2017-03-04

03.03.2017

Rekordzuflüsse bei Indexfonds
Der richtige Weg für die Wette am Aktienmarkt

REUTERS

Händler in New York: An der Börse sind passive Geldanlagen in der Regel erfolgreicher als aktive

In die Hausse an den Aktienmärkten steigen zunehmend auch private Anleger ein. Viele treffen dabei an entscheidender Stelle die richtige Wahl.

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Der Dax Börsen-Chart zeigen über 12.000 Punkten, der Dow Jones Börsen-Chart zeigen erstmals in seiner Geschichte jenseits der 21.000 Punkte – wie lange kann es mit den Aktienkursen noch aufwärts gehen? Manchem Beobachter wird bereits schwindelig angesichts der Kursgewinne, die Aktien in den USA und in Europa in den vergangenen Monaten erzielt haben. Es gibt jedoch offenbar eine breite Zuversicht unter Investoren, dass die Börsenparty vorläufig weitergehen wird.

Prominentester Vertreter dieser These ist Warren Buffett, Multimilliardär und Chef der US-Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway Börsen-Chart zeigen. In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre zeigte sich der legendäre Investor vor wenigen Tagen optimistisch in Bezug auf die weitere Marktentwicklung. Und als Beleg dafür, dass es sich dabei nicht nur um warme Worte handelt, gab Buffett sogleich per Interview bekannt, dass er seine Beteiligung am iPhone-Hersteller Apple Börsen-Chart zeigen in den ersten Wochen des Jahres 2017 mehr als verdoppelt hat. US-Aktien, so Buffett, seien mit Blick auf das immer noch niedrige Zinsniveau noch nicht zu teuer.

Doch nicht nur Profis wie Buffett wetten darauf, dass die aktuelle Börsenhausse noch einige Zeit weitergeht. Aktuelle Zahlen des Investmentriesen Blackrock zeigen: Gelockt von den Kursgewinnen der vergangenen Monate steigen inzwischen weltweit auch immer mehr Privatanleger in die Aktienmärkte ein. Und sie entscheiden sich dabei in starkem Maße für eine Form des Investments, die Fachleute für besonders vorteilhaft halten: die passive Geldanlage.

Wie das “Wall Street Journal” aus Zahlen von Blackrock zitiert, flossen allein im Februar weltweit insgesamt 62,9 Milliarden Dollar frisch in börsengehandelte Indexfonds (sogenannte ETFs). Damit betrage der Nettozufluss dieser Fonds in den ersten beiden Monaten des Jahres rund um den Globus zusammen 124 Milliarden Dollar, so die Zeitung. Das sei der stärkste Jahresstart, den das ETF-Segment seit seinem Bestehen verzeichnen konnte.

“Das ganze Geld fließt in die günstigsten und langweiligsten ETFs”, zitiert das “Wall Street Journal” Dave Neidig, den Chef der Branchenplattform ETF.com. “Das sind die Privatanleger, die mit aller Macht zurück in den Markt drängen.” Das mag ein wenig abfällig klingen, ist in Wahrheit jedoch wohl eher ein Lob. Denn mit ihrer Entscheidung für die passive Geldanlage tun die Investoren, was viele Experten raten, und was auch Studienergebnisse nahelegen; Indexfonds sind nicht nur günstiger als aktiv gemanagte Geldanlageprodukte, sie erzielen vielmehr im Schnitt auch die deutlich besseren Ergebnisse.

Die besten Sprüche von Warren Buffett:

“Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.”

Eines der berühmtesten Bonmots Warren Buffetts. Zugleich ein Kernsatz des Value Investing: Nicht von Stimmungen am Markt treiben lassen, sondern im Gegenteil dann zugreifen, wenn der Aktienkurs eines guten Unternehmens durch Angst stark gedrückt worden ist. Andersherum werden Value Investoren vorsichtig, wenn Euphorie an den Märkten die Preise nach oben treibt. Allein: Zu beurteilen, wann ein Unternehmen “unter Wert” gehandelt wird und wann es “zu teuer” ist, erfordert viel Gedankenarbeit. Buffetts Leitsätze sind für Investoren eine Hilfe – sie nehmen dem Investor aber nie das eigene Denken ab.

“Es ist besser, ein großartiges Unternehmen für einen mittelmäßigen Preis zu kaufen, als ein mittelmäßiges Unternehmen für einen großartigen Preis.”

Absage an alle Schnäppchenjäger: Ein Unternehmen ist nicht deshalb attraktiv, weil es sehr günstig zu haben ist. Entscheidend ist die Qualität des Unternehmens – selbst wenn man es nicht zu einem Schnäppchenpreis, sondern nur zu einem fair price bekommt. Mit diesem Argument hat sich Buffett die Freiheit verschafft, während eines langjährigen Bullenmarktes trotz steigender Aktienpreise die eine oder andere Firma zu kaufen: Für den Ketchup-Hersteller Heinz zum Beispiel zahlte Buffett mit anderen Investoren stolze 28 Milliarden Dollar. (im Anschluss sprach Buffett nicht von einem großartigen Preis, sondern von großartig schmeckenden Produkten von Heinz).

“Cash macht nicht glücklich.”

Buffetts Abneigung gegenüber Bargeld (“Run from paper money”) ist legendär. Langfristig wird Papiergeld durch Inflation immer mehr an Wert verlieren, hatte Buffett argumentiert – lange, bevor Notenbanken weltweit die Zinsen gen Null drückten und die Druckerpressen heiß laufen ließen. Buffett besitzt lieber eine Beteiligung an einem Unternehmen (Aktie) als ein bedrucktes Stück Papier (Dollar-Note): Der Altmeister weiß, dass sich hoch verschuldete Staaten langfristig nur über Inflation entschulden können – und Sparer mit viel Bargeld darunter leiden werden.

“Investiere nur in ein Unternehmen, das auch ein Dummkopf führen könnte. Früher oder später wird es dazu kommen.”

Buffett hat viel über Dummheit nachgedacht. Er kam auch zu dem Schluss, dass zum Beispiel Diversifikation – die Streuung des Geldes auf verschiedene Anlagen – vor Dummheit und teuren Fehlentscheidungen schützt. Das bedeutet aber zugleich auch: Für diejenigen, die genau wissen, was sie tun, macht Diversifikation wenig Sinn. Aber nicht vergessen, auch dies rät Warren Buffett: “Investiere niemals in ein Geschäftsmodell, das du nicht verstehst.”

“Erfolg hat viel mit Inaktivität zu tun. Die meisten Anleger können der Versuchung nicht widerstehen, ständig zu kaufen und zu verkaufen.”

Passivität ist für Buffett ein Schlüssel zum Erfolg: Hat er sich für ein Unternehmen entschieden, gibt er diesem viel Zeit. Er bevorzugt “langweilige” Aktien, die über lange Zeiträume erfolgreich sind, gegenüber hoch gehandelten Start-ups, die ihren Erfolg erst noch beweisen müssen. Entsprechend sind Euphorie und hochfliegende Hoffnungen auch der Feind des Erfolges: “Pessimismus ist dein Freund an der Börse. Euphorie ist dein Feind”, sagt Buffett.

“Man muss nur wenige Dinge im Leben richtig machen, so lange man nicht zu viele Fehler macht.”

Ein Fehler beim Investieren wäre zum Beispiel, sich stets auf die Aktien zu stürzen, über die ohnehin jeder redet. Da hält es Buffett lieber mit der Eishockey-Legende Wayne Gretzky: “Gehe dorthin, wo der Puck hinkommt, nicht dorthin, wo der Puck ist.”

“Ich kaufe eine Aktie unter der Annahme, dass die Börse am nächsten Tag für die nächsten 5 Jahre geschlossen werden könnte.”

Das ist nur die gemäßigte Variante. An anderer Stelle rät Buffett bisweilen, sich so zu positionieren, dass die Börse auch für zehn Jahre schließen könnte. In Sachen Geduld ist der Multimilliardär also offenbar mit einem anderen Börsenaltmeister einer Meinung. Der legendäre André Kostolany, 1999 verstorben, pflegte zu sagen: “Gehen Sie an die Börse und stecken Sie Ihr Geld in Aktien. Dazu kaufen Sie sich in einer Apotheke eine große Dosis Schlaftabletten. Nach vier Jahren wachen Sie als reicher Mann auf.”

“Ab und an Geld zu verlieren, gehört zum Investieren dazu. Du kannst es nicht verhindern.”

Das klingt banal, aber vielen Anlegern gelingt es womöglich nur deshalb nicht, an der Börse Geld zu verdienen, weil sie Verluste nicht ertragen können. Buffett dagegen weiß, dass Gewinn und Verlust zwei Seiten der gleichen Medaille sind – und tägliche Kursschwankungen langfristig irrelevant sind. Allzu weit geht die Verlusttoleranz allerdings auch bei unserem Star-Investor nicht, wie ein anderes Bonmot zeigt: “Regel Nummer 1: Verliere niemals Geld. Regel Nummer 2: Vergiss nicht Regel Nummer 1.”

“Die glücklichsten Menschen haben nicht zwangsläufig die besten und teuersten Dinge. Sie schätzen die Dinge, die sie haben.”

Viele der Aussprüche Buffetts zeugen von dessen offenbar tiefer Kenntnis der Geheimnisse von Ruhe, Geduld und Gelassenheit. Den obigen Satz könnte man ebenso gut in einer Fibel für fernöstliche Lehren finden – wäre Buffett nicht zu einer Ikone des Kapitalismus geworden, hätte er zweifellos auch als buddhistischer Mönch Karriere machen können.

“Die Intelligenz von Hedgefondsmanagern ist in der Regel nicht höher als die Kosten, die sie von ihren Investoren verlangen. Langfristig wird man mit passiven und günstigen Indexfonds besser fahren.”

Siehe dazu auch der Punkt “Indexfonds”: Es mag überraschen, aber Warren Buffett, diese Ikone des aktiven Investierens, hält das passive Investment unter bestimmten Umständen für das bessere. Das liegt auch daran, dass viele Fondsmanager nicht in der Lage sind, ihre Benchmark zu schlagen oder ihre Versprechungen einzuhalten.

“Wenn du es liebst, ständig zu kaufen und zu verkaufen, dann möchte ich dein Broker sein – aber nicht dein Partner.”

Ein hübscher Aphorismus, der darauf abzielt, dass häufiges Handeln an den Finanzmärkten vor allem die Transaktionskosten in die Höhe treibt. Zudem widerspricht es Buffetts Grundgedanken, an einer getroffenen Entscheidung diszipliniert festzuhalten. Den Spruch gibt es übrigens an der Börse auch in einer einprägsamen Kurzform: Hin und her macht Taschen leer.

“Wenn du kein aktiver Investor bist – und nur sehr wenige Menschen sollten das versuchen – dann solltest du Indexfonds kaufen. Und zwar Indexfonds mit niedrigen jährlichen Kosten. Und nicht alle auf einmal, sondern immer mal wieder.”

Seine Fähigkeit, Geld im richtigen Moment in die richtigen Unternehmen zu stecken, hat Warren Buffett steinreich gemacht. Dass sich so ein Mann für passive Investments stark macht, klingt merkwürdig. Buffett hat jedoch stets darauf hingewiesen, dass aktives Investieren nur Erfolg bringt, wenn es richtig gemacht wird – was nicht jedermanns Sache ist. Passive Investments seien daher für die meisten Menschen die bessere Alternative. Besonderes Aufsehen erregte Buffett vor gut einem Jahr. Da wurde bekannt, dass er testamentarisch verfügt hatte, seine Frau solle das Geld, das er ihr vererbt, zu 90 Prozent in einen Indexfonds auf den S&P 500 stecken.

“Erfolg an der Börse hat nichts mit Intelligenz zu tun. Du brauchst nur eine durchschnittliche Intelligenz – solange du in der Lage bist, Gefühle wie Angst und Gier zu kontrollieren, die andere Investoren in Schwierigkeiten bringen.”

Buffetts Verhältnis zur Intelligenz ist offenbar zwiegespalten. Einerseits bezweifelt er die Intelligenz beispielsweise von Hedgefonds-Managern, andererseits aber glaubt er auch nicht, dass außergewöhnliche Intelligenz überhaupt eine Voraussetzung für erfolgreiches Investieren ist. Dass Angst ein wichtiger Faktor ist, der bei vielen Investoren zu Verlusten führt, wurde indes bereits von Wissenschaftlern belegt. Der US-Forscher Daniel Kahneman erhielt für seine Arbeit zu diesem Thema 2002 sogar den Wirtschaftsnobelpreis. Wer seine Gefühle an der Börse kontrolliert, vermeidet hektisches Hin und Her: “Inaktivität scheint mir ein intelligentes Verhalten zu sein”, sagt Buffett.

“Nimm eine Jahresbilanz nicht zu ernst. Schau lieber, was über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren geschieht.”

Viele an der Börse lassen sich quartalsweise von der “Earning Season” in Aufregung versetzen, in der Unternehmen ihre Geschäftsergebnisse bekannt geben. Nicht so Warren Buffett. Der Altmeister denkt in größeren Zeiträumen. Aus gutem Grund: Wer den Ansatz verfolgt, Aktien über Jahre oder Jahrzehnte zu halten, muss sich über kurzfristige Schwankungen keine Gedanken machen. Es geht um die wahre Durchsetzungskraft der Konzerne – und die ändert sich nicht im Quartals-Rhythmus.

“Kaufe eine Aktie nur dann, wenn du einen Kursverlust von 50 Prozent aushalten kannst, ohne in Panik zu verfallen. Wenn du zu Panik neigst, bleibe der Börse fern.”

Buffetts Kunst besteht darin, Kursverluste zwar nicht per se auszuschließen (siehe dazu auch der Punkt “Geld verlieren”), gleichzeitig aber so klug zu investieren, dass solche Verluste nur selten entstehen. Das erste ist die mentale Voraussetzung für das zweite, welches eben seine besondere Fähigkeit darstellt. Mit anderen Worten: “Risiko entsteht, wenn du nicht weißt, was du tust”, wie der Star-Investor bei anderer Gelegenheit gesagt hat.

“Leverage (geborgtes Geld) ist ein Königsweg für intelligente Menschen, binnen kurzer Zeit pleite zu gehen.”

Staatsschulden, Unternehmensschulden, Schulden privater Haushalte – sie alle sind weltweit enorm gestiegen. Buffetts einfache Einschätzung wirkt da ein wenig aus der Zeit gefallen. Doch wie sagte Yogi Berra, der legendäre US-Baseballstar: “It ain’t over till it’s over.” Nicht wenige sehen die Schuldenberge ähnlich kritisch wie Warren Buffett – und erwarten, dass diese letztlich nur durch massive Geldentwertung (Inflation) abgetragen werden können.

“Wenn du mit Leuten zu tun hast, die du liebst, und tust, was du liebst, dann kann es nicht besser werden.”

Die Liebe zu dem, was er tut, gehört zu Buffetts Erfolgsrezept. Immer wieder hat der Multimilliardär betont, wie wichtig es ist, dass man sich seinen Job danach auswählt, was man am liebsten macht. Er “stepp-tanze jeden Tag zur Arbeit”, lautet eines seiner Bekenntnisse.

“Wer versucht, den Markt zu timen, tut seinem Broker einen Gefallen, aber nicht sich selbst.”

Eine Aktie, die man nur zu einem bestimmten Zeitpunkt kaufen kann (nämlich, wenn sie gerade billig ist), würde der Altmeister mit hoher Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht ins Depot nehmen. Der Versuch, das Auf und Ab an der Börse perfekt abzupassen, ist nach Buffetts Ansicht ohnehin zum Scheitern verurteilt. Wichtiger: Unternehmen nach ihrer Qualität auswählen – und die Anteile daran möglichst lange halten.

“Die Fähigkeit, “Nein” sagen zu können, ist unglaublich wichtig und vorteilhaft für einen Investor.”

Das N-Wort hat es Buffett angetan. Der Grund liegt auf der Hand: Geld, das man nicht ausgibt, kann man auch nicht verlieren. Und das gilt nicht nur an der Börse. “Der Unterschied zwischen erfolgreichen Leuten und sehr erfolgreichen Leuten ist”, so sagte Buffett auch einmal, “dass die sehr erfolgreichen Leute zu beinahe allem ‘Nein’ sagen.”

“Gold wird irgendwo auf der Welt aus der Erde gegraben. Dann schmelzen wir es zu Barren, bauen einen unterirdischen Tresor und graben es wieder ein. Wenn uns Außerirdische dabei beobachten, es käme ihnen reichlich obskur und seltsam vor.”

Buffett liebt die Außerirdischen – als Mittel, um sich aus der Vogelperspektive über das menschliche Tun ein Bild zu machen. Stieg Geheimrat Goethe gern auf einen Turm, um sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen, so stellt sich Buffett gern Menschen vom Mars vor, die sich das menschliche Treiben von weit, weit oben ansehen.

“Pessimismus ist dein Freund an der Börse. Euphorie ist dein Feind.”

Ein Satz, über den es sich lohnt, einen Moment nachzudenken. Hintergrund ist Buffetts Überzeugung, Aktien nur zu kaufen, wenn ihn ein Unternehmen fundamental überzeugt. Wer an der Börse jedoch allzu optimistisch ans Werk geht, könnte auch kaufen, weil er generell steigende Kurse erwartet. Das ist jedoch Buffetts Sache nicht. Euphorie, so könnte man auch sagen, trübt den Blick für die Fakten.

“Durch den Rückspiegel sieht man immer klarer als durch die Windschutzscheibe.”

Ein Unternehmen, das in der Vergangenheit hohe Gewinne vorgewiesen hat, muss das noch lange nicht in der Zukunft tun. Obacht also vor all denen, die aus der Vergangenheit Schlüsse für die Zukunft ziehen: “Menschen, die Börsenprognosen abgeben, füllen die Zeitungen. Sie füllen nicht dein Portemonnaie”, sagt der Meister an anderer Stelle. Niemand verfügt über eine Glaskugel, um in die Zukunft zu sehen – und Börsenprognosen sind reines Entertainment.

“Es gibt keine Forbes-Reichstenliste auf dem Friedhof.”

Die Reichstenliste von manager magazin dürfte Warren Buffett helle Freude bereiten: Schließlich finden sich unter den Top 5 der 500 reichsten Deutschen einige Investoren, die ihre Angst überwunden und an ihren Investments auch in harten Zeiten festgehalten haben. Als US-Amerikaner ist Buffett Stammgast in der Reichstenliste des Magazin Forbes, doch wie üblich denkt Buffett auch hier weiter: Da Reichtum an sich nichts wert ist, hat er die Spendenkampagne The Giving Pledge gegründet (siehe auch: Soziale Verantwortung)

“Wenn du zu den glücklichsten 1 Prozent der Menschheit gehörst, dann ist es deine Verpflichtung, auch an die anderen 99 Prozent der Menschheit zu denken.”

Buffett weiß, wovon er spricht: 2006 kündigte er an, 85 Prozent seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu hinterlassen. Seitdem reicht er jedes Jahr Teile seines Vermögens an Stiftungen weiter, der Großteil wird an die “Bill and Melinda Gates Foundation” gehen. 2010 startete Buffett gemeinsam mit Bill Gates die Spendenkampagne “The Giving Pledge”, der sich bereits mehr als 50 US-Milliardäre angeschlossen haben. Wäre Buffett nicht bereits heute einer der größten Spender weltweit, er wäre aktuell nicht der drittreichste, sondern der mit Abstand reichste Mensch der Welt. Doch wie sagt Buffett so schön: “Es gibt keine Forbes-Reichstenliste auf dem Friedhof” (siehe auch: Reichtum)

“Es ist ein Fehler, auf die täglichen Schwankungen einer Aktie zu achten. Sie machen keinen Unterschied.”

Buffett lässt sich vom Auf und Ab an der Börse – auch Volatilität genannt – nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil – er mag Volatilität sogar. “Kursschwankungen bedeuten, dass solide Unternehmen ab und an zu guten Preisen zu haben sind”, sagt Buffett. Wenn Kurse rutschen, gerät derjenige in Not, der verkaufen muss – gleichzeitig hat derjenige Grund zur Freude, der zu günstigen Preisen einsteigen kann.

“Kaufe eine Aktie, wenn du dir wünscht, dass dir das Unternehmen gehört – nicht wenn du dir wünscht, dass die Aktie steigt.”

So spricht einer, dem 85 Jahre Lebenserfahrung und ein Vermögen von geschätzten 72 Milliarden Dollar die nötige Gelassenheit geben. Buffett kauft halt lieber Unternehmen als Aktien und würde auch gerne im deutschen Mittelstand zukaufen – wenn die Firmen nur ein bisschen größer wären. Aber als Gretchenfrage für den Aktien-Investor gilt sein Lehrsatz dennoch: Schau auf die Firma, nicht auf die Aktie.

“Menschen begehen Dummheiten, egal, wie streng die Vorschriften sind oder wie streng die Märkte reguliert sind. Sie werden immer Dummheiten begehen.”

Zur Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen passt gleich eine Vielzahl von Buffetts Bonmots – obwohl sie viel älter sind als die VW-Affäre selbst. Auch dieser Buffett-Satz dürfte derzeit in der Konzernzentrale in Wolfsburg Gehör finden: “Probleme in einem Unternehmen sind wie Küchenschaben. Du findest nie nur eine einzige.” Und die Optimisten unter den Anlegern, die jetzt VW-Aktien kaufen und hoffen, dass Volkswagen den Skandal eines Tages bewältigt, stützen sich ebenfalls auf einen Buffett-Lehrsatz: “Eine Kaufgelegenheit ergibt sich, wenn ein großartiges Unternehmen plötzlich ein riesiges, aber lösbares Problem hat.” Sein Wort in Matthias Müllers Ohr.

“Was die Weisen beginnen, beenden die Narren.”

Was soll man da noch hinzusetzen? Siehe oben.

“Ein Pferd, das bis zehn zählen kann, ist ein bemerkenswertes Pferd, aber kein bemerkenswerter Mathematiker.”

Einige Zitate werden Buffett zugeschrieben, sind aber inzwischen so populär und universell einsetzbar, dass die Herkunft nicht ganz klar ist. Dazu gehören: Wenn Du in einem Loch steckst, solltest Du aufhören, zu buddeln. Oder auch: Teste die Tiefe eines Flusses nie mit beiden Füßen zugleich.

“Start-ups sind nicht unser Ding.”

Mit Yuppies und den Insignien der Start-up-Branche hat es Warren Buffett nicht so. Der 85jährige lebt in einem bescheidenen Haus in Omaha, Nebraska, seine Lieblingsspeisen sind Cherry Coke und ein Steak bei “Piccolo Pete” in Omaha. Ähnlich bodenständig wie sein Lieblingsessen sind auch seine Lieblingsaktien: Unternehmen wie Wells Fargo, Heinz Ketchup oder Coca Cola, die garantiert niemanden in Erregung versetzen, der von heute auf morgen die Welt verändern will.

“Zeit ist der Freund eines exzellenten Unternehmens. Zeit ist der Feind eines mittelmäßigen Unternehmens.”

Erfolg an der Börse besteht aus den Komponenten Geld (Kauf) und Zeit (Geduld). Wer nur eins davon hat, sollte der Börse fernbleiben.

Oder andersherum formuliert: Den wenigsten Fondsmanagern in der Investmentbranche gelingt es, die vergleichsweise hohen Gebühren, die sie von Anlegern kassieren, durch eine entsprechend erfolgreiche Anlageperformance zu rechtfertigen. Dieses Manko haben bereits verschiedene Analysen aufgezeigt.

Es ist nicht zuletzt deshalb auch Starinvestor Buffett persönlich, der wohl berühmteste aktive Investor weltweit also, der Privatleuten regelmäßig ebenfalls zur passiven Geldanlage rät. Frei nach dem Motto: “Ich schaffe es zwar stets, den Markt zu schlagen. Außer mir gelingt das aber nicht vielen.”

Auch in seinem aktuellen Aktionärsbrief trommelt Buffett erneut für das passive Investment. Anleger verschwendeten Jahr für Jahr Milliardenbeträge auf der Suche nach guten, aktiv gemanagten Fonds, meint er.

Der Altmeister selbst ging schon 2007 eine Wette mit einem Hedgefonds-Manager ein. Darin behauptet er, ein breit angelegter US-Aktien-ETF werde sich über zehn Jahre besser entwickeln, als ein Korb aktiv gemanagter Hedgefonds. Die gesetzte Frist läuft zwar noch bis Ende dieses Jahres. Schon jetzt ist aber klar, dass Buffett den Wettstreit, bei dem beide Parteien eine Million Dollar für wohltätige Zwecke als Einsatz auf den Tisch legten, kaum noch verlieren kann. Der ETF, den Buffett für die Wette wählte, liegt bereits um Längen vorn.



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