Wieder zurück auf dem Blog mit einem lang erwarteten Post: meinem Travel Diary zu unserer Alpenüberquerung. Alles hat mit der Idee meiner Mama angefangen dieses Jahr mal etwas wirklich anderes zu machen. Wie waren noch nie Eine-Woche-All-Inclusive-Urlauber, wir haben schon immer gern was eigenes gemacht.
Wir haben uns für den europäischen Fernwanderweg E5 entschieden von Oberstdorf nach Meran. Los gin es an einem Samstag und Ankunft in Meran war am Donnerstag Abend.
Bevor man solch eine Tour bucht sollte man sich wirklich bewusst werden was man da vor hat, dass wandern nie ungefährlich oder risikofrei ist. Auch wenn die Tour geführt ist sollte man selbst sowohl mental als auch körperlich auf die Tour vorbereitet sein. Ich habe nichts konkretes erwartet, mir war klar es wird anstrengend und ermüdend aber es hat mir wirklich viel abverlangt. Man muss sich jeden Tag aufs neue an seine Grenze bringen und sie auch überschreiten.
Die körperliche Anstrengung habe ich erwartet, die psychische jedoch nicht. Jeder Tag nagt an der Energie. Man hat einfach keine Privatsphäre oder mal ein paar Minuten wirklich Ruhe. Den ganzen Tag ist man unterwegs und auch abends ist man nie wirklich alleine, es gibt keine wirkliche Möglichkeit um richtig zu entspannen.
Zum anderen, sinkt ab Tag 3/4 die Motivation minütlich. Man möchte einfach nur ankommen und die Schuhe ausziehen. Es wäre so einfach, die Tour abbrechen, nach Hause fahren, im eigenen Bett schlafen. Ab diesem Punkt muss man einfach nur hart zu sich selbst sein und das Ding durchziehen, aufgeben ist keine Option.
Getting back on blogging track with a long awaited post: my travel diary of crossing the alps in August. Everything started with the idea of my mum to do a little different kind of vacation. We have never been one of these one-week-all-inclusive-vacationers, we always liked to do our own stuff. Sure it took some time to convince everyone but in the end we booked the trip.
We took the european long distance path E5 from Oberstdorf (Bavaria, Germany) to Merano (South Tyrol, Italy). We started on Saturday in Germany and arrived in Merano Thursday evening.
Before you book a trip like this, you should be aware of the fact that hiking is always associated with dangers and risks, even if you choose a guided tour on a well-surfaced route. You should be mentally and physically prepared for that tour. I haven't expected anything special, I knew it will be exhausting and tiring but it really took me everything. You have to push yourself to the limit everyday again and you start crossing your limits more and more.
I expected the physical effort but I hadn't expected the mental one. Everyday is taking more of your energy. On the one hand, you don't have moments for yourself. There are always people around you and there is no real chance to relax. On the other hand, from day 3/4 the motivation is sinking every minute. You just want to arrive and pull off your shoes. It would be so easy, dropping the tour, driving home, sleeping in your own bed. From that point nothing helps but being hard to yourself and just go through it, giving up is not an option.
DIE ROUTE // THE ROUTE
Die Route verlief über einen Teil des europäischen Fernwanderwegs E5. Es ist die beliebsteste Wanderroute der Alpen und in der Hauptsaison starten täglich über 200 Leute. Unser Routenabschnitt ging von Oberstdof bis Meran und ist der wohl meist gelaufene. Der E5 ermöglicht Variationen, natürlich gibt es Knotenpunkte (vor allem Hütten) durch die jeder durch muss und das merkt man auch, es ist dann wirklich voll. Wer diese Tour nicht in einer Gruppe angehen will sollte unter der Woche starten um der Welle an Wandergruppen zu entgehen denn Gruppen starten meist am Wochenende.
Wer eine große Tour/Alpenüberquerung vor hat dem kann ich den E5 wirklich empfehlen. Landschaftlich wird einiges geboten und auch der Weg ist sehr abwechslungsreich. Es gibt steile Aufstiege, Panoramawege, Seilbahnfahrten, man läuft über Schneefelder, durch Wälder, über Geröll und vieles mehr. Der Sicherheitsfaktor spielt natürlich auch eine Rolle, wandern ist nie ungefährlich, aber der E5 ist im Vergeleich zu anderen Routen gut gesichert und befestigt.
WAS MAN WIRKLICH BRAUCHT // WHAT YOU REALLY NEED
Als eine Person die gerne immer etwas zu viel mit nimmt war das packen für diese etwas andere Reise keine leichte Aufgabe. Ich möchte immer sicher sein für jede nur mögliche Situation ausgerüstet zu sein, daher packe ich gerne mal etwas zu viel ein. Jeder kennt es, man kommt aus dem Urlaub und hat doch nicht alles was im Koffer war benutzt.
Ich habe vorher noch nie so bewusst gepackt wie dafür. Man wägt jedes Teil gefühlt zehn Mal ab ob es wirklich nötig ist. Trotzdem hatte ich im Verhältnis mehr dabei als manch andere Teilnehmer und ja es gab auch dieses Mal wieder Dinge die mich beim auspacken geärgert haben da ich sie nicht gebraucht habe. Abgesehen von den üblichen Dingen wie Stöcke, Hüttenschlafsack, etc gab es ein paar Dinge die sich als wirklich nützlich herausgestellt haben und wirklich eine Verbesserung waren.
As a person who is always packing way too much this trip was a hard one. I never packed as conscious as before and you don't think more than two or three times about every piece before you decide to take it. I made a little list of really helpful stuff which is non of the usual hiking equipment.
Teebeutel // Teabag
Heißes Wasser bekommt man auf fast jeder Hütte und wenn es kalt ist trinkt man viel lieber einen Tee als zum hundertsten Mal das Bergwasser // You get hot water in all of the cabins and after drinking mountain water for the whole day you'll prefer a tea.
Cash
Eure Kreditkarte könnt ihr getrost zuhause lassen, die interessiert niemanden. Egal auf welcher Hütte oder in welchem Ort ihr seid, mit Bargeld kommt ihr überall durch // Leave your credit card at home, you can't use it. No matter in which cabin or which town you are, cash is the thing which keeps you alive.
Powerbank
Der Handyakku hält leider nicht die ganze Woche und da Steckdosen in der Regel Mangelware sind sollte man für den Notfall ausgerüstet sein // Your phone's battery won't last for a whole week and since sockets are rare make sure to help yourself with a powerbank
Mehrfachstecker // Plug Bar
Ich verspreche es, die anderen werden euch lieben! Es gibt diese kleinen Mehrfachstecker die aus einer Steckdose drei macht. Wenn es zwei Steckdosen für 20 Leute gibt habt ihr euch mit diesem Stecker auf jeden Fall einen Ladeplatz für Euer Handy gesichert // I promise, the others will love you! There are these small plug bars making three sockets out of one. Having one of those will save you a socket to charge your phone.
Ohropax // Earplugs
Im größten Schlafsaal in dem wir waren schliefen über 50 Leute. Nicht jeder liegt um 10 im Bett und manche stehen schon extrem früh auf. Wer also einen ruhigen und langen Schlaf garantiert haben möchte sollte sich Ohropax einpacken // We were over 50 people in the largest dorm we've been. Not everybody is sleeping at 10 and some people get up really early. So if you want to have a long and quiet sleep, earplugs will save you.
DIE GESELLSCHAFT // THE COMPANY
Wir haben uns bewusst dazu entschieden diese Wanderung mit einer Bergschule zu buchen und nicht selbst zu organisieren. Bisher haben wir nur Tagestouren gemacht und haben uns auch nicht für erfahren genug gehalten um das Ganze alleine anzugehen. Es war absolut die richtige Entscheidung. Es gab auf der Route Stellen, an denen wir als Familie (mit jüngeren Kindern) wohl abgebrochen hätten. Der Sicherheitsfaktor spielt wirklich eine große Rolle. Zum anderen kann man einfach entspannter sein, da man weiß jemand kennt sich aus, alles ist organisiert und man hat Ansprechpartner. Wir hatten oft die Möglichkeit an Hütten die einen Lastenlift hatten unsere Rucksäcke abzugeben und den meist stundenlangen Aufstieg oder Abstieg ohne großes Gepäck zu machen was wirklich eine Erleichterung war. Diese Möglichkeit haben selbst organisierte Wanderer/Gruppen nicht. Zum anderen muss man sich wirklich um nichts kümmern. Alle Übernachtungen und Transporte sind organisiert und geplant.
Viele sind zuerst vielleicht erschrocken vom Preis für eine solche Tour aber unterm Strich ist eine geplante Wanderung nicht sehr viel teurer als wenn man sich um alles selbst kümmern müsste. Man erspart sich damit wirklich extrem viel Stress und Arbeit und ich kann es nur empfehlen. Auch ist es ganz angenehm in einer Gruppe unterwegs zu sein. Unsere Wandertruppe bestand aus 11 Personen und dem Bergführer. Meine Familie waren schon sechs Leute, deswegen waren nicht so viele fremde Personen dabei. Trotzdem waren es ein paar die diese Wanderung alleine gemacht haben und wegen fehlender Gesellschaft sich für eine organisierte Wanderung mit anderen entschieden haben.
We decided to book this trip with a hiking school instead of organizing everything on our own. We only made daily trips before und we don't think that we have a lot of experience to do this alone. And it was absolutely the right decision!
The route had parts where we (as a family with younger kids) might have given up. The safety margin plays a major role. On the other hand you feel more relaxed if you know everything is organized, you are with someone who is versed.
Maybe you are a little bit shocked of the price for such tours but in total, a self-organised tour won't be much cheaper. By booking a planned trip you spare yourself all the work and stress.