Randy Orton kommen sollte. Als Wertung würde ich Battleground 4-5 Punkte geben.

Iksuepsilon83m: Ich hab's mir bis zum Schluss aufgehoben, doch jetzt muss ich mal richtig meckern: Ich finde es von der WWE ja eine tolle Sache, eine Organisation gegen Krebs zu unterstützen, vor allem auch, weil ich meinen Vater vor einiger Zeit an Krebs verloren habe. Und ich habe mir vor einiger Zeit auch das pinke Ringseil und den pinken Cena gefallen lassen. Aber jetzt übertreibt es WWE doch eindeutig. Dieser PPV quoll vor lauter Pink ja nur so über. Great Khali in Pink, Hornswoggle in Pink, die Real Americans sahen furchtbar aus, fehlte nur noch ne pinke Weste bei Zeb Colter. Goldust in Gold mit pinken Handschuhen tat einfach in den Augen weh und auch Daniel Bryan sieht in pink einfach lächerlich aus. Versteht mich nicht falsch, aber das war einfach zuviel. Passte vor allem nicht zum Namen des PPVs. Was ich trotz Augenschmerzen gesehen habe war ganz ok, aber mehr auch nicht. Die quasi storylinefreie Under- und Midcard zog den PPV doch ganz schön runter, da konnten die beiden Main Events auch nicht mehr viel retten. Mein Highlight war das Match zwischen The Shield und den Rhodes-Brüdern. Von mir bekommt Battleground damit 5-6 Punkte, weil außer diesem Match bis auf den Pink-Overkill nichts mehr bei mir hängen bleiben wird.

Außer dem Tag Team Match zwischen den Rhodes-Brüdern und The Shield konnte WWE Battleground unsere Kolumnisten nicht wirklich überzeugen. Wie seht Ihr das? Habt Ihr mehr Positives gesehen?

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