2017-01-08

Als Doktorand bei Stephen Hawking
“Bruce, arbeite nicht zu hart”

Physikgenie Stephen Hawking wird an diesem Sonntag 75 Jahre alt. Wie war der Mann als Chef? Bruce Allen, heute selbst Physikprofessor, hat bei Hawking promoviert. Hier erinnert er sich.

DDP

Bruce Allen (ganz links am Rand) als Doktorand bei Stephen Hawking

Sonntag, 08.01.2017

07:35 Uhr

Stephen Hawking ist Physiker und Popstar. Hawking tauchte in Fernsehserien auf, seine Bücher für Laien wurden millionenfach verkauft. Am 8. Januar wird der schwer kranke Forscher 75 Jahre alt. Er sitzt seit fast 50 Jahren im Rollstuhl.

Doch der Promi Hawking war auch einfach nur Professor. Über 30 Jahre lang war er Inhaber eines Lehrstuhls an der University of Cambridge in England. Wie war er als Chef? Wie sah die tägliche Arbeit aus?

Der US-Amerikaner Bruce Allen hat von 1980 bis 1983 bei Hawking seine Doktorarbeit geschrieben. Allen ist heute selbst Physikprofessor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover und war an der Messung der Gravitationswellen im Jahr 2016 beteiligt. Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE erinnert er sich an die Arbeit mit seinem Doktorvater:

“Ich kam im Oktober 1980 nach Cambridge. An meinem ersten Arbeitstag saß ich vormittags in meinem Büro. Irgendwann kam Hawking herein und begrüßte mich. Damals konnte er noch ohne Computer sprechen, aber seine Stimme war schon sehr monoton. Ich habe ein Jahr gebraucht, um ihn ohne Probleme verstehen zu können.



Frank Vinken/ MPG

Bruce Allen

Stephen kam jeden Tag zwischen halb zehn und zehn ins Büro. Damals hatte er einen elektrischen Rollstuhl, mit dem er von seinem Haus zur Universität fuhr. Wir Doktoranden halfen Stephen reihum mit Alltagsdingen, die er nicht selbst machen konnte. Ich war jeden Dienstag an der Reihe.

Die Arbeit in unserer Forschungsgruppe spielte sich zu großen Teilen im ‘Tea Room’ ab. Wir trafen uns jeden Tag um elf Uhr morgens zum Tee, um eins zum Mittagessen und nachmittags um vier Uhr noch einmal zum Tee. Diese Routine wurde nur unterbrochen, wenn Stephen auf Reisen war.

Im ‘Tea Room’ diskutierten wir – die Hälfte der Zeit über Physik, die andere Hälfte über alles mögliche. Jeder von uns hatte ein Spezialgebiet. Meines waren bestimmte mathematische Funktionen, Stephen wusste alles über die Allgemeine Relativitätstheorie. Wenn jemand eine Frage zu dieser Theorie hatte, wusste Stephen die Antwort. Und wenn es keine Antwort gab, wusste Stephen das auch.

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Stephen Hawking:
Leben eines schwerkranken Genies

Stephen war Teil dieser Diskussionen wie jeder andere auch. Natürlich lag auch er manchmal falsch und wurde dann von anderen Gruppenmitgliedern korrigiert.

Im ‘Tea Room’ standen mehrere Tische, deren Platten mit Laminat bedeckt waren. So konnten wir Formeln und Zeichnungen direkt auf die Tische schreiben. Ab und zu hat jemand einen vollgeschriebenen Tisch mit in sein Büro genommen, um eine Rechnung abzuschreiben, aber das kam eher selten vor.

Stephen selbst konnte nichts aufschreiben. Das führte dazu, dass er versuchte, Berechnungen so gut es ging zu vermeiden. Stattdessen war er immer auf der Suche nach cleveren, einfachen Argumenten. Und das ist eine sehr mächtige Art und Weise, über Physik nachzudenken.

In einer unserer Diskussionen präsentierte ich eine Rechnung. Als ich fertig war, sagte Stephen: ‘Ich weiß, wie du das in nur zwei Zeilen ausrechnen kannst.’ Er hatte einen ziemlich cleveren Rechentrick dafür.

Stephen fuhr jeden Tag zwischen fünf und sechs Uhr abends nach Hause. Einmal war ich nachts lange im Büro gewesen und hatte Stephen am nächsten Tag davon erzählt. Er antwortete:

‘Bruce, ein kleiner Tipp: Das Problem mit der Physik ist, dass man die meiste Zeit nicht vorankommt. Arbeite nicht zu hart. Mach andere Dinge. Hör Musik, triff Freunde. Mit einer Ausnahme: Wenn du eine Lösung für dein Problem gefunden hast, dann arbeitest du 24 Stunden am Tag und vergisst alles andere. So lange, bis du das Problem vollständig gelöst hast.’

Noch heute versuche ich nach dieser Regel zu arbeiten.



AFP

Hawking (September 2013): “Mach andere Dinge, hör Musik”

Zuletzt habe ich Stephen im Februar 2016 besucht. Damals hatten wir die erste Messung von Gravitationswellen verkündet und meine erste Reise danach ging nach Cambridge, um ihm und anderen Kollegen die Ergebnisse zu zeigen. Stephen lud mich zum Abendessen ein.

Nach dem Essen sprachen wir über die Ergebnisse. Ich setzte mich rechts neben ihn, sodass ich seinen Bildschirm und seine Augen sehen konnte. Er hat sehr ausdrucksstarke Augen, an denen ich Ja und Nein ablesen kann. Ich stellte Fragen und er antwortete mit Ja oder Nein. Wenn das nicht reichte, fing er an, auf seinem Bildschirm zu schreiben. Ich kann dann meistens irgendwann das Ende des Satzes raten und so geht die Unterhaltung dann hin und her.

Er war hoch erfreut über die Resultate, stellte einige Fragen. Ich glaube nicht, dass er jemals aufhören wird zu arbeiten, dafür ist er einfach zu schlau. Selbst in seinen schlechtesten Momenten wird er noch besser sein als die meisten anderen theoretischen Physiker auf der Welt.”

Aufgezeichnet von Philipp Seibt

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