2016-02-25

Microsoft hat – zunächst offiziell nur für englischsprachige Nutzer in den USA – eine kostenlose neue virtuelle Android-Tastatur namens Hub Keyboard vorgelegt. Sie stammt aus seiner Abteilung Microsoft Garage und enthält unter anderem eine Leiste für Funktionen wie Kopieren und Einfügen. Sie setzt Android 4.3 oder höher voraus.

Das Hub Keyboard lässt sich unter Android als Standard-Tastatur definieren. Ein Symbol in der Android-Menüleiste ermöglicht aber jederzeit einen Wechsel zu anderen Eingabehilfen, wenn der Anwender dies möchte.

Besonders interessant ist die Zwischenspeicher-Option, die nicht nur einen Eintrag enthalten kann. Vielmehr können die Nutzer aus den letzten kopierten Sätzen oder Textfragmenten eines auswählen, wie Paul Thurrott in seinem Blog schildert.

Die Tastatur geht aber noch einen Schritt weiter und gibt Zugriff auf OneDrive- und Office-Dokumente des Nutzers. Er kann seinen Microsofts-Cloudspeicher zunächst durchsuchen, die gefundenen Dokumente aber auch mit Vor und Zurück durchblättern. Wählt er eines aus, wird ein Link darauf in die aktuelle App (beispielsweise eine Mail) eingefügt. In gleicher Weise kann man von der Tastatur aus auf Kontakte zugreifen.

Zuletzt aber ermöglicht die Eingabebox des Hub Keyboard auch Übersetzungen in andere Sprachen, etwa ins Französische, aber nicht umgekehrt. Es ist umso erstaunlicher, dass sie zunächst nur auf Englisch angeboten wird. Eine Autokorrektur ist hingegen nicht vorhanden.

Weitere Sprachen und Länder sind Microsoft zufolge in Arbeit. Experimentierfreudige Anwender können die .APK-Datei bei XDA-Developers herunterladen.

Anfang des Monats hatte Microsoft mit SwiftKey einen Anbieter einer beliebten Tastatur für Android und iOS übernommen. Es zahlte 250 Millionen Dollar. Bisher besteht zwischen SwiftKey und dem Hub Keyboard offenbar noch keine Verbindung, durch eine überzeugende multifunktionale Eingabehilfe für Mobilgeräte könnte Microsoft aber auf Fremd-Betriebssystemen das Interesse für sein Ökosystem deutlich steigern.

Microsofts App-Strategie schien zuletzt durch bizarre Experimente wie eine Selfie-App und einen Wecker geprägt. Microsoft Garage war 2009 als Teil der Office Labs gestartet. Es sollte als eine Art Spielwiese Microsoft-Mitarbeitern ermöglichen, innovative Ideen als Nebenprojekte zu verfolgen. Seit Oktober 2014 fokussiert es sich auf kleine, aber nützliche Apps (darunter auch Spiele) für Endanwender. Sie müssen sich nicht auf Windows Phone beschränken, sondern können auch für Android oder iOS geschrieben sein.

Beispielsweise steht mit DevSpace eine Projektverwaltung für Nutzer von Visual Studio Online zur Verfügung, die unter Windows Phone läuft. Ebenfalls für Windows Phone ist Join Conference gedacht, das es Anwendern ermöglicht, sich mit einem Druck auf einen Button oder einem Sprachbefehl in eine Telefonkonferenz einzuloggen – ohne komplizierte Authentifizierung. Keyboard for Excel hingegen macht auf Android-Geräten eine speziell für die Dateneingabe mit Excel geeignete Tastatur verfügbar.

Quelle: ZDnet

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