2016-08-16

Deutschland erstmals in Top 10 der innovativsten Länder – SPIEGEL ONLINE

Uno-Rangliste: Deutschland stößt unter Top 10 der innovativsten Länder vor

Die Schweiz bleibt an der Spitze, Deutschland holt auf: Zum ersten mal zählt die Bundesrepublik beim Global Innovation Index zu den zehn führenden Nationen. Der Grund: gute Universitäten und forschende Konzerne.

Jedes Jahr veröffentlicht die amerikanische Cornell-Universität zusammen mit der französischen Elitehochschule INSEAD und den Vereinten Nationen ihren Global Innovation Index. Noch nie konnte Deutschland dabei einen der vorderen Plätze belegen. In diesem Jahr ist das anders: Deutschland erreichte den zehnten Rang und lag damit erstmals unter den Top Ten, zwei Plätze besser als im vergangenen Jahr.

Besonders gut schnitt die Bundesrepublik bei der Zahl der angemeldeten Patente, der Qualtität der Hochschulen und bei Innovationen innerhalb von Unternehmen ab. Deutsche Konzerne stecken demzufolge auch besonders viel Geld in Forschung und Entwicklung.

Den ersten Platz belegte unter 128 untersuchten Ländern zum sechsten Mal in Folge die Schweiz. Auf den weiteren Plätzen folgen Schweden, Großbritannien, die USA, Finnland, Singapur, Irland, Dänemark und die Niederlande.

Mehr zum Thema: Welche Regionen Europas sind besonders innovativ?

Wo auch Trier mal punktet

Region Trier: Die meisten Mittelständler mit Marketing- und Organisationsinnovationen

Ebenso wie Oslo zählt auch Trier im Gesamtranking nur zu den “Strong Innovators”, nicht zur obersten Kategorie der “Innovation Leaders”. In einem Aspekt ist aber auch die Moselregion die Nummer eins:

Nirgendwo sonst in Europa führen so viele klein- und mittelständische Unternehmen Marketing- und Organisationsinnovationen ein.

Wo der Staat mit seinen Unis hilft:

Nordjütland: Die höchsten öffentlichen Investitionen in die Forschung

Den Aufstieg zu den “Innovation Leaders” hat Nordjütland geschafft. Die eher ländliche Region im Norden Dänemarks ist ein “One Hit Wonder”:

Herausragend ist der Bestwert für Forschungs- und Entwicklungsausgaben des öffentlichen Sektors. Die werden als Anteil am regionalen Bruttoinlandsprodukt gemessen. Im Vergleich zur von Tourismus und Fischfang geprägten lokalen Wirtschaft fallen die staatlichen Mittel für die Universität Aalborg stärker ins Gewicht.

Wo es mehr App-Designer als Bäcker gibt

London: Der höchste Anteil neuer Produkte am Umsatz von Mittelständlern

Auch Greater London zählte noch im Vorjahr nur zu den “Strong Innovators”, nicht wie heute zu den “Innovation Leaders”, während andere Metropolen wie Berlin, Paris oder Stockholm sich in jeder der bisher fünf Ausgaben des “Innovation Scoreboards” mit diesem Titel schmücken konnten.

Zu den Stärken der britischen Hauptstadt zählt – außer dem Bildungsgrad – der besonders hohe Anteil der Produktneuheiten von Mittelständlern an deren Umsatz. Es gibt zum Beispiel mehr App-Designer als Bäckereien. Schwach sind dagegen die Forschungsausgaben, und zwar sowohl aus öffentlichen wie aus privaten Quellen, ebenso wie die daraus resultierenden Patentanmeldungen. Da punkten weniger hippe Landstriche.

Wo die meisten Patente angemeldet werden

Noord-Brabant: In der Heimat des Philips-Konzerns werden die meisten Patentanträge gestellt

Die Niederlande sind nur mit den Provinzen Utrecht und Noord-Brabant unter den “Innovation Leaders” vertreten. Letztere hat den Spitzenplatz für Patentanträge beim Europäischen Patentamt als Anteil an der regionalen Wirtschaftsleistung.

Das dürfte vor allem der Rolle von Eindhoven als Heimatstadt des Philips-Konzerns zu verdanken sein, auch wenn der inzwischen zerlegt wurde und nach Amsterdam umgezogen ist. Aber die Abspaltungen wie die Halbleiterfirmen NXP oder ASML, die in FEI aufgegangene Optiksparte und andere bilden zusammen mit der dortigen Technischen Universität einen “Brainport”.

Wo Europas Randregionen ganz vorn sind

Övre Norrland: Führend in der Kategorie “Sonstiges” (Innovationsausgaben ohne Forschung und Entwicklung)

Im äußersten Norden Schwedens liegt das Övre Norrland und zugleich an der Spitze des Rankings für Innovationsausgaben der kleinen und mittleren Unternehmen (außer für Forschung und Entwicklung), als Anteil an deren Umsatz.

Das klingt wie eine Rubrik “Sonstiges”, eine Wildcard für Regionen wie Westtransdanubien oder Südliche Ägäis (Plätze zwei und drei), um neben dem Status als “Moderate Innovator” auch noch etwas vorzeigen zu können. Investitionen in neue Maschinen oder der Erwerb von Patenten und Lizenzen seien ein Maßstab für die Verbreitung neuer Techniken und Ideen, rechtfertigt die EU diese Kategorie.

Wo die deutschen Regionen besonders dominieren

Nordhessen: Stärkste Innovationen von Unternehmen in Produkten und Prozessen

Der nordhessische Regierungsbezirk Kassel belegt den ersten Platz der Regionen mit Mittelständlern, die Produkt- oder Prozessinnovationen einführen (gemessen als Anteil an allen kleinen und mittleren Unternehmen). Das beschert Nordhessen den Aufstieg zu den “Innovation Leaders”.

In der Kategorie dominieren deutsche Regionen, nur Venetien mischt sich auf Platz 16 noch unter die Top 20. Allerdings scheinen die deutschen Firmen ihre Innovationen besonders stark für sich behalten zu wollen…

Wo Firmen ihr Know-how am stärksten teilen

Südostengland: Größte Kooperation der Unternehmen untereinander”

Das EU-Ranking bewertet auch den Anteil der kleinen und mittleren Unternehmen, die miteinander kooperieren. Über solche Cluster wird viel geredet. Als einzige deutsche Region hat jedoch das südsächsische Chemnitz genug Messbares vorzuweisen, um (auf Platz 15, hinter dem griechischen Thessalien) unter die Top 20 zu gelangen.

Von allen britischen Regionen hingegen fehlt nur Schottland. Den Spitzenplatz nimmt Südostengland ein, das wohlhabende Londoner Umland, das beispielsweise um die Universität Oxford mehrere Kompetenzzentren versammelt.

Wo die meisten Hightech-Exporte herkommen

Oberbayern: Höchster Anteil von Hightech-Industrieprodukten an den Exporten”

Oberbayern mit München, Ingolstadt und dem reichen Alpenvorland ist es schon gewohnt, in allerlei Rankings ganz vorn aufgeführt zu werden. Die Heimat von Siemens und BMW hat den höchsten Anteil von Exporten der Hightech-Industrie (gefolgt von Braunschweig und Rheinhessen-Pfalz, wozu mit Ludwigshafen auch das Stammwerk von BASF zählt).

Im Gesamt-Ranking der innovativsten Regionen schafft es die Münchener Region ebenfalls weit nach vorn – auf Platz drei. Noch weiter vor liegen andere Gegenden Deutschlands…

Wo der Mittelstand sein eigenes Ding macht

Karlsruhe: Die meisten Firmen mit eigener Innovation

Platz zwei der “Innovation Leaders” gehört dem Regierungsbezirk Karlsruhe. Nordbaden führt außerdem im Anteil der Mittelständler, die firmenintern Innovation betreiben (und nicht auf Hilfe von außen angewiesen sind).

Die Heimat von SAP profiliert sich auch mit Hightech-Jobs sowie -Exporten und Produkt- oder Prozessinnovationen. Relative Schwächen sind die Vermarktung von Neuheiten und die Ausgaben jenseits der Forschung.

Wo die forschenden Unternehmen sitzen

Stuttgart: Die meisten Hightech-Jobs – und die höchsten Forschungsausgaben von Unternehmen”

Gleich zweimal kann sich Nordwürttemberg um die Landeshauptstadt Stuttgart einer Führungsrolle rühmen, die dem Zentrum der deutschen Autoindustrie entspricht.

Nirgendwo sonst arbeitet ein so hoher Anteil der Beschäftigten in Hightech-Industrie und wissensintensiven Dienstleistungen.

Und nirgendwo sonst sind die Forschungsausgaben der Unternehmen so hoch, gemessen an der regionalen Wirtschaftsleistung. Die Nummer zwei in dieser Hinsicht ist die niedersächsische Region Braunschweig, die auch Wolfsburg einschließt, den Hauptsitz von Volkswagen. Ostniedersachsen schafft es im Gesamt-Ranking auf Platz vier, ohne eine einzelne Kategorie anzuführen.

Die Schwaben schwächeln in den staatlichen Forschunginvestitionen. Für das Gesamt-Ranking aber reicht es trotzdem: Stuttgart liegt an der Spitze der “Innovation Leaders”.

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beb/dpa

insgesamt 21 Beiträge

Was sagt die bloße Anzahl wie oft irgendwo etwas zitiert wurde über die Qualität der Wissenschaft aus?

Ich habe in der letzten Zeit auch mit einer häufig zitierten Studie zu tun. Oft zitiert aber leider falsch. Da schreibt […]

Was sagt die bloße Anzahl wie oft irgendwo etwas zitiert wurde über die Qualität der Wissenschaft aus?

Ich habe in der letzten Zeit auch mit einer häufig zitierten Studie zu tun. Oft zitiert aber leider falsch. Da schreibt einer vom anderen die Zitate ab ohne zu lesen was er zitiert.

Frankfurt und Wolfsburg sind nicht mit dabei? Dabei haben doch dort 2 der krimi…, Verzeihung, innovativsten Unternehmen Deutschlands ihren Sitz. Auch Berlin als Regierungssitz hat einen Platz in der Liste durchaus verdient, […]

Frankfurt und Wolfsburg sind nicht mit dabei? Dabei haben doch dort 2 der krimi…, Verzeihung, innovativsten Unternehmen Deutschlands ihren Sitz. Auch Berlin als Regierungssitz hat einen Platz in der Liste durchaus verdient, zeigt man sich doch dort extrem innovativ wenn es darum geht, die Reichen reicher und die Armen ärmer zu machen oder eine Bezeichnung für die eigene Anschlussverwendung in der Privatwirtschaft nach Beendigung des “Dienstes” am deutschen Staat zu finden. Ich bin einigermaßen überrascht!

Jaja, nur eine Frage der Zeit, bis der erste Nörgler auftaucht.

Genausogut kann man wissenschafftliche Arbeit nach Anzahl der veröffentlichten Artikel und ihrer Seitenzahl bewerten. Überhaupt, Innovation bedeutet lediglich Veränderung bzw. Neuerung. Wenn man also statt selbst zu kochen, zur […]

Genausogut kann man wissenschafftliche Arbeit nach Anzahl der veröffentlichten Artikel und ihrer Seitenzahl bewerten. Überhaupt, Innovation bedeutet lediglich Veränderung bzw. Neuerung. Wenn man also statt selbst zu kochen, zur Tütensuppe greift, dann ist das eine Innovation. Veganismus ist auch eine Innovation.

…vielleicht Bankensysteme, die im großen Maße Steuerhinterzieher und Schwarzgeldanleger anlocken, wie in der Schweiz. Oder irgendwelche innovativen benefits für milliardenschwere Oligarchen, die sich in London tummeln?

…vielleicht Bankensysteme, die im großen Maße Steuerhinterzieher und Schwarzgeldanleger anlocken, wie in der Schweiz. Oder irgendwelche innovativen benefits für milliardenschwere Oligarchen, die sich in London tummeln?

Aber was zum Beispiel den Breitbandausbau anbelangt, liegt Deutschland auf dem Niveau von Marokko. DAS sollte einem zu denken geben!

Aber was zum Beispiel den Breitbandausbau anbelangt, liegt Deutschland auf dem Niveau von Marokko. DAS sollte einem zu denken geben!

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