2012-12-04



Seitdem 1975 die Interessengemeinschaft (IG) Duisburger Künstler ins Leben gerufen wurde, besteht zwischen ihr und dem LehmbruckMuseum eine intensive Verbindung aus der in der Vergangenheit viele erfolgreiche Ausstellungen hervorgegangen sind. Nun realisiert das LehmbruckMuseum eine Ausstellung mit Duisburger Künstler/innen unter dem Titel "47/12 — Kunst aus Duisburg". Die 47 steht hierbei für die Postleitzahl, die 12 für das Jahr 2012.

Neben seiner international ausgerichteten Sammlung und seinem Ausstellungsprofil mit Bezügen zur Geschichte der Skulptur des 20. Jahrhunderts fühlt sich das LehmbruckMuseum immer auch der regionalen Kunstszene verpflichtet — eine Verbindung, die Raimund Stecker bei seinem Amtsantritt als Direktor des Hauses 2010 noch einmal betonte. Und auch zwischen der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler (IG) und dem LehmbruckMuseum besteht seit Gründung der IG 1975 ein intensiver Kontakt, aus dem in der Vergangenheit viele erfolgreiche Ausstellungen hervorgegangen sind.

Gemäß seiner Sammel- und Ausstellungstradition sowie in Anbetracht der neu gegründeten Archiv- und Dokumentationsstelle gibt das LehmbruckMuseum nun den in Duisburg lebenden, geborenen oder arbeitenden Künstler/innen die Möglichkeit, ihre Vielfältigkeit nicht nur im Museum zu präsentieren, sondern auch zu dokumentieren. Dazu hat das LehmbruckMuseum in einem ersten Schritt ein öffentliches Archiv aller Duisburger Künstler/innen angelegt. Bis heute hat das Museum auf diesem Wege weit über 150 Einreichungen erhalten.

In einem zweiten Schritt wurde nun nach Sichtung des Archivs eine Ausstellung kuratiert, die unter dem Titel "47/12 — Kunst aus Duisburg" ab dem 7. Dezember 2012 zu sehen sein wird. Die Zahl 47 steht dabei für die Postleitzahl Duisburgs, die Zahl 12 für das Jahr der Ausstellung. Die Auswahl der 21 beteiligten Künstler/innen traf eine Jury aus Vertreter/innen der Duisburger Künstler/innenverbände sowie Mitarbeiter/innen des Museums unter dem Vorsitz der renommierten Düsseldorfer Kunstkritikerin Katja Behrens:

Detlef Becherer, Duisburg
Andrea Bender, Düsseldorf
Chinmayo, Duisburg
Barbara Deblitz, Mülheim
Jochen Duckwitz, Düsseldorf
Nezaket Ekici, Berlin
Annette Erkelenz, Duisburg
Susan Feind, Duisburg
Gabriella Fekete, Duisburg
Martin Gensheimer, Duisburg
Fritz-Josef Haubner, Duisburg
Ulrike Hoffmann, Duisburg
K.A. Janßen, Kempen
Ralf Raßloff, Mülheim
Chris Reinecke, Düsseldorf
Harald Schmitz-Schmelzer, Mülheim
Gil Shachar, Duisburg
Alexander Voß, Mülheim
Claudius Wachtmeister, Duisburg
Ulrike Waltemathe, Duisburg
Christian Wilke, Duisburg

Einige der gezeigten Arbeiten gehen auf eigene Vorschläge der Künstler/innen zurück, andere wurden von den Kuratorinnen, der Jury-Vorsitzenden Katja Behrens und Romina Pieper, Projektkoordinatorin der Ausstellung im LehmbruckMuseum, ausgewählt. „Dabei war wichtig, dass jede Arbeit zwar für sich stehen muss, sie jedoch auch stellvertretend für das gesamte Werk eines Künstlers oder einer Künstlerin steht“, so Romina Pieper. Im Zusammenspiel aller Arbeiten ergebe sich nun ein Ausstellungsbild, das die Vielfalt und Qualität der Duisburger Kunstszene widerspiegele.

Auch Katja Behrens betont die hohe Qualität der ausgewählten Arbeiten und fügt hinzu: "Nach all den Monaten und den vielen Entscheidungen ist es schön zu sehen, wie sich jetzt alles fügt. Die Zusammenarbeit sowohl mit den Künstler/innen selbst als auch mit den Künstler/innenverbänden war produktiv, konzentriert und äußerst professionell." Bewusst hatten sich Pieper und Behrens dagegen entschieden, der Ausstellung ein Thema oder ein Motto voranzustellen. "So konnte die Ausstellung wachsen, ohne dass wir uns in der Auswahl zu sehr hätten festlegen lassen müssen", so Pieper.

Die Ausstellung "47/12 — Kunst aus Duisburg" zeigt das LehmbruckMuseum bis zum 10. Februar 2013 in der Großen Glashalle und der Straßengalerie des Museums. Eröffnet wird die Ausstellung am 6. Dezember 2012 um 19:00 Uhr mit einer Performance der 1970 geborenen Künstlerin Nezaket Ekici. In der Performance "Fountain" begegnet den Betrachter/innen eine lebende Brunnenskulptur: Die Künstlerin steht auf einem Podest und trägt ein Gewand aus 56 mit Wasser gefüllten Urin-Beuteln. Über Dosierventile an den Beuteln reguliert sie die Geschwindigkeit und die Richtung des heraus fließenden Wassers. Je mehr Wasser entrinnt, desto deutlicher tritt der dahinter verborgene Körper zum Vorschein, der sich in seiner Weiblichkeit in deutlichem Kontrast zu der männlich anmutenden Geste des Wasserlassens steht. Anknüpfend an die oft radikale Performance-Kunst der 70er Jahre entwickelt Nezaket Ekici Videos, Installationen und Performances, die sich kritisch mit gesellschaftlichen Zusammenhängen auseinandersetzen. Dabei stellt sie ihren eigenen Körper in den Mittelpunkt und versucht gleichzeitig, mit ihm eine Verbindung zum Publikum herzustellen.

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